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Datteln – Ein orientalischer Genuss

Die mit heißer Wüstensonne vollgetankten Datteln kommen im Herbst und Winter erntefrisch auf den Markt. Sie hellen unsere trübe und graue Jahreszeit auf und leiten die erste weihnachtliche Vorfreude ein.

Für die Bewohner von Marokko bis Ägypten, den gesamten Nahen und Mittleren Osten sind Datteln weit mehr als eine Nascherei. Die süßen, mineralstoffreichen und sehr nahrhaften Früchte werden das ganze Jahr, in verschiedensten Zubereitungen und in großen Mengen von Mensch und Tier gegessen.

Die Dattel ist in allen Religionen vertreten. Ob Christentum, Judentum oder Islam. Sie hatte immer schon einen sehr hohen Stellenwert. In der Bibel steht die Dattel als Symbol für  Aufrichtigkeit. Mit einer Dattel wird die Fastenzeit im Islam gebrochen – der Ramadan beendet.

Datteln sind die klassische Wegzehrung der Nomaden. Sie sind lange haltbar und selbst bei Erschöpfung gut zu essen. Ihr Mundgefühl ist weich und feucht und sie sind leicht verdaulich. Eine ideale Nahrung daher auch für Ausdauer- und Kraftsportler, für Rekonvaleszente und Senioren da Datteln sehr rasch Energie spenden und die wichtigsten Mineralstoffverluste ausgleichen.

Im Oktober wird mit der Dattelernte begonnen und ab da werden die Datteln auch exportiert.  Im Oktober kommen frische Datteln auf den Markt. Eine ganz seltene Spezialität, wer so etwas entdeckt sollte zuschlagen. Diese frischen Datteln werden nur kurz angeboten und sollten eine glatte und glänzende Haut haben.

Probieren Sie mit den frischen Datteln zum Beispiel diese arabische Spezialität:
Gedünstete Hirse mit Datteln. 300g Hirse trocken rösten, mit 600ml Gemüsesuppe aufgießen, 80-100g Datteln entsteinen und in feine Ringe schneiden und mit der Hirse weich dünsten.


Anders als Feigen und Weintrauben faulen Datteln nicht. Als Schutz vor Vergärung setzt ein Trocknungsprozess ein und aufgrund des hohen Zuckergehalts (60-70%) konserviert sich die Dattel quasi von selbst. Deshalb ist die Dattel auch speziell für das extreme Wüstenklima geeignet und aufwändige Trocknungsprozesse sind nicht notwendig.

Der hohe Zuckergehalt besteht hauptsächlich aus Glukose, Fruktose und einem kleinen Anteil an Saccharose. Der Eiweißgehalt von Datteln mit unter 2% ist sehr niedrig und der Fettgehalt mit 0,5% ist zu vernachlässigen. Viele wichtige Mineralien wie Phospor, Magnesium, Kalium, Eisen & Kalzium aber auch Vitamine wie Folsäure enthält die Dattel.  Getrocknete Datteln haben einen bemerkenswert hohen Anteil an Eisen und Kalium.

SchokoladenTower-verkleinertDatteln statt Schokolade? Warum Nicht?

Datteln enthalten Tryptophan, das im zentralen Nervensystem zu Serotonin umgewandelt wird. Das hat Einfluss auf unseren Schlaf und unsere Stimmung. Das wissen auch die Beduinen, die 5 Datteln vor dem Schlafen gehen genießen, um in einen tiefen Schlaf zu versinken.

6000 Jahre alte archäologische Funde, lassen vermuten, dass Dattelpalmen die ältesten Pflanzen der Welt sind, die vom Menschen gepflanzt wurden. Bei den Dattelpalmen handelt es sich nicht um Bäume sondern um Palmgewächse. Die genaue Herkunfstregion der echten Dattelpalme (Phoenix dactylifera) ist unbekannt. Von Vorderasien, Mesopotamien gelangte sie nach Pakistan, Marokko und Ägypten. Mittlerweile erstrecken sich die Anbaugebiete über die gesamte afroasiatische Trockenzone. Auch im Süden der USA, Mittel- und Lateinamerika, Südafrika und Australien finden sich Anbaugebiete. Mit den Mauren – ca 700n.Chr. kam die Dattel nach Südspanien. In Europa ist sie sonst nur auch auf griechischen Inseln kultiviert.

Die Dattelpalme ist genügsam und robust. Weder Sandstürme, extreme Sonneneinstrahlung noch Trockenheit aber auch salziges Wasser beeinflussen den Ertrag nicht. Die Dattelpalme liebt nasse Wurzeln (Süß- oder Salzwasser) und eine trockenheisse Palmkrone.  Die Pfahlwurzeln reichen in tiefe Grundwasservorkommen. Die Dattelpalme ist daher auch eine Zeigerpflanze für Wasservorkommen. Da nur die weiblichen Dattelpalmen Früchte tragen, werden sie in den Anbaugebieten künstlich befruchtet. Auf etwa 30 weibliche Dattelpalmen wird eine männliche Palme gepflanzt.

Nach etwa 8-10 Jahren können die ersten Datteln geerntet werden.  Den höchsten Ertrag bringt die Palme mit 30 Jahren. Dattelbauern sollten schwindelfrei sein, weil sie mehrmals im Jahr für Pflege und Ernte auf die 10-30m hohen Palmen klettern müssen. Eine gut gepflegte Dattelpalme kann einen Ertrag von 100kg hervorbringen. In ökologischen Kooperativen werden die Dattelrispen mit Netzen eingepackt um den Befall von Schädlingen einzudämmen. Der Dattelanbau ist traditionell in Männer- und Frauenarbeit eingeteilt. Männer ernten und Frauen selektieren meist die Früchte.

Je dünnhäutiger die Früchte umso wertvoller denn umso süßer und saftiger sind sie. Auch in Farbe, Zuckergehalt und Aroma wird unterschieden.

Balah – unreif, klein und faltig wie ein Apfel

Ruthab – halb-reif. Diese Dattel wird per Hand vor der Reife von der Palme gepflückt und dann bei – 10 Grad gelagert. So wird der Reifeprozess gestoppt und die Dattel bleibt saftig und zergeht im Mund wie Eiscreme. Allerdings gefriert sie in der Kühltruhe nicht, da der hohe Fruchtzuckergehalt dies nicht zulässt. Die Dattel kann also sofort verzehrt werden und ist dabei nicht hart.

Tamr – reif und getrocknet

Nur mit dem Auge kann eine ungeübte Person die Qualitätskriterien nicht erkennen. Es braucht sehr viel Erfahrung und es ist ein großer Know-How-Transfer unter den Frauen notwendig, da traditionell in vielen Regionen nur unverheiratete Frauen außer Haus arbeiten dürfen. Sobald Frauen heiraten dürfen Sie bei der Dattelselektion nicht mehr dabei sein und geben ihr wissen weiter.


Weltweit soll es 1500 Sorten  geben. Kommerziell genutzt werden jedoch nur ganz wenige Sorten.

Die Agwa: Sie ist eine relativ kleine, schwarze Dattel mit rosinenartiger Haut. Sie schmeckt mild, kaum süß und ist bekannt als die „heilige Dattel“. Es wird gesagt, dass 7 Stück von ihr pro Tag den Menschen gesund halten. Bis heute verschreiben daher viele arabische Ärzte die Agwa als Medizin, vor allem bei Bluthochdruck und sogar bei Diabetes. Die Agwa ist nur „echt“ wenn sie in der heiligen Stadt Madinah gewachsen ist.

Die Kholas Dattel ist goldbraun, hat eine leicht durchsichtige Haut und ist sehr weich. Sie zergeht sofort im Mund. Der Geschmack erinnert an natürliches Karamell und sie ist deshalb eine der beliebtesten Datteln.

Khidri ist die beliebteste Bateel Dattel. Die Datteln sind mittel-süß, groß, fleischig und zergehen angenehm im Munde. Sie stammen aus Ägypten und wachsen vermehrt in Saudi Arabien.

Sokari ist eine aus Saudi Arabien stammende Dattel deren Name übersetzt „Zucker“ bedeutet. Sie ist etwas hart in der Textur, was daran liegt, dass der Zucker bereits kristallisiert ist. Dies ist auch der Grund für ihre Beliebtheit bei Arabern. Sokari ist trotz ihres Namens nicht sehr süß und ein perfekter Begleiter zum arabischen Kaffee „Qahwa“.

Segai ist eine sehr besondere Dattel. Sie besitzt eine hellbraune knusprige Krone, die an den Geschmack von braunem Zucker erinnert, der Rest der Dattel ist jedoch dunkler und weich. Dieses besondere Merkmal macht die Dattel sehr beliebt.

Wanan ist eine lange, große, dunkelbraune Dattel. Das Fruchtfleisch ist sehr weich und erinnert an die Khidri Dattel, sie ist jedoch um einiges süßer.IMG_1504

Gelet Nour bedeutet aufarabisch „Finger des Lichts“ Schmeckt wie Nougatkrokant oder Lebkuchen.

Medjoul ist eine der größten Sorten. Die frische Dattel ist ganz rot. Wie „Maron glacé“


Datteln sind bei uns klassische Trockenfrüchte und finden in Müsli, Fruchtsalat und in Weihnachtsgebäck Verwendung.
Weiche getrocknete Datteln eignen sich besonders gut für schmackhafte Pralinenkugeln.
Dazu werden noch nicht zu durchgetrocknete Datteln, Rosinen und kleingehackte Haselnüsse in der Küchenmaschine verarbeitet oder klein geschnitten und mit der Gabel zu einem Mus verarbeitet. Dieses mit den Händen zu Kugeln rollen und in geraspelten Kokosflocken oder geröstetem Sesam wälzen. Die Variationsmöglichkeiten sind groß: mit weiteren Trockenfrüchten, anderen Nusssorten, und auch gehackter Bitterschokolade, sogar mit geraspelten Karotten, Fruchtsaft oder einem kleinen Schuß Alkohol kann man diese Rohpralinen verfeinern.

Für einen bei uns bekannten Partysnack werden Datteln mit Speck umwickelt aber auch mit Walnüssen oder Marzipan gefüllt. Datteln passen eben auch hervorragend zu pikanten Gerichten. Datteln harmonieren mit Exotischem, Würzigem und Fruchtigem genauso wie mit Rind, Huhn, Lamm oder Schwein.

Es steht eine große Bandbreite an Zubereitungsmöglichkeiten offen. Probieren Sie es einfach aus! Und lassen Sie es mich wissen.

Und kommen Sie zu unseren Weihnachts-Workshops, den  Ganztagesworkshop – mit dem Thermomix Kekse backen  (mit Mag. Susanne Lindenthal) am Sa., 12. Dezember 2015 und den Workshop für Kulinarische Weihnachtsgeschenke (mit Michaela Hauptmann).

Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Herbst.

Dr. Claudia Nichterl

www.essenz.at
office@essenz.at

 

 

 

 

Die Kartoffel – ein vielseitiger und köstlicher Bodenschatz

2015-02-01 13.59.24„Morgens rund, mittags gestampft, abends in Scheiben, dabei soll´s bleiben – das ist gesund.“  Wolfgang v. Goethe über die Kartoffel


Für viele sind Kartoffeln bzw. österreichisch die „Erdäpfel“ ja die billigste Delikatesse der Welt. Und kaum ein Rezept der österreichischen Küche kommt ohne sie aus. Erdäpfelrösti, Erdäpfelknödel, Erdäpfelsalat, Petersil- oder Salzerdäpfel als Beilage, knusprige Erdäpfelpuffer oder Erdäpfelteig als Basis für viele Mehlspeisen. Im täglichen Küchenalltag spielen Kartoffel eine wichtige Rolle. Sie liefern eine Vielzahl preiswerter Speisen mit hohem Nährwert.

Die Kartoffel (Solanum tuberosum) – in Deutschland und der Schweiz auch als Grumbiere, Grundbirne, Krumbeere bezeichnet – gehört zu der Familie der Nachtschattengewächse. Das Wort Kartoffel leitet sich von „tartufolo“, dem italienischen Wort für Trüffel, ab. Als Kartoffel werden die unterirdischen Knollen der einjährigen Pflanze bezeichnet. Die Speisekartoffel ist erstaunlich vielseitig. Wir können sie immer wieder neu erfinden und auf unterschiedlichste Weise zubereiten, sie verliert aber niemals ihren eigenen Charakter. Sie eignet sich zum Backen, Kochen, Dämpfen, Rösten und Frittieren. Man kann sie zur Herstellung von Brot, Pasteten, Kuchen und Puddings verwenden.

Kaum ein Nahrungsmittel ruft so viele nostalgische Gefühle hervor wie die Kartoffel. Sie ist fest mit Kindheitserinnerungen verbunden – beispielsweise Mutti´s oder Oma´s köstliches Kartoffelpüree. Vorbei ist die Zeit als sie als ein Nahrungsmittel der Armen galt. Erfreulich ist, dass das Interesse an alten Sorten wieder steigt. Wir haben die Wahl zwischen einer großen Anzahl der verschiedensten Kartoffelsorten.

Die Kartoffel – das „Gold der Inkas“

Die Heimat der Kartoffel ist Peru. Dort wurde sie schon vor rund 2 000 Jahren kultiviert. Bereits gegen Ende des 16. Jahrhunderts kam sie nach Europa, jedoch wurde sie zusammen mit Tomaten und Melanzani als Teufelswerk betrachtet. Als Nahrungsmittel wurde sie erst etwa zwei Jahrhunderte später populär. Erst angesichts der großen Hungersnot im 18. Jahrhundert überwand die Bevölkerung ihre Skepsis gegenüber der bis dahin als giftig verdächtigen Knolle. Heute zählt die Speisekartoffel in vielen Ländern der Welt zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Vermutlich ihre große Anpassungsfähigkeit – sie gedeiht auf den unterschiedlichsten Böden und klimatischen Bedingungen – macht sie zu einer unverzichtbaren Nahrungsquelle, besonders in Europa und Amerika.

Schon gewusst? Wer den Kampf um die beliebte Kartoffelsorte „Linda“ mit verfolgt hat, weiß, dass Kartoffel nicht gleich Kartoffel ist. Der Geschmack ist sehr unterschiedlich. Werden Ihnen „Diamant“, „Spunta“ und „Jaerla“ angeboten, lehnen Sie ab! Bei diesen holländischen Sorten handelt es sich um Schnellzüchtungen, die mit viel Chemie unterstützt und ohne Aroma auf den Markt kommen. Wenn Sie blaue Kartoffeln sehen, sollten Sie dagegen zugreifen – und das intensive Aroma dieser uralten Sorte genießen.

Zum Essgenuss wird nur ein geringer Prozentteil aller geernteten Kartoffeln verbraucht. Der Rest findet Verwendung als Futtermittel, zur Herstellung von Kartoffelstärke und Alkohol.

Kartoffeln – Sortenvielfalt vom Feinsten

Weltweit sind derzeit etwa 4 000 Kartoffelsorten erhältlich. Entsprechend mannigfaltig sind die Größen und Typen der Knollen. Sie reichen von rundlich über oval bis länglich. Die Farbe der Schalen variiert von hellem Gelb, über rosa bis hin zu dunkelbraun. Die meisten Sorten haben ein hellbeiges Fruchtfleisch, bei einigen Sorten ist es blau oder hellbeige mit roten Ringen. Der Geschmack der Kartoffeln variiert von Sorte zu Sorte. Er reicht von mild, buttrig über nussig bis würzig.Kartoffel_iStock

In Österreich werden Kartoffel vor allem nach ihrer Form (lang-oval, lange, runde oder ovale Sorten) und Konsistenz unterschieden. Nur der jeweils geeignete Erdapfel liefert optimale Speisen. Damit alle Rezepte gut gelingen, hier ein kleiner Überblick über die wichtigsten Sorten:

Mehlige Kartoffel

auch „mehlig kochend“ genannt, liefern beim Kochen eine lockere, fast breiige Konsistenz. Für Kartoffelsalat sind sie völlig ungeeignet, aber dafür ein idealer und leicht formbarer Grundstoff für Püree und sämtliche Knödel- und Nockerlteige. Auch Suppen und Soßen lassen sich mit mehligen Kartoffeln sehr gut binden. Sie eignen sich auch gut für Eintöpfe, Rösti, Kroketten und zum Backen, Zerstampfen oder Frittieren.

Geschmack: angenehm kräftig
Beliebte Sorten: Agria, Asterix, Hermes, Hektor, Remarka, Saturna, Solara, Ackersegen, Hermas, Welsa

Vorwiegend festkochende Erdäpfel

haben eine etwas weichere, mitunter sogar schon schwach mehlige Struktur. Sie halten aber immer noch gut zusammen und eignen sich für Kartoffelpuffer, Suppen, Pommes frites und Eintopfgerichte aller Art. Sie sind auch ideal als Beilage für Gerichte mit viel Sauce, als Salz-, Pell- und Bratkartoffeln und für Pürees.

Geschmack: mild bis angenehm kräftig
Beliebte Sorten: Christa, Bintje, Linzer Rose, Siegfried, Frieslander, Impala, Minerva, Quarta, Romina, Tosca, Ukama

Speckige Erdäpfel

werden im Fachjargon auch „fest kochend“ genannt. Sie haben eine feinkörnige Struktur, enthalten weniger Stärke, dafür aber mehr Flüssigkeit. Aufgrund ihres niedrigen Stärkegehalts behalten sie beim Garen ihre feste Struktur und fallen nicht auseinander. Sie eignen sich gut für Salate, Bratkartoffeln, Aufläufe und Gratins. Typische

Geschmack: mild bis angenehm kräftig
Beliebte Sorten: Agata, Ditta, Sieglinde, Sonja, Evita, Exquisa, Linzer Delikatess, Naglerner Kipfler, Nicola, Sigma

Man unterscheidet Kartoffeln auch nach ihrem Erntezeitpunkt:

  • Heurige Erdäpfel

werden als frühreife Erdäpfel bereits ab Jänner angeboten. Sie sind meist (vorwiegend) fest kochend und stammen gewöhnlich aus dem Ausland (Zypern, Ägypten, Griechenland oder Süditalien). Der österreichische Ausdruck „Heurige“ sollte eigentlich nur bei heimischer Ware verwendet werden, sprich bei Kartoffeln, deren Erntebeginn Ende Mai/Anfang Juni liegt. Sie weisen eine Vegetationsperiode von 90-110 Tagen auf, werden früh im Jahr gepflanzt und können somit schon Juni-Juli geerntet werden. Die meisten Frühsorten sind festkochende Sorten. Man sollte sie zum Garen direkt in kochendes Wasser geben. Heurige eignen sich perfekt für Petersilkartoffeln.Kartoffel (2)

  • Mittelfrühreife

Kartoffelsorten weisen eine Vegetationsperiode von 120-140 Tagen auf.

  • Spätreife

Kartoffelsorten weisen eine Vegetationsperiode von 140-160 Tagen auf. Sie sind meist mehlige Kartoffeln, die im Herbst geerntet werden. Späte Sorten stellt man am besten in kaltem Wasser auf und bringt sie dann zum Kochen.

Kartoffeln sind rundum gesund!

1950 haben wir noch 180 Kilo Kartoffeln pro Kopf und Jahr gegessen. Im vergangenen Jahr waren es nicht mal mehr 60 Kilo. Reis und Nudeln haben die Kartoffeln zunehmend von unserem Teller verdrängt. Das haben sie nicht verdient! Nicht nur wegen ihrer Vielfalt – nur Kartoffel kann man zu Knödel formen oder zu Brei stampfen – auch wegen ihrer Inhaltsstoffe sind Kartoffeln kaum zu schlagen. Neben Mineralstoffen wie Kalzium, Kalium, Magnesium und Eisen und einer ordentlichen Dosis Vitamin C enthalten sie viele B-Vitamine, die bei Reizbarkeit und schlechtem Schlaf helfen können. Und wer abnehmen will, sollte auf jeden Fall Kartoffeln bevorzugen: 100 Gramm gekochte Nudeln (Hartweizen) enthalten 150 Kilokalorien, 100 Gramm gekochte Kartoffeln nur 70. Entgegen der geläufigen Meinung sind Kartoffeln deshalb keine Dickmacher, sondern Sattmacher – es sei denn, man bereitet sie mit viel Butter, Schlagobers, Käse oder Öl zu.

Einige Daten bezüglich des Nährstoffgehalts von Kartoffeln:

  • Kartoffeln bestehen zu 78 % aus Wasser, enthalten rund 15 % Kohlenhydrate (Stärke), 2 % Eiweiß, 0,1 % Fett, und 2 % Ballaststoffe. Außerdem sind sie reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.
  • Ihr hoher Gehalt an Stärke macht schnell satt. Erst durch Erhitzen wird die rohe Kartoffelstärke für den menschlichen Organismus verdaulich gemacht.
  • Eiweiß liefern die Kartoffeln zwar in bescheidener Menge, jedoch ist das Kartoffeleiweiß sehr hochwertig. Von allen pflanzlichen Eiweißlieferanten verfügen die Kartoffeln über den höchsten Anteil an verwertbarem Eiweiß.
  • Kartoffeln sind reich an Eisen, Kalium, Magnesium, Vitamin B1, Vitamin B2 und Vitamin C. 2-3 Kartoffeln decken ein Viertel des Tagesbedarfs an Magnesium und die Hälfte des Tagesbedarfs an Vitamin C ab. Durch ihren hohen Gehalt an Vitamin C stärken sie die Abwehrkräfte. Der Kaliumgehalt der Kartoffeln übertrifft den der Bananen. Sie tragen zur Senkung des Blutdrucks und der Regulation des Wasserhaushalts im Körper bei.
  • Kartoffeln sind frei von Cholesterin und enthalten nur wenig Fett.

 

Kartoffeln möglichst schonend zubereitenIMG_1335[1]

Die Vitamine und Mineralstoffe befinden sich direkt unter der Schale von Kartoffeln. Damit die Nährstoffe erhalten bleiben, sollten Kartoffeln nur kurz gewaschen werden und mit der Schale gegart werden. Anschließend sollten diese so dünn wie möglich geschält werden. Möchte man die Kartoffeln vor dem Kochen schälen, so empfiehlt sich die Kartoffeln kurz vor dem Garen dünn zu schälen, in wenig Wasser zu kochen und nach dem Kochen niemals zu lange in heißem Wasser stehen zu lassen. Beim Backen von Ofenkartoffeln mit Schale bleiben alle Nährstoffe erhalten. Vorsicht auch bei zu großer Hitze. Die Herdplatte bzw. Backofen sollten niemals über 180°C eingestellt sein.

Hinweis: Kartoffelschalen und grüne Kartoffeln enthalten im Vergleich zu den geschälten Kartoffeln, bei denen die Konzentration ungefährlich ist, ein Mehrfaches an Alkaloiden (diese werden von Pflanzen als Abwehrmittel gegen Fressfeinde gebildet), vor allem das für Nachtschattengewächse übliche giftige Solanin. Dieses wird auch durch das Garen nicht abgebaut! Deshalb sollte man Kartoffelschalen nicht in größerer Menge verzehren. Grüne Kartoffeln sind ebenso wie rohe Kartoffeln nicht für den Verzehr geeignet! Beim Garen von Kartoffeln gelangt das Solanin teilweise ins Kochwasser, weshalb man dieses besser wegschüttet und nicht weiterverwendet.

 

Was sagt die TCM und Volksheilkunde zur Kartoffel?

Kartoffeln werden in der TCM mit ihrem süßen Geschmack dem Element Erde zugeordnet. Sie stärken die Mitte, Milz und Magen, was die wichtigsten Quellen für die Produktion von nachgeburtlichem Jing (Essenz) sind.

Sie zählen zu den thermisch neutralen Nahrungsmitteln, die das Qi stärken und ausgleichend wirken. Neutrale Lebensmittel können von allen Menschen reichlich genossen werden. Kartoffeln sind daher eine wertvolle Zutat bei der Zubereitung von Gerichten jeder Art. Erdäpfel bunt Fotolia

In der europäischen Volksheilkunde sind Kartoffeln für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt. So werden gekochte Kartoffeln bei Prellungen und Verstauchungen auf die betroffenen Stellen aufgelegt oder rohe Kartoffelscheiben lindernd bei brennenden oder verblitzten Augen eingesetzt. Bei Kopfschmerzen oder Migräne kann ein Umschlag aus rohen Erdäpfel-Scheiben um den Kopf helfen und bei Husten ein Kartoffel-Brustwickel mit gekochten Kartoffeln.

Einkauf und richtige Lagerung

Folgende Punkte sollten beim Einkauf beachtet werden:

  • Stets feste, frische Knollen mit einer glatten Schale ohne dunkle Flecken kaufen.
  • Weiche, gummiartige Exemplare mit grünen oder schimmligen Flecken oder Löchern oder keimende Knollen sollten nicht gekauft werden. Grüne Stellen sind ein Zeichen dafür, dass die Kartoffel zu viel Solanin enthält.
  • Gekaufte, gewaschene Kartoffeln verderben schneller als ungewaschene. Deshalb sollte man diese innerhalb von wenigen Tagen verbrauchen.
  • Beim Kauf von ungewaschenen Kartoffeln sollte man darauf achten, dass die an der Schale haftende Erde relativ frisch ist. Ist sie schmierig oder riecht sie unangenehm, kann man davon ausgehen, dass die Kartoffeln nicht einwandfrei sind.
  • Bio-Kartoffeln sind frei von Pestiziden. Sie sind eine gute Wahl, wenn man die Kartoffeln mit Schale garen möchte.

Folgende Punkte gilt es für die richtige Lagerung zu beachten:

  • Nur unbeschädigte, ungewaschene und trockene Kartoffeln lagern
  • Frühkartoffeln lassen sich nur 2 Wochen aufbewahren.
  • Späte Sorten können bis zu 6 Monate gelagert werden.
  • Ideal ist ein dunkler, trockener und gut belüfteter Kellerraum mit 4 bis 6 °C und ca. 90 % Luftfeuchtigkeit. Unterhalb dieser Temperatur (zB. Im Kühlschrank) wandelt sich die Stärke in Zucker um, was den Geschmack negativ beeinflusst. Bei zu warmen Temperaturen und Lichteinwirkung beginnen sie zu keimen und bilden das giftige Solanin. Zu trockene Lagerung lässt die wasserhältigen Knollen welken.
  • Für die Lagerung keine Plastikfolien verwenden. Kauft man in Plastik verpackte Kartoffeln sollte man diese vor dem Einlagern in luftdurchlässige Papiertüten umfüllen.
  • Gemeinsames Lagern mit Obst (wie z.B. Äpfeln) sollte vermieden werden.

 

 Warum es sich lohnt, bei Kartoffeln auf BIO zu achten?!

Biologische Landwirtschaft bedeutet Nachhaltigkeit, Schonung der Umwelt und Schaffung möglichst hoher Lebensmittelqualität. Bei Bio-Kartoffeln hat man deutlich höhere Mengen an Mineralstoffen und Spurenelementen im Gegensatz zu konventionellen Kartoffeln festgestellt. Außerdem ist der Solaningehalt niedriger. Sie haben einen höheren Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen. Das sind chemische Stoffe, die gesundheitsfördernde Effekte haben können. Sie wirken unter anderem entzündungshemmend und krebsvorbeugend.

Erdäpfel bio Fotolia (2)Biologisch kultivierte Kartoffeln haben einen geringeren Nitratgehalt wie konventionelle Produkte, da im Biologischen Landbau chemisch synthetische Stickstoffdünger verboten sind. Der Einsatz von Pestiziden ist im Anbau und der Lagerung von biologischem Gemüse ebenfalls untersagt. Bio-Kartoffeln sind also frei von Pestizidrückständen. Anders schaut es im konventionellen Landbau aus. Hier werden Kartoffeln bei der Lagerung zur Keimhemmung in der Regel mit dem Pestizid Chloropropham besprüht. Die Behandlung kann einerseits negative gesundheitliche Auswirkungen auf die ausführende Person haben und bei Kindern, älteren Menschen und chronisch Kranken können schon kleine Rückstände zu Beeinträchtigungen führen. Möglicherweise gibt es auch Wechselwirkungen, wenn andere Gemüse mit Pestizid-Rückständen gleichzeitig verzehrt werden. Die Begasung der gelagerten Knollen mit dem Gas Ethylen wäre in der verwendeten Konzentration eine unbedenkliche Alternative, da es kein Pestizid ist und die Kartoffeln wenige Tage nach der Behandlung rückstandslos sind. Allerdings ist diese Technik mit einem höheren Kostenaufwand

Wussten Sie, dass …

man mit Kartoffeln eine versalzene Suppe retten kann? Dazu einfach eine rohe Kartoffel in Stücke schneiden, 10 Minuten mit kochen lassen und dann entfernen.

Mehr an Informationen rund um das kochen der wunderbaren Knolle erfahren Sie in unsrem Spezialkochkurs Die Kartoffel – ein vielseitiger und köstlicher Bodenschatz (mit Michaela Hauptmann)
am Di, 17. Nov. 2015 von 18:00 bis 21:00 Uhr

Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Herbstbeginn.

Dr. Claudia Nichterl

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Kalzium macht Knochen stark

„Viel Kalzium essen, denn das macht die Knochen stark“ – diesen Leitspruch kennen Sie sicher aus diversen Werbebotschaften, vor allem für Kinderprodukte. Oft wird dabei vergessen, dass auch Erwachsene diesen wichtigen Mineralstoff zu sich nehmen müssen, um der Krankheit Osteoporose im Alter entgegenzuwirken.

Kalzium ist DER wichtige Bestandteil unserer Knochen und Zähne, es verleiht ihnen Stabilität und Festigkeit. Kalzium hat aber auch noch andere wichtige Aufgaben: es spielt eine zentrale Rolle im Immunsystem, bei der Blutgerinnung, bei Erregung von Muskel- und Nervenzellen und ist im Stoffwechsel für Zellteilung, Aktivierung von Enzymen und Hormonen mit verantwortlich. Zu 99 % ist das im Körper vorhandene Kalzium in den Knochen gespeichert, nur etwa 1 % zirkuliert im Blut und Gewebe. Kommt es zu einem Mangel wird gespeichertes Kalzium aus den Knochen gelöst und für andere Aufgaben zur Verfügung gestellt. Welche Menge Kalzium der Körper benötigt, variiert je nach Alter und Gesundheitszustand. Die ÖGE (Österreichische Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt eine Aufnahme von 1000 mg oder 1 g Kalzium pro Tag.

Wie viel Kalzium brauchen wir?

Die Zufuhrempfehlungen für Erwachsene schwanken je nach Gesundheitsbehörde zwischen 450 und 1000 mg täglich, was die Unsicherheit über den tatsächlichen Kalzium-Tagesbedarf widerspiegelt. Während in Ländern mit hohem Milch- und Fleischkonsum die Referenzwerte im Allgemeinen sehr hoch ausfallen (z.B. Österreich: 1000 mg, USA: 800 mg), wird in asiatischen Ländern mit traditionell niedrigem Milchkonsum deutlich weniger Kalzium empfohlen (Japan und Korea: 600 mg). Diese Uneinigkeit über den tatsächlichen Bedarf führt bei KonsumentInnen immer wieder zu Unsicherheit. Sie nährt auch den Verdacht, dass sich die Zufuhrempfehlungen nach dem Milchmarkt richten. Das Angebot übersteigt bei uns deutlich die Nachfrage. Eine andere Vermutung ist, dass der steigende Konsum von tierischen Lebensmitteln eine höhere Kalziumaufnahme notwendig macht. Dazu kommt, dass der menschliche Verdauungstrakt die Resorption von Kalzium dem jeweiligen Bedarf und der zur Verfügung stehenden Menge anpasst. So ist es schwierig, eine untere Grenze des Bedarfs allgemeingültig festzulegen, da diese stark von der individuellen Lebens- und Ernährungsweise abhängt. Die Aufnahme des zugeführten Kalziums kann von 15 % – 75 % schwanken. Entscheidend ist also nicht nur der Gehalt von Kalzium in Lebensmitteln, sondern die Bilanz: Wie viel Prozent des aufgenommenen Kalziums wurden resorbiert, wie viel wieder ausgeschieden?

Kalzium aus Pflanzen – die bessere Alternative?

fotolia_Daniel Ernst
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Als kalziumreiche Lebensmittel sind uns meist Milchprodukte ein Begriff. Bei Erwachsenen wird der Tagesbedarf bereits durch den Verzehr von 100 g Emmentaler oder Bergkäse (45 % F.i.T.) oder durch 3 Gläser Vollmilch gedeckt, so steht es zumindest in den gängigen Lehrbüchern. Es gibt aber vermehrt kritische Stimmen, die darauf hinweisen, dass Lebensmittel, die gleichzeitig viel tierisches Protein und Phosphat, aber wenig Kalzium enthalten, sich möglicherweise negativ auf die Kalziumbilanz auswirken. Hintergrund ist, dass tierisches Protein viele schwefelhaltige Aminosäuren enthält, die den Kalziumverlust erhöhen. Auch in Kuhmilch kommen diese Aminosäuren vor. Obwohl Milch relativ viel Kalzium enthält, stellt sie – entgegen anders lautendem Image – also keine überragende Kalziumquelle dar, weil das Kalzium nur zu geringem Anteil vom Körper genutzt werden kann. Experten kritisieren außerdem den meist sehr hohen Zuckergehalt der gängigen Milchprodukten in den Supermarkt Regalen – mehr dazu hier.  Den besten Effekt auf die Kalziumbilanz haben Hartkäse wie Emmentaler oder Parmesan. Diese enthalten allerdings auch viel unerwünschtes gesättigtes Fett und sind daher nur eingeschränkt empfehlenswert. Ähnlich wie Fertigprodukte oder Wurstwaren hat Käse auch einen relativ hohen Salzgehalt, wodurch wiederum Kalziumverluste gefördert werden.

Zum Glück gibt es aber eine Fülle an Lebensmitteln, die Kalzium enthalten. Lassen Sie sich also nicht verunsichern, sondern achten Sie einfach auf mehr Vielfalt in Ihrer Ernährung. Auch Menschen mit Laktose-Unverträglichkeit oder Veganer, die sich frei von tierischen Lebensmitteln ernähren, nutzen seit Jahren die Alternativen. Wussten Sie, dass Mohn und Sesam sehr kalziumreich sind? Ein Mohnkuchen, Mohnstrudel oder auch Aufstriche wie Humus (Kichererbsenmus mit Sesampaste) sichern eine gute Kalziumversorgung. Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Sojabohnen) oder Gemüse wie Fenchel, Grünkohl oder Kräuter wie Brennessel, Rucola oder Petersilie sind ebenfalls sehr gute Kalziumquellen.

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Würzen Sie Ihre Speisen regelmäßig mit frischen Kräutern. Auch wenn sie nur in kleinen Mengen verwendet und verzehrt werden, so hat das Würzen mit Kräutern einen weiteren positiven Effekt: Sie können Salz sparen, wodurch mehr Kalzium im Knochen eingelagert werden kann, da Speisesalz die Kalziumausscheidung fördert. Obst und Gemüse wirken sich aus vielen Gründen positiv aus: Sie liefern auch viel Kalium und Vitamin K – beides wichtige Nährstoffe für die Knochen. Gleichzeitig sind sie arm an Natrium und schwefelhaltigen Aminosäuren. Und nicht zu vergessen die Nüsse. Ob Walnuss, Mandel oder Pistazie– sie alle tragen zur Knochengesundheit bei. Allen voran bei den Nüssen ist übrigens die Haselnuss mit 135 mg pro Portion (60g). Auch Tofu, der mit Kalziumsulfat geronnen wurde, sowie angereicherte Sojamilch und -puddings können als Kalziumquelle genutzt werden. Kalziumreiches Mineralwasser liefert zusätzlich einige „Milligramm-Punkte“ zur täglichen Kalzium-Skala. Speziell angereicherte Wasser liefern > 150 mg Kalzium/Liter aufweisen. Achten Sie beim nächsten Einkauf einfach einmal aufs Etikett! Die Kalziumaufnahme verbessert sich auch durch die Kombination mit Lebensmitteln, die Milchsäure (Sauermilchprodukte), Fruchtsäuren (Obst, Fruchtsaft oder Zitronensaft) und Vitamin D emthalten.

 Verzehrbeispiele und Kalzium-Gehalt

Menge Lebensmittel Kalziumgehalt
50 g Bergkäse 550 mg
100 g Amaranth 490 mg
100 g Brennessel 360 mg
2 EL Mohn 296 mg
250 ml Buttermilch 275 mg
100 g Grünkohl, Petersilie 210 mg
2 EL Sesam 157 mg
100 g Sojamehl 195 mg
100 g Milch, Joghurt, KefirChinakohl, Fenchel, Brokkoli 100 – 150 mg
100 g Topfen 90 mg

Quelle: I. Elmadfa, E. Muskat: „Die große GU Nährwert Kalorien Tabelle“, 2008/09

Kalziumräubern auf der Spur

Alkohol und Nikotin wirken als Zellgift für die Osteoblasten, das sind die Zellen, die für die Knochenbildung verantwortlich sind. Sich das Rauchen abzugewöhnen und Alkohol nur in Maßen zu konsumieren, sind daher wichtige Maßnahmen für die Knochengesundheit. Die in manchen Lebensmitteln enthaltenen Oxalate können die Kalziumresorption erheblich vermindern. Gemüse wie Spinat, Mangold, Spargel oder Rote Rüben stellen daher trotz ihres hohen Kalziumgehaltes keine gute Quelle für verwertbares Kalzium dar. Phosphatsäuren oder Phosphate in Schmelzkäse, Colagetränken oder Limonaden sind ebenfalls zu meiden, da sie die Kalziumaufnahme im Darm hemmen. Phytate – enthalten in Vollkorngetreide – behindern ebenfalls die Kalzium-Aufnahme. Durch die Nutzung der Sauerteig-Gärung der Brotherstellung kann Phytat aber weitgehend abgebaut werden. Vorsicht auch bei der Einnahme von cortisonhältigen Medikamente, Eisensupplementen und Entwässerungsmitteln (z.B. Diuretika), sie hemmen ebenfalls die Kalzium-Aufnahme.

Ausgeschieden wird Kalzium über den Urin. Eine hohe Zufuhr von Proteinen, Speisesalz, Kaffee oder Alkohol begünstigt eine erhöhte Ausscheidung, dh. wertvolles Kalzium wird wieder ausgeschwemmt. Eine einseitige Ernährung mit viel tierischem Eiweiß und wenig Obst und Gemüse hat einen stark säurebildenden Charakter. Auch schlecht verdaute Rohkost und rohes Getreide kann „Übersäuerung“ fördern. Je „saurer“ der Urin, desto mehr Kalzium wird wieder ausgeschieden.

Bei einer Überdosierung an Kalzium oder bei Nierenfunktionsstörungen besteht die Gefahr, dass sich Kalzium in Gefäßen und Weichteilen absetzt. Kalziumpräparate sollten deshalb immer mit Vitamin D kombiniert werden. Generell ist die Einnahme von Kalzium-Präparaten in der Fachwelt sehr umstritten. Die empfohlene Gesamt-Kalzium-Aufnahme (Nahrung plus Supplement) sollte nach Meinung von Experten maximal 2500 mg betragen. Wie auch bei anderen Gesundheits-Themen: Unser Körper ist sehr komplex und natürliche Nahrung ist im Normalfall das Beste. Besprechen Sie eine Einnahme von Supplementen unbedingt mit Ihrem Arzt!

Osteoporose – gefürchtete Krankheit

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Osteoporose –auch als Knochenschwund bezeichnet – ist eine Erkrankung des Knochens und zählt laut WHO zu den 10 wichtigsten Erkrankungen. Es handelt sich um einen übermäßig raschen Abbau der Knochensubstanz, der den Knochen für Brüche anfälliger macht. Aufgrund ihrer Häufigkeit wird Osteoporose mittlerweile als Volkskrankheit eingestuft und ist bei Frauen nach den Wechseljahren und bei älteren Personen generell weit verbreitet. Osteoporose entsteht häufig durch eine unzureichende Knochenbildung in jungen Jahren oder einem beschleunigten Abbau im Alter. Unsere Knochen werden etwa bis zum 30. Lebensjahr aufgebaut. Mit 30 – 35 Jahren erreicht die Knochenmaße ihren Höhepunkt und zwischen 35 – 45 Jahren bleibt die Knochendichte im Normalfall konstant. Ab 45 beträgt der jährliche Knochendichteverlust durchschnittlich 0.5%. Ab dann gilt es also die Knochendichte zu schützen und den Abbau zu verhindern. Eine besonders starke Abnahme der Knochendichte findet bei Frauen mit Erreichen der Menopause statt. Grund ist die Verminderung des Hormons Östrogens, welches vorher die Knochen geschützt hat. Im Extremfall können Frauen in den ersten 10 Jahren nach der Menopause bis zu 50% ihrer Knochenmaße abbauen. Risikofaktoren für Osteoporose sind zu viel Alkohol, Nikotin, Bewegungsmangel, falsche Ernährungund auch Untergewicht (Schlankheitswahn).

Vitamin D und Kalzium – die Unzertrennlichen

Zur Prävention von Osteoporose ist neben einer ausreichenden Kalzium-Versorgung die Zufuhr von Vitamin D sehr wichtig. Durch Sonneneinstrahlung ist der Mensch in der Lage, Vitamin D in der Haut selbst zu synthetisieren. Während der Sommermonate sind dreimal wöchentlich je 10 – 15 Minuten Sonnenstrahlen auf Gesicht, Händen und Armen ausreichend, um Vitamin D zu produzieren. Aus Rücksicht auf das erhöhte Hautkrebsrisiko durch direkte Sonnenstrahlen sollten längere und häufigere Aufenthalte im (Halb-) Schatten stattfinden. Sonnenschutz kann die Vitamin-D-Bildung unter Umständen beeinträchtigen, die Berichte dazu sind aber widersprüchlich. Für die Wintermonate gilt der Richtwert, sich täglich mindestens 15 – 30 Minuten im Freien bei Tageslicht aufzuhalten. Für Menschen, die nördlich des 52. Breitengrades leben (relevant z.B. für Norddeutschland, nicht aber für Österreich) wird die für die Vitamin-D-Produktion notwendige Wellenlänge des Lichts (UV-B: 300 – 320 nm) in den Wintermonaten nicht erreicht. Vitamin D wird außerdem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen weniger wirksam gebildet und Menschen mit dunkler Hautfarbe benötigen eine stärkere Sonnenexposition. In diesen Fällen wird eine Supplementierung mit Vitamin D in den Wintermonaten empfohlen. Außerdem gibt es auch Lebensmittel, die viel Vitamin D enthalten. Die besten Lieferanten sind fettreiche Fische wie Lachs, Makrele oder Thunfisch und Eier. Bei veganer Ernährung, wo diese Lebensmittel komplett wegfallen, kann eine Dauer-Supplementierung notwendig sein. Pilze enthalten zwar Vitamin D, aber das pflanzliche Vitamin D2 weist eine niedrigere Vitamin-D-Aktivität auf als das tierische Vitamin D3. Die von der ÖGE empfohlene Tagesdosis an Vitamin D beträgt 5 µg/Tag. VeganerInnen, die ihr Vitamin D ausschließlich über Supplemente (also Vitamin D2) beziehen, sollten bis zur doppelten Menge aufnehmen.

Wichtig zur Osteoporose-Vorbeugung ist aber natürlich auch eine adäquate Versorgung mit Kalzium. Wird nicht genug Kalzium mit der Nahrung zugeführt, wird Knochensubstanz abgebaut, um ausreichend Kalzium für andere wichtige Körperfunktionen (z.B. Reizübertragung und Muskelkontraktion) zur Verfügung zu stellen.

Bitte nicht vergessen: Für eine optimale Kalzium-Wirkung ist eine adäquate Vitamin-D-Zufuhr notwendig und umgekehrt!

In Bewegung bleiben

Genau wie die Muskeln brauchen auch unsere Knochen eine stetige Beanspruchung, um kräftig zu bleiben. Regelmäßige körperliche Aktivität ist deshalb wichtig, um Osteoporose zu verhindern. Ideal ist eine Kombination von Muskelaufbau und Bewegung mit einer gewissen Stoßbelastung auf die Knochen, z.B. Krafttraining, Ballsportarten, Leichtathletik und vieles mehr. Auch Aerobic, Powerplate Training, regelmäßiges Laufen, Nordic Walking oder Wandern sind wirkungsvolle Bewegungsformen. Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren sind zwar sehr gesund, haben jedoch auf die Erhaltung der Knochenmasse keinen wesentlichen Einfluss.

 Praxis-Tipps

  • Täglich 15 – 30 Minuten im Freien aufhalten
  • Täglich kalziumreiche Lebensmittel wie Kohl, Brokkoli, Fenchel, Sesam, Mohn, Käse, Hülsenfrüchte
  • Ausreichend Vitamin K: täglich mindestens 100 g grünes Blattgemüse oder Brokkoli
  • Salzkonsum reduzieren
  • Kaffeekonsum einschränken
  • Rauchen und exzessiven Alkoholgenuss vermeiden
  • Körperliche Aktivität nicht vergessen!

Kalzium Steckbrief

Wichtig für: Knochen, Zähne, Reizübertragung, Muskelkontraktion, Zellmembranen, Blutgerinnung Tagesbedarf: 1000 mg laut ÖGE Mangelerscheinungen: Knochenerkrankungen: Osteomalazie, Osteoporose (im Alter), Rachitis (bei Kindern) Überdosierung: ab 2500 mg möglich (Durchfall, Harnsteine, Verkalkung) Vorkommen: verschiedene Gemüse (insbesondere der Kohlfamilie), Mohn, Sesam, Käse, Hülsenfrüchte, Mineralwasser und viele weitere Lebensmittel Verfügbarkeit: Steigerung durch Vitamin D, Fruchtsäuren und Milchsäure Hemmung durch zu viel tierisches Eiweiß, Salz, Phosphorsäure/Phosphate, Oxalsäure, Phytinsäure/Phytate, viel Koffein, regelmäßiger Alkoholkonsum

Mehr Infos in den Kochbüchern von Dr. Claudia Nichterl

Powerfrühstück 2 – Kraftvoll in den Tag

powerfruehstueck_296 Seiten, broschiert
AVBuch, ISBN 978-3-8404-7026-4

Preis: 19,90 Euro

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Beim Thema Frühstück sind, wie bei vielen Ernährungsthemen,  die Meinungen gespalten. Es gibt Frühstücksverweigerer, die am Morgen keinen Bissen essen können und am liebsten nüchtern in den Tag starten. Andere frühstücken gemäß einem alten Sprichwort wie ein Kaiser. Frühstücksmuffeln sei ans Herz gelegt: Das Frühstück liefert einen wesentlichen Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung und bietet eine gute Grundlage für einen guten Start in den Tag.

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Die Birke – Heilkraut oder Plage?

Für die einen ist die Birke der typische Frühjahrsbaum, dessen zartgrüne Blätter uns erfreuen und auch gesundheitlich unterstützen. Für die anderen ist die Birke eine wahre Plage, denn ihre Pollen bescheren vielen Allergikern Beschwerden wie Schnupfen, Augenjucken oder Niesanfälle. Lesen Sie mehr, was die Birke zu bieten hat und worauf Allergikerinnen achten können.

Die weiße Göttin – Fürsorge, Liebe und Schutz

© JackF - Fotolia.com
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Birken sind beliebte Bäume in Gärten oder Alleen und vor allem wegen der weißen Rinde leicht zu erkennen. Ihr Stamm ist im Vergleich zu anderen Bäumen eher schlank und zierlich. Die biegsamen Äste sind voll von vielen, eher kleinen Blättern, deren Ränder leicht gezackt sind. Durch die weit auslaufenden Wurzeln können Birken fast auf jedem Boden wachsen, bereits nach 7-8 Jahren haben die Bäume eine stattliche Größe erreicht, sind blühfähig und produzieren reichlich weit fliegende Samen, die die Verbreitung weiter fördern.

Unsere Vorfahren verehrten die Birke (bherek = indogermanisch: hell, glänzend) als heiligen Baum und für viele ist sie heute noch ein Symbol für die weiße Göttin, die uns dabei unterstützt, uns von Altem zu befreien, Platz zu schaffen für das Neue. Der gälische Name für Birke (=beith) bedeutet auch Beginn, Anfang. In der Volksmedizin steht die Birke deshalb für Reinigung, was perfekt zum Frühling passt. Die Nacht des ersten Mai (Beltane, Walpurgisnacht) verbrachte man früher in Birkenwäldern, wo sich die Menschen an der Liebe zueinander erfreuten und die Fruchtbarkeit der Natur ehrten. Nach einem Brauch in Wales schenkten sich Menschen, die sich zueinander hingezogen fühlten, Birkenzweige als Zeichen ihrer Zuneigung. Die Erwiderung dieser Geste galt als Bestätigung der Zuneigung durch die andere Person. Bis heute ist die Birke symbolisch ein Baum, der für weibliche fürsorgliche Qualitäten steht, für Liebe und Schutz. Getrocknete Birkenblätter wurden deshalb auch in die Wiege eines Neugeborenen gestreut. Weiters gilt der weiße Birkenstamm als Symbol des Lichts und wird der Birke die Kraft, Negatives abzuwehren, zugeschrieben.

Vielfältige Nutzung

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Birken sind nicht nur schön anzusehende Zierpflanzen, sie liefern eine Vielfalt an Verwendungsmöglichkeiten.  Seit mehr als 50.000 Jahren entwickelten den Menschen z.B. Verfahren, Birkenpech herzustellen. Birkenpech gilt als erster systematisch hergestellter „Kunststoff“ und wurde zum dauerhaften Verbinden von Steinkeilen, Pflanzenfasern und Holzgriffen genutzt.  Aufgrund der geringen Tragkraft und Beständigkeit wird die Birke  nicht als Bauholz verwendet, aber es eignet sich sehr gut für die Herstellung von Holzschuhen oder Wäscheklammern bzw. lässt sich das Holz auch gut schnitzen und drechseln. Nordische Holzschnitzer fertigen aus Birkenholz traditionelle Trinkgefäße, die Guksi. Die Birkenrinde wird traditionell  zur Herstellung von Spanschachteln eingesetzt. Durch den Trend zu Öko-Produkten leben alte Traditionen wieder auf und  Vorratsbehälter, Schuhe, Schreibunterlagen oder Rucksäcke werden wieder vermehrt aus Birkenrinde hergestellt. Birkenrinde ist in zwei Schichten gegliedert, aus dem oberen Teil wird Birkenteer und Birkenöl produziert, der untere Teil ist essbar und kann wie Spaghetti zubereitet werden. Unschlagbar für die Reinigung von grobem Pflaster sind die sogenannten „Reiserbesen“, Besen aus Ästen und Zweigen der Birke. In der finnischen und russischen Sauna werden Birkenzweige als Badequast zum Abschlagen des Körpers verwendet. Dadurch wird die Haut gut durchblutet, was auch den Reinigungsprozess des Körpers optimal unterstützt. Zu guter Letzt ist Birke auch ein beliebtes Brennholz. Dank der in der Rinde enthaltenen ätherischen Öle brennt Birkenholz sogar in frischem Zustand und ist so bestens zum Entzünden eines Feuers geeignet.

Von Birkenblatt bis Birkensaft

Blätter, Blattknospen und Birkensaft sind in der Heilkunde sehr beliebt. Die Birke wird in traditionellen Heilsystemen dem Element Luft oder Wasser zugeordnet, woraus sich eine Stärkung von Blase und Niere ableitet. Bei Blaseninfektionen bringt ihre flüssigkeitstreibende und desinfizierende Wirkung Erleichterung. Wegen der blutreinigenden Wirkung wird Birkenblätter-Tee auch gegen Rheuma, Gicht und Hauterkrankungen (vor allem bei Stoffwechselstörungen) empfohlen. Gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe sind Flavonoide, Saponine, Gerbstoffe, ätherische Öle und Vitamin C.  Rinde und Blätter der Birke enthalten weiters nennenswerte Mengen des natürlichen Schmerzmittels Acetylsalicylsäure, das in künstlicher Form zum Beispiel im Aspirin enthalten ist. Zu medizinischen Zwecken werden vor allem die Blätter der Birke und Birkensaft zu Teezubereitungen und Fertigpräparaten verarbeitet. Aus dem Holz und der Rinde der Birke wird durch Destillation Birkenteer gewonnen, welches als Hautsalbe Verwendung findet.

© Heike Rau - Fotolia.com
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In den Monaten März bis Mai ist Hochsaison für Birkensaft, ein süßlich schmeckender, mineralstoffreicher und belebend wirkender Saft aus den Leitbahnen der Birke. Meist wird der Stamm angezapft, für den Baum schonender ist es, einen eher waagrecht wachsenden, fingerdicken Zweig mit der Gartenschere abzuschneiden, eine Flasche über den Stumpf zu stülpen und diese über Nacht vom Baum befüllen lassen. Der abgeschnittene Zweig ergibt mit Kirschzweigen einen schönen Frühjahrsstrauße und wird so ebenfalls sinnvoll verwertet. Birkensaft soll gegen Haarausfall helfen und war früher Bestandteil von Birken-Haarwasser. Neben der Stärkung des Haarwuchses sind Tee und Saft sehr beliebt für Frühjahrskuren zur Entgiftung und Entschlackung des Bindegewebes und gegen Frühjahrsmüdigkeit.  Um selbst gezapften Birkensaft haltbarer zu machen, werden jeder Flasche 4 bis 6 Gewürznelken und etwas Zimt hinzugefügt. Von dem Birkensaft nimmt man täglich 4 bis 6 Eßlöffel. Mit Birkensaft werden auch schlecht heilende Wunden gereinigt und Ausschläge und  Schuppen behandelt. Der Saft enthält Invertzucker, wodurch er zu Birkenwein vergoren werden kann – ein in Russland beliebtes Getränk, welches auch als Stärkungsmittel für (impotente) Männer gilt. In Finnland werden Birken zur Gewinnung des Zuckeraustauschstoffes Xylitol (ein Zuckeralkohol) heran gezogen und kommt als „Birkenzucker“ in den Handel.

Birkenblätter können Sie sammeln, an einem luftigen Ort trocknen und in dunklen Gefäßen aufbewahren. Getrocknete Birkenblätter und Fertigpräparate aus Birkenblättern erhalten Sie in Apotheken, Reformhäusern und Bioläden.

Grundrezept für Birkenblättertee: Einen gehäuften Esslöffel getrocknete Birkenblätter mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und täglich drei Tassen zwischen den Mahlzeiten trinken.

Schmerzlinderndes Birkenblätter-Bad bei Rheuma: Übergießen Sie 250 g getrocknete, kleingeschnittene Birkenblätter mit zwei Litern kochendem Wasser und lassen Sie den Ansatz zehn Minuten ziehen. Gießen Sie den abgeseihten Sud in ein warmes Vollbad und baden Sie bei Gliederschmerzen 15 Minuten lang darin.

Haarkräftigende Birkenblätter-Spülung: Übergießen Sie zwei Esslöffel kleingeschnittene Birkenblätter mit einem Liter Obstessig und lassen Sie alles zwei Wochen an einem warmen Ort ziehen. Filtern Sie den Ansatz ab. Verdünnen Sie jeweils einen Teil des Birkenessigs mit drei Teilen Wasser und spülen Sie Ihre Haare nach dem Waschen damit.

Birkenpollen und Heuschnupfen

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Birkenpollen sind ein hochpotentes Allergen und eine wahre Plage für viele Allergiker. Der Anteil jener Allergiker, die speziell auf Birkenpollen reagieren, stieg in den letzten 20 Jahren laut HNO-Klinik der Uni Wien von 35 % auf 50 % aller Pollenallergiker an. Trotzdem werden Birken aufgrund ihrer schönen weißen Färbung gerne auch in Städten als Alleebäume gepflanzt. So sind nicht alle über die ersten Sonnenstrahlen im Frühling erfreut, für Allergiker beginnen damit die Beschwerden. Birkenpollen zählen leider zu den aggressivsten Pollen überhaupt, keine andere Pflanze gibt mehr Pollen an die Umwelt ab, als die Birke. Die Betroffenen können ihnen kaum entkommen, denn die Pollen landen mit Leichtigkeit auch in den Innenräumen. Der Wind kann die Pollen hunderte Kilometer weit wehen, so dass man auch in Regionen mit wenigen Birken allergische Beschwerden bekommt. Am besten ist man auch vor den Birkenpollen, im Hochgebirge und am Meer geschützt.

Zumeist macht sich eine Allergie gegenüber Birkenpollen durch Jucken der Augen und Nase bemerkbar. Häufig kommt es auch zu einer Schwellung der Schleimhäute im Rachen und zu Niesanfällen – die Symptome sind oft schwierig von einer Erkältung zu unterscheiden. Durch längere Beobachtung kann man dann aber häufig einen grippalen Infekt ausschließen, eine ärztliche Diagnose schafft ebenfalls Klarheit. Betroffene sollten Symptome nicht ignorieren, weil eine Allergie häufig der Anfang für chronische Beschwerden ist. Werden die Symptome zu lange ignoriert kann sich chronisches Asthma entwickeln – man spricht hier von einem Etagenwechsel, da nun die Schleimhäute so stark entzündet sind, dass eine Schädigung des Gewebes feststellbar ist. Wer also im Frühjahr mit vermehrten Hustenanfällen oder sonstigen körperlichen Störungen zu kämpfen hat, der sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Wer auf Birkenpollen allergisch reagiert kann grundsätzlich im Verlauf auch Kreuzallergien gegen Lebensmittel wie Apfel, Birne, Karotte oder Nüsse entwickeln. Eine Ernährungsberatung nach TCM kann hier aber gute Unterstützung leisten, vor allem in den Monaten der Pollenflugzeit bzw. auch vorbereitend über die Wintermonate, damit Organismus und Körper gestärkt sind und weniger Symptome entwickelt.

mehr Kreuzallergien: Allergische Reaktionen durch Nahrungsmittel verhindern (integrative-ernaehrung.com)

Scharf und gesund – die Zwiebel

Seit dem Jahr 1990 wird in Deutschland jedes Jahr die Heilpflanze des Jahres ausgerufen, zunächst durch den Verband der Heilkräuterfreunde Deutschlands e.V. (der leider 2004 aufgelöst wurde) und seit 2003 auch durch den Verein NHV Theophrastus. Aber wir brauchen  solche Institutionen und Werbebotschaften ja gar nicht, um uns der wertvollen Zwiebel zu besinnen. Gekochtes Essen schmeckt mit Zwiebeln einfach besser, sie sind sie eine wichtige Geschmackszutat in der Küche und bei genauerer Recherche finden wir auch viele weitere Pluspunkte der scharfen Knolle.

Rund um die Zwiebel

copyright: Miguel Dieterich
copyright: Miguel Dieterich

Die Zwiebel (Allium cepa) ist eine aus Westindien stammende kultivierte Lauchart. Sie ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheitund wird schon seit mehr als 5000 Jahren als Gewürz-, Heil- und Gemüsepflanze kultiviert. Ihr Ursprung wird im heutigen Afghanistan vermutet. Bei den alten Ägyptern wurden Zwiebeln den Göttern als Opfergabe gereicht, waren eine Art Zahlungsmittel für die beim Pyramidenbau eingesetzten Arbeiter und wurden den Toten als Wegzehrung für die Reise ins Jenseits beigelegt. Bei den Römern zählten Zwiebeln zu den Grundnahrungsmitteln. Mit den Eroberungsfeldzügen der Römer kam die Zwiebel auch in unsere Breiten und wurde anfangs hauptsächlich in Klostergärten gezogen. Das römische Wort „cepula“ wurde auch über das mittelhochdeutsche Wort „zwibolle“ ins deutsche „Zwiebel“ übertragen“. Während der Pest in Mitteleuropa trug man Zwiebeln als Abwehrzauber wie ein Amulett am Körper. Die Kultivierung begann im 15. Jahrhundert in Holland. Mittlerweile gibt es unzählige Formen, Farben und Geschmäcker unter den Küchenzwiebeln. Man unterscheidet je nach Anbaumethode zwischen Sommerzwiebeln und Winterzwiebeln. Sommerzwiebeln – die eigentlichen Küchenzwiebeln – werden im Frühjahr gesät und zwischen August und Oktober geerntet. Je später die Sorten geerntet werden, desto fester ist ihre Konsistenz und desto länger sind sie lagerfähig. Im Gegensatz dazu werden die saftigeren und milderen Winterzwiebeln im August gesät, ab Juni geerntet und sind nur kurze Zeit lagerfähig.

Die Zwiebel wird roh oder gekocht als Gemüse oder Gewürz verwendet. Die rote Zwiebel ist im Geschmack weit milder als die scharfe, weiße Zwiebel. Rohe Zwiebeln, hauchdünn in Ringe geschnitten verfeinern frische Salate bzw. Österreicher essen diese auch gerne zu Speck- oder Schmalzbroten.  Auch Frühlingszwiebel und Schalotten sind scharf im Geschmack und bereichern die Küche. Zwiebeln passen zu allem, was salzig und pikant schmecken soll. Für feine helle Saucen und zarte Salate eignen sich besonders gut die etwas vornehmeren Zwiebel-Verwandten: Frühlingszwiebeln oder Schnittlauch. Zwiebeln eignen sich nicht nur als würzende Zutat. Sie beweisen auch als Hauptgericht viel Geschmack, z.B. als feine französische Zwiebelsuppe, Flamm- oder Zwiebelkuchen oder auch gefüllte Zwiebeln. Rezepte finden Sie ganz unten im Beitrag.

Gegen Zwiebelgeruch an den Händen hilft es, vor und nach dem Zwiebelschneiden Hände, Messer und Brett kalt abzuspülen. Zwiebeln sollten in der Küche möglichst trocken und dunkel gelagert werden und – bis auf Frühlingszwiebeln – nie im Kühlschrank liegen. Sie halten dann mehrere Wochen. Wenn sie austreiben, werden sie schärfer und bitterer im Geschmack und verderben schnell. Zwiebeltriebe können übrigens wie Lauchzwiebeln verwendet werden.

– Küchen-, Speise-, Gewürzzwiebeln sind die Zwiebeln, die jeder kennt. Sie schmecken würzig-scharf und sind in Form, Farbe und Größe sehr vielfältig.

– Gemüsezwiebeln sind größer als Küchenzwiebeln und schmecken milder, leicht süßlich.

– Frühlingszwiebeln haben lange Lauchstängel mit einer kleinen silberweißen Zwiebel. Sie schmecken mild und fein-würzig.  In meinen Kochkursen sehe ich leider immer wieder, dass die Teilnehmerinnen nur den weißen Teil nehmen und den Rest wegwerfen wollen. Bitte die ganze Frühlingswiebel verwenden, gerade der grüne Teil ist besonders mild und schmackhaft.

– Bund-/Lauchzwiebeln oder auch Porree haben im Unterschied zu Frühlingszwiebeln längere Lauchstängel, die am unteren Ende verdickt sind, aber keine „Zwiebel“ erkennen lassen. Sie schmecken frisch und mild.

– Schalotten sind kleiner als Küchenzwiebeln, eiförmig und aus mehreren Teilzwiebeln zusammengesetzt. Sie schmecken würzig-pikant.

Was ist Bio an der Bio-Zwiebel?

Künstliche Düngemittel und Pestizide braucht kein Mensch und Zwiebeln brauchen sie erst recht nicht. Zum einen nehmen ihre Wurzeln Nährstoffe aus bis zu 60 cm Tiefe auf, zum anderen knickt das Zwiebellaub an der Erdoberfläche bei abgeschlossener Zwiebelbildung ab und schützt so vor Schadenserregern. Trotz solcher Bedingungen ist der Anteil der Bio-Zwiebel am gesamten Zwiebelanbau noch relativ gering. Das mag daran liegen, dass das manuelle Unkrautjäten mit einem hohen Zeitaufwand verbunden ist. Außerdem pflanzt der Bio-Bauer weniger Bio-Zwiebeln pro Hektar an, was die einzelne Pflanze weniger anfällig macht. Dieser Verzicht auf maximalen Ertrag lohnt sich nachweisbar. Biologisch kultivierte Zwiebeln enthalten nach wissenschaftlichen Messungen deutlich höhere Mengen an Mineralstoffen und Spurenelementen. Proben von biologisch angebauten Jungzwiebeln zeigen zudem eine um mehr als 50% höhere antimikrobielle Wirkung gegen Salmonellen.

Ein Hoch auf die Zwiebel!

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„Sie hat sieben Häut´und beißt alle Leut“, sagt ein altes Sprichwort. Tradition und Volksheilkunde befassen sich schon lange mit der Zwiebel. Die Stadt Weimar feiert die Zwiebel seit über 350 Jahren jedes Jahr am zweiten Wochenende im Oktober  mit einem Markt.  Drei Tage lang dreht sich bei diesem größten Volksfest Thüringens alles um das würzige Gewächs. Es gibt Zwiebelkuchen, Zwiebelzöpfe, die dort Rispen genannt werden, getrocknete Zwiebeln und Gestecke aus Zwiebeln. Früher deckte sich die Weimarer Bevölkerung auf dem „Zwibbelmarkt“ mit dem Wintervorrat an Zwiebeln ein. Heute ist der Zwiebelmarkt ein großes Volksfest mit bunten Marktständen und Auftritten bekannter Bands und Rockgruppen.

Zwiebeln sind reich an Vitamin C, Kalium, Zink und Mangan. Den charakteristischen Geruch und den scharfen Geschmack verdanken sie den enthaltenen Sulfiden (schwefelhaltige Stoffe), die auch für die cholesterinsenkende und antithrombotische Wirkung verantwortlich sind. In Osteuropa weiß man schon lange um die blutverdünnende Wirkung von Zwiebeln, die den Inhaltsstoffen Allicin und Ajoen zu verdanken ist. Rohe Zwiebeln gelten dort als bester Schutz vor Herzinfarkt und zur Vorbeugung von Thrombosen, weshalb sie dort fast täglich gegessen werden. Zwiebeln enthalten aber auch andere typische Inhaltsstoffe wie den Zucker Rhamnose oder die Aminosäure Isoalliin, die beim Zwiebelschneiden unsere Augenschleimhäute reizt und Tränen entstehen lässt.

Erste Hilfe bei Erkältung und Insektenstichen

In der TCM gelten Zwiebeln wärmend und scharf-süß im Geschmack. Sie stützen vor allem den Magen, regulieren das Magen-Qi und werden bei Appetitlosigkeit, Durchfall oder gespanntem Bauch therapeutisch eingesetzt. Um diese Wirkung zu verstärken, werden die Zwiebeln meist kurz scharf angebraten.

Zwiebelsaft gilt als bewährtes Hausmittel und natürliches Antibiotikum bei Erkältungen mit starker Verschleimung der Atemwege. Die enthaltenen ätherischen Öl lösen den Schleim und fördern das Abhusten. So stellen Sie den Saft her: eine größere Zwiebel grob würfeln und mit 3 EL Honig in einem verschließbaren Glas ein paar Stunden ziehen lassen. Dann absieben und den Saft esslöffelweise über den Tag verteilt einnehmen.

Copyright: Miguel Dieterich
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Fühlen Sie sich, als würden Sie möglicherweise eine Grippe ausbrüten, dann hilft folgendes Rezept: 2 Scheiben Ingwer und 1 Frühlingszwiebel klein geschnitten in ¼ l Wasser für 10 Minuten köcheln, abseihen, mit Honig süßen und schluckweise trinken. Anschließend sollten Sie sich gleich warm ins Bett einpacken, denn der Ingwer treibt die krankmachenden Keime aus dem Körper. Die Schärfe öffnet Ihre Poren, Sie beginnen zu schwitzen und die Krankheitskeime können entweichen. Aber externe pathogene Faktoren wie Kälte, Nässe und Wind können auch eindringen. Deshalb achten Sie darauf, dass Sie im Bett „ausschwitzen“.  Wichtig: Trinken Sie keinen Ingwertee bei Grippe mit Fieber, sondern nur im Anfangsstadium bzw. wenn Sie eher frösteln und Gelenksschmerzen aufgrund von Kältesymptomen haben.

Hier noch zwei Hausmittel gegen Husten:

1 TL getrockneter Thymian, 1 TL getrocknete Salbeiblätter, 100 g gehackte Zwiebel, 100 g Kandiszucker vermischen und in einem Topf langsam aufkochen, bis sich der Zucker gelöst hat. Die Mischung dann warm in ein Schraubglas umfüllen und und abkühlen lassen. Davon 3x täglich einen TL trinken. Sie können den Saft bis zu einer Woche im Kühlschrank aufbewahren.

Zwei ganz alltägliche Zutaten – Zwiebel und Schmalz – ergeben ein wirksames Mittel gegen Viren und Bakterien. Schmalz langsam in einer Pfanne erwärmen, mit klein geschnittenen Zwiebeln vermischen und kurz rösten, bis die Zwiebel glasig sind. Die Mischung etwas abkühlen lassen, auf ein Küchentuch oder eine Stoffwindel streichen und den Zwiebelwickel auf die Brust legen. Der Wickel wirkt schleimlösend und erleichtert das Abhusten. Bitte achten Sie auf die Qualität der Zutaten (idealerweise Bio), das garantiert einen angenehmen Geruch und eine hohe Wirksamkeit.

Soforthilfe bei Ohrenschmerzen kann „Zwiebelwatte“ verschaffen: Dazu eine halbe Zwiebel schälen klein schneiden. Die Zwiebelstücke dann durch die Knoblauchpresse drücken und den Saft auffangen. Ein kleines Stücke Watte mit dem Zwiebelsaft tränken und die „Zwiebelwatte“ in die Ohren geben. Bei allen Tipps ist bitte zu beachten. Bei länger anhaltenden Beschwerden (mehr als drei Tage) oder hohem Fieber sollten Sie unbedingt Ihren Arzt oder Heilpraktiker kontaktieren!!!

Zwiebel bringen auch bei Insektenstichen Linderung, dazu einfach eine frische Zwiebel halbieren und die Stichstelle mit der Schnittfläche einreiben oder die Zwiebelhälfte einfach nur auflegen. Eine Studie der Universität Birmingham hat auch nachgewiesen, dass Zwiebeln durch ihren hohen Zinkgehalt Altersflecken reduzieren können. Ebenfalls bewährt hat sich  Zwiebelbrei bei Entzündungen und Abszessen, dazu fein gehackte Zwiebeln mit wenig Wasser anrühren und auf die betroffenen Körperregionen auftragen.

Die enorme Heilkraft verdanken Zwiebeln den zahlreich enthaltenen Vitaminen und Mineralstoffen, aber vor allem sind es die Sulfide – eine große Familie scharf beißender, schwefelhaltiger ätherischer Öle. Sie wirken antibakteriell auf die Schleimhäute und beugen Infektionen vor. Zusammen mit bestimmten Eiweißverbindungen und Flavonoiden in der Zwiebel senken sie Blutdruck und Blutfette. Die enthaltenen Senföle fördern den Appetit, kurbeln die Magen- und Darmfunktion an und unterstützen die entgiftende Arbeit von Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse, Niere und Blase. Zuletzt sagt man Zwiebeln auch noch eine steigernde Wirkung auf die Libido nach und sie senken auch das Krebsrisiko. Grund genug, um wieder häufiger Zwiebeln zu essen, oder nicht?

Zwiebel-Räuchertofu-Aufstrich (3-4 Portionen)

(Erde)  2 EL Olivenöl

(Metall)  1 Zwiebel, Pfeffer

(Wasser) 200 g Räuchertofu, 2 EL Sojasauce, Salz

(Holz) 1 EL Tomatenmark, 1 Essiggurke, 1 EL Balsamico-Essig

(Feuer)  ½ TL Oregano, Paprikapulver nach Geschmack 

Zwiebel schälen und klein schneiden. Räuchertofu in Stücke schneiden. Essiggurkerl fein hacken. Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Zwiebel im Öl glasig dünsten. Zwiebeln mit Räuchertofu, Sojasauce, Tomatenmark. Balsamico-Essig, Oregano und Paprikapulver mit einem Stabmixer fein pürieren. Bei Bedarf etwas Wasser zugeben, sodass der Aufstrich sämig und streichfähig wird. Mit Pfeffer und Salz abschmecken. Zum Schluss die gehackten Essiggurkerl unterheben. Mit (getoastetem) Brot servieren.

Pute mit Frühlingszwiebeln und Karotten-Dinkelreis  (2 Portionen)

(Erde)     2 EL Rapsöl, 1 TL Fenchelsamen, 4 Karotten

(Metall)   1 TL Ingwer (frisch gerieben), 250 g Putenfleisch, 2 Stück Sternanis, 1 Bund Frühlingszwiebeln, Pfeffer

(Wasser)   Salz

(Holz)        100 g Dinkelreis, Saft einer Zitrone

(Feuer)      1 TL Ysop, 1/2 Bund Thymian, 300 ml heißes Wasser

Putenfleisch in mundgerechte Stücke schneiden. Frühlingszwiebeln waschen, in ca. 5 cm lange Stücke schneiden, die größeren Zwiebeln halbieren. Karotten putzen, halbieren und in Halbmonde schneiden. Dinkelreis in einem Topf kurz anrösten und dann mit 300 ml heißem Wasser aufgießen. Karotten zum Dinkelreis geben, mit Ingwer, Pfeffer und Salz abschmecken. Die Hälfte des Zitronensafts und Thymian zugeben und für 20–25 Minuten auf kleiner Flamme zugedeckt weich kochen. Bei Bedarf weitere Flüssigkeit zu gießen.

In der Zwischenzeit in einer Pfanne 1 EL Rapsöl erhitzen. Die Frühlingszwiebeln kräftig anbraten, mit Pfeffer und Salz würzen und mit dem Rest des Zitronensafts ablöschen. Die Zwiebeln herausnehmen und warm stellen. In der Pfanne das restliche Öl erhitzen und das Putenfleisch scharf anbraten. Mit Fenchel, Sternanis, Pfeffer und einer Prise Salz abschmecken. Unter Rühren für 10–15 Minuten braten, bis das Fleisch durch ist. Zwiebel und Fleisch auf einem Teller mit Karotten-Dinkelreis anrichten und heiß servieren.

Rezept aus: Die NEUE 5 Elemente Küche – mehr Infos und weitere Bücher unter http://www.essenz.at/kochbuecher.html

Informationen zu unserem aktuellen Angebot und Kochkursen finden Sie unter http://www.essenz.at/kochkurse.html

Jeder Mensch ist einzigartig – individuelle Ernährung für Ihren Stoffwechsel

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Jetzt wo der Sommer schon vor der Tür steht, fängt so der ein oder andere wieder an über die Bikinifigur nach zu denken. Auch bei all jenen die sich keine Sorgen um ihr Gewicht machen regt sich vielleicht wieder verstärkt das Verlangen nach frischer gesunder Ernährung für mehr Aktivität, um in die warme Jahreszeit zu starten. Doch schnell macht sich auch Frustration breit: Nur Salat, Obst und Vollkorn – trotzdem noch nicht das Wunschgewicht und ständige Müdigkeit. Probiotische Joghurts und Kleie – doch die Verdauung lässt zu wünschen übrig. All das sind Hinweise, dass sich der Körper nicht besonders wohl fühlt trotz so genannter „gesunder Ernährung“. Denn manchmal weichen die eigenen Bedürfnisse von den allgemeinen Empfehlungen ab. Immer mehr zeigt sich, dass „gesunde Ernährung“ sich ganz individuell gestaltet. Genau auf diese speziellen Bedürfnisse geht eine Ernährungsberatung ein. Ob Metabolic Balance, Fünf Elemente Ernährung, Metabolic Typing – im Mittelpunkt stehen immer Sie und Ihre individuellen Bedürfnisse.

Alle Experten sind sich in einem einig: Gesunde Ernährung ist wichtig für unsere Gesundheit. Aber was ist gesunde Ernährung? Sowohl für Konsumenten wie auch für Fachleute ist es schwierig sich in dem immer dichter werdenden Dschungel von Ernährungspyramiden und Empfehlungen zurechtzufinden.  Bei genauerem Betrachten lassen sich Übereinstimmungen feststellen. Der häufige Verzehr von Obst und Gemüse wird von allen Experten als empfehlenswert erachtet. Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass es keine perfekte, für alle gültige, Ernährungsweise gibt. Auf Grund unserer unterschiedlichen Gene, Blutwerte und Stoffwechsellagen, brauchen wir auch eine individuelle Ernährung.

In der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) wird vor allem auf die Bekömmlichkeit ein großes Augenmerk gelegt. Nicht jeder verträgt Rohkost und Vollkorn-Produkte im Übermaß. Während dem Yang-Typ (Fülle-Typ) ein kühlender Salat, frisches Obst und kalte Getränke gut tun, benötigt zum Beispiel der Mangel-Typ mit häufigem Kältegefühl einen warme Suppe, Kompott und vor allem gekochte Speisen. Analog dazu gibt es die westliche Behandlung mit Metabolic Balance und Metabolic Typing die sich mit individueller Ernährung beschäftigen

Metabolic Typing auf dem Vormarsch

Entwickelt wurde Metabolic Typing in den 1970er Jahren von Dr. Kelley, der in einem Selbstversuch erkannte, dass sich durch Veränderung der Ernährung und die sein Gesundheitszustand verbesserte.  Er empfahl seine Methode auch anderen Menschen,  musste aber feststellen,  dass das, was ihm half, den anderen nicht gut tat. Also suchte er nach Gründen und erkannte, dass es verschiedene Stoffwechseltypen gibt.

Zusammengefasst beruht  Metabolic Typing heute auf drei wichtigen Säulen, deren Status erhoben wird,  BEVOR Ernährungsempfehlungen abgegeben werden:  Eine Rolle spielen das autonome Nervensystem, das Verbrennungssystem und das Drüsensystem. Innerhalb des autonomen Nervensystems sind Sympathikus und Parasympathikus für die Regulierung von Organfunktionen  zuständig. Der Sympathikus wird in Stresssituationen aktiv, bereitet ihn evolutionsbedingt auf Angriff oder Flucht vor. Bei zu hoher Aktivität kommt es durch Gefäßverengungen zu erhöhter Herzfrequenz, Bluthochdruck und Verdauungsprobleme und in weiterer Folge zu Unruhe und Schlafstörungen. Der Parasympathikus ist für Ruhe, Schonung und Erholung des Körpers zuständig. Ist seine Aktivität erhöht, wird die Herzfrequenz gesenkt,  Darm und Blase werden gut entleert, aber auch Antriebslosigkeit und Müdigkeit sind die Folge.

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Die Einteilung erfolgt nach Typen

Einerseits gibt es den Sympathikus-Typ – Er sollte sich kohlenhydratreich ernähren und vorwiegend zu vegetarischer Kost greifen. Den Großteil seiner Ernährung sollte er mit Kohlenhydraten in Form von Gemüse und Obst abdecken. Ergänzend kann er hochwertige Fette verwenden und zu Fisch, Geflügel und Eiern für den Eiweißanteil greifen, allerdings in Maßen.

Der Parasympathikus-Typ hingegen braucht mehr Proteine und Fett in seiner Ernährung. Er deckt seinen Energiebedarf größtenteils aus Eiweiß: Ei, Fleisch, Geflügel, Fisch und Hülsenfrüchte. Der Kohlenhydratanteil ist reduziert und sollte vor allem durch Getreide und Gemüse gedeckt werden.

Ist das autonome Nervensystem im Gleichgewicht, spricht man vom ausgewogenen Ernährungstyp. Dieser braucht ein gleichmäßiges Verhältnis von Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett.

Auch im Verbrennungssystem spiegeln sich diese beiden Typen wider – der eine neigt zu Antriebslosigkeit und der andere zu Hyperaktivität.

Der Schnellverbrenner wird auch Glyko-Typ genannt, weil er seine Energie am schnellsten über die Glykolyse aus Kohlenhydraten holt. Dieser ohnehin schnelle Stoffwechseltyp neigt durch die bevorzugte Aufnahme von Kohlenhydraten und seine hohen Blutzuckerschwankungen auch zu Diabetes mellitus Typ 2 und fühlt sich häufig müde und schlapp. Damit Schnellverbrenner gesund bleiben, bauchen diese  mehr Eiweiß und Fett in der Ernährung.

Der Langsamverbrenner oder Beta-Typ greift am liebsten auf die Energie zurück, die aus Fetten über die Beta-Oxidation gewonnen wird. Bei zu viel Fett in der täglichen Ernährung  würde durch die  langsame Verbrennung und Energiebereitstellung der Stoffwechsel sehr gebremst, es kann zu  Stauungen und Blockaden auf emotionaler und physischer Ebene kommen. Der Beta-Typ sollte also zu mehr Kohlenhydraten, in Form von Getreide und Gemüse, und Eiweiß greifen. Geflügel und mageres Fleisch sind neben Eiern und Fisch die bevorzugten Eiweißlieferanten des Beta-Typs.

Noch etwas komplexer wird es, wenn sich Verbrennungstyp und Stoffwechseltyp entgegengesetzt wirken. Die Aufgabe einer ausgebildeten Ernährungsfachkraft ist dann, herauszufinden, welcher Typ überwiegt und – damit die Praxistauglichkeit nicht zu kurz kommt – in der Ernährung ein optimales Mittelmaß zu finden. Die dritte Säule ist das Drüsen-System, auch das wird bei  Metabolic Typing berücksichtigt.  Da die von Drüsen ausgesendeten Hormone  in unseren Stoffwechsel eingreifen. Die Unterscheidung der Drüsentypen geht nach nach Körperbau, Körpersystemen und Wesensmerkmalen. Bei Metabolic Typing wird der eher große, hagere Hypophysen- oder Schilddrüsentyp dem kleinen, gedrungenen, kräftigeren Nebennieren-, Gonadentyp gegenübergestellt.

Welcher Stoffwechseltyp bin ich?

Anhand eines Fragebogen-Tests (PEP-Fragebogen von Wolcott) wird bei einer Ernährungsberatung ausgewertet, welcher Stoffwechseltyp Sie sind. Ergänzend kann mit Hilfe eines kinesiologischen Muskelreflextests oder eines Testgerätes der Ist-Zustand der Stoffwechsellage ermittelt werden. Anhand der relativ zuverlässigen Ergebnisse wird die individuelle Ernährung für jeden „Metabolic Typ“  individuell zusammengestellt.

Es gibt natürlich noch zig Abstufungen und Schattierungen zwischen diesen Typen. Damit wird wohl klar, dass es in Eigenregie schwierig ist, das Optimum zu finden. Eine qualifizierte Ernährungsberatung ist als Unterstützung empfehlenswert und hilft vor allem bei der Umsetzung in der Praxis. Eine optimale Stoffwechsellage ist meist nicht von heut auf morgen zu erreichen. Doch schon nach einigen Mahlzeiten nach individuellen Bedürfnissen stellt sich meist ein Wohlbefinden und Erleichterung ein und viele positive psychische und physische Effekte folgen.

Nahrungsmittelgruppe Ausgewogener Ernährungstyp Parasympathikus- und Glyko-Typ Sympathikus-Typ Beta-Typ
Kohlenhydratreiche Nahrungsmittel 50% 30% 60% 50%
Eiweißreiche Nahrungsmittel 30% 45% 25% 40%
Fettreiche Nahrungsmittel 20% 25% 15% 10%

Tabelle aus „Was den Einen nährt, macht den Anderen krank“, K.Stalzer, C. Schnitzler

Eiweißreiche Nahrungsmittel Fleisch, Geflügel, Fisch, Meeresfrüchte, Milchprodukte, Ei, Hülsenfrüchte, Sojaprodukte, Shiitake- und Austernpilze, Sprossen und Keime, Nüsse und Samen
Fettreiche Nahrungsmittel Butter, Schmalz, Schlagobers, pflanzliche Öle, Nüsse und Samen
Kohlenhydratreiche Nahrungsmittel Getreide, Gemüse, Obst

Tabelle aus „Was den Einen nährt, macht den Anderen krank“, K.Stalzer, C. Schnitzler

Metabolic Balance – nicht nur zum Abnehmen

Dieses – oft mit dem Thema Gewichtsreduktion in Zusammenhang gebrachte – Programm wird häufig  zur Stoffwechselregulation eingesetzt. Metabolic Balance setzt auf die  Auswahl von Lebensmitteln mit  niedriger glykämischer Last. Eine Pause von mindestens 5 Stunden zwischen den Mahlzeiten und nur 3 Mahlzeiten/Tag unterstützen, dass  der Insulinspiegel über den Tagesverlauf konstant und niedrig gehalten wird.  Es wird auch auf eine regelmäßige Eiweißzufuhr von verschiedenen Eiweißsorten bei jeder Mahlzeit Wert gelegt, da dadurch Blutzucker-Spitzen und Heißhunger reduziert werden. Einschränkungen in der Lebensmittel-Auswahl gibt es nur zu Beginn. Auf Basis eines Blutbefundes werden gezielt Lebensmittel für die ersten Wochen empfohlen, die konzentriert die Nährstoffe enthalten, die der Teilnehmer individuell benötigt, um den Stoffwechsel in die „Balance“ zu bringen. Anhand dieser Werte und einer ausführlichen Anamnese werden individuelle Ernährungspläne zusammengestellt. So dürfen beispielsweise Personen mit hohem Blutzucker maximal 3 Scheiben Brot ergänzend essen, bei konstantem Insulinspiegel werden hingegen bis zu 7 Scheiben pro Tag empfohlen.

Bei beiden Systemen – ob Metabolic Balance oder Metabolic Typing – empfiehlt sich eine Kombination mit dem Wissen um die Bekömmlichkeit, wie z.B. bei der Traditionellen Chinesischen Medizin. Wenn auf dem Ernährungsplan die Rede von viel Gemüse und Obst ist, gilt es immer zu überprüfen, in welcher Zubereitungsform es für die Teilnehmer bekömmlich ist bzw. auch in welcher Jahreszeit wir uns gerade befinden. Im Sommer sind Salate und frisches Obst besser verträglich als im Winter, wo Suppen und Eintöpfe angenehmer für den Körper sind. Auch Menschen, die oft frieren sollten mehr auf gekochtes Gemüse und Suppen achten und nicht nur kalte Mahlzeiten essen. Durch eine Ernährungsumstellung – welcher Art auch immer – kommt der Stoffwechsel ins Gleichgewicht, die Sinne werden sensibler, die Nase kann wieder mehr riechen und Aromen lassen sich besser unterscheiden. Und mit der Zeit werden Sie Ihren Ernährungsplan nicht mehr brauchen, denn Ihr Körper ist lernfähig und wird Ihnen mit der Zeit signalisieren, was Sie brauchen und was Ihnen gut tut und Sie werden wieder lernen auf Ihren Körper zu hören und die Signale wahr zu nehmen. Wer regional und saisonal isst tut auch seinem Körper etwas gutes. Evolutionsbedingt sind wir stark an unsere Umgebung angepasst und die Natur bringt hervor was wir benötigen. Im Sommer frisches Obst und Gemüse dass uns bei Hitze einen kühlen Kopf bewahren lässt und im Winter gibt es Wurzelgemüse aus dem Ofen für wohlige wärme.

Ihr Einkaufszettel für Mai – jetzt besonders frisch und günstig

  • Grüner Salat
  • Lollo Rosso
  • Kohlrabi
  • Karfiol
  • Mangold
  • Erdbeeren
  • Rhabarber
  • Löwenzahn
  • Kresse
  • Zwiebeln
  • Karotten
  • Kartoffel
  • Sellerie
  • Rote Rüben
  • Knoblauch
  • Spinat
  • Radieschen
  • Spargel

Saisonale Rezeptideen zum Nachkochen

Rhabarber-Toast „überbacken“
Zutaten für 2 Portionen

(E) 4 Scheiben Vollkorn-Toastbrot, Butter für die Form, 2 Eier, ½ TL Vanillezucker oder etwas Mark von einer Vanilleschote,100 ml (Soja- oder Reis) Milch, 3 EL Zucker
(M) ½ TL Nelkenpulver
(W) 1 Prise Salz
(H) 2 Stangen Rhabarber, 50 g Frischkäse oder Ricotta
(F) etwas geriebene Zitronenschale

Zubereitung
RhubarbBackofen auf 200 Grad vorheizen. Die Toastbrotscheiben mit dem Teigroller möglichst dünn ausrollen. Eine Auflaufform mit Butter ausstreichen. Rhabarber waschen und die Stiele
in Stücke schneiden, die etwas länger als eine Toastbrotscheibe sind. Die Toastscheiben mit 1-2 Rhabarberstangen belegen, einrollen und in die Auflaufform setzen. Die Eier mit Vanillemark, Milch, Zucker, Nelkenpulver, Frischkäse oder Ricotta, geriebener Zitronenschale gut verquirlen und über die Brotrollen gießen. Den Auflauf im Backofen 25 – 30 Minuten goldbraun backen. Am besten heiß servieren.

Tipp: Alles am Abend vorbereiten und am Morgen einfach in den Backofen stellen und fertig backen.

Kichererbsen Cous Cous mit Spargel
Zutaten für 2 Portionen

(E) 100 g Cous Cous, 250 g grüner Spargel, 2 EL Olivenöl
(M) 2 Scheiben Ingwer, Pfeffer aus der Mühle, ½ Chilischote oder 1 Prise Cayennepfeffer, ½ Bund Pfefferminze
(W) Wasser, 200 ml Wasser oder Gemüsebrühe, Salz, 150 g Kichererbsen
(H) 1 Handvoll Cocktail-Tomaten, ½ Bund Petersilie, Saft einer Zitrone
(F) 1 TL Paprikapulver

Vorbereitung
Kichererbsen mindestens 8 Stunden einweichen, abgießen, gut durchspülen und mit frischen Wasser aufkochen. Ingwer zugeben und zugedeckt 40-50 Minuten weich kochen. Entstehenden Schaum bitte abschöpfen.

Zubereitung
Den Cous Cous in eine Schüssel geben, mit heißem Wasser oder Gemüsebrühe übergießen und 5 – 10 Minuten quellen lassen. Dann mit einer Gabel auflockern. Kichererbsen in ein Sieb gießen, abspülen und abtropfen lassen. Den Spargel waschen, die Enden abschneiden und in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Spargelstücke kräftig anbraten. Cocktail-Tomaten waschen, zum Spargel geben und 1-2 Minuten mit braten, bis sie aufplatzen. Cous Cous mit den Spargelstücken in eine große Schüssel geben, alles gut vermischen und mit Pfeffer, gehackter Chilischote und Salz abschmecken. Dann die Kichererbsen zugeben, mit Zitronensaft und Paprikapulver würzen. Zum Schluss Petersilie und Minze fein hacken und unterrühren.

Mohnkuchen mit Erdbeeren
Zutaten für 10-12 Portionen

(erdbeerenE) 4 Eier, 150 g Butter, 100 g Zucker, 1 TL Vanillezucker, ½ TL Zimt
(M) ½ TL Kardamompulver
(W) 1 Prise Salz
(H) 100 g Dinkelmehl
(F) 100 g geriebener Mohn

Für den Belag:

500 g Erdbeeren, 100 g Mascarpone oder 4 EL Marmelade (Erdbeer oder Marille) Tortengelee oder 1 EL Agar Agar mit 250 ml Apfelsaft

Zubereitung
Backofen auf 180 Grad vorheizen. Eier trennen und Eiweiß zu Schnee aufschlagen. Die Eigelb mit Butter, Zucker, Vanillezucker und Zimt schaumig rühren. Kardamom, Salz, Dinkelmehl und Mohn unterrühren und zum Schluss den Eischnee unterheben. Den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech streichen und im Backofen bei 180 Grad für 20-25 Minuten backen. Kuchen auskühlen lassen. Den ausgekühlten Kuchen entweder mit Marmelade oder mit Mascarpone bestreichen. Erdbeeren waschen, halbieren und gleichmäßig auf dem Kuchen verteilen. Entweder Torten-Gelee nach Packungsanweisung zubereiten oder Apfelsaft mit 1 EL Agar Agar für 2-3 Minuten aufkochen, kurz auskühlen lassen und die Erdbeeren damit beträufeln.

Unsere Kochkurse:

metabolic balance – schnelle Küche für Berufstätige
10. Juni 2014 von 18:00 bis 20:00 Uhr
5 Elemente-Ernährung – erfrischende Sommerküche
18. Juni 2014 von 18:00 bis 21:00 Uhr

Mehr unter: http://www.essenz.at/kochkurse.html

Angebote für die Ernährungsberatung finden Sie unter www.essenz.at

 

 

Grüne Kraft aus Kräutern und Blüten

Der lange Winter hat sein Ende gefunden und endlich ist der Frühling spürbar. Die Natur erwacht zu neuem Leben, alles sprießt und grünt. Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist jetzt überall die Kraft des Elementes „Holz“ zu sehen und zu spüren. Ideal ist, wenn wir die Zeichen der Natur wahrnehmen und unseren Alltag, unsere Ernährungsgewohnheiten dem Rhythmus der Jahreszeiten anpassen. „Holz“ wird in der Fünf Elemente Lehre dem Frühling, dem Neubeginn und der Kindheit zugeordnet und ist durch Lebendigkeit und schnelles Wachstum charakterisiert. Wenn Dreijährige vor Freude quietschend den ganzen Tag herumturnen, ist das nicht nur beneidenswert, sondern die Biegsamkeit und Elastizität der Holzenergie, die im jungen Körper steckt. Die Leber ist als Organ für diese Geschmeidigkeit verantwortlich. Sie sorgt für einen harmonischen Energiefluss, für das so genannte „freie Fließen von Qi“ im Körper. Mit zunehmendem Alter und sinkender Holzenergie verspröden wir. Wirwerden unbeweglicher – sowohl physisch (z.B. steife Gelenke) als auch psychisch (z.b. Starrsinn). Deshalb ist der Frühling eine gute Zeit, wieder raus an die frische Luft zu gehen,„eingerostete“ Glieder zu bewegen, aber auch, seinen Geist wieder frei zu entfalten.

Kräuter zum Entgiften und Entschlacken

Da mit dem Frühjahr die warme Jahreszeit beginnt, das Yang – der Hitzeaspekt – wieder zunimmt, gilt es, darauf zu achten, das Yin – den kühlenden Aspekt – zu bewahren. Das heißt, es darf und soll vermehrt zu Rohkost und frischen Salaten gegriffen werden. Für Salate ist alles geeignet, was die Natur im Frühjahr zu bieten hat: knackige Feldsalate, knackiges Gemüse, aber auch Kräuter und die eine oder andere Blüte. Denn vor allem Blüten haben eine angenehm kühlende Wirkung auf unseren Organismus und entspannen die Leber. Machen Sie es den Kühen, Ziegen und Schafen nach und beißen Sie einmal in das saftige, kräftige Grün, das Frühlings- und Sommerwiesen zu bieten haben. Auch wenn es vielleicht ungewohnt anmutet oder sogar schwer fällt, die lieblichen Blüten und Blätter von Gänseblümchen, Veilchen, Löwenzahn oder die haarigen Blätter der Brennnessel zu verspeisen – sie haben gesundheitlich einiges zu bieten und sind noch dazu eine Gaumenfreude der etwas anderen Art. Ob zum Verfeinern von Salaten, als Ingredienzien von Honig oder als Gemüseersatz in Reisgerichten. Der Kreativität in der Küche sind keine Grenzen gesetzt. Viele heimische Heilpflanzen wie Brennnessel, Mariendistel, Pfefferminze, Hirtentäschel, Vogelmiere, Schafgarbe, Rosmarin, Salbei und Bärlauch kurbeln den Stoffwechsel an und unterstützen dadurch Entgiftungs- und Ausscheidungsvorgänge. Die Wirkung beruht hauptsächlich auf den darin enthaltenen Bitterstoffen. „Was bitter im Mund, ist dem Magen gesund“ sagt schon der Volksmund. Heute weiß man, dass Bitterstoffe Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse unterstützen und positiv auf das Herz-Kreis-Lauf-System wirken.

kraeuter

Während früher Gemüse und Salate wie Chicorée, Radicchio oder Endivien noch kraftvoll und bitter schmeckten, werden heutzutage nur noch mild schmeckende Sorten gezüchtet und der bittere Geschmack ist selten geworden. Dabei gehen den Menschen die wertvollen Vorteile der Bitterstoffe abhanden. Bitterstoffe im Essen sind vor allem bei Übergewicht und starken Süßgelüsten zu empfehlen, da sie wie eine Essbremse wirken und früher zu einem Sättigungsgefühl führen. Der aromatische Geschmack aktiviert die Verdauung. Außerdem wirken Bitterstoffe wie ein „Schleimhaut-Training“ oder eine gratis Jogging-Stunde für den Darm. Die Schleimhäute ziehen sich durch den bitteren Geschmack zuerst zusammen und dehnen sich dann wieder aus. Dabei können Gifte, Stoffwechselschlacken, Viren und Bakterien sowie Pilze leichter abtransportiert und ausgeschieden werden. Wir können wertvolle heimische Kräuter entweder am Wald- und Wiesenrand sammeln oder auch in konzentrierter Form im Reformhaus kaufen.

Frühjahrsmüdigkeit weg essen

Das große Gähnen, Schlappheit, Antriebslosigkeit – typische Anzeichen von Frühjahrsmüdigkeit, sind eine Reaktion des Körpers auf die jahreszeitlichen Veränderungen der Natur. Mit ausreichend Schlaf und Bewegung an der frischen Luft lässt sich die Phase gut überstehen. Auch der Garten hat Unterstützung zu bieten: Die Vogelmiere ein fast schon vergessenes (Un)Kraut, welches aber überall zu finden ist. Diese stark unterschätzte Pflanze enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine, Saponine, Flavonoide, Cumarine, Mineralien und ätherische Öle. Bereits 50 g eines Vogelmieresalates decken den Vitamin C Bedarf eines Erwachsenen. Dank der vielen Nährstoffe hilft Vogelmiere besonders gut gegen Mangelerscheinungen und wirkt deshalb der typischen Frühjahrsmüdigkeit entgegen. Da die Vogelmiere das ganze Jahr über wächst, kann man sie über Monate sie Zutat für Salate, Suppen oder Kräuteraufstriche nutzen. Neben Kräutern können wir auch zahlreiche Blumen und Blüten für unser Wohlbefinden nutzen. Rosa Wiesenklee und Sauerampfer zu naschen haben sich wohl auch in Ihre Kindheitserinnerungen eingeprägt. Den Weg in die Salatschüssel haben sie leider nur selten gefunden. Schon die Azteken, die alten Griechen und die Römer wussten sich, der Blütenvielfalt in der Küche zu bedienen. Im Mittelalter wurde zwischen

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Blumen und Gewürzen kein großer Unterschied gemacht. So waren Rosensuppe als Nachspeise oder ausgebackene Holunderblüten und Salbeiblätter übliche Gerichte, auch Löwenzahn und Rotklee wurden in der Küche verwendet. Immer mehr Blumen entpuppen sich mittlerweile vom dekorierenden Tellerrandblümchen zum bewussten Farbakzent im Salat. Und so soll es auch sein. Leider sind nicht alle Blumen oder Blüten zum Essen geeignet.
Hier aber eine Auswahl der wichtigsten:
Gänseblümchen – Knospen und offene Blüten für Suppen und Salate, Veilchen und Stiefmütterchen – Für Tee, Salate, kandiert als Süßigkeit oder Dekoration für Desserts. Ringelblume – Schon zu Großmutters Zeiten wurde sie aufgrund ihrer kräftigen Färbung als Safranersatz zum Einfärben von Speisen verwendet. Lavendel – obwohl wir Lavendel in erster Linie mit Duftsäckchen in Verbindung bringen, sind seine Blüten eine essbare Dekoration mit herb-würzigem Geschmack. Rosenblütenblätter bzw. –knospen – mit Rosen lässt sich in Form von Keksen, Pasteten, Likören oder Sirupen Romantik ins Essen zaubern. Doch Vorsicht ist geboten viele der schönsten Wiesenblumen sind giftig, darumgilt es sich vor dem Pflücken gut zu informieren. Auch Allergiker sollten auf enthaltene Allergene achten.

Die richtige Zubereitung von Blüten

Die meisten Blumen eignen sich für Salate oder als essbare Dekoration, nur wenige können auch gekocht werden. Vormittags gepflückt sind die enthaltenen Aromastoffe am intensivsten. Zu Hause kurz mit Wasser abspülen und mit Küchenrolle trocken tupfen. Stempel, Staubblätter und grüne Teile muss man bei großen Blüten vorsichtig entfernen. Bitte nur Blüten von ungespritzten Pflanzen verwenden! Blumen zum Essen sollte man nicht beim Blumenhändler kaufen, denn dort sind die Blumen meistens mit Pflanzenschutzmitteln behandelt.

Ihr Einkaufszettel für April – jetzt besonders frisch und günstig

✔ Porree
✔ Äpfel
✔ Rhabarber
✔ Bärlauch
✔ LöwenzahnRhubarb
✔ Pastinaken
✔ Petersilienwurzeln
✔ Kresse
✔ Sprossen und Keimlinge
✔ Zwiebeln
✔ Karotten
✔ Kartoffel
✔ Sellerie
✔ Rote Rüben
✔ Knoblauch
✔ Spinat
✔ Radieschen
✔ Zucchini

Aus der Kräuterküche – Rezepte zum Ausprobieren:

Eier-Salat mit Frühlingskräutern

Zutaten für 2 Portionen
(E) 2 EL Rapsöl, 2 hart gekochte Eier
(M) Pfeffer aus der Mühle, 5 Bärlauchblätter, 4 Radieschen
(W) Salz
(F) 1 Handvoll Frühlingskräuter (Sprossen, Kresse, Sauerampfer) oder junger Spinat, 2 Essig-Gurken, 4 EL Apfelessig
(H) 1 Handvoll Frühlingskräuter (Löwenzahn, Hopfensprossen, Kerbel) oder Vogerlsalat, 2 Scheiben Roggenbrot

Den Bärlauch und die Kräuter waschen und fein schneiden. Radieschen putzen und in feine Scheiben schneiden. Essig- Gurken klein hacken. Die gekochten Eier schälen und in Achtel schneiden. Den geschnittenen Bärlauch, die Radieschen, die gehackten Essig-Gurken und die klein geschnittenen Kräuter in einer Schüssel vermischen. Mit Rapsöl, Pfeffer, Salz und Essig gut durchmischen. Zum Schluss die Eier dazu geben und den Eiersalat mit Roggenbrot servieren.

Bärlauch-Pesto

Zutaten für 3-4 Portionen
(E) 100 g Olivenöl, 30 g Pinienkerne
(M) Pfeffer aus der Mühle
(W) Salz
(F)  Saft einer Zitrone
(H) 100 g frische Bärlauchblätter, 70 g Parmesan

Bärlauch waschen, auf einem Küchentuch gut abtrocknen und in Streifen schneiden. Eine beschichtete Pfanne erhitzen, die Pinienkerne anrösten und dann auskühlen lassen. Die Bärlauchblätter mit Olivenöl im Mixer pürieren. Dann die Pinienkerne, Pfeffer, Salz, Zitronensaft und Parmesan zugeben und nochmals kurz pürieren. Das Pesto dann in ein Glas geben und mit einer dünnen Schicht Olivenöl bedecken. Ungeöffnet hält sich das Pesto im Kühlschrank wochenlang. Nach dem Öffnen binnen 2-3 Tagen verbrauchen.

Tipp:  Das Pesto schmeckt herrlich als Salatsauce, zu Nudelgerichten oder ganz einfach als Beilage zu gebratenem Fisch oder Huhn.

Der Bärlauch

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Der Duft des „wilden Knoblauchs“ zieht ab März durch unsere Wälder und Auen. Angeblich haben Bären, kaum aus dem Winterschlaf erwacht, früher Unmengen davon verspeist, um ihren Kreislauf anzukurbeln und sich nach dem Winterschlaf zu kräftigen. Daher stammt auch der Name Bärlauch. Verwendet werden kann vom Bärlauch in der Küche alles: Blätter, Blüten und Zwiebel. Aber Vorsicht vor der Verwechslung mit dem giftigen Maiglöckchen oder der Herbstzeitlose.

Der Bärlauch entspannt die Gefäßwände und wirkt somit Blutdrucksenkend und eignet sich zu Prävention vor Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall. Der Verwandte des Knoblauch hilft dem Körper auch dabei Schwermetalle aus dem Körper zu leiten und zu entgiften. Seine wichtigsten Inhaltsstoffe sind ätherische Öle und Schwefelhaltige Verbindungen. Er bietet auch Spurenelemente wie Eisen, Magnesium und Mangan.

Löwenzahn-Honig

(E) 300 g Löwenzahnblüten, 2 kg Zucker
(M) 1 Stück Ingwer ca. 5 cm lang
(W) 2 Liter Wasser
(F) 2 Bio-Zitronen
(H) 1 EL geriebene Orangenschale

Die Blütenblätter aus den grünen Körbchen zupfen und im Wasser kurz aufkochen. Über Nacht ziehen lassen und dann durch ein Leinentuch abseihen. Die Blüten ausdrucken und diesen Blütenauszug wieder aufkochen. Zucker zugeben, Ingwer und Zitronen in Scheiben schneiden und ebenfalls mit der geriebenen Orangenschale zugeben. Auf kleinster Flamme 3-4 Stunden eindicken. Es entsteht ein aromatischer Honig, der sich zum Süßen von Tee, Getreidebrei oder Obstmahlzeiten sehr gut eignet.

Gewürz-Tee mit Löwenzahn

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(E) ½ Stange Zimt, Honig
(M) 1 Scheibe Ingwer
(W) 1 Liter Wasser
(F) 1/8 l Orangensaft
(H) 1 TL grüner Tee, 5 frische

Löwenzahn-Blätter in Streifen geschnitten

Wasser mit Zimt, Ingwer, Orangensaft, Grüntee und Löwenzahn-Blättern aufkochen und 10 Minuten ziehen lassen. Dann abseihen und nach Geschmack mit Honig süßen.

Tipp:  Dieser Tee unterstützt den Körper im Frühling und fördert die Leberfunktion.

Der Löwenzahn

Löwenzahn, Pusteblume, Kuhblume, Franzosensalat, Wiesenlattich, Pfaffenröhrl, Hundeblume, Schmalzblümlein, Saublume uvm. – schier endlos ist die Zahl der Volksnamen des Löwenzahns. Wegen seiner harntreibenden Wirkung ist der Löwenzahn auch als „Pissblume“ und „Soachbleaml“ bekannt. Die wichtigsten Inhaltsstoffe des Löwenzahns sind Bitterstoffe, Inulin, Vitamin C und B und ein hoher Kaliumgehalt. Der Gehalt der Vitamin A-Vorstufe Beta-Carotin übertrifft sogar den von Karotten. Löwenzahn wirkt aktivierend auf den (Zell)Stoffwechsel, regt die Gallen- und Magensaftproduktion an und fördert die Entleerung der Gallenblase. Insgesamt wird die Ausscheidungsfunktion von Leber und Niere unterstützt. Die Heilaspekte des Löwenzahns variieren in der Traditionellen Chinesischen Medizin je nach Pflanzenteil: Das Knabbern frischer Löwenzahnblätter und –stängel bringt die Körpersäfte in Schwung und reinigt das Blut. Sie haben harntreibende Wirkung, regen die Nieren an und senken den Blutdruck. Aus diesem Grund sind sie für Menschen mit niedrigem Blutdruck nicht zu empfehlen. So bitter die Wurzel vom Löwenzahn ist, so leicht löst sie Bitterkeit auf. Am besten wirken die Bitterstoffe der Wurzel als Tee. Gerade bei roten juckenden Augen und Stress bedingten Migräneanfällen, ist der Löwenzahn dank seiner im übertragenen Sinne kühlenden Wirkung eine Wohltat.

Unsere nächsten Kochkurse und Termine:

Kulinarische Geschenke für Ostern – Osterhasen-Workshop mit Michaela Hauptmann
3. April 2014 von 18:00 bis 21:00 Uhr

Frühjahrsputz für den Körper am 9. April 2014 von 18:00 bis 21:00 Uhr

Wildkräuter-Genuss mit DI Karoline Karpati am 7. Mai von 18:00 bis 21:00 Uhr

Kräuterseminar: Endlich Frühling – Kräuter für Leib und Seele mit
Dr. Susanne Stöckl-Gibs am Freitag, 25. April 2014 – Treffpunkt: 14:00 Uhr

Aktuelle Termine finden Sie auf unserer Website www.essenz.at

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Vorbereitung für den Frühling

Bisher haben wir einen etwas ungewöhnlichen Winter hinter uns, mit wenig bis gar keinen Schnee und erfreulich vielen Sonnentagen. Egal was noch kommen mag – der nächste Frühling kommt bestimmt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist es schon früher soweit – dort beginnt der Frühling CHUN bereits mit dem 4. oder 5. Februar (lichun) und endet mit dem 6. oder 7. Mai (lixia). Damit Sie in dieser Zeit Ihre Gesundheit optimal unterstützen kommen hier die ersten Frühlings-Tipps.

Zeit des Neubeginns und des Wachstums

Im Frühling steht die Natur ganz im Zeichen der Geburt und des Erwachens, leicht erkennbar am Gezwitscher der Vögel, am Sprießen der Knospen….Frühling ist die Zeit des Aufbruchs, die Zeit des sprießenden jungen Grüns in der Natur, die unter der Schneeschicht ruhenden Pflanzen regen sich zu neuem Leben. Parallel zu den Abläufen in der Natur gehen auch bei uns Menschen die Energien nach oben und drängen nach außen – jetzt ist der Antrieb vorhanden, um alten Ballast abzuwerfen, Veränderungen vorzunehmen und Herausforderungen mit vollem Einsatz zu begegnen.

Nutzen Sie die Gunst der Stunde! Die jährliche Erneuerung im Frühling beschert uns ein abwechslungsreiches Leben und bringt körperliche und emotionale Flexibilität. Im Idealfall sind die Folgen wunderbar: Wir machen es wie die Natur und blühen auf!

Im Frühling ist es wichtig unsere Yang Energie, die nach den Wintermonaten wieder im Wachsen begriffen ist, zu stärken. Wenn diese Entwicklung behindert oder unterdrückt wird, dann wird die Leber beeinträchtigt. Die Leber ist dem Holzelement zugeordnet. Wer das Holz im Frühling nicht pflegt, der beraubt das sommerliche Feuerelement seiner Nahrung, was gesundheitliche Folgen haben kann. Was gilt es nun zu beachten, damit Sie Ihr Holzelement optimal unterstützen können?

Frühjahrsputz für den Körper

Auch wenn die Sonnentage dazu verführen leicht bekleidet ins Freie zu gehen. Achten Sie auf ausreichenden Schutz durch warme Kleidung. Der Körper hat sich vom yin-dominierten Winter noch nicht umgestellt. Außerdem verbringen wir viel Zeit in beheizten Räumen und sind daher besonders anfällig.

Die Feiertage und die gemütlichen Stunden bei Speis und Trank haben den Körper meist mit schwerer, fetter Nahrung mit weniger Vitaminen überfüttert. Deshalb sollten Sie  die Ernährung auf das Frühlingswetter einstellen und viel frisches Blattgemüse, wie z.b. Spinat, Mangold, Stangensellerie oder Chinakohl zu sich nehmen. Das hilft auch Frühjahrsmüdigkeit zu vermeiden. Diese ist eine Reaktion des Körpers auf die jahreszeitlichen Veränderungen der Natur. Mit ausreichend Schlaf und Bewegung an der frischen Luft lässt sich die Phase gut überstehen.

Wie wäre es einmal mit Drachen steigen lassen? In China wird dieser Beschäftigung eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben und wenn Sie oder Ihre Kinder viel vor dem Computer sitzen, dann wäre das wohl eine nette Abwechslung. Man hält sich in der frischen Luft auf, schaut entspannt in den blauen Himmel und konzentriert sich gleichzeitig auf sein Tun. Der Wechsel vom schnellen Laufen und Phasen der Ruhe hilft seine Sorgen zu vergessen. Natürlich soll man sich nicht überanstrengen, aber ein leichtes Schwitzen ist hilfreich, die „Fettpölsterchen“ des Winters rasch wieder abzubauen.

Entspannende Lebermassage

Da das Frühjahr die Zeit der Leber ist, ist es hilfreich ihr hin und wieder mit einer Massage etwas Gutes zu tun. Diese Massage können Sie entweder aufrecht stehend, aber auch im Sitzen oder Liegen durchführen. Schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie sich auf den Bereich der Leber. Legen Sie beide Hände übereinander auf die Leber (bei Frauen liegt die linke Hand oben, bei Männern die rechte) und beginnen Sie die Lebergegend sanft im Uhrzeigersinn kreisend zu massieren, 20 – 30mal. Dann ändern Sie die Richtung und massieren nochmals 20-30mal sanft Ihre Leber. Nach der Massage die Hände am besten noch etwas auf der Leber liegenlassen und dabei bewusst atmen, beim Einatmen den Druck der Hände verstärken, bei Ausatmen locker lassen.

Frühlingszeit – Faschingszeit

In China beginnt die Frühlingszeit mit einer Reihe von Festen. Das wichtigste Fest und Familienzusammenkunft ist in China das Neujahrsfest, das sich über mehrere Tage hinzieht und mit viel Alkohol und großem Festessen über die Bühne geht. Auch bei uns fällt in diese Zeit ein Fest, welches gerne mit hohem Alkoholkonsum einhergeht: der Fasching oder Karneval. Damit die Folgen ausgiebiger Ballnächte nicht zu schwer wiegen, hier ein paar chinesische Hausrezepte gegen Kater:

– eine grüne Salatgurke mit 10 g frischem Ingwer entsaften – das beruhigt den Magen und hilft den Alkohol abzubauen

– Rettich oder Chinakohl in feine Streifen schneiden, in etwas Reisessig einlegen und mit einer Prise Zucker abschmecken.

Ihr Einkaufszettel für Februar – jetzt besonders frisch und günstig

  • Brokkoli
  • Fenchel
  • Kohl
  • Weißkraut
  • Rotkraut
  • Porree
  • rote-rueben-4Äpfel
  • Birnen
  • Endiviensalat
  • Zwiebeln
  • Karotten
  • Kartoffel
  • Sellerie
  • Rote
  • Rüben
  • Knoblauch
  • Spinat
  • Mangold
  • Karfiol
  • Chinakohl
  • Petersilienwurzeln
  • Vogerlsalat
  • Pastinaken
  • Kohlsprossen

Rezepte zum Ausprobieren

Haferflocken mit Obst
2 Portionen

(E) 400 ml (Soja- oder Reis-)Milch, 2 EL Nüsse, fein gehackt oder gerieben, 100 g Obst der Saison (Apfel, Birne, Weintrauben…) (M) 8 EL Haferflocken, 1 Prise Kardamompulver (W) Wasser zum Einweichen (H) 100 g säuerliches Obst der Saison (Beeren, Orange, Kiwi…) (F) 1 TL Kakaopulver

Zubereitung:

„Erfrischende Variante“: Haferflocken mit geriebenen Nüssen in einer Schüssel vermengen und mit etwas Wasser über Nacht quellen lassen. Am Morgen das Obst waschen und in mundgerechte Stücke schneiden. (Soja)Milch zu den Haferflocken geben und mit Kakaopulver, Obst und Kardamompulver gut vermischen.

„Wärmende Variante“: Milch in einem Topf erhitzen und die Haferflocken mit Kakaopulver, Nüssen, Kardamompulver und Wasser zu einem Porridge einkochen. Je nach gewünschter Konsistenz noch etwas Milch oder Wasser zugeben. Das Obst waschen und in mundgerechte Stücke schneiden. Die Obststücke mit heißem Porridge vermengen und kurz ziehen lassen. Alternativ kann aus dem Obst auch ein Kompott zubereitet werden.

Info Hafer wirkt erwärmend, stimuliert das Qi (Lebensenergie) und stärkt Milz, Magen, Niere und Herz. Er unterstützt die Ausleitung von feuchter Hitze. Aus westlicher Sicht wirkt Hafer regulierend auf den Blutzucker und senkt den Cholesterinspiegel.

Typgerechte Porridge-Mischungen, zuckerfrei und mit hochwertigen Zutaten wie Bio-Kräutern und Bio-Trockenfrüchten veredelt, gibt es fertig abgemischt beim Meierhof im Waldviertel – einfach im Online – Shop in der Suchfunktion (rechts oben) Porridge eingeben und Sie erhalten einen Überblick über das Angebot.

Gemüsesuppe mit Fisch
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(E) 1 Fenchelknolle, 3 Karotten, 1-2 Safranfäden (M) 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, Pfeffer aus der Mühle
(W) 1 Prise Salz, 2 Fischfilets
(H) 300 g Tomaten, 1 Zitrone
(F) 1/2 Bund Basilikum

Zubereitung:

Den Fenchel waschen, putzen, halbieren, den Strunk herausschneiden und die Knolle in feine Streifen schneiden. Die Karotten putzen und in schmale  Scheiben schneiden. Knoblauch und Zwiebel schälen und fein hacken. In einem Topf Wasser mit den Safranfäden erhitzen. Fenchel, Karotten, gehackte Zwiebel und Knoblauch zugeben und aufkochen. Mit Pfeffer und Salz abschmecken. Die Tomaten waschen und in grobe Stücke schneiden, in die Gemüsesuppe geben und gut durchrühren. Die Fischfilets kurz waschen, trocken tupfen und in die Gemüsesuppe geben. Mit Zitronensaft beträufeln und zugedeckt 7 bis 10 Minuten bei mittlerer Hitze leicht kochen. Basilikum waschen, trocken schütteln und die Blätter fein hacken. Die Gemüsesuppe mit den Fischfilets in tiefen Tellern anrichten und mit Basilikum bestreut servieren.

Tipp:  Dazu schmeckt ein Stück Brot oder gekochtes Getreide (Reis, Hirse, Quinoa).

Rote-Rüben-Gelee mit Kiwimus
2-3 Portionenrotes-rueben-mus-kiwisauce-2

(E) 1 Prise Zimtpulver (M) 1 Prise Kardamompulver
(W) 1 EL Agar Agar, 3 EL Wasser
(H) 4 Kiwis
(F) 400 ml Rote Rüben-Saft

Zubereitung

Agar Agar in einem kleinen Topf mit Wasser verrühren und kurz quellen lassen. Rote-Rüben-Saft dazugießen, gut verrühren und aufkochen. Mit Zimt und Kardamom würzen und den Saft 2 bis 3 Minuten kochen lassen. Kleine Förmchen mit dem Saft füllen und abkühlen lassen.

Kiwis schälen und halbieren. Zwei schöne Scheiben als Garnitur aufheben. Kiwis in kleine Stücke schneiden und mit dem Pürierstab zu einem Mus verarbeiten. Rote-Rüben-Gelee entweder auf ein Teller stürzen und mit dem Kiwimus garniert servieren oder das Kiwimus zum Gelee in die Förmchen gießen. Mit Kiwischeiben garnieren.

Info Agar Agar ist ein pflanzliches Geliermittel und wird aus Algen (meist Rotalgen) hergestellt. Es ist geschmacksneutral und unverdaulich. Aufgrund seiner starken Gelierkraft genügen bereits geringe Mengen. Ein halber Teelöffel entspricht in etwa vier Blatt Gelatine. Damit Agar Agar bindet, muss es für mindestens zwei Minuten gekocht werden.

Die Weisheit des fernen Ostens

Wer jetzt so richtig motiviert ist und vielleicht über die lange Winterzeit durch mangelnde Bewegung und vermehrtes Essen etwas „Winterspeck“ angelegt hat oder die Frühlingsmüdigkeit im Anmarsch ist. Nach TCM helfen hier einige Tage Getreide- oder Reiskur. Damit wird der Körper entlastet und Sie fühlen sich gleich viel wohler.

Hier die wichtigsten Punkte, die dabei zu beachten sind:

  • Dauer der Kur: mindestens 3, maximal 12 Tage
  • Entscheiden Sie sich für eine Reis- oder Getreidesorte (Gerste, Basmati, Hirse, Buchweizen…)
  • Essen Sie 3-4x täglich dieses gekochte Getreide bzw. den Reis (ca. 150 g Trockengewicht) mit gedünstetem Gemüse (soviel Sie möchten) oder Obst (max. ½ kg)
  • Tipp: Getreide können Sie gut für 2-3 Tage vorkochen, Gemüse oder Obst immer frisch zubereiten!!
  • Gemüsesorten: Gemüse der Saison, Wurzelgemüse, chlorophyllhaltiges grünes Gemüse, bittere Gemüsesorten wie Endivien und Chicoree, Radicchio, Fenchel, Brokkoli, frischer Löwenzahn, Brennesselblätter, Rettich- und Radieschensprossen, Kresse, Petersilie, Bärlauch
  • Obst: einheimisches Obst kurz gedünstet, z.B. Apfelkompott, Apfelmus, Birnenkompott, eventuell kurz gedünstete Grapefruit
  • Geben Sie immer ein paar Tropfen kalt gepresstes Öl (Leinöl, Olivenöl, Sesamöl, Kürbiskernöl…) dazu, 1 x täglich auch 1 EL Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne oder Sesamsamen
  • Bei Hungergefühl: Bohnen, Linsen oder Tofu in den Speiseplan mit aufnehmen.
  • Zum Süßen: Trockenfrüchte mitkochen, Gerstenmalz, Honig, Ahornsirup
  • Würzen mit frischen Kräutern und Gewürzen, Kresse, Sprossen
  • NICHT HUNGERN oder FASTEN!!!!
  • Als Getränke eignen sich warmes/heißes Wasser, Tee aus frischen Brennesselblättern, Zinnkrauttee, Schafgarbentee, Melissentee, Mariendisteltee, eine Mischung aus Himbeer- und Brombeerblättern; wenn Sie zu Kältegefühlen neigen:  Kümmel-, Anis-, Fencheltee

Für eine umfangreiche Entlastung des Körpers in dieser Zeit, sollten Sie nach Möglichkeit auf folgende Nahrungsmittel verzichten: Zucker, Milchprodukte, Alkohol, Kaffee, tierisches Eiweiß, Rohkost, Brot und Gebäck, Kartoffel. In den ersten Tagen können sich Emotionen zeigen bzw. Kopfschmerzen auftreten, diese werden jedoch rasch verschwinden, wenn Sie sich satt essen und ausreichend trinken! Von großer Bedeutung für den Erfolg ist die freudvolle Durchführung dieser Entlastungstage – bereiten Sie sich schmackhafte, bunte, aromatische Speisen zu und genießen Sie diese!

Für alle die den Frühling kaum abwarten können…

Unsere nächsten Kochkurse:
Detox-Küche – Reinigung für den Körper
18. März 2014 von 18:00 bis 21:00 Uhr
Frühjahrsputz für den Körper
9. April 2014 von 18:00 bis 21:00 Uhr

Veranstaltungen:
Kräuterwanderung: Endlich Frühling
– Kräuter für Leib und Seele mit
Dr. Susanne Stöckl-Gibs
Freitag, 25. April 2014

mehr Veranstaltungen und Kochkurse finden Sie unter:
http://www.essenz.at/home.html

 

 

Rezepte und Tipps für den Herbst


In manchen Jahren setzt sich der goldene Oktober mit prächtigen Sonnenuntergängen und sternklaren Nächten bis in den November fort. Doch am Morgen weiß man, dass November ist. Nebelschwaden liegen schwer und undurchdringlich auf den Wiesen und wirken gespenstisch. Doch wie heißt es so schön: Nebel ist nichts anderes, als eine Wolke, die zu tief hängt! Sie setzt sich aus vielen kleinen Wassertröpfchen zusammen und entsteht durch die abgekühlte Luft der klaren Nächte. Dadurch kühlt die Erde aus, gibt Feuchtigkeit ab, die kondensiert und formt die Wolke. Tagsüber legt sich dann eine warme Schicht über die kühle Luft am Boden und die typische Wetterlage für November entsteht, die sich tagelang halten kann und manche in den „November-Blues“ verfallen lässt. Die Kraft der Sonne ist einfach zu schwach, um hier einen intensiven Luftaustausch anzuregen und die tiefliegenden Wolken aufzulösen. So werden die Tage unausweichlich kürzer und grau – aus Biergartenwetter wird Glühwein-Wetter. Es ist die Zeit für Suppen und Eintöpfe und hin und wieder auch etwas Schokolade oder Süßes, um die Stimmung zu heben.

Die folgenden Tipps und Rezepte helfen Ihnen, gesund durch die kältere Jahreszeit zu kommen und Ihr Wohlbefinden zu fördern.

Die Weisheit des fernen Ostens

ginseng

Der Monat November zeigt uns unwiderruflich den nahenden Winter. Die Arbeiten des landwirtschaftlichen Jahres sind abgeschlossen und die TCM empfiehlt, sich für den kommenden Winter zu stärken. Traditionelle Stärkungsmittel sind Ginseng, kräftige Hühnersuppen, Gerichte mit Lamm und Heilkräuter. Der Körper benötigt in der winterlichen Kälte mehr Nährstoffe und Energiezufuhr. Gewährleistet wird das durch eine verbesserte Aufnahmefähigkeit und Verdauungsfunktion, vor allem, wenn Sie in den nächsten Wochen bekömmliche Speisen zu sich nehmen. Dadurch verbessern Sie Ihre Immunabwehr und bilden auch die Grundlage für die Gesundheit im kommenden Jahr. Ein chinesisches Sprichwort lautet: Sich in diesem Jahr stärken, um im nächsten Jahr den Tiger zu erlegen.

In den nächsten Wochen erreicht auch das Yin seinen Höhepunkt – Ruhe ist deshalb angesagt. Die Empfehlung lautet: früh zu Bett gehen und spät aufstehen, Kälte meiden und Wärme suchen. Diese Maßnahmen helfen Ihnen, Energie zu speichern und gesund zu bleiben.  Besonders wichtig ist es, die Nieren-Energie zu schützen und zu stärken. Die Nieren beherbergen die Körper-Essenzen und sind zuständig für Wachstum und Fortpflanzung.

Nach der chinesischen Medizin geht es im Spätherbst nicht um Aktivitäten, sondern um das Betrachten des Erreichten. Mit Distanz gilt es Dinge anzuschauen. So ist der November auch ein Monat der Meditation und der Bewusstheit. Wenn Sie Erfahrung in Meditation haben, dann nutzen Sie dafür die grauen und stillen November-Tage. Für „Anfänger“ hier eine kleine Yoga-Übung als Konzentrationshilfe. Mit dieser Übung stellt sich schnell ein Gefühl von Ruhe und Kraft ein und sie wirkt außerdem vorbeugend gegen Erkältungen und Nebenhöhlenentzündungen.

Die Wechsel-Atmung:

Ziehen Sie sich bequeme Kleidung an, dunkeln Sie das Licht ab oder zünden Sie eine Kerze oder Duftlampe an. Dann setzten Sie sich bequem, aber aufrecht auf einen Stuhl oder in den Schneidersitz. Atmen Sie einige Male tief ein und aus. Dann verschließen Sie mit dem Daumen der rechten Hand das rechte Nasenloch und atmen langsam durch das linke Nasenloch ein. Halten Sie kurz den Atem an. Nun lösen Sie den Daumen und wechseln: Dazu schließen Sie mit dem Ringfinger das linke Nasenloch und atmen durch das rechte aus. Zeige- und Mittelfinger biegen Sie nach innen. Dann atmen Sie durch das rechte Nasenloch wieder ein und wechseln: Der Daumen schließt den rechten Nasenflügel und Sie atmen links langsam aus. Links einatmen und rechts ausatmen.

Diese Wechselatmung ist eine tiefe Reinigungsübung, die nicht nur den Atem, sondern auch den Geist beruhigt. Täglich 2-3 Minuten am Morgen genügen, um sich gut auf den Tag einzustimmen.

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  • Zwiebeln
  • Karotten
  • Erdäpfel
  • Sellerie
  • Rote Rüben
  • KnoblauchBowl of Chestnuts
  • Spinat
  • Mangold
  • Karfiol
  • Kohl
  • Weißkraut
  • Rotkraut
  • Porree
  • Äpfel
  • Kürbis
  • Birnen
  • Endiviensalat
  • Chinakohl
  • Petersilwurzeln
  • Vogerlsalat
  • Pastinaken
  • Kohlsprossen
  • Schwarzwurzeln
  • Maroni

Ein Frühstücksrezept zum Ausprobieren
Rührei mit Stangensellerie
2 Portionen

(E) 2 Stangen Staudensellerie (ca. 150 g), 1 EL Sonnenblumenöl, 3-4 Eier (je nach Größe)
(M) Pfeffer aus der Mühle
(W) Meersalz, 2-3 EL Wasser
(H) 2 EL Petersilie, fein gehackt
(F) 1 Prise Paprikapulver

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Staudensellerie waschen, die Enden abschneiden und in dünne Scheiben schneiden. Sonnenblumenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und Staudensellerie darin kurz andünsten.
Eier mit Pfeffer, Wasser, Salz
, gehackter Petersilie und Paprikapulver mit einer Gabel vorsichtig verrühren. Die Ei-Masse nicht zulange schlagen, weil sonst das Rührei zäh wird. Einfach sanft verrühren bis sich die Flüssigkeit und das Ei schön vermischen.
Ei-Masse zum Sellerie geben und bei mittlerer Hitze braten, bis das Rührei die gewünschte Konsistenz erreicht hat. Achten Sie darauf, dass das Rührei nicht zu heiß gebraten wird, weil es sonst austrocknet. Rührei dann auf zwei Teller verteilen und heiß servieren.
Tipp: Als Beilage eignen sich Hirse, Polenta, Brot oder gekochte Kartoffeln.

Info
Stangensellerie ist zwar vom Geschmack für manche gewöhnungsbedürftig, aber er ist sehr gesund. Besonders in der TCM wird er häufig eingesetzt, um die Leber bei Ihrer Entgiftungsfunktion zu unterstützen. Er wirkt erfrischend, unterstützt den Aufbau von Blut und Säften und sein aromatischer Geschmack wirkt gegen Leber-Qi-Stagnation.

Rezept für Mittag oder Abend
Herbstlicher Gemüse-Eintopf mit Huhn
Zutaten für 2 Portionen

(E) 200 g Hühnerfilet, 4 Kartoffeln, ½ Kohl, 1 Handvoll Fisolen, 2 Karotten, ½ Tasse (Soja)Obers oder Creme fraiche
(M) 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, 1 TL Thymian getrocknet, Pfeffer, 1 TL  Korianderkörner
(W) Salz, 1- 2 Tassen Wasser oder Gemüsebrühe
(H) ½ Bund Petersilie
(F) 1 TL Paprikapulver

Hühnerbrust in Würfel schneiden. Kartoffeln waschen, schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Fisolen waschen, putzen und in 2-3 cm lange Stücke schneiden. Kohl waschen, Strunk herausschneiden und in Streifen schneiden. Karotten putzen und in Scheiben schneiden. Zwiebel und Knoblauch fein hacken.

Wasser oder Gemüsebrühe in einem großen Topf erhitzen. Die Hühnerwürfeln, Kartoffeln, Fisolen, Karotten und Kohlstreifen ins Wasser geben und mit Zwiebel und Knoblauch aufkochen lassen. Mit Thymian, Pfeffer, Korianderkörnern und Salz abschmecken und zugedeckt 15-20 Minuten zu einem Eintopf kochen.

Petersilie fein hacken und mit Paprikapulver und Obers oder Creme fraiche zum Eintopf geben und gut umrühren. Bei Bedarf nochmals mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Info
Kohl ist aufgrund seines hohen Vitamin C Gehalts eine wertvolle heimische Zutat in unserer Winterküche. Allerdings wirkt er leicht blähend. Die Zugabe von Korianderkörnern hilft der Verdauung. Koriandersamen stärken den Magen, wirken entblähend und tonisieren durch den scharf/warmen Geschmack vor allem Lunge und Milz.

Süßes für Sie
Birnenscheiben mit Schoko-Kardamom-Sauce
Zutaten für 2 Portionen

(E) 2 Birnen
(M) ½ TL Kardamom
(W) ½ Tasse Wasser oder Apfelsaft
(H) Saft ½  Zitrone
(F) 50 g Schokolade (70 % Kakaoanteil oder mehr)

Birnen waschen, schälen, halbieren, Kerngehäuse entfernen und in Spalten schneiden. Wasser oder Apfelsaft erhitzen und die Birnenspalten darin mit Zitronensaft einige Minuten weich dünsten. In der Zwischenzeit die Schokolade im Wasserbad schmelzen und mit dem Kardamom verrühren. Birnenspalten in einer Schüssel oder auf einem Teller anrichten und mit der Schokosauce übergießen.

Die Birnebirnen

Birnen kennen wir klassisch aus Süßspeisen wie Kuchen oder Kompott. Aber auch zu pikanten Gerichten lässt sie sich wunderbar kombinieren. Eine besondere Ergänzung ist der fruchtige Geschmack zu Wildgerichten, Geflügel oder Fisch. Auch Salaten mit Radicchio oder knackigem  Chicorée gibt die die Birne eine besondere Note. Die Volksheilkunde empfiehlt Birnen vor allem gekocht oder gedünstet – das deckt sich gut mit den Empfehlungen der TCM, weil Birnen thermisch als erfrischend eingestuft werden. Durch die Zugabe von wärmendem Zimt oder Nelken wird das ausgeglichen und ein Kompott wärmt in der kalten Jahreszeit. Getrocknete Birnen – Kletzen – sind ein wichtiger Mineralstoff- und Ballaststoff-Lieferant. Bekömmlicher sind Kletzen allerdings, wenn sie vor dem Verzehr für einige Stunden eingeweicht werden.

Birnen schmecken nicht nur angenehm mild und süß, sondern liefern auch Vitamin C, Folsäure und viele wichtige Mineralstoffe wie Eisen, Jod und Magnesium. Der hohe Gehalt an Kalium wirkt entwässernd, die enthaltenen Ballaststoffe regen die Verdauung an. Um alle wichtigen Stoffe aufzunehmen sollten Sie immer die Schale mitessen.
Im Gegensatz zu Äpfeln sind Birnen deutlich säureärmer und deshalb für viele Menschen verträglicher.  Nach TCM wirken Birnen schleimlösend, fördern die Verdauung, bilden Körpersäfte und unterstützen beim Entwässern. Birnenkompott hilft deshalb bei trockenem Husten, Bronchitis, Asthma, Erkältung, aber auch bei Verstopfung oder Bluthochdruck.

Aktuelle Kochkurse und Kochbücher

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Warmes für kalte Tage – Gesund durch den Winter mit dem Wissen der TCM
Kochkurs-Termine finden sie unter:

http://www.essenz.at/kochkurse.html

Alle unsere Kochbücher finden sie hier:

http://www.essenz.at/kochbuecher.html

 

Quellen:
Liane Dirks – Das Buch vom besinnlichen November, Verlag sanssouci
www.wikipedia.org
Susanne Hornfeck – Gesund leben nach dem chinesischen Kalender

 

 

 

 

Gesund durch den Herbst mit der Fünf Elemente Küche

„Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder, und der Herbst beginnt“. Kennen Sie dieses Herbstlied? Es beschreibt ziemlich genau, was der Oktober uns mit seinen leuchtenden Farben bringt. Ganz plötzlich umgibt uns ein ungeheures Leuchten an Herbstfarben: die Blätter der Bäume, die Ranken des Weines, die Früchte, die Blumen, der strahlend blaue Himmel und die Luft, die im Oktober ganz besonders riecht. Gold ist die Farbe, die uns der Oktober offenbart – und einen ganzen Monat dürfen wir ihn genießen, mit seinen überdurchschnittlich vielen Sonnentagen und dem Wind. Wie der Duft zum Frühling, so gehört der Wind zum Herbst. Der Wind weht das alte fort und ist der Atem der Natur. Die Arbeit ist vollbracht, alle Früchte sind reif und werden eingebracht: gelbe saftige Birnen, rote Äpfel, dicke Kartoffeln, pralle Trauben und kugelrunde Kürbisse. Spaziergänge bieten sich zum Einsammeln von Nüssen, Maroni und Bucheckern an. Genießen Sie die schönen Herbst-Tage!

Die Weisheit des fernen Ostens

In der fernöstlichen Denkweise verkörpert das Element Metall den Herbst. Metall steht für das Trennende, die Klinge, das Messer, die Schere. Eigentlich ein Widerspruch zum verbindenden Gefühl, welches uns die Natur in diesen Tagen nahelegt? Nicht in der asiatischen Lehre, wo alles mit allem in Verbindung steht, das ist tief im Denken der Menschen verbunden. Der Oktober steht für die Verwandlung des Spätsommers zum Herbst. Es ist der Übergang vom Erdelement, welches Fülle und Ernte symbolisiert, zu einer Kargheit mit grauen, nebligen Novembertagen. Es ist wie Spreu vom Weizen trennen, zu wissen, was man hat und worauf man sich verlassen kann. Dafür braucht man ein scharfes Auge – auch im übergeordneten Sinn: Ein Blick entscheidet über Wohl und Weh einer Begegnung. Das Auge vermittelt neben Bildern auch umfassende Sinneseindrücke.

Wind und Nässe setzen unserem Körper im Herbst besonders zu. Mit den richtigen Rezepten und dem Wissen um das Wechselspiel von Haut und Lunge kommt man aber gesund durch die Grippezeit. Im Zentrum steht dabei das Wei-Qi, die Abwehr-Energie, die in der Lunge produziert wird und das knapp unter der Körperoberfläche, wie ein Schutzschild, eine Barriere bildet. Ist die Lunge geschwächt, kann sie kein Wei-Qi produzieren und unser Schutzschild ist durchlässig. Die Birne ist das ideale Obst in der beginnenden kalten Jahreszeit, wo unsere Lungen den täglichen Kampf gegen die trockene Heizungsluft führen müssen. Die Birne, am besten als Kompott oder Mus, befeuchtet uns sozusagen von innen und hilft so der Lunge das Wei-Qi zu produzieren. Zusammen mit einer nahrhaften und wärmenden Ernährung und Bewegung an der frischen Luft hilft man seinem Körper, den Herbst gesund und schön zu erleben.

Hier eine Übung zum Stärken der Augenmuskulatur – damit Ihr Blick entspannt und ungetrübt ist:

Setzen Sie sich aufrecht und entspannt auf einen Sessel. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Augen. Nur die Augen sollen bewegt werden, der Kopf bleibt ruhig. Schauen Sie zuerst weit nach oben, dann weit nach unten. Dann schauen Sie nach rechts und nach links. Spüren Sie, wie sich die jeweiligen Muskeln anspannen – nehmen Sie sich Zeit. Dann schauen Sie in alle vier Ecken: zuerst nach rechts oben, nach rechts unten, nach links unten und nach links oben. Machen Sie den Kreis in die andere Richtung. Dann schließen Sie bitte die Augen und rollen diese langsam 3x in jede Richtung. Zum Schluß reiben Sie Ihre Hände ineinander bis sie schön warm sind und legen Sie die Handflächen sanft auf die geschlossenen Augen. Genießen!

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  • Chinakohl
  • Fenchel
  • Karotten
  • Pilze
  • Schwarzwurzeln
  • Zwiebel
  • Lauch
  • Weintrauben
  • Kürbis
  • Quitten
  • Radicchio
  • Vogerlsalat
  • Äpfel
  • Birnen
  • Kartoffel
  • Rote Rüben
  • Brokkoli
  • Chicoree


Herbstliches Frühstück – Ihr Start in den Tag

Polenta mit Weintrauben-Kompottpolenta_traubenkompott-1

Zutaten für 2 Portionen

(E) 6 EL Polenta, 1 Zimtstange, 400 ml Milch (Reis-, Hafer- oder Sojamilch),
2 EL Mandelmus, 1 EL Vollrohr-Zucker, 200 g Weintrauben (hell und dunkel)
(M) ½ TL Kardamompulver
(W) ½ Tasse Wasser
(H) Saft einer halben Zitrone
(F)1 TL Kakaopulver

Milch in einem Topf erhitzen. Polenta und Mandelmus einrühren und bei mittlerer Hitze 10-15 Minuten zu einem Brei kochen. In der Zwischenzeit die Weintrauben waschen und halbieren. In einem weiteren Topf 1/2 Tasse Wasser erhitzen. Die halbierten Weintrauben mit Zimtstange, Zucker, Kardamom, Zitronensaft und Kakaopulver zu einem Kompott einkochen. 2 Tassen oder Schälchen mit kaltem Wasser ausspülen. Polenta einfüllen und kurz überkühlen lassen. Polenta dann auf ein Teller stürzen und mit dem Kompott servieren servieren.

Tipp: Wer es morgens besonders eilig hat, kann die Polenta bereits am Abend vorbereiten. Ebenso kann eine größere Menge des Kompotts auf Vorrat zubereitet werden. Dazu die Weintrauben zu Kompott einkochen und kochend heiß in Marmeladegläser einfüllen. Diese sofort verschließen, kurz „auf den Kopf“ stellen, damit die Luft entweichen kann und auskühlen lassen. Das Kompott dann im Kühlschrank lagern – es ist so bis zu einer Woche haltbar.

Info: Polenta mit Kompott ist ein wunderbares warmes Frühstück, um an den kälteren Tagen mit einem warmen Gefühl im Bauch aus dem Haus zu gehen. Polenta ist ein Gries, der aus Mais hergestellt wird. Er ist ein schneller und guter Energiespender und enthält keinen Getreidekleber. Mais nährt die Nieren, Qi, Blut, reguliert die Körperflüssigkeiten und harmonisiert den Magen. Aus westlicher Sicht ist Mais besonders reich an Eisen, Phosphor, Vitamin B1, B2, B6 und E, Kalzium, Kalium und Selen.

Gebratene Hirse mit Ei

1 Portion

(E) 1-2 Tassen gekochte Hirse, 1 EL Butter, 2 Champignons, 1 Ei
(M) Koriander, Pfeffer
(W) 1 Prise Salz
(H) 1 Spritzer Zitronensaft
(F) 1 TL Kakaopulver

Champignons putzen und in Scheiben schneiden. Vom Chicoree die äußeren Blätter entfernen, von der Spitze her in dünne Streifen schneiden und auf den Teller geben. In der heißen Pfanne die Butter schmelzen lassen, Champignonscheiben in der Pfanne verteilen, gekochte Hirse mit der Gabel auflockern, in die Pfanne geben. Würzen mit: Koriander, Pfeffer, Salz, Zitronensaft, Bockshornkleesamen. Die Pfanne dann etwas schütteln, damit sich alles gut verteilt und bei mittlerer Hitze zugedeckt 2-3 Minuten dünsten. Dann den Inhalt der Pfanne über den Chicoree geben, kurz warm halten und in der Zwischenzeit das Spiegelei in der Pfanne braten. Ei mit Salz und Pfeffer würzen.

Tipp: Wer es noch herzhafter mag, kann etwas mageren Schinken mit braten, das intensiviert den Geschmack. Statt Chicoree kann man auch gut Vogerlsalat, Radicchio oder Rucola verwenden. Statt der Champignons passt auch jedes andere gekochte Gemüse. So können Gemüsereste z.B. vom Vortag gut verwertet werden bzw. gleich 2-3 EL mehr Gemüse kochen/dünsten und fürs Frühstück zur Seite stellen. Im Sommer passt auch gut eine Tomate, gewürzt mit Basilikum oder Oregano. Sie können die Hirse mit den Champignons, den Butter und den Gewürzen bereits abends in der Pfanne herrichten und mit Deckel in den Kühlschrank stellen. Morgens brauchen Sie das Ganze nur noch zu braten, das Spiegelei dazu und den Chicoree klein schneiden – das ist in 7 Minuten erledigt!

Info: Hirse stärkt die Organe Milz, Magen und Niere. Hirse nährt Blut und Qi, kräftigt, trocknet Feuchtigkeit und Nässe, transformiert Schleim, wirkt diuretisch (=entwässernd) und entgiftet. Aus westlicher Sicht ist Hirse reich an Kalzium, Phosphor, Eisen, Fluro, Magnesium, Vitamin B1 und B6, Lecithin und sie hat einen besonders hohen Gehalt an Kieselsäure. Kieselsäure ist für Haare und Nägel von Bedeutung.

Herbstliche Rezepte für Mittag oder Abend

Karotten-Brokkoli-Hühnerpfanne mit Basmati-Reis

Zutaten für 2 Portionen

(E) 1 Handvoll Brokkoliröschen, 4 Karotten, einige Blätter Chinakohl, 2 EL Rapsöl oder Olivenöl
(M) 1 Tasse Basmati-Reis, Pfeffer aus der Mühle, 1 Zwiebel
(W) 2 Tassen Wasser, Salz
(H) ½ Bund Petersilie, 250 g Hühnerfilet
(F) 1 TL Curcumapulver, ½ TL Bockshornkleesamenpulver

Reis mit Wasser und einer Prise Salz in einem Topf erhitzen, aufkochen lassen und dann auf kleiner Flamme 15-20 Minuten ausquellen lassen.

Hühnerbrust waschen, trocken tupfen und in dünne Streifen schneiden. Öl in einem Wok oder in einer Pfanne erhitzen.Hühnerstreifen zugeben und scharf anbraten. Mit Curcuma würzen und einige Minuten braten. In der Zwischenzeit Brokkoli waschen und in mundgerechte Stücke zerteilen; Karotten putzen, waschen und in Scheiben schneiden. Brokkoli und Karotten zum Huhn geben und unter Umrühren knackig anbraten. Zwiebel schälen, halbieren, in Halbkreise schneiden und in die Pfanne geben. Mit Pfeffer und Salz abschmecken. Petersilie waschen, fein hacken und mit dem Bockshornkleesamenpulver in die Pfanne geben. Zum Schluss den Chinakohl waschen, zusammenrollen, in Streifen schneiden und kurz mit braten. Reis auf zwei Teller verteilen und mit der Huhn-Gemüse-Mischung servieren.

Info: Hühnerfleisch ist sehr nährend und tonisierend. Gemeinsam mit dem Gemüse stärkt es unsere „Mitte“, das sind unsere Organe Milz und Magen. Chinakohl unterstützt zusätzlich unsere Lunge, somit eine gute Vorbeugung vor Erkältungen.

Quinoalaibchen mit Gemüse

Zutaten für 2 Portionen

(E) 1 Ei, Sonnenblumenöl zum Braten, 300 g gemischtes Gemüse (Karotten, Spinat, Chinakohl, Pilze, Zucchini….)
(M) 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, 1 daumengroßes Stück Ingwer, Pfeffer
(W) Salz, 2 Tassen Wasser
(H) 1 Bund Petersilie, bei Bedarf: 1-2 EL Buchweizenmehl, ½ TL Paprikapulver
(F) Chili nach Geschmack, 1 Tasse Quinoa

Zwiebel, 1 Knoblauchzehe und Ingwer fein hacken. In einem kleinen Topf etwas Öl erhitzen und Zwiebel, Knoblauch und Ingwer darin kurz anbraten. Quinoa heiß abspülen und dazugeben. Mit der doppelten Wassermenge (2 Tassen) aufgießen, mit Pfeffer und Salz abschmecken und 10 Min. auf kleiner Flamme köcheln lassen. Topf vom Herd nehmen und weitere 10 Min. quellen lassen.

In der Zwischenzeit Gemüse waschen, putzen und in mundgerechte Stücke schneiden. In einer Pfanne oder im Wok etwas Öl erhitzen und das Gemüse darin bei Hitze rasch anbraten. Die zweite Knoblauchzehe und Chilischote hacken. Knoblauch zum Gemüse geben, gut umrühren, mit Pfeffer und Salz abschmecken. Paprikapulver und gehackte Chilischote zugeben, gut durchrühren und das Gemüse gut durchbraten. Petersilie fein hacken und mit dem Ei unter die Quinoa-Masse mischen. Wenn die Masse zu flüssig ist 1-2 EL Mehl zugeben. Kleine Laibchen formen. Etwas Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Laibchen auf beiden Seiten goldgelb braten. Die Laibchen mit dem Gemüse servieren.

Tipp: Bereiten Sie gleich die doppelte Menge Laibchen zu. Gebratene Laibchen schmecken auch kalt sehr gut und sind ideal für unterwegs.

Info: Quinoa kommt aus Lateinamerika, ist aber heute bereits überall erhältlich und wird biologisch auch bei uns angebaut. Die Quinoapflanze wird nicht ohne Grund als das “Gold der Inkas” bezeichnet. Sie besitzt große Mengen an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Mit 13 bis 22 Prozent Eiweißanteil gehört Quinoa zu den eiweißreichsten Getreidesorten. Ihre Aminosäurenzusammen-setzung ist perfekt ausgewogen.

Einzigartig ist der hohe Lysingehalt, der in anderen Pflanzen nicht oder nur unzureichend in minimalsten Mengen vorkommt. Verarbeitet wird Quinoa wie Reis. Quinoa ist eine gesunde Abwechslung und eignet sich sowohl als Beilage, für Aufläufe, Suppen als auch für Süßspeisen. Die Wirkung von Quinoa ist leicht wärmend und für den ganzen Körper nährend. Durch Mahlzeiten mit Quinoa wird die Energie der Nieren und des Perikards (Herzbeutels) besonders gestärkt.

Süßes für Sie

QuittenmusQuitte_am_Baum

Zutaten

(E) 100 g Vollrohrzucker, 1 Zimtstange, 1 Vanilleschote
(M) 2 Sternanis, 4 Gewürznelken, 1 Prise Muskat
(W) 2 Tassen Wasser
(H) Saft 1 Zitrone
(F) 1 kg Quitten

Quitten waschen, bürsten und in grobe Stücke schneiden. In einem großen Topf 2 Tassen Wasser erhitzen und die Quittenstücke mit dem Zucker, der aufgeschnittenen Vanilleschote, den Gewürzen und Zitronensaft 30-45 Minuten kochen. Die Gewürze entfernen und die weichen Quittenstücke dann durch ein Sieb oder „Flotte Lotte“ streichen. Bei Bedarf mit Zucker oder Honig süßen.

Tipp: 1 kg Quitten ergibt etwa 500 g Quittenpüree. Das Püree eignet sich hervorragend als Beigabe zum warmen Getreidefrühstück. Dazu das heiße Püree in saubere Schraubgläser einfüllen, „auf den Kopf stellen“ und auskühlen lassen. So hält es im Kühlschrank ca. 2 Wochen und ist morgens schnell verfügbar. Wenn Sie das Püree als Dessert essen möchten können Sie gerne noch etwas Honig oder Zucker dazugeben.

Info: Eine Schale Quittenmus täglich soll gegen Gicht helfen. Wissenschaftlich gesehen beinhalten die Quittenfrüchte sehr viel Vitamin C, Kalium, Zink, Eisen, Kupfer, Mangan, Fluor, Gerbstoffe, Gerbsäure und sehr viel Pektin und Schleimstoffe.

Aktuelle Kochkurse und Kochbücher

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Warmes für kalte Tage – Gesund durch den Winter mit dem Wissen der TCM
21. Oktober 2013  und viele mehr finden sie unter:

http://www.essenz.at/kochkurse.html

Alle unsere Kochbücher finden sie hier:

http://www.essenz.at/kochbuecher.html

Quellen:
Liane Dirks – Das Buch vom goldenen Oktober, Verlag sanssouci
www.wikipedia.org