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Karfiol, die noble Blume der Kohlgemüse

Wusstest Du, dass frisch geernteter Karfiol bzw. Blumenkohl eines der ersten Gemüse im Frühling ist? Je nach Kultivierungsart beginnt Ende April die Ernte und geht bis in den Juni oder gar Juli hinein. Meist schätzen wir dieses wunderschöne weiße Gemüse im Spätsommer bis in den Winter hinein. Die Vielseitigkeit von Blumenkohl ist ähnlich seiner Sortenvielfalt.

Nobel, nobel diese Blässe.

Karfiol hatte einen weiten Weg nach Europa. Dieser führte ursprünglich über Kleinasien sowie Ägypten nach Griechenland und im 16. Jhdt. nach Italien. Ein Schönheitsideal der damaligen Zeit, der Renaissance, war die die noble Blässe – dies wurde auf den Blumenkohl übertragen und ist auch heute noch der Grund dafür, warum das Gemüse hauptsächlich in weiß angebaut wird.

Seine noble Blässe behält Karfiol allerdings durch große Kohlblätter, die ihn umhüllen. Sobald der Kopf mit Sonnenlicht in Berührung kommt, geht es ihm wie dem weißen Spargel, er verfärbt sich. Grünliche oder auch violette Flecken weisen lediglich darauf hin, dass die Blätter Lücken hatten und der Kopf teilweise der Sonne ausgesetzt war.

Blütenzart und Kunterbunt

Du kennst nur die weißen Blüten? Ja, das ist die Hauptform, doch auch der zartgrüne Romanesco als willkommene Abwechslung steht gerne auf dem Speiseplan. Und immer öfters findet man Karfiol auch in Gelbgrün, Orange und Violett.

Apropos Blüten – das war kein Schreibfehler! Tatsächlich essen wir die weißen Blüten des Kohls. Der feste Kopf sind eng zusammenstehende Blütensprossen. Also ist der Name Blumenkohl wohl eher angebracht für dieses hübsche Gemüse. Doch auch als Käsekohl, Blütenkohl, Traubenkohl, Minarett-Kohl oder Italienischer Kohl ist er bekannt. Wird Karfiol nicht rechtzeitig geerntet, verliert er seine Aussehen – die Rosetten wachsen auseinander, die Triebe werden länger und kleine gelbe Blüten erblühen. Ähnlich ist es übrigens auch bei Brokkoli und der Artischocke, auch hier essen wir die Blüte.

Immunsystem stärken durch Karfiol

Karfiol ist eine Zuchtsorte des Gemüsekohls (Brassica oleracea) und bringt somit die volle Bandbreite aller wertvollen Inhaltsstoffe die Kohlgemüse zu bieten hat. Als sehr bekömmliches Gemüse besteht er zu 90 % aus Wasser, ist fast fettfrei und hat kaum Zucker. Die wenigen enthaltenen Kohlenhydrate sind vorwiegend Ballaststoffe.

Karfiol ist ein Tonikum für den Darm und sorgt somit für unser größtes Immunsystem. Die Kombination aus Senfölglykosiden und Ballaststoffen wirkt. Untersuchungen haben ergeben, dass sich bei Menschen, die viel Karfiol sowie Brokkoli essen die Darmflora wesentlich verbessert hat.

Die Verbesserung der Darmflora wirkt sich durch diese Kombination so aus, dass der verdauungsfördernde Gallefluss angeregt wird. Ebenso werden Allergien und Entzündungen vermindert. Gerade Menschen mit chronischen Darmentzündungen und Darmkrebs profitieren auf diese Weise von Karfiol und Brokkoli.

Wenn dein Darm empfindlich auf Kohlgemüse reagiert, empfiehlt sich Karfiol auf Grund seiner feineren Zellstruktur: Karfiol ist wesentlich besser verdaulich als Gemüsekohl. Gut gegart oder püriert als köstliches Karfiolpüree kannst auch Du mit Deinem empfindlichen Magen-Darm-System von dem Gemüse profitieren. Und es schmeckt herrlich.

Das „noble“ Karfiolpüree

Den Kopf von den Blättern befreien und den Strunk kürzen. Die Röschen in wenig Salzwasser mit einer kleinen Gemüsezwiebel und einem Schuss Milch garen. Wenn das Gemüse weich ist fein pürieren. Mit Salz, Pfeffer und etwas Muskatnuss abschmecken. So ist es ein „nobles“ – weißes Püree. Frischgehackte Petersilie oder Dille darüberstreuen – einfach köstlich!  Gewürzt mit etwas Kurkuma erhältst du ein wunderschönes gelbes Püree.

Klug gegart bringt mehr Inhaltsstoffe

Karfiol ist reich an Senfölglycosiden, Vitamin C und B-Vitaminen und wartet auch mit einem breiten Potpourri an Mineralstoffen auf. Neben Kalium, Eisen und Folsäure enthält er viel Kalzium – jenen Mineralstoff, der für die Festigkeit von Knochen und Zähnen verantwortlich ist.

Mineralstoffe sind weitestgehend hitzestabil – doch sie gehen ins Kochwasser über. Gare Karfiol – wie auch anderes Gemüse – in so wenig Wasser wie notwendig. Keinesfalls das Kochwasser wegschütten. Besonders fein schmeckt Karfiol gedämpft, gedünstet als Pfannengemüse aber auch gebraten oder aus dem Backofen.

Karfiolsuppe mit Polenta

2 Portionen
E           1 EL Fenchelsamen, 1 kleiner Karfiol (ca. 350 g), 3 EL Polenta, 50 ml Kokosmilch

M          Pfeffer, ½ TL Ingwer gerieben
W          600 ml Wasser, 1 Prise Salz
H           Saft einer halben Zitrone, Granatapfelsamen zum Garnieren
F            Paprikapulver oder Kurkuma

Wasser in einem Topf mit den Fenchelsamen erhitzen. Karfiol vom Strunk trennen, waschen und in kleine Stücke schneiden. Karfiolstücke und Polenta dazu geben. Mit Pfeffer, geriebenen Ingwer, Salz, Zitronensaft und Paprikapulver oder Kurkuma abschmecken. Die Suppe 10 – 15 Minuten kochen, bis der Karfiol weich ist. Hin und wieder umrühren, damit die Polenta nicht am Topfboden klebt. Zum Schluss die Kokosmilch zugeben und die Suppe im Standmixer oder mit dem Stabmixer pürieren.

 

Koch mit mir Online

Karfiolgemüse mit Hülsenfrüchten

Hier koch ich ein wunderbares Karfiolgemüse mit Hülsenfrüchten
Koch mit! Rezepte und Einkaufsliste findest Du unter www.einfach-essen.com/online-kochkurse

 

Selber Brot backen macht Spaß und sorgt für Wohlgefühl

Der Geruch von frisch gebackenem Brot zaubert ein Lächeln in die Gesichter. Magst du es auch so sehr? Ein wunderbares Wohlgefühl stellt sich ein.

Brot erlebt seit Jahren ein Revival. Die Zeit der Einheitsbrote und Backmischungen ist vorbei. Traditionelle Bäcker – meist der Nachwuchs – lassen das Bäckerhandwerk wieder aufleben. Backshops kommen da nicht nach. Würzig und variantenreich ist das Brot der Bäcker. Lange Teigführung, Sauerteig, alte Getreidesorten, Gewürze, Nüsse und lustige Namen für die Kreationen machen Lust auf mehr.

Diese Kreativität lockt auch Hobbybäcker vor den Herd. Ja, denn man braucht eigentlich nur Mehl, Wasser und Salz. Und Sauerteig – doch den kann man mit den „eigenen Milchsäurebakterien“ und etwas Geduld zu Hause einfach herstellen.

Eigener Roggen-Sauerteig in 5 Tagen:

Du brauchst gesamt 250 Gramm Roggenmehl und 300 Gramm Wasser.

  • Tag 1: In einem Schraubglas 50 g Mehl und 60 g Wasser mit einer Gabel verrühren und den Deckel lose darauflegen.
  • Tag 2, 24 Stunden später: Weitere 50 g Mehl und 60 g Wasser mit einer Gabel verrühren und den Deckel lose darauflegen.
  • Tag 3, 24 Stunden später: Weitere 50 g Mehl und 60 g Wasser mit einer Gabel verrühren und den Deckel lose darauflegen.
  • Tag 4, 24 Stunden später: Weitere 50 g Mehl und 60 g Wasser mit einer Gabel verrühren und den Deckel lose darauflegen.
  • Tag 4, 12 Stunden später: Weitere 50 g Mehl und 60 g Wasser mit einer Gabel verrühren und den Deckel lose darauflegen.
  • Tag 5, 12 Stunden später: 550 g Sauerteig sind fertig

Das Glas immer bei 24-28 °C stehen lassen. Suche für die Sauerteigreifung den wärmsten Ort in deiner Wohnung. Badezimmer. Oder umhülle es mit einem warmen Kirschkernkissen. Stelle es aber nicht auf den Heizkörper.

So machst du aus dem Roggensauerteig ein köstliches Ingwerbrot.

Ingwer-Sauerteig-Brot

250 g des frischen Roggensauerteigs, 5 g frische Hefe (die benötigst du noch bei diesem ganz frischen Sauerteig), 210 g Roggenmehl, 230 g Weizenmehl, 2 TL Salz, 2 EL gehackter kandierter Ingwer, 1 EL Fenchelsamen verkneten und in einer flachen Schüssel zugedeckt ca. 1 Stunde rasten lassen.

Dann den Teig auf der Arbeitsfläche verkneten und zu einem Laib formen. Den Laib, sofern vorhanden in einem Gärkörbchen ansonsten in einer Schüssel – zugedeckt nochmals 1-2 Stunden rasten lassen. Den Backofen auf 250 °C vorheizen und einen kleinen Metalltopf auf den Boden des Backofens stellen. Ein Backblech mit Backpapier vorbereiten.

Den Brotlaib auf das Backblech stürzen und in den Backofen schieben. In den Topf ca. 50-100 ml Wasser schütten und den Backofen schließen. Nach 15 Minuten den Backofen kurz öffnen und die Temperatur auf 200 °C zurückschalten. Nach weiteren 30-40 Minuten ist das Brot fertig gebacken.

Auf einem Gitter abkühlen lassen und dann in ein Leinen- oder Baumwolltuch wickeln. Am nächsten Tag ist es noch besser.

Aus diesem Teig kannst du auch kleine Laibe formen. Formen macht Spaß.

Sauerteigbrote sind bekömmlicher

Sauerteigbrote wie dieses Ingwerbrot haben eine sogenannte lange Teigführung. Der Sauerteig braucht einfach Zeit. Den übrigen Sauerteig kannst du im Kühlschrank mehrere Tage aufbewahren. Wenn du ihn wieder verwenden möchtest, musst du ihn „füttern“. Aus dem Kühlschrank nehmen und mit 50 g Mehl sowie 60 g Wasser verrühren und ca. 12 Stunden stehen lassen, bis er wieder aktiv ist.

Die lange Teigführung macht das Brot bekömmlich. Studien belegen es, Brote mit Sauerteig verursachen weniger Probleme mit der Verdauung.

Der Sauerteig verbessert die ernährungsphysiologische Eigenschaft des Brotes. Die Phytinsäure wird langsam abgebaut . Der über Prozess erhöht die Bioverfügbarkeit der im Getreide so wertvollen Mineralstoffe: Zink, Kalzium und Magnesium.

Die lange Teigruhe hilf FODMAPs zu reduzieren.

Was sind FODMAPS?

FODMAP steht für „Fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole“. Man versteht darunter kurzkettige Kohlhydratverbindungen wie Fruktose, Laktose, Fruktane, Galaktane sowie Zuckeralkohole wie Sorbit. Diese kommen natürlicherweise in bestimmten Lebensmitteln vor.

FODMAPs ziehen einerseits Wasser im Dünndarm an und werden andererseits im Dickdarm sehr schnell vergärt. Dies führt bei empfindlichen Personen zu Beschwerden im Verdauungs-System: Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall aber auch Verstopfung sind die Folge.

Mit Brot und Gebäck das lange ruhen darf verbesserst du deutlich dein Wohlbefinden gegenüber dem Verzehr von Broten die rasch und mit viel Hefe gebacken wurden.

Genieße Dein selbstgebackenes Brot. Es ist etwas ganz Besonderes und das soll es auch bleiben. Nun möchte ich nicht zum Spaßverderber werden und dennoch: Brot sollte selten gegessen werden. Für deinen Körper und zum Aufbau von „Blut und Säften“ nach TCM ist Brot einfach zu trocken und Yin Mangel, Blährungen etc. treten auf. Wenn Brot, dann am besten gemeinsam mit einer wohligen Gemüsesuppe oder einem Eintopf, in der es dann munter in deinem Magen „schwimmen“ darf.

Tipp für Brot mit Hefe zur Langezeitführung

Verwende die halbe Menge Germ lass den Teig 12 Stunden (über Nacht) im Kühlschrank zugedeckt gehen. So ist der Teig bekömmlicher, schmeckt besser und du sparst  an der – momentan oft vergriffenen – Hefe

Kennst du Monkey Bread?

Hier formst du kleine Bällchen und bäckst sie in einer Form. Danach kann man – wie kleine Afferl – die einzelnen Stücke herauszupfen.

Und mit frischen Kräutern macht es gleich nochmals mehr Spaß.

220 g Wasser, 1 TL Zucker und 20 g frische Hefe auflösen (für eine lange Teigführung reichen 10 g Hefe).

400 g Dinkelmehl, 30 g Olivenöl, 1 El Brotgewürz und 1 TL Salz dazugeben und verkneten. Teig in der Schüssel zugedeckt ca. 1 Stunde gehen lassen.

60-80 g frische Kräuter (Petersilie, Thymian, Rosmarin) und 1-2 Knoblauchzehen fein hacken und mit etwas Öl, Salz und Pfeffer zu einer cremigen Paste rühren.

Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer Rolle formen und kleine Stückchen abstechen.  Flach drücken, mit ganz wenig Kräuterpaste füllen, zu einer Kugel rollen, in etwas Olivenöl eintauchen und in die Form geben. Sobald alle Teigstückchen verarbeitet sind nochmals ca.30 Minuten zugedeckt rasten lassen. 20-30 Minuten (200 °C) backen. In der Form auskühlen lassen und servieren.

Mein Brotgewürz besteht zu gleichen Teilen aus selbst gemahlenen Kümmel- Fenchel- Koriander- und Anissamen.

Tipp: Die Teigstücke kannst du auch mit Pesto, einem kleinen Stückchen Feta füllen. Sei kreativ! Auch eine Gemüseaufstrich ist eine Option.  Oder eine Süße Version wie die Haserl im Bild.

Dieser Teig ist so wunderbar vielseitig. Und kann auch zu kleinen Figuren gebacken werden. Forme Hasen, Igel, kleine Weckerl, Schlangen, Schnecken, Brezerl …

Frische Germ (Hefe) ist in diesen Tagen oft ausverkauft.

Diesen Ratgeber habe ich bei Utopia entdeckt. Es ist ganz einfach beschrieben, wie Hefe selbst vermehrt und verwendet werden kann. Überzeug dich selbst.

Ratgeber: Hefe selber machen

Man benötigt für die selbst gemachte Hefe: Wasser, Zucker und eine getrocknete Dattel.
Ich selbst, habe es noch nicht ausprobiert. Bin gespannt wie es funktioniert.

Weitere Brote und auch das beliebte Knäckebrot findest du in der Einkaufsliste. Und wenn du mir beim Brotbacken zusehen möchtest… am Samstag den 21.3.2020 gabs frisches Dinkelbrot und Knäckebrot in meiner Küche.

Ich freue mich auf Deine Kreationen. Poste sie auf meiner Facebookseite mit dem Hashtag:

#DerMundIstDasTorZurGesundheit

Für weitere Inspirationen möchte ich Dir den KaiserInnen Club ans Herz legen.

KaiserInnen schätzen die Gemeinschaft. Der Gedankenaustausch unter Gleichgesinnten hilft weiter. Wenn du ins wanken gerätst, gibt dir der inspirierende Austausch mit anderen KaiserInnen wieder Aufschwung. Du bist niemals alleine.

Was ist der KaiserInnen Club? Es ist ein bunter Mix aus Anregungen, Rezepten und Wissen. Wir unterstützen uns gegenseitig um auf der gesunden Seite zu bleiben. Unter der Anleitung und Begleitung von Ernährungs-Spezialistinnen bist du nicht alleine.
Willkommen im KaiserInnen Club

Scharf und gesund – die Zwiebel

Seit dem Jahr 1990 wird in Deutschland jedes Jahr die Heilpflanze des Jahres ausgerufen, zunächst durch den Verband der Heilkräuterfreunde Deutschlands e.V. (der leider 2004 aufgelöst wurde) und seit 2003 auch durch den Verein NHV Theophrastus. Aber wir brauchen  solche Institutionen und Werbebotschaften ja gar nicht, um uns der wertvollen Zwiebel zu besinnen. Gekochtes Essen schmeckt mit Zwiebeln einfach besser, sie sind sie eine wichtige Geschmackszutat in der Küche und bei genauerer Recherche finden wir auch viele weitere Pluspunkte der scharfen Knolle.

Rund um die Zwiebel

copyright: Miguel Dieterich
copyright: Miguel Dieterich

Die Zwiebel (Allium cepa) ist eine aus Westindien stammende kultivierte Lauchart. Sie ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheitund wird schon seit mehr als 5000 Jahren als Gewürz-, Heil- und Gemüsepflanze kultiviert. Ihr Ursprung wird im heutigen Afghanistan vermutet. Bei den alten Ägyptern wurden Zwiebeln den Göttern als Opfergabe gereicht, waren eine Art Zahlungsmittel für die beim Pyramidenbau eingesetzten Arbeiter und wurden den Toten als Wegzehrung für die Reise ins Jenseits beigelegt. Bei den Römern zählten Zwiebeln zu den Grundnahrungsmitteln. Mit den Eroberungsfeldzügen der Römer kam die Zwiebel auch in unsere Breiten und wurde anfangs hauptsächlich in Klostergärten gezogen. Das römische Wort „cepula“ wurde auch über das mittelhochdeutsche Wort „zwibolle“ ins deutsche „Zwiebel“ übertragen“. Während der Pest in Mitteleuropa trug man Zwiebeln als Abwehrzauber wie ein Amulett am Körper. Die Kultivierung begann im 15. Jahrhundert in Holland. Mittlerweile gibt es unzählige Formen, Farben und Geschmäcker unter den Küchenzwiebeln. Man unterscheidet je nach Anbaumethode zwischen Sommerzwiebeln und Winterzwiebeln. Sommerzwiebeln – die eigentlichen Küchenzwiebeln – werden im Frühjahr gesät und zwischen August und Oktober geerntet. Je später die Sorten geerntet werden, desto fester ist ihre Konsistenz und desto länger sind sie lagerfähig. Im Gegensatz dazu werden die saftigeren und milderen Winterzwiebeln im August gesät, ab Juni geerntet und sind nur kurze Zeit lagerfähig.

Die Zwiebel wird roh oder gekocht als Gemüse oder Gewürz verwendet. Die rote Zwiebel ist im Geschmack weit milder als die scharfe, weiße Zwiebel. Rohe Zwiebeln, hauchdünn in Ringe geschnitten verfeinern frische Salate bzw. Österreicher essen diese auch gerne zu Speck- oder Schmalzbroten.  Auch Frühlingszwiebel und Schalotten sind scharf im Geschmack und bereichern die Küche. Zwiebeln passen zu allem, was salzig und pikant schmecken soll. Für feine helle Saucen und zarte Salate eignen sich besonders gut die etwas vornehmeren Zwiebel-Verwandten: Frühlingszwiebeln oder Schnittlauch. Zwiebeln eignen sich nicht nur als würzende Zutat. Sie beweisen auch als Hauptgericht viel Geschmack, z.B. als feine französische Zwiebelsuppe, Flamm- oder Zwiebelkuchen oder auch gefüllte Zwiebeln. Rezepte finden Sie ganz unten im Beitrag.

Gegen Zwiebelgeruch an den Händen hilft es, vor und nach dem Zwiebelschneiden Hände, Messer und Brett kalt abzuspülen. Zwiebeln sollten in der Küche möglichst trocken und dunkel gelagert werden und – bis auf Frühlingszwiebeln – nie im Kühlschrank liegen. Sie halten dann mehrere Wochen. Wenn sie austreiben, werden sie schärfer und bitterer im Geschmack und verderben schnell. Zwiebeltriebe können übrigens wie Lauchzwiebeln verwendet werden.

– Küchen-, Speise-, Gewürzzwiebeln sind die Zwiebeln, die jeder kennt. Sie schmecken würzig-scharf und sind in Form, Farbe und Größe sehr vielfältig.

– Gemüsezwiebeln sind größer als Küchenzwiebeln und schmecken milder, leicht süßlich.

– Frühlingszwiebeln haben lange Lauchstängel mit einer kleinen silberweißen Zwiebel. Sie schmecken mild und fein-würzig.  In meinen Kochkursen sehe ich leider immer wieder, dass die Teilnehmerinnen nur den weißen Teil nehmen und den Rest wegwerfen wollen. Bitte die ganze Frühlingswiebel verwenden, gerade der grüne Teil ist besonders mild und schmackhaft.

– Bund-/Lauchzwiebeln oder auch Porree haben im Unterschied zu Frühlingszwiebeln längere Lauchstängel, die am unteren Ende verdickt sind, aber keine „Zwiebel“ erkennen lassen. Sie schmecken frisch und mild.

– Schalotten sind kleiner als Küchenzwiebeln, eiförmig und aus mehreren Teilzwiebeln zusammengesetzt. Sie schmecken würzig-pikant.

Was ist Bio an der Bio-Zwiebel?

Künstliche Düngemittel und Pestizide braucht kein Mensch und Zwiebeln brauchen sie erst recht nicht. Zum einen nehmen ihre Wurzeln Nährstoffe aus bis zu 60 cm Tiefe auf, zum anderen knickt das Zwiebellaub an der Erdoberfläche bei abgeschlossener Zwiebelbildung ab und schützt so vor Schadenserregern. Trotz solcher Bedingungen ist der Anteil der Bio-Zwiebel am gesamten Zwiebelanbau noch relativ gering. Das mag daran liegen, dass das manuelle Unkrautjäten mit einem hohen Zeitaufwand verbunden ist. Außerdem pflanzt der Bio-Bauer weniger Bio-Zwiebeln pro Hektar an, was die einzelne Pflanze weniger anfällig macht. Dieser Verzicht auf maximalen Ertrag lohnt sich nachweisbar. Biologisch kultivierte Zwiebeln enthalten nach wissenschaftlichen Messungen deutlich höhere Mengen an Mineralstoffen und Spurenelementen. Proben von biologisch angebauten Jungzwiebeln zeigen zudem eine um mehr als 50% höhere antimikrobielle Wirkung gegen Salmonellen.

Ein Hoch auf die Zwiebel!

© kab-vision - Fotolia.com
© kab-vision – Fotolia.com

„Sie hat sieben Häut´und beißt alle Leut“, sagt ein altes Sprichwort. Tradition und Volksheilkunde befassen sich schon lange mit der Zwiebel. Die Stadt Weimar feiert die Zwiebel seit über 350 Jahren jedes Jahr am zweiten Wochenende im Oktober  mit einem Markt.  Drei Tage lang dreht sich bei diesem größten Volksfest Thüringens alles um das würzige Gewächs. Es gibt Zwiebelkuchen, Zwiebelzöpfe, die dort Rispen genannt werden, getrocknete Zwiebeln und Gestecke aus Zwiebeln. Früher deckte sich die Weimarer Bevölkerung auf dem „Zwibbelmarkt“ mit dem Wintervorrat an Zwiebeln ein. Heute ist der Zwiebelmarkt ein großes Volksfest mit bunten Marktständen und Auftritten bekannter Bands und Rockgruppen.

Zwiebeln sind reich an Vitamin C, Kalium, Zink und Mangan. Den charakteristischen Geruch und den scharfen Geschmack verdanken sie den enthaltenen Sulfiden (schwefelhaltige Stoffe), die auch für die cholesterinsenkende und antithrombotische Wirkung verantwortlich sind. In Osteuropa weiß man schon lange um die blutverdünnende Wirkung von Zwiebeln, die den Inhaltsstoffen Allicin und Ajoen zu verdanken ist. Rohe Zwiebeln gelten dort als bester Schutz vor Herzinfarkt und zur Vorbeugung von Thrombosen, weshalb sie dort fast täglich gegessen werden. Zwiebeln enthalten aber auch andere typische Inhaltsstoffe wie den Zucker Rhamnose oder die Aminosäure Isoalliin, die beim Zwiebelschneiden unsere Augenschleimhäute reizt und Tränen entstehen lässt.

Erste Hilfe bei Erkältung und Insektenstichen

In der TCM gelten Zwiebeln wärmend und scharf-süß im Geschmack. Sie stützen vor allem den Magen, regulieren das Magen-Qi und werden bei Appetitlosigkeit, Durchfall oder gespanntem Bauch therapeutisch eingesetzt. Um diese Wirkung zu verstärken, werden die Zwiebeln meist kurz scharf angebraten.

Zwiebelsaft gilt als bewährtes Hausmittel und natürliches Antibiotikum bei Erkältungen mit starker Verschleimung der Atemwege. Die enthaltenen ätherischen Öl lösen den Schleim und fördern das Abhusten. So stellen Sie den Saft her: eine größere Zwiebel grob würfeln und mit 3 EL Honig in einem verschließbaren Glas ein paar Stunden ziehen lassen. Dann absieben und den Saft esslöffelweise über den Tag verteilt einnehmen.

Copyright: Miguel Dieterich
Copyright: Miguel Dieterich

Fühlen Sie sich, als würden Sie möglicherweise eine Grippe ausbrüten, dann hilft folgendes Rezept: 2 Scheiben Ingwer und 1 Frühlingszwiebel klein geschnitten in ¼ l Wasser für 10 Minuten köcheln, abseihen, mit Honig süßen und schluckweise trinken. Anschließend sollten Sie sich gleich warm ins Bett einpacken, denn der Ingwer treibt die krankmachenden Keime aus dem Körper. Die Schärfe öffnet Ihre Poren, Sie beginnen zu schwitzen und die Krankheitskeime können entweichen. Aber externe pathogene Faktoren wie Kälte, Nässe und Wind können auch eindringen. Deshalb achten Sie darauf, dass Sie im Bett „ausschwitzen“.  Wichtig: Trinken Sie keinen Ingwertee bei Grippe mit Fieber, sondern nur im Anfangsstadium bzw. wenn Sie eher frösteln und Gelenksschmerzen aufgrund von Kältesymptomen haben.

Hier noch zwei Hausmittel gegen Husten:

1 TL getrockneter Thymian, 1 TL getrocknete Salbeiblätter, 100 g gehackte Zwiebel, 100 g Kandiszucker vermischen und in einem Topf langsam aufkochen, bis sich der Zucker gelöst hat. Die Mischung dann warm in ein Schraubglas umfüllen und und abkühlen lassen. Davon 3x täglich einen TL trinken. Sie können den Saft bis zu einer Woche im Kühlschrank aufbewahren.

Zwei ganz alltägliche Zutaten – Zwiebel und Schmalz – ergeben ein wirksames Mittel gegen Viren und Bakterien. Schmalz langsam in einer Pfanne erwärmen, mit klein geschnittenen Zwiebeln vermischen und kurz rösten, bis die Zwiebel glasig sind. Die Mischung etwas abkühlen lassen, auf ein Küchentuch oder eine Stoffwindel streichen und den Zwiebelwickel auf die Brust legen. Der Wickel wirkt schleimlösend und erleichtert das Abhusten. Bitte achten Sie auf die Qualität der Zutaten (idealerweise Bio), das garantiert einen angenehmen Geruch und eine hohe Wirksamkeit.

Soforthilfe bei Ohrenschmerzen kann „Zwiebelwatte“ verschaffen: Dazu eine halbe Zwiebel schälen klein schneiden. Die Zwiebelstücke dann durch die Knoblauchpresse drücken und den Saft auffangen. Ein kleines Stücke Watte mit dem Zwiebelsaft tränken und die „Zwiebelwatte“ in die Ohren geben. Bei allen Tipps ist bitte zu beachten. Bei länger anhaltenden Beschwerden (mehr als drei Tage) oder hohem Fieber sollten Sie unbedingt Ihren Arzt oder Heilpraktiker kontaktieren!!!

Zwiebel bringen auch bei Insektenstichen Linderung, dazu einfach eine frische Zwiebel halbieren und die Stichstelle mit der Schnittfläche einreiben oder die Zwiebelhälfte einfach nur auflegen. Eine Studie der Universität Birmingham hat auch nachgewiesen, dass Zwiebeln durch ihren hohen Zinkgehalt Altersflecken reduzieren können. Ebenfalls bewährt hat sich  Zwiebelbrei bei Entzündungen und Abszessen, dazu fein gehackte Zwiebeln mit wenig Wasser anrühren und auf die betroffenen Körperregionen auftragen.

Die enorme Heilkraft verdanken Zwiebeln den zahlreich enthaltenen Vitaminen und Mineralstoffen, aber vor allem sind es die Sulfide – eine große Familie scharf beißender, schwefelhaltiger ätherischer Öle. Sie wirken antibakteriell auf die Schleimhäute und beugen Infektionen vor. Zusammen mit bestimmten Eiweißverbindungen und Flavonoiden in der Zwiebel senken sie Blutdruck und Blutfette. Die enthaltenen Senföle fördern den Appetit, kurbeln die Magen- und Darmfunktion an und unterstützen die entgiftende Arbeit von Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse, Niere und Blase. Zuletzt sagt man Zwiebeln auch noch eine steigernde Wirkung auf die Libido nach und sie senken auch das Krebsrisiko. Grund genug, um wieder häufiger Zwiebeln zu essen, oder nicht?

Zwiebel-Räuchertofu-Aufstrich (3-4 Portionen)

(Erde)  2 EL Olivenöl

(Metall)  1 Zwiebel, Pfeffer

(Wasser) 200 g Räuchertofu, 2 EL Sojasauce, Salz

(Holz) 1 EL Tomatenmark, 1 Essiggurke, 1 EL Balsamico-Essig

(Feuer)  ½ TL Oregano, Paprikapulver nach Geschmack 

Zwiebel schälen und klein schneiden. Räuchertofu in Stücke schneiden. Essiggurkerl fein hacken. Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Zwiebel im Öl glasig dünsten. Zwiebeln mit Räuchertofu, Sojasauce, Tomatenmark. Balsamico-Essig, Oregano und Paprikapulver mit einem Stabmixer fein pürieren. Bei Bedarf etwas Wasser zugeben, sodass der Aufstrich sämig und streichfähig wird. Mit Pfeffer und Salz abschmecken. Zum Schluss die gehackten Essiggurkerl unterheben. Mit (getoastetem) Brot servieren.

Pute mit Frühlingszwiebeln und Karotten-Dinkelreis  (2 Portionen)

(Erde)     2 EL Rapsöl, 1 TL Fenchelsamen, 4 Karotten

(Metall)   1 TL Ingwer (frisch gerieben), 250 g Putenfleisch, 2 Stück Sternanis, 1 Bund Frühlingszwiebeln, Pfeffer

(Wasser)   Salz

(Holz)        100 g Dinkelreis, Saft einer Zitrone

(Feuer)      1 TL Ysop, 1/2 Bund Thymian, 300 ml heißes Wasser

Putenfleisch in mundgerechte Stücke schneiden. Frühlingszwiebeln waschen, in ca. 5 cm lange Stücke schneiden, die größeren Zwiebeln halbieren. Karotten putzen, halbieren und in Halbmonde schneiden. Dinkelreis in einem Topf kurz anrösten und dann mit 300 ml heißem Wasser aufgießen. Karotten zum Dinkelreis geben, mit Ingwer, Pfeffer und Salz abschmecken. Die Hälfte des Zitronensafts und Thymian zugeben und für 20–25 Minuten auf kleiner Flamme zugedeckt weich kochen. Bei Bedarf weitere Flüssigkeit zu gießen.

In der Zwischenzeit in einer Pfanne 1 EL Rapsöl erhitzen. Die Frühlingszwiebeln kräftig anbraten, mit Pfeffer und Salz würzen und mit dem Rest des Zitronensafts ablöschen. Die Zwiebeln herausnehmen und warm stellen. In der Pfanne das restliche Öl erhitzen und das Putenfleisch scharf anbraten. Mit Fenchel, Sternanis, Pfeffer und einer Prise Salz abschmecken. Unter Rühren für 10–15 Minuten braten, bis das Fleisch durch ist. Zwiebel und Fleisch auf einem Teller mit Karotten-Dinkelreis anrichten und heiß servieren.

Rezept aus: Die NEUE 5 Elemente Küche – mehr Infos und weitere Bücher unter http://www.essenz.at/kochbuecher.html

Informationen zu unserem aktuellen Angebot und Kochkursen finden Sie unter http://www.essenz.at/kochkurse.html

Masala Chai – würzig und exotisch

Tee eines der weitverbreitetsten und alltäglichsten Getränke auf der Welt. Um kaum ein anderes Getränk wird jedoch so ein Kult betrieben wird. Mit verschiedensten Zutaten und Zubereitungsarten hat jedes Land seine ganz eigene Teekultur. So haben die Engländer  ihre berühmte „Teatime“, die Russen brühen Tee in riesigen Samowaren und Teesalons des nahen Ostens wird über Gott und die Welt diskutiert. In einigen Ländern gibt es für uns sehr ungewöhnliche Traditionen der Zubereitung so wird der „Suutei Tsai“ der Mongolei mit Hammelmilch und Salz und der „Phö Cha“ aus der Gegend des Himalayas wird mit Salz und Butter angereichert.

Tea with milkDie Ähnlichkeit der Bezeichnungen lässt auf eine gemeinsame Herkunft der verschiedensten aufgebrühten Getränke schließen. Cay (Türkei), Tsai (Mongolei), Cha (Tibet) ähneln dem indischen Wort Chai, da das Getränk auf dem Landweg von China aus über die Seidenstraße verbreitet wurde. Unser deutsches Wort Tee wurde allerdings von den Niederländern über den Seeweg transportiert und kommt aus dem Süden Chinas, wo die Bezeichnung „té“ oder „tu“ vorherrscht. Genau genommen ist, die Bezeichnung Chai Tee etwas unsinnig da Chai soviel wie Tee bedeutet und somit die Übersetzung Tee Tee lautet. Das indische Getränk wird daher auch oft als Masala Chai bezeichnet, was soviel wie Teemischung bzw. Gewürztee heißt.

Auch, wenn es Tee überall auf der Welt Tee gibt folgt der indische Chai ganz eigenen Regeln. Die Zutaten Zimt, Kardamom, Nelken, oft auch Ingwer und je nach Rezeptur schwarzer Tee machen den Körper des Heißgetränks aus und geben ihm seine charakteristisch würzige Note.

Zimt: Das Gewürz wird aus der Rinde des Zimtbaumes gewonnen und ist eine aromatische Heil – und Gewürzpflanze mit anregenden, antiseptischen und erfrischenden Eigenschaften. Der Geschmack ist fruchtig-scharf und adstringierend. Die Wirkung auf den Körper ist erwärmend, gleichzeitig entspannend und verdauungsfördernd. Zimt hat eine natürlich reinigende Wirkung und ist daher auch gut zur Entgiftung und zur Stärkung des Gewebes geeignet. Auch bei Erkältungen und Entzündungen kann Zimt Linderung bringen. Allerdings ist die Rinde ein intensiv schmeckendes Gewürz und sollte mit bedacht dosiert werden.

Kardamom: Kardamom ist eine Kapselfrucht deren Samen aromatisch und erfrischend – auch für den Atem – schmecken. Sie wirken anregend und entfachen das Verdauungs-feuer. Die Kardamom Kapsel gilt in Indien als Königin der Gewürze. Mit ihrer eukalyptusartigen Note mindert Kardamom die schleimbildende Wirkung der Milch und ist daher auch im Kaffee beliebt. Kardamom erfrischt den Geist und regt die Herztätigkeit an. Auch dieses Gewürz sollte man in seiner Intensität nicht unterschätzen und nur in kleinen Mengen einsetzen.

Nelken: Die getrockneten Blütenknospen haben eine fruchtig-pfeffrigen Geschmack. Sie wärmen von innen und ihr Öl wirkt antiseptisch und desinfizierend. Bei Husten, Erkältungen und Nebenhöhlenbeschwerden kann eine Inhalation mit Nelkenöl hilfreich sein und den Schleim lösen.

Ingwer: Die Ingwerwurzel hat einen fruchtig und so gleich scharfen Geschmack. Ingwer aktiviert die Wärmerezeptoren im Körper und ist so auch bei Erkältungen besonders wohltuend. Auch bei Schmerzen oder Übelkeit kann Ingwer hilfreich sein und wie viele andere Gewürze regt auch er die Verdauung an.

Spices

Weitere häufig verwendete Gewürze

Pfeffer: Die kleinen Pfefferkörner sind wahre Scharfmacher sie geben eine guten Geschmack und regen den Appetit an. Außerdem fördert Pfeffer auch die Bekömmlichkeit.

Anis: Verwendet werden die reifen, bei trockenem Wetter geernteten Samen. Die enthaltenen ätherischen Öle wirken appetitanregend, verdauungsfördernd und blähungshemmend. Sie helfen auch bei Halsweh und Bronchitis.

Süßholz: Die getrocknete Wurzel des Süßholzstrauches kann durch ihre schleimlösende Wirkung bei Husten und Halsweh helfen. Süßholz hat wie der Name schon sagt einen süßlichen Geschmack und eine lakritzartige Note.

Traditionell war das mit Gewürzen aufgekochte Wasser ein Heilmittel um Beschwerden bei Erkrankungen zu lindern und den Jahreszeitenwechsel zu erleichtern. Erst die Engländer begannen Schwarzen Tee in Nordostindien anzubauen und von da an wurde Chai zu einem alltagstauglichen Getränk. Besonders die aufputschende Wirkung des Schwarzen Tees wird geschätzt und für den Geschmack haben sich auch Milch und Zucker in viele Rezepturen geschlichen.

Die Gewürze des Chai spielen auch eine große Rolle in der uralten Heilkunst Ayurveda. Besonders Kardamom, Zimt, Nelken, Pfeffer und Ingwer haben eine reinigende Wirkung und unterstützen die Stoffwechselvorgänge und die Verdauung. Das Verdauungsfeuer (im Ayurveda: Agni) erhitzt von innen und löst sogenannte Schlacken (Ama) Außerdem schärft die Schärfe der Mischung den Verstand und verleiht neue Lebensgeister.

Zur Abrundung des Geschmacks wird Chai in Europa oft mit Rooibos statt schwarzem Tee aufgekocht und kann somit auch abends genossen werden. Wer allerdings Wert auf den Muntermacher legt bleibt bei der klassischen Variante.

In Indien ist Tee in jeder Lebenslage und an jedem Ort verfügbar. Es gibt die sogenannten Chaiwallahs die unter großem körperlichem Aufwand den Tee zubereiten. Jeder von ihnen hat sein eigenes Rezept. Zuerst werden die Gewürze in großen Trögen mit Schwarzem Tee und Wasser aufgekocht und dann wird der Sud mehrmals hin und her geschüttet. Schlussendlich wird der Chai mit Milch und Zucker verfeinert und in kleinen Bechern verkauft. An jedem Bahnhof, sogar in den Zügen, wird man mit dem heißen Getränk versorgt.

Der indische Chai, ein Tee mit langer Tradition hat sich nun auch bei uns in Europa etabliert. Bekannt als Chai, Chai Latte oder Yogi Tee ist er fast in jedem Tee- oder Kaffeehaus erhältlich. Auch in Supermärkten kann man den indischen Gewürztee in Päckchen oder auch in Pulverform, die häufig für Chai Latte verwendet wird, kaufen. Wer jedoch lieber seine ganz persönliche Mischung herstellen möchte muss nur  die gewünschten Gewürze wählen und kann mit ein bisschen Übung bald zu einem geübten Chaiwallah werden. Wer eine kleine Orientierungshilfe braucht kann es erst mal mit diesem Rezept probieren

Masala Chai

Zutaten für 8 Tassen

6 Tassen WasseriStock_000010916878_Small
4 Tassen Milch (auch Haferdrink, Sojadrink oder Reisdrink)
6  Kardamomkapseln
4 Nelken
1 EL Fenchelsamen
1 TL Anissamen
1 Zimtstange
1/2 TL frische, feingehackte Ingwerwurzel
Zucker nach Geschmack
4 EL Schwarz-Tee (z.B. Assam)

Zubereitung
Alle Zutaten bis auf den Tee in einem Topf zum Kochen bringen, umrühren und dann bei geringer Hitze im offenen Topf eine Minute köcheln lassen. Den Tee hineingeben und alles noch einmal aufkochen. Dann sofort auf kleinste Stufe stellen und 10 bis 15 Minuten ziehen lassen. Den Gewürztee anschließend durch ein Sieb direkt in die Tassen oder in eine Kanne gießen

Die Rezeptur des Chai Tees ist mindestens so vielseitig und verschieden, wie die Namen dieses Getränks. Gemeinsam haben sie alle die Schwarztee-Basis, Zucker und Milch. Aber selbst die Sorte des Schwarzen Tees ist recht unterschiedlich. Häufig wird Assam verwendet, es gibt aber auch Regionen, in denen gerne auf Gunpowder zurückgegriffen wird und bei uns wird häufig Rooibostee verwendet. Statt Zucker wird manchmal auch Sirup oder Honig eingesetzt. Bei der Milch können je nach Vorliebe Kuhmilch oder pflanzliche Alternativen wie Reis- oder Sojamilch verwendet werden.  Was die Menge betrifft, so wird in der Regel ein Viertel bis etwa die Hälfte des Wasseranteils, als Milch zugesetzt. Die Gewürze können nach Belieben gemischt werden.  Wichtig ist allerdings, dass die Gewürze den Geschmack und das Aroma des Basistees nie ganz überdecken.

Weitere Informationen

Mehr über die wärmende Wirkung von Gewürzen erhalten Sie im Kochkurs Warmes für kalte Tage – Gesund durch den Winter mit dem Wissen der TCM am 22. Jänner 2014 von 18:00 bis 21:00 Uhr

Mehr über das alte indische Heilwissen im Kochkurs Die 5 Elemente Küche Indiens – ayurvedisch kochen am 20. Feb. 2014 von 18:00 bis 21:00 Uhr