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Ab ins Glas

Was für ein Traum. Nun sind die Früchte des Sommers reif. Reif. Reifer. Am Reifesten. Es ist so eine Freude, wenn man über den Markt schlendert. Bei meinen ausgedehnten Fahrradtouren komme ich an so vielen Obstbäumen und Gemüsegärten vorbei. Ein Augenschmaus.

Doch diese Schätze sind sehr vergänglich. Wenn du einen Garten besitzt kennst du das bestimmt. Man weiß gar nicht wohin mit dem vielen Obst und Gemüse.

Da wundert es mich nicht, dass Einkochen und Einmachen wieder im Trend ist. Saisonale Köstlichkeiten lassen sich so wunderbar haltbar machen. Das Haltbarmachen von Lebensmittel hat lange Tradition und kommt mit der DIY (Do it yourself)-Welle wieder vermehrt in unsere Küchen.

Erhalten und bewahren

Die Konservierung (von lateinisch conservare, „erhalten, bewahren“) bezeichnet den Prozess der Behandlung von Lebensmitteln, damit sie länger haltbar werden. Das Verderben wird gestoppt oder stark verlangsamt. Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze, Würmer, Insekten und Ähnliches wird blockiert.

Die Haltbarmachung von Lebensmitteln durch Salz (Pökeln), Rauch (Räuchern) oder einfache Trocknung ist der Menschheit seit Langem bekannt.

Relativ jung ist die Methode, Zucker zur Haltbarmachung von Lebensmitteln zu verwenden. Zucker war bis ins 19. Jahrhundert in Mitteleuropa eine große Kostbarkeit und daher für viele nicht erschwinglich. Um Obst haltbar zu machen, war stundenlanges Kochen notwendig. Zuvor gab es kreative Konservierungsmethoden. Beispielsweise wurden Zitronen in Salz eingegraben, Zwetschken in Wachs eingetaucht und Weichseln in Honig mit Gewürznelken und Zimt eingelegt.

„Selbst gemacht“ schmeckt einfach besser!

Es ist zwar bequem, Marmeladen, Gemüse, Pesto und Konservengerichte im Supermarkt zu kaufen. ABER! Wer Lebensmittel selbst konserviert, weiß was er isst und leistet einen Beitrag zum Umweltschutz. Durch die Verwendung von Produkten aus dem eigenen Garten oder von Erzeugern aus der Region fallen die langen Transportwege weg und selbstgemachte Vorräte sind – anders als viele industriell erzeugte Konserven – frei von Zusatzstoffen und schmecken viel besser.

Der größte Genuss ist wohl, die Früchte des eigenen Gartens in der Erntezeit – am Besten direkt vom Baum oder Strauch – zu verspeisen. Oft produziert die Natur mehr, als man in dieser kurzen Zeit der Reife nutzen kann.

Das Einkochen und Verwerten von Obst und Gemüse ist leichter als man denkt. Probiere anfangs einfache Rezepte und werde nach und nach experimentierfreudiger. Fruchtmischungen – verfeinert mit Gewürzen und Kräutern wie Minze, Thymian, Rosmarin, Zitronenmelisse, Zimt, Nelken, Sternanis, Kardamom und Pfeffer – sorgen für ungeahnt köstliche Geschmackserlebnisse. Trau dich drüber!

Hier ein Buchtipp für DIY-Liebhaber und alle Hobby-Gärtner – Praxishandbuch natürlich Konservieren, Vorrat aus Gemüse, Obst und Kräutern das ganze Jahr genießen. Alle Methoden & einfache Rezepte, von Rosemarie Zehetgruber, EUR 29,90, ISBN 978-3-7066-2556-2, 336 Seiten, gebunden, mit über 250 Fotografien von Rita Newman

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Aber nun ab ins Glas

Marmeladen sind dir zu langweilig? Gemüse ist mehr dein Ding? Süß-sauer? Chutneys, Relishes?

Einwecken hat eine lange Tradition. Erfunden wurde es vor über 100 Jahren von Johann Weck, weshalb Einkochen oft auch Einwecken genannt wird. Die Liste der Zutaten und Geschmackskombinationen fürs Einkochen und Einmachen sind lang: Herzhaftes mit Gemüse, Süßes mit Obst, Pikantes – alles lässt sich einkochen.

Wenn du lange Freude mit deinen eingekochten Gläschen haben willst steht Sauberkeit, neben ein paar anderer Punkte an erster Stelle

  1. Sauberkeit der Gläser, der Küchenarbeitsfläche und die deiner Hände. Gläser reinige mit Spülmittel und stelle sie danach für 20 Minuten bei 100°C in den Backofen. Schraubdeckel wasche sehr heiß. Wenn alles sauber ist – lass die Finger davon – greif nicht mehr in das Glas und stell sie auf ein warmes Küchentuch.
  2. Prüfe ob Deine Gläser einwandfrei sind. Kein abgesplitterter Rand, kein eingedrückter Deckel, keine spröden Dichtungen, …
  3. Auch dein Gemüse und alle anderen Zutaten sollen frisch sein. Verwende beispielsweise frisches Öl – nicht, dass, das du in der warmen Küche stehen hast.
  4. Wische den Glasrand nach dem Befüllen mit sauberem Küchenpapier ab. Befülle die Gläser nicht zu voll, sonst kocht es über.
  5. Dann hast du die Wahl – sie kommen in den professionellen Weck-Einkocher, in den Dampfgarer oder in den Backofen.

Ich bevorzuge die Variante des Dampfgarers – übrigens alle Thermomix-Besitzer und die die es noch werden wollen – auch damit kann man einkochen. Genaue Anleitungen dazu gibt es in Band 2 der wunderbaren Bücher der „Selbst Gemacht!“ Serie die unter der Feder von Michaela Hauptmann entstanden sind.

Den Thermomix kannst du bei mir auch online bestellen. Klicke hier auf diesen link und er wird dir nach Hause geliefert.

Die Gläser in den Dampfgarer oder Varoma-Behälter des Thermomix stellen und je nach Inhalt bei 45 bis 90 Minuten einkochen. Dann auskühlen lassen und kühl und dunkel aufbewahren.

 

Lagerung und Haltbarkeit

  • Das Einmachgut sollte kühl, dunkel, luftig und trocken aufbewahrt werden. Am besten ist ein Keller- oder Vorratsraum mit einer Temperatur von 5-15 °C geeignet. Auf keinen Fall in der Küche lagern, da es dort zu großen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist.
  • Angebrochene sind im Kühlschrank gut aufgehoben, um rasch verbraucht zu werden.
  • Die Haltbarkeit ist von der Zubereitungsart abhängig.
  • Bildet sich Schimmel im Glas, so ist der ganze Inhalt zu vernichten. Hochgiftige Stoffwechselprodukte der Schimmelpilze durchdringen den gesamten Glasinhalt.

Und wenn es schnell gehen muss und du Platz im Kühlschrank hast: Fülle deine heiße Suppe in ein Schraubglas stell es in den Kühlschrank und verbrauche es innerhalb einer Woche. So hast du heute schon dein Mittagessen für morgen. Selbst gekocht und einfach köstlich.

 

Kräuterzucchini

1 kg Zucchini, 3 EL Olivenöl, 400 g Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen, Pfeffer, 1 Bund Minze, Salz, Saft einer Zitrone, 1 Bund Basilikum

Zucchini waschen und in grobe Würfel schneiden. Zwiebeln und Knoblauch schälen, grob hacken. Olivenöl in einem Topf erhitzen, Zwiebel und Knoblauch kurz anbraten.

Dann die Zucchiniwürfel zugeben, mit Pfeffer, Salz und Zitronensaft abschmecken und bissfest garen. Bei Bedarf etwas Wasser zugießen. Basilikum und Minze fein hacken. Gemüse vom Herd nehmen, gehackte Kräuter zugeben und nochmals umrühren.

Die Zucchini in saubere Gläser füllen und gut verschließen. In einem großen Topf Wasser aufkochen, die Gläser darin im Wasserbad (etwa 90 Grad) für 30 – 50 Minuten einkochen. Die Gläser sollten etwa bis zu Hälfte im heißen Wasser stehen. Im Kühlschrank aufbewahren.


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Claudia

Kohlgemüse – für Immunkraft & Augen

Die Einen lieben Kohl, die Anderen hassen ihn. Wenn Sie auch zu der Gruppe – „Herr, lass diesen Köch an mir vorübergehen“ – gehören, versäumen Sie so Einiges.

Kohlgemüse stärkt unsere Immunkraft und unterstützt unsere Augen.
Kohlgemüse hat sich dadurch keineswegs den Status als Armeleuteessen verdient. Ganz im Gegenteil. Kohlgemüse bringt uns einen wahren Schatz an gesundheitsunterstützenden Inhaltsstoffen.

Kohlgemüse hat im Winter Hochsaison. Wenn der Winter einkehrt, beginnt die Haupterntezeit für viele Arten von Kohlgemüse. Gemüsekohl (Brassica oleracea) ist eine formenreiche Pflanzenart der Gattung Kohl (Brassica) in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae), deren Zuchtformen etliche Gemüsesorten umfassen.

Noch 1980 wurde etwa auf Samos die dort wild vorkommende Brassica cretica von den Einheimischen auf den Äckern gezogen. Wann und wo die Wildformen in Kultur genommen wurden, lässt sich nicht nachvollziehen. Die festen Kohlköpfe dürften aber schon zur Zeit Hildegards von Bingen im 11. Jahrhundert existiert haben. Da alle Wildformen und Kulturformen miteinander kreuzbar sind gibt es auch so eine große Vielfalt.

rotkrautDie vielen Zuchtformen des Gemüse-Kohls werden als Varietäten geführt. Grünkohl bzw. Krauskohl, Markstammkohl, Kohlrabi, Italienischer Kohl, Palmkohl, Kuhkohl, Blattkohl, Staudenkohl, Kopfkohl, Weißkohl bzw. Weißkraut, Spitzkohl bzw. Spitzkraut, Rotkohl bzw. Rotkraut, Wirsing, Rippenkohl, Karfiol, Romanesco, Broccoli, Kohlsprossen, Strauchkohl.iStock_000004265787Small

Chinakohl, der vor allem bei uns in der Steiermark gepflanzt wird ist eine Kreuzung von Speiserübe und Senfkohl und nicht minder gesund.

Auch Hollywood hat Kohlgemüse entdeckt. Auf das trendige Gemüse „Kale“ – dem vorwiegend in Deutschland bekannten Grünkohl – schwören mittlerweile nicht nur Stars auch eine Fastfoodkette ist auf den Zug aufgesprungen und versucht dadurch das Image zu verbessern.


Apropos Hollywood – Hier schweife ich kurz etwas vom Thema ab, denn Hollywoodküche gibt es auch bei essen:z.

Während seines Marketing Studiums entdeckte Julian Kutos das Neuland der RAW Cuisine. Dieser bahnbrechende Lifestyle fesselte ihn so und führte ihn bis nach Kalifornien, wo er die Ausbildung zum Gourmet RAW Food Chef im „Living Light Institute of Culinary Arts“ erfolgreich absolvierte.

Sein großes Ziel ist es die Berührungsängste zur pflanzlichen Ernährung abzubauen und zu überwinden. Kalifornien ist dafür ein gutes Beispiel, wo der Trend zur RAW Haute Cuisine in allen Kreisen angekommen ist. Diese Entwicklung setzt sich jetzt verstärkt in Europa durch und Julian Kutos ist Teil dieser kulinarischen Revolution.

Und nun kocht Julian Kutos im Kochstudio essen:z mit IhnenJulian Kutos

Hollywood Rohkost – Do., 3. März 2016 von 18:00 bis 21:00

Stars wie Gwyneth Paltrow oder Gisele Bündchen lieben frisches Obst und Gemüse, welches ihre Köche zu Zucchini Nudeln, Thai Nudeln oder anderen Delikatessen zubereiten. Wenn ihr euch nach mehr Energie, höherem Wohlbefinden oder dem Extra Kick an Vitaminen seid dann ist die Rohkost richtig für euch.

Was ist Rohkost? In der rohen Küche werden alle Speisen unter 42 Grad Celsius zubereitet, um Vitamine, Enzyme und Mineralstoffen zu erhalten. Backofen und Herd bleiben kalt, dafür rattern Standmixer, Küchenmaschine und Entsafter auf Hochtouren.

Und das wird alles zubereitet:julian Kutos Hollywood

Vietnamesische Sommerrolle – Reispapier gefüllt mit Gemüse
Zucchini Pasta Amatriciana und Pinienkern Parmesan
Pad Thai – Nudelgericht mit Erdnusssoße
Superfood Salat – Grünes und buntes Gemüse
Waldbeeren Sorbet – Elegantes und leichtes Dessert

 

Ort: essen:z Kochstudio, 1060 Wien, Brückengasse 4
Kosten: 98€
Anmeldung – gleich hier bei Monika Niederle office@essenz.at bzw. Telefon 0681-20 40 84 85


 

Doch was ist alles in diesem wunderbaren Kohlgemüsen enthalten?

100 Gramm Grünkohl decken den durchschnittlichen Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C ab und enthalten gerade einmal nur 35 Kalorien.

Aber auch Folsäure, Calcium, Kalium, Eisen und Magnesium liefert Kohlgemüse.

Der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen unterstützt die natürlichen Abwehrfunktionen des Immunsystems und helfen, das Risiko für Krebserkrankungen zu senken.

Schon in einer halben Tasse Weisskohl finden sich 50 mg Polyphenole. Dieser Antioxidantienreichtum ist einer der Hauptgründe für die gute Anti-Krebs-Wirkung des Weisskohls. Ohne Antioxidantien leidet der Organismus unter oxidativem Stress. Damit wird die schädliche Wirkung freier Radikale beschrieben, die Zellwände und auch innere Zellstrukturen angreifen. Wird oxidativer Stress chronisch, stellt er einen wichtigen Risikofaktor für die Entstehung von Krebs dar. Nur Antioxidantien können die freien Radikale und somit oxidativen Stress blockieren, den Organismus vor Schäden und schließlich vor einer bösartigen Veränderung der Zellen schützen. Die beschriebenen antioxidativen Stoffe im Weisskohl wirken nicht nur antioxidativ, sondern gleichzeitig stark entzündungshemmend.

Kohlgemüse ist besonders reich an Ballaststoffen. Mit diesen und weiteren Inhaltsstoffen können sie unter anderem einer Bildung von Magengeschwüren vorbeugen. Auch kann der Genuss von Kohlgemüse dabei helfen, den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel günstig zu beeinflussen und die Verdauung auf natürliche Weise zu regulieren.

Kohl enthält aber auch viele Phytamine. Unter Phytaminen versteht die Naturheilkunde Pflanzenstoffe mit einem Eiweiß als Trägerstoff. Die meisten sind Farb- bzw. Aromasubstanzen und zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen.

Zu den wichtigsten Phytaminen des Kohls gehören:

  • Anthocyane – Das sind rote Farbstoffe
  • Beta-Carotin und Lutein – Das sind die gelbrote Farbstoffe
  • Glucosinolate – Das sind(Senföle, schwefelhaltige Aminosäuren und deren Abkömmlinge Sulforaphan und Indole
  • Quercetin und Kaempferol – Das sind weitere Farbbausteine die auch den täglichen Apfel so wertvoll machen
  • Je nach Kohlsorte variiert die Zusammensetzung. So enthalten Rot-, Weiß-, Blumen- und Rosenkohl sowie Brokkoli wesentlich mehr entzündungs- und krebshemmende Schwefelverbindungen als Grünkohl.

Lutein im Auge

Lutein ist ein Carotinoid. Lutein kommt vom lateinischen luteus und steht für goldgelb und orange. Als E 161b ist es in der EU als Lebensmittelfarbstoff zugelassen. Goldgelb und Orange ist auch die Karotte und von der ist es ja bekannt, dass sie gut für die Augen ist. Wer kennt nicht den Spruch vom Hasen und der Brille?

In der Macula des Auges kommen Lutein und Zeaxanthin als einzige Carotinoide vor, angereichert im sogenannten Gelben Fleck dem Makula Lutea. Bei bestimmten Formen von retinalen Degenerationen, und hier insbesondere bei der altersabhängigen Makuladegeneration , kurz unter AMD bekannt wirken Carotinoide eine schützend.

Die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine häufig auftretende Erkrankung der Netzhautmitte (Makula), die vor allem Menschen betrifft, die älter als 50 Jahre alt sind. Eine AMD tritt auf, wenn eine entsprechende familiäre Veranlagung besteht, der Zeitpunkt der Erkrankung und der weitere Verlauf wird aber durch verschiedene andere Faktoren beeinflusst, wie Rauchen, Ernährung, Übergewicht, ethnische Herkunft und Geschlecht.

Bei der Behandlung stehen präventive Maßnahmen im Vordergrund. Vor allem nicht zu Rauchen, Rauchen vermindert offenbar sogar das Makulapigment. Körperliche Bewegung und Reduktion des Übergewichts können eine Verzögerung des Krankheitsverlaufs bewirken. Auch eine Ernährung, die reich an Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren ist, kann den Verlauf der Krankheit verlangsamen. Das bedeutet, dass Gemüse und Obst der Hauptbestandteil der täglichen Nahrung sein sollten und dass ein-  bis zweimal pro Woche Fisch auf dem Speiseplan stehen sollte.

Aus epidemiologischen Studien gibt es Hinweise, dass ein Zusammenhang zwischen dem erhöhten Konsum von Früchten und Gemüsen und einem verminderten Auftreten der AMD existieren kann. Einige Untersuchungen zeigten, dass Personen, die Gemüse mit einem hohen Anteil an Lutein zu sich nehmen, ein deutlich geringeres Risiko haben, an AMD zu erkranken als die Vergleichsgruppen mit geringerer Luteinaufnahme (Seddon et al., 1994; Pauleikhoff, 2001).

Da Lutein nicht im Körper erzeugt werden kann, muss es dem Körper durch entsprechende Nahrung zugeführt werden. Hier eine Übersicht an besonders luteinreichem Gemüse.

Gemüsesorten, welche viel Zeaxanthin und/oder Lutein beinhalten (angelehnt an eine Tabelle des U.S. Department of Agriculture, Agricultural Research Service: USDA-NCC: Carotenoid Database for Foods 1998)
Gemüseart Zeaxanthin (mg/100g*) Lutein (mg/100g)
* = entspricht ungefähr einer halben Tasse gekochten Gemüses n.d. = nicht detektiert
Grünkohl 0,17 21,9
Petersilie 10,0
Roher Spinat 0,33 10,0
Brokkoli 0,02 1,9
Blattsalat 0,18 1,8
Erbsen 0,06 1,7
Rosenkohl n.d. 1,3
Grüne Bohnen 0,44 0,7
Mais 0,53 0,7
Rohe Karotte 0,02 0,3
Tomaten n.d. 0,1

 

kraut1_printKohlgemüse bitte schonend garen.

Die Aufnahmefähigkeit von Carotinoiden hängt von der Zubereitung des Gemüses ab. In rohem Gemüse sind die Carotinoide noch fest mit den Zellen des Gemüses verankert und die Aufnahmemöglichkeit für den Körper ist gering. Dadurch werden die chemischen Wechselwirkungen gelockert und mehr Carotinoide können im Körper aufgenommen werden. Bei langem Kochen und sehr starker Hitze besteht die Möglichkeit, die Carotinoide zu zerstören. Carotinoide sind nicht wasserlöslich, verwenden Sie hochwertige Pflanzenöle und unterstützen Sie damit die Verwertung im Körper.

Damit die wertvollen Inhaltstoffe des Kohls erhalten bleiben, sollte der winterliche Gemüseklassiker frisch zubereitet und nicht lange gelagert werden. Soll der Kohl nicht unmittelbar verzehrt werden, kann er zudem zerkleinert, blanchiert und anschließend eingefroren werden.

Während des Kochens entwickelt der Kohl einen starken Geruch, da er viel Schwefel enthält. Wenn ein kleiner Schuss Essig in das Kochwasser gegeben wird, kann diese unangenehme Begleiterscheinung jedoch umgangen werden. So schmackhaft Kohlgemüse auch zubereitet werden kann, einen Nachteil hat das vitaminreiche Gemüse dennoch. Es gehört zu den blähenden Gemüsesorten. Abhilfe gegen diese unangenehme Begleiterscheinung schaffen Gewürze wie Anis, Fenchel oder Kümmel, die ohnehin hervorragend mit dem Gemüse harmonieren. Dennoch sollten besonders empfindliche Personen oder stillende Mütter darauf besonders Rücksicht nehmen.

Beim Einkauf achten Sie am besten auf geschlossene Köpfe ohne welke Blätter. Braune Schnittstellen sind ein sicheres Zeichen dafür, dass das gute Stück nicht mehr frisch ist. Frisch gekauft und zubereitet passt Kohlgemüse in vielen Variationen als Beilage oder auch als Hauptgericht in den Speiseplan.

Ja und die Amerikaner haben dazu wieder einen ganz anderen Zugang gefunden. Während das Grünkohlessen in Deutschland eher nichts für Figurbewusste ist – traditionelle werden hier Erdäpfelschmarrn und diverse Brat- oder Räucherwürste serviert – hat Hollywood den Grünkohl diättauglich gemacht und einen Trend ausgelöst. Als „Kale Salad“ wird er in den Szenerestaurants roh oder blanchiert mit Grapefruitstücken, Granatapfelkernen und einem Hauch Parmesan oder Feta serviert. Außerdem ist er als Bestandteil von kalorienarmen Smoothies beliebt. In den USA sind auch die sogenannten „Kale Chips“ beliebt, also getrockneter und gewürzter Grünkohl. Auch sie enthalten weniger Kalorien als herkömmliche Kartoffelchips. Die Stars schwören bereits auf das grüne Gemüse, das in in Österreich schwer zu bekommen ist. Bei uns ist der Grünkohl mittlerweile nicht mehr ganz so schwer zu bekommen wie noch vor einigen Jahren. Im Supermarkt wird man ihn zwar meistens vergeblich suchen, aber einige Biobauern bauen das Gemüse mittlerweile an. Saisonal wird man daher meist auf diversen Bauernmärkten – etwa am Wiener Kutschkermarkt – fündig.

Bitterstoffe im Kohl sind erwünscht!

Falls Ihnen der Geschmack des Kohlgemüses manchmal etwas bitter erscheint, so ist dies nicht nur normal, sondern auch ein sehr gutes Zeichen. Die Bitterstoffe im Weisskohl sind nämlich gerade jene Stoffe, die gegen Krebs und Geschwüre helfen: Die Glucosinolate, jene Senfölglycoside die beispielsweise die körpereigenen Entgiftungsfähigkeit unterstützen und auf diese Weise für eine geringere Toxinlast der einzelnen Zelle und somit für eine geringere Krebsanfälligkeit sorgen.

 

Ist Kohlgemüse ein Allheilmittel?

Wenn man sich die Geschichte des Kohls betrachtet, so war er für unsere Vorfahren offenbar nicht nur ein außerordentlich wichtiges Gemüse, das meist in Form von Sauerkraut, durch so manchen kargen Winter half, sondern auch ein Allheilmittel erster Güte.

So verwendete man beispielsweise die Blätter äußerlich für Auflagen und Umschläge und trank den rohen Saft des Kohls für innerliche Beschwerden, besonders solche im Magen-Darm-Trakt.

Außerdem zählt Kohlgemüse zu den kostengünstigen Gemüsesorten und der grüne Variantenreichtum macht Lust neue Rezepte auszuprobieren und mehr Kohl auf den Tisch zu bringen.

Hier mein schnelles Lieblingsrezept:

Weiße Bohnen mit Kohl

2 Portionen: ½ Grünkohl (Wirsing), Olivenöl, 5 Knoblauchzehen, Pfeffer, Ingwer, 150 g weiße Bohnen, Salz, Saft ½ Zitrone, Paprikapulver, Curcumapulver
Die Bohnen mindestens 8 Stunden in Wasser einweichen, dann abseihen, mit frischem Wasser für 30-40 Minuten weich kochen.

Kohl waschen und in Streifen schneiden. Knoblauch schälen und in Scheiben schneiden. Ingwer schälen und fein hacken. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und Knoblauch kräftig anbraten. Kohl zugeben, mit Ingwer, Pfeffer und Salz würzen und einige Minuten braten. Dann die gekochten Bohnen zugeben und mit Zitronensaft, Paprikapulver und Curcuma abschmecken.

Mehr meiner Lieblingsrezepte – zum Thema Hülsenfrüchte gibt es bei meinem Kochkurs Bohnen, Linsen & Co – Hülsenfrüchte bekömmlich zubereiten am
Sa., 27. Februar 2016 von 18:00 bis 21:00 Uhr. Ich freue mich wenn Sie sich hier anmelden und wenn Sie dabei sind.

 

Verraten Sie mir Ihr Lieblingsrezept? Mit und ohne Kohl? Schreiben Sie mir an office@essenz.at

Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Jahresbeginn.

und freue mich wenn wir uns in meinem Kochstudio essen:z bei einer der vielen Veranstaltungen persönlich kennenlernen.

Dr. Claudia Nichterl, Ernährungswissenschafterin, Ernährungsberaterin nach TCM, Buch-Autorin und Inhaberin des essen:z kochstudios in Wien www.essenz.at
Dr. Claudia Nichterl, Ernährungswissenschafterin, Ernährungsberaterin nach TCM, Buch-Autorin und Inhaberin des essen:z kochstudios in Wien www.essenz.at

Dr. Claudia Nichterl

www.essenz.at
office@essenz.at

Kalzium macht Knochen stark

„Viel Kalzium essen, denn das macht die Knochen stark“ – diesen Leitspruch kennen Sie sicher aus diversen Werbebotschaften, vor allem für Kinderprodukte. Oft wird dabei vergessen, dass auch Erwachsene diesen wichtigen Mineralstoff zu sich nehmen müssen, um der Krankheit Osteoporose im Alter entgegenzuwirken.

Kalzium ist DER wichtige Bestandteil unserer Knochen und Zähne, es verleiht ihnen Stabilität und Festigkeit. Kalzium hat aber auch noch andere wichtige Aufgaben: es spielt eine zentrale Rolle im Immunsystem, bei der Blutgerinnung, bei Erregung von Muskel- und Nervenzellen und ist im Stoffwechsel für Zellteilung, Aktivierung von Enzymen und Hormonen mit verantwortlich. Zu 99 % ist das im Körper vorhandene Kalzium in den Knochen gespeichert, nur etwa 1 % zirkuliert im Blut und Gewebe. Kommt es zu einem Mangel wird gespeichertes Kalzium aus den Knochen gelöst und für andere Aufgaben zur Verfügung gestellt. Welche Menge Kalzium der Körper benötigt, variiert je nach Alter und Gesundheitszustand. Die ÖGE (Österreichische Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt eine Aufnahme von 1000 mg oder 1 g Kalzium pro Tag.

Wie viel Kalzium brauchen wir?

Die Zufuhrempfehlungen für Erwachsene schwanken je nach Gesundheitsbehörde zwischen 450 und 1000 mg täglich, was die Unsicherheit über den tatsächlichen Kalzium-Tagesbedarf widerspiegelt. Während in Ländern mit hohem Milch- und Fleischkonsum die Referenzwerte im Allgemeinen sehr hoch ausfallen (z.B. Österreich: 1000 mg, USA: 800 mg), wird in asiatischen Ländern mit traditionell niedrigem Milchkonsum deutlich weniger Kalzium empfohlen (Japan und Korea: 600 mg). Diese Uneinigkeit über den tatsächlichen Bedarf führt bei KonsumentInnen immer wieder zu Unsicherheit. Sie nährt auch den Verdacht, dass sich die Zufuhrempfehlungen nach dem Milchmarkt richten. Das Angebot übersteigt bei uns deutlich die Nachfrage. Eine andere Vermutung ist, dass der steigende Konsum von tierischen Lebensmitteln eine höhere Kalziumaufnahme notwendig macht. Dazu kommt, dass der menschliche Verdauungstrakt die Resorption von Kalzium dem jeweiligen Bedarf und der zur Verfügung stehenden Menge anpasst. So ist es schwierig, eine untere Grenze des Bedarfs allgemeingültig festzulegen, da diese stark von der individuellen Lebens- und Ernährungsweise abhängt. Die Aufnahme des zugeführten Kalziums kann von 15 % – 75 % schwanken. Entscheidend ist also nicht nur der Gehalt von Kalzium in Lebensmitteln, sondern die Bilanz: Wie viel Prozent des aufgenommenen Kalziums wurden resorbiert, wie viel wieder ausgeschieden?

Kalzium aus Pflanzen – die bessere Alternative?

fotolia_Daniel Ernst
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Als kalziumreiche Lebensmittel sind uns meist Milchprodukte ein Begriff. Bei Erwachsenen wird der Tagesbedarf bereits durch den Verzehr von 100 g Emmentaler oder Bergkäse (45 % F.i.T.) oder durch 3 Gläser Vollmilch gedeckt, so steht es zumindest in den gängigen Lehrbüchern. Es gibt aber vermehrt kritische Stimmen, die darauf hinweisen, dass Lebensmittel, die gleichzeitig viel tierisches Protein und Phosphat, aber wenig Kalzium enthalten, sich möglicherweise negativ auf die Kalziumbilanz auswirken. Hintergrund ist, dass tierisches Protein viele schwefelhaltige Aminosäuren enthält, die den Kalziumverlust erhöhen. Auch in Kuhmilch kommen diese Aminosäuren vor. Obwohl Milch relativ viel Kalzium enthält, stellt sie – entgegen anders lautendem Image – also keine überragende Kalziumquelle dar, weil das Kalzium nur zu geringem Anteil vom Körper genutzt werden kann. Experten kritisieren außerdem den meist sehr hohen Zuckergehalt der gängigen Milchprodukten in den Supermarkt Regalen – mehr dazu hier.  Den besten Effekt auf die Kalziumbilanz haben Hartkäse wie Emmentaler oder Parmesan. Diese enthalten allerdings auch viel unerwünschtes gesättigtes Fett und sind daher nur eingeschränkt empfehlenswert. Ähnlich wie Fertigprodukte oder Wurstwaren hat Käse auch einen relativ hohen Salzgehalt, wodurch wiederum Kalziumverluste gefördert werden.

Zum Glück gibt es aber eine Fülle an Lebensmitteln, die Kalzium enthalten. Lassen Sie sich also nicht verunsichern, sondern achten Sie einfach auf mehr Vielfalt in Ihrer Ernährung. Auch Menschen mit Laktose-Unverträglichkeit oder Veganer, die sich frei von tierischen Lebensmitteln ernähren, nutzen seit Jahren die Alternativen. Wussten Sie, dass Mohn und Sesam sehr kalziumreich sind? Ein Mohnkuchen, Mohnstrudel oder auch Aufstriche wie Humus (Kichererbsenmus mit Sesampaste) sichern eine gute Kalziumversorgung. Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Sojabohnen) oder Gemüse wie Fenchel, Grünkohl oder Kräuter wie Brennessel, Rucola oder Petersilie sind ebenfalls sehr gute Kalziumquellen.

fotolia_freshidea
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Würzen Sie Ihre Speisen regelmäßig mit frischen Kräutern. Auch wenn sie nur in kleinen Mengen verwendet und verzehrt werden, so hat das Würzen mit Kräutern einen weiteren positiven Effekt: Sie können Salz sparen, wodurch mehr Kalzium im Knochen eingelagert werden kann, da Speisesalz die Kalziumausscheidung fördert. Obst und Gemüse wirken sich aus vielen Gründen positiv aus: Sie liefern auch viel Kalium und Vitamin K – beides wichtige Nährstoffe für die Knochen. Gleichzeitig sind sie arm an Natrium und schwefelhaltigen Aminosäuren. Und nicht zu vergessen die Nüsse. Ob Walnuss, Mandel oder Pistazie– sie alle tragen zur Knochengesundheit bei. Allen voran bei den Nüssen ist übrigens die Haselnuss mit 135 mg pro Portion (60g). Auch Tofu, der mit Kalziumsulfat geronnen wurde, sowie angereicherte Sojamilch und -puddings können als Kalziumquelle genutzt werden. Kalziumreiches Mineralwasser liefert zusätzlich einige „Milligramm-Punkte“ zur täglichen Kalzium-Skala. Speziell angereicherte Wasser liefern > 150 mg Kalzium/Liter aufweisen. Achten Sie beim nächsten Einkauf einfach einmal aufs Etikett! Die Kalziumaufnahme verbessert sich auch durch die Kombination mit Lebensmitteln, die Milchsäure (Sauermilchprodukte), Fruchtsäuren (Obst, Fruchtsaft oder Zitronensaft) und Vitamin D emthalten.

 Verzehrbeispiele und Kalzium-Gehalt

Menge Lebensmittel Kalziumgehalt
50 g Bergkäse 550 mg
100 g Amaranth 490 mg
100 g Brennessel 360 mg
2 EL Mohn 296 mg
250 ml Buttermilch 275 mg
100 g Grünkohl, Petersilie 210 mg
2 EL Sesam 157 mg
100 g Sojamehl 195 mg
100 g Milch, Joghurt, KefirChinakohl, Fenchel, Brokkoli 100 – 150 mg
100 g Topfen 90 mg

Quelle: I. Elmadfa, E. Muskat: „Die große GU Nährwert Kalorien Tabelle“, 2008/09

Kalziumräubern auf der Spur

Alkohol und Nikotin wirken als Zellgift für die Osteoblasten, das sind die Zellen, die für die Knochenbildung verantwortlich sind. Sich das Rauchen abzugewöhnen und Alkohol nur in Maßen zu konsumieren, sind daher wichtige Maßnahmen für die Knochengesundheit. Die in manchen Lebensmitteln enthaltenen Oxalate können die Kalziumresorption erheblich vermindern. Gemüse wie Spinat, Mangold, Spargel oder Rote Rüben stellen daher trotz ihres hohen Kalziumgehaltes keine gute Quelle für verwertbares Kalzium dar. Phosphatsäuren oder Phosphate in Schmelzkäse, Colagetränken oder Limonaden sind ebenfalls zu meiden, da sie die Kalziumaufnahme im Darm hemmen. Phytate – enthalten in Vollkorngetreide – behindern ebenfalls die Kalzium-Aufnahme. Durch die Nutzung der Sauerteig-Gärung der Brotherstellung kann Phytat aber weitgehend abgebaut werden. Vorsicht auch bei der Einnahme von cortisonhältigen Medikamente, Eisensupplementen und Entwässerungsmitteln (z.B. Diuretika), sie hemmen ebenfalls die Kalzium-Aufnahme.

Ausgeschieden wird Kalzium über den Urin. Eine hohe Zufuhr von Proteinen, Speisesalz, Kaffee oder Alkohol begünstigt eine erhöhte Ausscheidung, dh. wertvolles Kalzium wird wieder ausgeschwemmt. Eine einseitige Ernährung mit viel tierischem Eiweiß und wenig Obst und Gemüse hat einen stark säurebildenden Charakter. Auch schlecht verdaute Rohkost und rohes Getreide kann „Übersäuerung“ fördern. Je „saurer“ der Urin, desto mehr Kalzium wird wieder ausgeschieden.

Bei einer Überdosierung an Kalzium oder bei Nierenfunktionsstörungen besteht die Gefahr, dass sich Kalzium in Gefäßen und Weichteilen absetzt. Kalziumpräparate sollten deshalb immer mit Vitamin D kombiniert werden. Generell ist die Einnahme von Kalzium-Präparaten in der Fachwelt sehr umstritten. Die empfohlene Gesamt-Kalzium-Aufnahme (Nahrung plus Supplement) sollte nach Meinung von Experten maximal 2500 mg betragen. Wie auch bei anderen Gesundheits-Themen: Unser Körper ist sehr komplex und natürliche Nahrung ist im Normalfall das Beste. Besprechen Sie eine Einnahme von Supplementen unbedingt mit Ihrem Arzt!

Osteoporose – gefürchtete Krankheit

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Osteoporose –auch als Knochenschwund bezeichnet – ist eine Erkrankung des Knochens und zählt laut WHO zu den 10 wichtigsten Erkrankungen. Es handelt sich um einen übermäßig raschen Abbau der Knochensubstanz, der den Knochen für Brüche anfälliger macht. Aufgrund ihrer Häufigkeit wird Osteoporose mittlerweile als Volkskrankheit eingestuft und ist bei Frauen nach den Wechseljahren und bei älteren Personen generell weit verbreitet. Osteoporose entsteht häufig durch eine unzureichende Knochenbildung in jungen Jahren oder einem beschleunigten Abbau im Alter. Unsere Knochen werden etwa bis zum 30. Lebensjahr aufgebaut. Mit 30 – 35 Jahren erreicht die Knochenmaße ihren Höhepunkt und zwischen 35 – 45 Jahren bleibt die Knochendichte im Normalfall konstant. Ab 45 beträgt der jährliche Knochendichteverlust durchschnittlich 0.5%. Ab dann gilt es also die Knochendichte zu schützen und den Abbau zu verhindern. Eine besonders starke Abnahme der Knochendichte findet bei Frauen mit Erreichen der Menopause statt. Grund ist die Verminderung des Hormons Östrogens, welches vorher die Knochen geschützt hat. Im Extremfall können Frauen in den ersten 10 Jahren nach der Menopause bis zu 50% ihrer Knochenmaße abbauen. Risikofaktoren für Osteoporose sind zu viel Alkohol, Nikotin, Bewegungsmangel, falsche Ernährungund auch Untergewicht (Schlankheitswahn).

Vitamin D und Kalzium – die Unzertrennlichen

Zur Prävention von Osteoporose ist neben einer ausreichenden Kalzium-Versorgung die Zufuhr von Vitamin D sehr wichtig. Durch Sonneneinstrahlung ist der Mensch in der Lage, Vitamin D in der Haut selbst zu synthetisieren. Während der Sommermonate sind dreimal wöchentlich je 10 – 15 Minuten Sonnenstrahlen auf Gesicht, Händen und Armen ausreichend, um Vitamin D zu produzieren. Aus Rücksicht auf das erhöhte Hautkrebsrisiko durch direkte Sonnenstrahlen sollten längere und häufigere Aufenthalte im (Halb-) Schatten stattfinden. Sonnenschutz kann die Vitamin-D-Bildung unter Umständen beeinträchtigen, die Berichte dazu sind aber widersprüchlich. Für die Wintermonate gilt der Richtwert, sich täglich mindestens 15 – 30 Minuten im Freien bei Tageslicht aufzuhalten. Für Menschen, die nördlich des 52. Breitengrades leben (relevant z.B. für Norddeutschland, nicht aber für Österreich) wird die für die Vitamin-D-Produktion notwendige Wellenlänge des Lichts (UV-B: 300 – 320 nm) in den Wintermonaten nicht erreicht. Vitamin D wird außerdem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen weniger wirksam gebildet und Menschen mit dunkler Hautfarbe benötigen eine stärkere Sonnenexposition. In diesen Fällen wird eine Supplementierung mit Vitamin D in den Wintermonaten empfohlen. Außerdem gibt es auch Lebensmittel, die viel Vitamin D enthalten. Die besten Lieferanten sind fettreiche Fische wie Lachs, Makrele oder Thunfisch und Eier. Bei veganer Ernährung, wo diese Lebensmittel komplett wegfallen, kann eine Dauer-Supplementierung notwendig sein. Pilze enthalten zwar Vitamin D, aber das pflanzliche Vitamin D2 weist eine niedrigere Vitamin-D-Aktivität auf als das tierische Vitamin D3. Die von der ÖGE empfohlene Tagesdosis an Vitamin D beträgt 5 µg/Tag. VeganerInnen, die ihr Vitamin D ausschließlich über Supplemente (also Vitamin D2) beziehen, sollten bis zur doppelten Menge aufnehmen.

Wichtig zur Osteoporose-Vorbeugung ist aber natürlich auch eine adäquate Versorgung mit Kalzium. Wird nicht genug Kalzium mit der Nahrung zugeführt, wird Knochensubstanz abgebaut, um ausreichend Kalzium für andere wichtige Körperfunktionen (z.B. Reizübertragung und Muskelkontraktion) zur Verfügung zu stellen.

Bitte nicht vergessen: Für eine optimale Kalzium-Wirkung ist eine adäquate Vitamin-D-Zufuhr notwendig und umgekehrt!

In Bewegung bleiben

Genau wie die Muskeln brauchen auch unsere Knochen eine stetige Beanspruchung, um kräftig zu bleiben. Regelmäßige körperliche Aktivität ist deshalb wichtig, um Osteoporose zu verhindern. Ideal ist eine Kombination von Muskelaufbau und Bewegung mit einer gewissen Stoßbelastung auf die Knochen, z.B. Krafttraining, Ballsportarten, Leichtathletik und vieles mehr. Auch Aerobic, Powerplate Training, regelmäßiges Laufen, Nordic Walking oder Wandern sind wirkungsvolle Bewegungsformen. Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren sind zwar sehr gesund, haben jedoch auf die Erhaltung der Knochenmasse keinen wesentlichen Einfluss.

 Praxis-Tipps

  • Täglich 15 – 30 Minuten im Freien aufhalten
  • Täglich kalziumreiche Lebensmittel wie Kohl, Brokkoli, Fenchel, Sesam, Mohn, Käse, Hülsenfrüchte
  • Ausreichend Vitamin K: täglich mindestens 100 g grünes Blattgemüse oder Brokkoli
  • Salzkonsum reduzieren
  • Kaffeekonsum einschränken
  • Rauchen und exzessiven Alkoholgenuss vermeiden
  • Körperliche Aktivität nicht vergessen!

Kalzium Steckbrief

Wichtig für: Knochen, Zähne, Reizübertragung, Muskelkontraktion, Zellmembranen, Blutgerinnung Tagesbedarf: 1000 mg laut ÖGE Mangelerscheinungen: Knochenerkrankungen: Osteomalazie, Osteoporose (im Alter), Rachitis (bei Kindern) Überdosierung: ab 2500 mg möglich (Durchfall, Harnsteine, Verkalkung) Vorkommen: verschiedene Gemüse (insbesondere der Kohlfamilie), Mohn, Sesam, Käse, Hülsenfrüchte, Mineralwasser und viele weitere Lebensmittel Verfügbarkeit: Steigerung durch Vitamin D, Fruchtsäuren und Milchsäure Hemmung durch zu viel tierisches Eiweiß, Salz, Phosphorsäure/Phosphate, Oxalsäure, Phytinsäure/Phytate, viel Koffein, regelmäßiger Alkoholkonsum

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Beim Thema Frühstück sind, wie bei vielen Ernährungsthemen,  die Meinungen gespalten. Es gibt Frühstücksverweigerer, die am Morgen keinen Bissen essen können und am liebsten nüchtern in den Tag starten. Andere frühstücken gemäß einem alten Sprichwort wie ein Kaiser. Frühstücksmuffeln sei ans Herz gelegt: Das Frühstück liefert einen wesentlichen Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung und bietet eine gute Grundlage für einen guten Start in den Tag.

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Gesund durch den Winter mit dem Wissen der Traditionell Chinesischen Medizin

Die Ernährung nach der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) – auch Fünf Elemente Ernährung genannt – legt Wert auf regionale und saisonale Nahrungsmittel, im Idealfall aus biologischen Anbau. Mit der Vielfalt der bei uns vorhandenen Wintergemüse und der richtigen Zubereitung können Sie einen wertvollen Beitrag für Ihre Gesundheit im Winter leisten und Ihr Immunsystem stärken.

Fünf Elemente Ernährung

Seit mehr als 3000 Jahren bedient sich die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) eines ganzheitlichen Ernährungssystems, um die Gesundheit des Menschen zu erhalten. Eine angemessene Ernährung im Sinne der chinesischen Medizin reflektiert die Verbundenheit des Menschen mit seiner Umwelt, den Jahreszeiten, dem Klima und mit allen Zyklen der Natur. Die Ernährung nach den Fünf Elementen ist eine zeitgemäße, ganzheitliche Ernährungslehre. Die Grundsätze beruhen auf klassischen Gesundheits- und Ernährungsprinzipien, welche bis in die antike griechische Heilkunde und die Traditionelle Chinesische Medizin zurückreichen. In Grundzügen sind sowohl die westliche als auch die östliche Tradition seit dem 4. Jahrhundert vor Christus (!) im Hinblick auf die Ursachen von Krankheit, die Bedeutung der Diätetik und die Prinzipien dazu – thermische Wirkung und Geschmack der Lebensmittel – sehr ähnlich.

Die chinesische Ernährungslehre stellt ganz stark Genuss und Freude in den Vordergrund – sie verbietet nichts, setzt keine Dogmen, sondern zeigt einen Weg zu mehr Wohlbefinden.  Die extremen Ausprägungen in unserer Kultur sind stark geprägt von den Begriffen „gesund“ und „ungesund“ – vieles wird mit dem Etikett „schlecht“ betitelt. Entsprechende Medienberichte über Fleisch-, Hormon- und Pestizidskandale verstärken dieses Image.  Beim Konsumenten führt das zu Schuldgefühlen, insbesondere wenn diese sogenannten „schlechten“ Dinge gegessen werden. Mit so einer Schuld beladene Lebensmittel sind dann für uns schwer – sie liegen uns im Magen und sind schwer verdaulich. Die Fünf Elemente Ernährung geht hier andere Wege, sie spricht nicht von gesund oder ungesund, sondern vielmehr von einem zuviel oder zuwenig. Alles, was wir unserem Körper im Überfluss zumuten, ist ungesund.

Qi, Yin und Yang

In der TCM wird der energetische Zustand eines Organismus durch Begriffe wie Qi, Yin oder Yang beschrieben. Qi – die Lebenskraft – lässt sich am ehesten mit unserer modernen Vorstellung von Energie verbinden. Qi hält das Universum in Bewegung und fließt durch unseren Körper. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Vorstellung von Essenz – Jing (dsching – chin.) die Substanz, die allem Leben zugrunde liegt. Jing hat zwei Quellen:

Das Vorgeburtliche Jing, auch „angeborene Essenz“ genannt. Es entsteht bei der Befruchtung aus dem Jing der Eltern und bestimmt den grundsätzlichen Aufbau und die      Konstitution des Menschen. Es ist damit unwiderruflich festgelegt und nicht ersetzbar bzw. nicht regenerierbar. Vorgeburtliches Jing ist  vergleichbar mit unserer genetischen Veranlagung.

Das Nachgeburtliche Jing wird aus der täglichen Nahrung gewonnen. Ein kleiner Teil kann zusätzlich durch Atmung  und Meditation gewonnen werden.

Nach Auffassung der Traditionellen Chinesischen Medizin bestimmt die Menge des vorgeburtlichen Jing die Lebensqualität und Lebenserwartung des Menschen. Wie bereits erwähnt ist die Substanz Jing nicht regenerierbar, vergleichbar mit einer „inneren Energie-Uhr“, die unsere individuelle Lebenszeitspanne bestimmt. Ist diese Uhr „abgelaufen“, so stirbt der Mensch. Aus dieser Sichtweise kommt die Bedeutung zu einem schonenden Umgangs mit der Essenz – auf den Erhalt wird großer Wert gelegt.

Im Verlauf unseres Lebens – nachgeburtlich –  können wir über die Atmung und über die tägliche Ernährung Essenz zu uns nehmen. Je besser wir uns damit versorgen, desto weniger müssen wir auf vorgeburtliche Essenz zurückgreifen. Fasten ist daher – bis auf Ausnahmefälle – keine Therapieform der Traditionellen Chinesischen Medizin. Durch das Ausbleiben der Nahrungsaufnahme wird keine nachgeburtliche Essenz gebildet und der Körper muss dann vermehrt auf die vorgeburtliche Essenz zurückgreifen. Viele Fastende und Extremsportler kennen ein Gefühl der Leichtigkeit und des Glücks, was darauf beruht, dass Sie durch das Fasten bzw. die extreme körperliche Anstrengung auf die Essenz zurückgreifen. Von der Essenz leben ist mit einem Hochgefühl verbunden, welches aber eigentlich sehr trügerisch ist, weil dadurch vorzeitig Essenz aufgebraucht wird.

Der Mensch ist, was er isst!

Ein wichtiger Aspekt für die nachgeburtliche Essenz ist die Nahrungsqualität. Über unsere Ernährung nehmen wir sozusagen „kosmisches Qi“ zu uns und Essen bewegt etwas in unserem Körper. Nahrung, die im Einklang mit der Natur steht, ist daher sehr wichtig – symbolisch gesehen essen wir Himmel und Erde. Die Quelle unserer Nahrung ist unter diesem Aspekt von Bedeutung. Ob unsere Nahrung natürlich gewachsen ist oder künstlich, ob in der Erde oder ohne Erde, ob mit oder ohne Sonne – alles hat auf unser Qi eine Auswirkung.

Kontrolliert biologisch angebaute und schonend verarbeitete Pflanzenkost sowie Fleisch und andere Produkte von Tieren aus artgerechter Haltung und Fütterung enthalten Qi – Lebenskraft und  werden als wesentlich nährender und bekömmlicher angesehen als Produkte aus der konventionellen Landwirtschaft.

Ein zusätzliches Argument für regionale und saisonale Kost sieht die TCM darin, dass unser Organismus über ein sog. „Vorfahren-Qi“ verfügt. Dieses Konzept einer „großmütterlichen“ Instanz entscheidet, ob etwas, was wir zu uns nehmen, in unser System passt und integriert werden darf. Für unseren Stoffwechsel bedeutet das, dass dieses „Vorfahren-Qi“ darüber entscheidet, ob die entsprechenden Enzyme vorhanden sind, um körperfremde Nahrung in körpereigene Substanzen umzuwandeln. Wenn die Nahrung nicht identifiziert werden kann und somit abgelehnt wird, ist sie ein Abfallstoff, der den Organismus belastet. Viele Lebensmittel-Unverträglichkeiten und Allergien werden aus der Sicht der TCM mit diesem Konzept in Verbindung gebracht. Gentechnisch veränderte Nahrungsmittel, neues Saatgut und veränderte Züchtungen machen es unserem Körper schwer, sich in so kurzer Zeit anzupassen –  Unverträglichkeiten sind die Folge.

Individuelle Ernährung

Die TCM sieht jeden Menschen als einzigartiges Individuum, welches sich außerdem in einem stetigen Wandlungsprozess befindet. Was dem einen Menschen zuträglich ist, kann dem anderen Bauchschmerzen bereiten. Was einem im Frühling gut bekommt, kann zu einer anderen Jahreszeit weniger bekömmlich sein. Die gesunde Ernährung unterliegt somit einem stetigen Anpassungsprozess und sollte im Dienste unseres energetischen Gleichgewichts stehen.

Durch die Einteilung der Nahrungsmittel nach ihrer thermischen Qualität (heiß, warm, neutral, erfrischend, kalt), nach dem Geschmack und der Wirkrichtung kann Ernährung individuell an konstitutionelle, gesundheitliche und bioklimatische Bedingungen angepasst werden. Im Sommer empfehlen sich mehr erfrischende und kalte Nahrungsmittel und im Winter wird eine wärmende, nährende Auswahl getroffen.

Den Körper wärmen

Gerade im Winter hat die Ernährung eine vorbeugende und die Gesundheit erhaltende Funktion, vor allem auch zum Ausgleich von klimatischen Einflüssen wie Wind, Kälte und Feuchtigkeit. Sicher haben Sie schon einmal bemerkt, dass Ihnen nach dem Genuss von Rotkraut, einem Glas Rotwein oder einem Lamm-Ragout ziemlich warm wurde. Es gibt also Lebensmittel, die in unserem Körper Wärme abgeben und uns dadurch „erwärmen“.

Zu den wärmenden Nahrungsmitteln zählen durchwegs unsere traditionellen Wintergemüse wie zB. Porree, Kraut, Kürbis, und Fleisch von einheimischen Wildarten, wie zB. Hirsch und Fasan. Aber auch Walnüsse, Maroni und nicht zu vergessen die Auswahl an Trockenfrüchten.

Weniger Rohkost – mehr gekochte Nahrung

Stellen Sie Ihre Ernährung auf die kalte Jahreszeit ein. Häufige Rohkost- und Obstmahlzeiten und auch die heißgeliebten Zitrusfrüchte sind aufgrund ihrer thermischen Wirkung für den Körper sehr kalt und damit in der kühlen Jahreszeit  belastend. Kennen Sie das? Immer kalte Hände und Füße, frösteln Sie häufig? Beginnen Sie den Tag mit einem warmen Frühstück und spüren Sie den Unterschied! Ein gekochter Getreidebrei aus gerösteten Haferflocken oder Dinkelgrieß, verfeinert mit geriebenen Mandeln oder gehackten Walnüssen und einem Apfel- oder Birnenkompott ist ein guter Start in den Tag.

Ein gekochtes Mittagessen ist jedenfalls besser als die Wurst- oder Käsesemmel zwischendurch. Mit einem gut gewärmten Gefühl im Bauch sind Sie nicht so anfällig für Erkältungskrankheiten. Vitamine und Mineralstoffe bekommen Sie aus so wertvollen Zutaten wie Kürbis, Sauerkraut, Rotkraut, Karotten und Kartoffeln. Ergänzt mit hochwertigen kaltgepressten Ölen (Leinöl, Walnussöl, Haselnussöl, Kürbiskernöl), Nüssen und Samen sind Sie für einen kalten Winter bestens gerüstet.

Als Abendessen empfiehlt sich ein Gemüseeintopf aus Wurzelgemüse mit Getreide oder eine schmackhafte Suppe. Auch die Getränke sollten im Winter bevorzugt warm oder heiß getrunken werden. Die Auswahl an schmackhaften Kräuter- und Früchtetees lässt kaum mehr Wünsche offen. So fantasievolle Mischungen wie Apfel-Zimt-Tee oder Gewürztee mit Ingwer oder Kardamom und ab und zu ein Glas Rotwein oder Glühwein sind die richtige Wahl bei regnerischem und kaltem Wetter.

Keimlinge und Sprossen – die Vitamingiganten

Wahre Vitamingiganten sind Keimlinge und Sprossen. Samen sind schon von Natur aus vitamin- und mineralstoffreich, doch steigern sie während des Keimens ihren Wirkstoffgehalt um ein Mehrfaches! Außerdem können sie unabhängig von Wetter und Jahreszeit bequem am Küchenfenster gezogen werden. Mit Hilfe von im Handel erhältlichen Keimgeräten oder einem Einmachglas kann die eigene Sprossenzucht eröffnet werden. Die Samen sollten von einem guten Hersteller kommen, möglichst aus der Bio-Linie, um einigermaßen sicher zu sein, dass sie nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt sind. Körner am besten direkt im Bio-Laden oder Reformhaus beziehen. Zum Keimen geeignet sind alle Getreidearten, Hülsenfrüchte, Buchweizen, Luzerne (Alfalfa), Kresse, Radieschen, Rettich, Senf  uvm. Schon 4 – 6 Tage nach der Saat sind die Keimlinge knackig frisch und schnittreif. Sie können im Kühlschrank etwa 3 – 4 Tage aufbewahrt werden. Zu beachten ist, dass Keimlinge aus Getreide oder Hülsenfrüchten kurz mit kochendem Wasser überbrüht werden müssen und erst dann zum Verzehr geeignet sind.

Hier einige Beispiele – viele Samen gibt es auch als Mischung zu kaufen:

Alfalfa liefert Pro-Vitamin-A und die Vitamine D, E und K; stärkt die   Immunabwehr
Bockshornklee enthält sehr viel Eisen und Phosphor, Vitamine A, B1, B2, B3 und   C, regt die Verdauung und den Appetit an,  steigert die Immunabwehr
Buchweizen reich an den Vitaminen B1 – B3, Kalium, Kalzium und Phosphor,   Eisen und Magnesium
Kresse viel Vitamin C, B-Vitamine, Kalium, Kalzium, Eisen und Phosphor;   stärkt die Darmflora und das Immunsystem
Linsen hochwertiges Eiweiß, B-Vitamine, Kalium, Kalzium, Phosphor und   Eisen
Rettich viel Vitamin C, Kalium und Kalzium, Eisen; ätherische Öle die   bei Erkältungen wirken

Mit saurem Kraut fit durch den Winter

Obwohl viele Österreicher und wahrscheinlich noch mehr Deutsche davon überzeugt sind, das Sauerkraut sei die Erfindung ihrer Heimat, hat die Geschichte dieses milchsauer vergorenen Gemüses in China begonnen. Die Arbeiter, welche die Chinesische Mauer bauten, bekamen nämlich außer Reis nichts zu essen. So fingen sie aus Not damit an, diesen mit sauer eingemachtem Kraut zu würzen. Als Dschingis Khan die Chinesen überfiel, nahm er neben einer großen Diebesbeute auch das Rezept für das Kraut mit. Dieses gelangte durch die Mongolen schließlich nach Europa und wurde mit großem Interesse aufgenommen. Vollends begeistern konnte das Kraut, als die damit ausgerüsteten Seefahrer während ihren Monate langen Reisen plötzlich nicht mehr an Skorbut starben, sondern dank Sauerkraut und seinem Vitamin C-Gehalt wohlbehalten zurückkamen. Der Zusammenhang war schnell erkannt, und fortan wurden keine Seereisen mehr ohne das Wunderkraut unternommen. In Europa gaben sich die Bäuerinnen und Hausfrauen während Jahrhunderten das Wissen um die Sauerkrautherstellung von Generation zu Generation weiter. Denn sie konnten damit – und noch mit etwas Karotten, Randen, Kartoffeln und Äpfeln sowie Fruchtkonserven – auch in Zeiten ohne Kühlschränke, Gemüseimporte und Tiefkühlkost ihren Vitaminbedarf decken. Denn Sauerkraut galt fast als einzige haltbare Gemüsekost während des Winters. Zudem deuten neueste Studien aus Finnland darauf hin, dass es einen Beitrag zur Krebsprävention leisten kann.

Mit Genuss und Freude essen

„Gesunde Ernährung“ muss zusätzlich dem persönlichen Gusto und den familiären und regionalen Gewohnheiten entsprechen. Genuss ist eine grundlegende Voraussetzung dafür, dass das Essen überhaupt gut bekommt. Nicht zu vergessen, die „Rahmenbedingungen“, unter denen wir essen. So sollten wir uns ausreichend Zeit für das Essen nehmen, gründlich kauen, nicht im Stehen oder Gehen essen und auch keine schwierigen, problematischen Gespräche (zB. mit Kindern Schulnoten besprechen) während des Essens führen.

Nahrungsmittel wirken wie Heilkräuter auf Körper und Geist, nur wesentlich sanfter. Sie sind ein wunderbar einfaches Mittel, um sich täglich etwas Gutes zu tun.

Zum Ausprobieren – warmes Power Frühstück: Hirse mit Birnenkompott

In einem Topf 2 Tassen Wasser erhitzen und 1 Tasse Hirse einstreuen. Mit Rosinen (oder kleingeschnittenem Trockenobst), geriebenen Walnüssen oder Mandeln, etwas Zimt, 1 TL geriebenen Ingwer, Saft einer halben Zitrone würzen. Aufkochen und dann mit geschlossenem Deckel 20-30 min. quellen lassen.

Dazu passt Birnenkompott: süße Birnen, Kerngehäuse ausschneiden, in kleine Stücke schneiden und mit etwas Wasser oder Traubensaft, Gewürznelken, 1 Prise Curcuma zu einem KOmpott einkochen. Evtl. mit Kuzu oder Pfeilwurzelmehl etwas binden.

Mariniertes Kraut

4 Portionen

500 g Rotkraut, 500 g Weißkraut, 250 g Karotten, 2 EL Honig oder Birnendicksaft, 3 EL Sonnenblumenöl,  1 Zwiebel, 1 TL frisch geriebener Ingwer, Pfeffer, 1 TL Kümmel, Salz, 1/2 Tasse Apfelessig, 1 TL Paprikapulver

Rotkraut und Weißkraut waschen, Außenblätter entfernen und beide Köpfe vierteln. Den Strunk großzügig mit dem Messer keilförmig ausschneiden. Die Kohlviertel quer in dünne Scheiben schneiden – sie zerfallen so in Streifen. In einem großen Topf Wasser erhitzen, salzen  und darin  die Krautstreifen 8 – 10 Minuten weich kochen. In der Zwischenzeit Karotten in Scheiben schneiden und Zwiebel fein hacken, ebenfalls zum Kochwasser zugeben und weitere 5 Minuten kochen. Die Gemüsemischung in einem Sieb abseihen und in eine große Schüssel geben. Aus den restlichen Zutaten eine Marinade bereiten: In einem kleinen Topf Essig, Honig und geriebenen Ingwer sanft erwärmen, Gewürze und Öl zugeben und kurz ziehen lassen. Diese Marinade zur Krautmischung geben, alles gut vermischen und 5-6 Stunden ziehen lassen.

Weitere Rezepte finden Sie in meinen Kochbüchern http://www.essenz.at/kochbuecher.html,

z.B. Leseprobe Power Frühstück unter http://www.avbuch-shop.at/power-fruhstuck.html bzw. Die neue 5 Elemente Küche unter http://www.avbuch-shop.at/5-elemente/die-neue-5-elemente-kuche.html

Infos zu Kochkursen und Vorträgen unter http://www.essenz.at/kochkurse.html