Schlagwort-Archive: Sommer

Essig – Gib mir Saures

Essig ist so herrlich erfrischend. Ein Esslöffel Apfelessig am frühen Morgen … nein, weckt sicherlich keine Sorgen. Apfelessig ist ein uraltes Heilmittel und Würzmittel, dass aus unseren Küchen nicht wegzudenken ist, und ein großartiges Gesundheitselexier ist. Spitzenköche schwören auf Säure im Essen – das soll deren Geheimnis sein, so sagt man. Die Traditionelle Medizin weiß das seit Jahrtausenden. In der TCM ist Essig dem Holzelement zugeordnet und darf in nahezu keiner Speise fehlen. Die Säure rundet jedes Gericht geschmacklich wunderbar ab. So ist der Schuss Essig als Abschluss bei Linsengerichten und Gemüsecremesuppen aus der 5-Elementeküche nicht wegzudenken.

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Zucchini – mein Star des Monats August

Jetzt gibt es wunderbar saftiges und knackiges Gemüse frisch aus unseren Gärten.

Zucchini sind ein herrliches Sommergemüse. Sommergemüse ist sehr wasserhältig und nach TCM „yinisierend“, das bedeutet, die Körpersäfte werden gut aufgebaut. Warum ist das wichtig? Weil wir durchs Schwitzen „Säfte“ verlieren, diese sollten aufgefüllt werden. Denk an eine „trockene“ Karotte (roh) und im Vergleich dazu an eine saftige, cremige Zucchinicreme-Suppe. Spürst du, wieviel saftiger und nährender die Suppe ist. So eine Suppe kannst du übrigens auch lauwarm oder kühl löffeln, letzteres bitte langsam löffeln und gut einspeicheln, damit dein Verdauungsapparat nicht „eiskalt“ beleidigt ist.

Ein schnelles Rezept

Wasser mit Zucchini, etwas Frühlingszwiebel aufkochen, 1 Handvoll Sonnenblumenkerne oder Mandeln dazu – 10 – 15 Minuten kochen, mit Paprikapulver, Salz, Pfeffer, frischer Minze würzen – pürieren und abkühlen lassen.

 

Nach TCM sind Zucchini kühlend, sie leiten Hitze und Feuchtigkeit aus und stärken den Funktionskreis Milz und Magen. Diese erfrischende Wirkung ist deshalb günstig bei Bluthochdruck, Verstopfung, Wechseljahrsbeschwerden, Ekzem, Akne und bei Übergewicht. Vorsicht vor zu viel Rohkost an heißen Tagen – besser Antipasti-Gemüse oder Salate aus gegartem Gemüse essen.

Wusstest Du das?

Die wunderschöne gelbe Blüte der Zucchini gilt als Delikatesse, sie wird gern gefüllt verwendet. Ernten sollte man allerdings nur die männliche Blüte, um den Ertrag nicht zu schmälern. Männliche Blüten haben einen dünnen, langen Stiel. Die weiblichen sitzen auf einem Fruchtknoten, der bereits wie ein kleiner Zucchino aussieht.

 

Vom Garten in die Küche

Werden Zucchini und Kürbisse gleichzeitig mit Zierkürbissen gepflanzt, gilt besondere Vorsicht – unerwünschte Kreuzungen können entstehen. Bitte beim Pflanzen unbedingt Abstand halten! Auch beim Einkauf kann man ein ungenießbares Exemplar erwischen. Wenn zu viele spezielle Bitterstoffe, sogenannte Cucurbitacine, gebildet werden, können diese zu Reizungen der Schleimhäute, Übelkeit, Bauchkrämpfen, Durchfall und Erbrechen führen. Und das kann bei empfindlichen Personen fatal enden. Tipp: Vor der Zubereitung immer ein kleines Stück probieren! Schmeckt es sehr bitter, dann gleich die ganze Zucchini bzw. den ganzen Kürbis wegwerfen. Der Gesundheit zuliebe.

Zucchini sind ein besonders dankbares Fruchtgemüse und sehr vielfältig zu verwenden. Beliebte Zubereitungsarten sind Suppen, gefüllte und gegrillte Zucchini sowie geraspelte Zucchini im süßen Schokoladekuchen. Die Zucchini ist eine Unterart des Gartenkürbisses. Daher ist ihre Wirkung sehr ähnlich, doch ist sie besser verdaulich als der Kürbis. Sie wirkt ob ihrer Form bereits wesentlich zierlicher und fragiler als der Kürbis.

Rechtzeitig geerntet sind die länglichen, runden, weißen, gelben, cremegrünen, dunkelgrünen sowie gestreiften Zucchini ein zartes, feines Gemüse. Erntet man zu spät – und die Gärtner unter Euch wissen, dass das schnell gehen kann –, erreichen Zucchini rasch die Größe von Kürbissen und lassen sich wie diese bis weit in den Winter hinein lagern.

 

Rezept: Linsenbolognese mit Zucchininudeln

4 Portionen  

200 g rote Linsen, 2-3 Frühlingszwiebeln, 2 Knoblauchzehen, 4 Tomaten, 3 Karotten, Salz Pfeffer, 50 g Tomatenmark, 400 ml Wasser, Oregano, Thymian, Salbei, Basilikum sowie 2 mittelgroße Zucchini

Linsen waschen und mit Wasser und Tomatenmark in einem Topf aufkochen. Währenddessen Karotten waschen, schälen und in kleine Würfel schneiden, dann zu den Linsen geben. Knoblauch schälen, fein hacken, Frühlingszwiebel waschen, putzen und in dünne Ringe schneiden und ebenfalls zugeben. Tomaten waschen, in Würfel schneiden, zu den Linsen geben, mit Oregano, Thymian, Salbei, Basilikum, Pfeffer und Salz abschmecken und 10 Minuten köcheln lassen. Aus den Zucchini mithilfe eines Spiralschneiders Zuchininudeln schneiden und in wenig Salzwasser garziehen lassen. Zucchininudeln mit der Linsenbolognese anrichten und servieren.


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Claudia

Sommerhitze: 5 coole Lebensmittel

Die Sommerhitze plagt uns – und wir können es uns einfacher machen. Es gibt so viele herrliche erfrischende Lebensmittel. 5 habe ich ausgewählt – sie bringen Erfrischung und nähren deine Säfte.
  1. Fisch – erfrischendes aus dem Wasser
  2. Minze – erfrischend im Tee
  3. Tomaten – knallrote coole Power
  4. Gerste – dämpft das Feuer
  5. Melone – schmeckt auch gebraten
Durch erfrischende Lebensmittel ist die Hitze erträglicher. Passe Deine Ernährung an. Vermeide schweres, fettiges Essen  – bei hohen Temperarturen ist das eine enorme Belastung für Deinen Körper.
Obst und Gemüse erfrischt und tut gut. Gekocht ist es noch bekömmlicher für Dich. Kompotte und Antipasti sind nun eine Wohltat um deinen Säftehaushalt zu stützen.
Obst und Gemüse liefert dir zudem viele wertvolle Vitamine, Sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe und Mineralstoffe. So bist du gut mit Flüssigkeit versorgt und voller Energie.

Fisch – erfrischendes aus dem Wasser

Fisch ist eine wunderbare, hochwertige Delikatesse. Sowohl Meeresfische als auch heimische Süßwasserfische sind eine gute Quelle für hochwertiges Eiweiß, Jod, Selen und Vitamin D. Vor allem fettreiche Fische zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren aus. Besonders wichtig dabei sind die Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungen reduzieren. Unser Körper ist auf die Zufuhr von außen angewiesen. Entwicklungsgeschichtlich haben langkettige Fettsäuren, wie Omega 3 unsere Gehirnentwicklung ermöglicht, die uns von anderen Lebensformen unterscheidet.

Kalt kochen, was ist das?

Eine klassische Zubereitung des kalten kochens ist Ceviche, ich kenne und liebe diese Speise aus meiner Zeit in Mexiko – es ist quasi kalt gekochter Fisch. Die Säure von Limetten- oder Zitronensaft denaturiert die Eiweiß-Struktur des Fisches und macht ihn noch bekömmlicher. Außerdem ist das wunderbar erfrischend – ich liebe Ceviche im Sommer.

Ceviche vom Alpenlachs/Bergforelle – geht auch vom Zander, Forelle, Lachsforelle⠀- nimm dafür eine erstklassige Qualität

2 Portionen: 1 Filet vom Alpenlachs oder von der Bergforelle, Saft einer Zitrone oder Limette, 1 kleine rote Zwiebel oder 1 Frühlingszwiebel (kann auch entfallen), 2 schöne reife, weiche Pfirsiche oder Nektarinen, frische Kräuter nach Wahl, z.B. Minze, Petersilie, Dille, Koriander, Chili nach Geschmack, Olivenöl, Salz, Pfeffer⠀

Fischfilet häuten, Gräten entfernen und grob würfeln. Fischstücke mit Zitronensaft in einer Schüssel vermengen und kurz ziehen lassen. Zwiebel und Kräuter fein hacken. Pfirsich in Stücke schneiden. Fisch mit restlichen Zutaten vermengen und gekühlt servieren.

Ein wunderbar yinisierendes (TCM) Gericht – was so viel bedeutet: die erfrischend, kühlende Wirkung zu verstärken und dazu gehört auch das sogenannte „kalt kochen“.

Für alle in Österreich: Besonders gute Fisch-Qualität, die du unbedenklich roh verzehren kannst, bekommst du bei www.fischessen.at , der Fischhändler meines Vertrauens. Online bis Mittwoch Mitternacht bestellen und am Freitagvormittag von der Post gekühlt und superfrisch den Fisch entgegen nehmen oder vor der Haustür abstellen lassen.

Pfefferminze – erfrischend im Tee

Die Pfefferminze hat eine ganz spezielle Wirkungsweise: Durch den scharfen Geschmack wirkt sie erst erwärmend, hinterher allerdings kühlend und erfrischend

Im täglichen Kücheneinsatz schmeckt Pfefferminze besonders gut zu Süßspeisen, Früchten, Schokolade und in Mixgetränken. Sie passt auch gut zu Hülsenfrüchten, Soßen, Huhn und Lamm oder frisch gehackt in Naturjoghurt. Minze erfrischt Salate und junges Gemüse – besonders Erbsen und Karotten.

Angenehm erfrischend ist Pfefferminztee. Durch die kühlende Wirkung des Menthols ist gesüßter Pfefferminztee an heißen Tagen besonders empfehlenswert, er erfrischt und regt den Geist an. Magen- und Darmverstimmungen werden durch die krampflösende Wirkung beruhigt. Die Verdauung wird aktiviert.

Und so geht’s: 3-4 frische Pfefferminzblätter mit kochendem Wasser übergießen und kurz ziehen lassen. Mit etwas Zucker oder Honig süßen.

 Tomaten

Die Tomate hat so viele klingende Namen: Paradeiser, Liebesapfel, Paradiesapfel, Paradeisapfel, Goldapfel (ital. pomodoro). Sie wird in den unterschiedlichsten Formen und Farben kultiviert, von dunkellila, knallrot bis blassgelb und grün, kugelrund, länglich und birnenförmig. Weit über 3000 Sorten sollen es sein.

Alle Sorten haben eines gemeinsam: Sie sind wässrig. Dies bezeichnet auch der ursprüngliche Name. In ihrem Ursprungskontinent Südamerika, wo die Tomate auch wild wächst, wurde sie von den Azteken »xītomatl« genannt, was so viel wie dickes Wasser bzw. angeschwollen bedeutet. Sie zählt zu den kühlendsten Lebensmitteln. Im Sommer, im Hochsommer, wenn sie im Garten reif ist, ist sie roh genossen ein erfrischender Genuss. Gekocht – als wunderbare Soße mit Zwiebeln, Knoblauch und mediterranen Gewürzkräutern wie Rosmarin und Basilikum – ist sie das ganze Jahr über beliebt.

Die gekochte Sauce hat noch einen weiteren Vorteil: Das enthaltene Lycopin – ein Carotinoid-Farbstoff – der den Tomaten die intensive rote Farbe verleiht ist bei verarbeiteten Tomaten besser verfügbar. Es ist dadurch bereits aus den Zellstrukturen gelöst und sorget dafür, dass Lycopin im Darm schneller und besser aufgenommen wird.

Gerste

Gerste (Hordeum vulgare) dämpft aus Sicht der TCM das Feuer. Sie zählt zu den wahrscheinlich ältesten kultivierten Getreiden – man denkt an einen Zeitraum von in etwa 8000 Jahren. Bereits in der Steinzeit wurden Hülsenfrüchte zwischen Hafer und Gerste gesät. Diese Anbaumethode wurde aufgrund der aufwendigen Ernte verworfen, lediglich in Teilen Frankreichs wird sie noch praktiziert. Und dennoch führt Gerste eher ein Schattendasein in der heutigen Ernährung. Dabei ist die Gerste nicht nur sehr sättigend, sondern wird auch als Heilmittel geschätzt.

Sehr früh wurde Gerstenwasser als Fiebertrank geschätzt. Holunderblüten, Zitronensaft, Erdbeeren und Himbeeren unterstützen die kühlende und befeuchtende Wirkung. So ist Gerstenwasser eine wunderbare Erfrischung im Sommer und bei Wechselbeschwerden. Innerlich wie auch äußerlich. >>> Ohne Zitronensaft verwendet soll es laut Hildegard von Bingen, dem Badewasser zugesetzt zu einem schönen Teint verhelfen.

GERSTE hat einen hohen Gehalt an Eisen, Zink und Mangan. Wie Reis gleicht auch Gerste Wasser im Körper aus, beruhigt die Schleimhäute im Magen-Darmbereich, wirkt antioxidativ, senkt hohes Cholesterin und beseitigt Wasseransammlungen. Bei Völlegefühl und Verdauungsschwäche bzw. Verstopfung wirkt sie entstauend und leicht abführend.

Das Bindegewebe, Haare und Nägel werden gestärkt. Gerste ist leicht verdaulich, entzündungshemmend und muskelaufbauend. Der süßliche Geschmack und die erfrischende Wirkung tonisiert Qi und Blut – Gerste wird therapeutisch eingesetzt, um Hitze auszuscheiden.

Melone

Köstlich erfrischend ähnlich einer Gurke. Ja, tatsächlich sind die Melonen, vor allem die Zuckermelone mit der Gurke eng verwandt.

Der Wassergehalt von Melonen ist – ähnlich der Gurken – sehr hoch. Gut 95% der Frucht sind Wasser. Genau deshalb ist sie im Sommer so angenehm. Melonen sind richtig gute Durstlöscher und haben ganz nebenbei einen hohen Gehalt an Carotinoiden. Die natürlichen Farbstoffe stärken das Immunsystem, Herz und Gefäße, schützen vor Augenerkrankungen und haben eine entzündungshemmende Wirkung.

Um zu wissen, wann Wasser-Melonen reif sind, gibt es einen einfachen Trick. Man klopft auf die Melone – bei einem dumpfen Geräusch kann man sie mitnehmen. Sie ist reif. Wenn sie hohl klingt, dann lass sie lieber, denn Melonen reifen nicht nach.

Wassermelonen kann man auch auf Vorrat kaufen. Ganze Melonen lassen sich gut bei Zimmertemperatur lagern. Erst wenn sie aufgeschnitten ist, muss sie in den Kühlschrank.

Rezept: Wassermelone in Scheiben schneiden in einer Pfanne mit etwas Butter ganz kurz anbraten, mit Chili, Zimt und rosa Pfeffer würzen und mit Feta sowie Minzeblättchen genießen.


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Claudia

Vom Paradiesapfel zum Lieblingsgemüse – Tomaten

Die Tomate (Solanum lycopersicum) gehört zu den beliebtesten Gemüsesorten weltweit. Die ihr verliehenen Namen zeigen die Wertschätzung: Von Liebesapfel („pomme d’Amour“ oder „pomum amoris“) über Goldapfel (Pomi d´oro), wovon sich auch  der italienische Name „pomodoro“ ableitet, spricht man bei uns in Österreich vom Paradeiser – dem Paradiesapfel.

Wie die Tomate auf unsere Teller kam

Bereits um das Jahr 200 vor Christus bauten die Azteken, Maya und Inka in Mittel- und Südamerika die Urform der Tomatenpflanze an. Sie nannten sie „tomatl“ bzw. „xitomatl“, wovon sich die heute gebräuchliche Bezeichnung „Tomate“ ableitet. Als Christoph Kolumbus sich aufmachte, um nach Indien zu reisen, ahnte er weder, dass ihn seine Reise auf einen neuen Kontinent führen sollte, noch dass er von dort das heutige Lieblingsgemüse der Österreicher mitbringen würde. Ende des 15. Jahrhunderts kamen so die Tomaten nach Spanien und Portugal und wurden vorerst mit großer Skepsis begrüßt. Man fürchtete, die roten oder gelben Früchte könnten giftig sein und ähnlich wie es auch anderen Nutzpflanzen erging, wurden die hübschen Tomatenpflanzen zunächst nur zur Zierde gehalten. Erst nach und nach wanderte die Frucht in die Töpfe Europas. Im großen Stil hielten sie jedoch erst nach 1945 Einzug in Österreichs Küchen.

Vom Grünen Zebra bis Ochsenherz

2012-08-16 19.13.51Botanisch zählt die Tomate zu den Nachtschattengewächsen und ist somit mit der Kartoffel und dem Tabak verwandt. Die Frucht ist im botanischen Sinn zwar eine Beere, dennoch zählt sie nicht zum Obst, sondern aufgrund ihrer vielfältigen Verwendung in der Küche zum Fruchtgemüse. Die ursprüngliche Heimat der Tomate ist Mittel- und Südamerika. Es gibt heute über 3.000 Sorten. So finden wir Tomaten in fast allen Farben: kräftig Rot, Gelb oder Dunkelorange, aber auch violett oder grün gestreift. Ihre Namen sind vielfältig, wie z.B. Grüne Zebra oder Ochsenherz-Tomaten. Die Urform der Tomate war nicht größer als eine Johannisbeere. Heute gezüchtete Früchte messen 1,5 bis 2 cm, Fleischtomaten bis zu 10 cm Durchmesser. Je nach Fruchtgröße werden sie unterteilt in Fleischtomaten (sie sind verhältnismäßig große, nicht ganz rund und haben 6-8 Fruchtkammern), Rund- oder Kugeltomaten (sie sind mittelgroß und rund, haben meistens 2 Fruchtkammern) und zahlreiche Übergangsformen.

Bis vor wenigen Jahren gab es in den Gemüsetheken der Supermärkte und auch in den Gärtnereien hauptsächlich die klassische runde Tomate. Inzwischen hat sich der Trend deutlich verändert und erfreulicherweise finden wir wieder eine große Vielfalt. Weiters gibt es noch kleine, runde Kirsch- oder Cocktailtomaten, ovale Eiertomaten oder hohle Paprikatomaten.

Moderner Tomatenanbau

Im Durchschnitt isst jede(r) Österreicherin gut 20 kg Tomaten pro Jahr. Gut die hälfte davon wird als Rohkost verzehrt. Die Weltproduktion an Tomaten liegt bei etwa 130 Mio. Tonnen und wächst kontinuierlich weiter an. Mit 33,8  Mio. Tonnen ist die Volksrepublik China weltweit größter Produzent von Tomaten, gefolgt von den USA mit 11 Mio. Tonnen und der Türkei mit 9,7 Mio. Tonnen. Führend in der Produktion sind in der EU Italien (ca. 7 Mio. Tonnen), Spanien, insbesondere die Kanarischen Inseln (ca. 4 Mio. Tonnen), Griechenland (ca. 2 Mio. Tonnen). Die Niederlande führen durch ihre intensive Gewächshauskultur in der Ertrag-je-Hektar-Statistik (fast 500 Tonnen je Hektar). Schlechte Witterungsverhältnisse zur falschen Zeit könnten eine ganze Ernte ruinieren. Deshalb werden Tomaten heute größtenteils im Gewächshaus gezogen, wo CO2-Gehalt, Temperatur und Bewässerung gezielt gesteuert werden. So sind Tomaten aus Österreich fast ganzjährig – von März bis November –verfügbar.

Gesunder Genuss

Hauptbestandteil der Tomate ist Wasser (etwa 95 %), außerdem enthält sie die Vitamine A, B1, B2, C, E, Niacin, sekundäre Pflanzenstoffe sowie Mineralstoffe, besonders Kalium und Spurenelemente. Der rote Farbstoff Lycopin, ein Carotinoid, wirkt antioxidativ und stärkt somit die Immunabwehr. Außerdem verringert es das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und es hat sich als krebsvorbeugend erwiesen. Die Wirkung von Lycopin entfaltet sich aber erst in gekochter Form, in der rohen Tomate ist es unwirksam. Nach Traditionell Chinesischer Medizin wirken Tomaten kühlend auf Magen und Leber, sie erfrischen das Blut, erzeugen Säfte und besänftigen die Leber. Durch den leicht säuerlichen Geschmack ist sie dem Holzelement zugeordnet. Eine Empfehlung, wo sich westliche und östlichen Medizin treffen, lautet: bei Hypertonie (hohem Blutdruck) 1-2 rohe Tomaten morgens nüchtern verzehren.

Kraut, Stielansatz und der grüne Teil der Frucht sind durch das darin enthaltene Tomatidin(entspricht dem Solanin der Kartoffel) giftig. Beim übermäßigen Verzehr dieser grünen Teile kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Wirksam wird das Gift allerdings erst in größerer Menge, bei wenigen Tomaten täglich ist das Entfernen im Grunde nicht notwendig. Tomatensorten, die von Natur aus außen grün sind, können bedenkenlos verzehrt werden. Tomaten sind 14 Tage haltbar und verlieren kaum wichtige Inhaltsstoffe. Fälschlicherweise bewahren allerdings viele Konsumenten, aber auch Gemüsehändler und Einzelhandelsketten Tomaten im Kühlschrank auf, wo sie deutlich an Geschmack, Textur und Haltbarkeit verlieren. Idealerweise sollten Tomaten ungekühlt gelagert werden, so behalten Sie Duft und Aroma.


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Zu Besuch beim Kaiser der Paradeiser

2012-08-16 18.24.20In Frauenkirchen im Burgenland lebt und arbeitet Erich Stekovics, einer der innovativsten  und erfolgreichsten Landwirte Österreichs. Auf der Suche nach dem verlorenen Geschmack hat Stekovics auf der ganzen Welt Tomatensamen gesammelt. Jährlich kultiviert er auf seinen Feldern neben dem Neusiedlersee etwa 600 Sorten, insgesamt besitzt er Samen von über 3.200 alten Tomatensorten. Stekovics besitzt damit die größte Sammlung an Tomaten weltweit. Das milde Klima am Neusiedlersee, dem größten Steppensee Mitteleuropas, ist für den Tomatenanbau ideal: An 300 Tagen im Jahr scheint die Sonne. Und der Wind weht. Das ist gut für die Paradeiserpflanzen, weil so Regen und Morgentau auf natürlichem Weg rasch abtrocknen und Pilze kaum eine Chance haben. Der wesentliche Geschmack kommt laut Stekovics aber vom Boden. Der ist die wichtigste Nährquelle für die Pflanzen. Denn einmal auf dem Feld, werden diese der Natur überlassen. Erich Stekovics schwört auf Bio-Anbau. Es wird nichts gespritzt – und seine Pflanzen werden schon bei der Anzucht abgehärtet: Sie werden relativ kühl groß gezogen und müssen mit sehr wenig Wasser auskommen. Gegossen werden sie in ihrem Erwachsenenleben nur einmal, nämlich beim Auspflanzen ins Freiland  nach den Eisheiligen, Mitte Mai. So bilden die Pflanzen ein überaus kräftiges, tief reichendes Wurzelsystem aus und versorgen sich die ganze Saison über selbständig mit Wasser. Mit seinen unkonventionellen Methoden – Stekovics gießt die Pflanzen wirklich niemals und bindet sie nicht auf – bringt er die Aromen der schmackhaften alten Tomatensorten besonders gut zur Geltung. Den Großteil der Anbaufläche machen einfache Felder aus. Nur relativ wenige Tomaten zieht Erich Stekovics in Gewächshäusern, vor allem die, von denen Samen zur Weitervermehrung genommen werden. 100 bis 200 Samen befinden sich in einer Frucht. 30 bis 40 Jahre sind die Samen haltbar, tiefgekühlt sind sie es unbegrenzt. In simplen Papiertütchen werden die kostbaren Samen aufbewahrt.

Ein gutes Gedächtnis- und Geschmackstraining sind die die unzähligen Namen der vielen Sorten, die auf Stekovics´ Feldern wachsen: Eine alte Moskauer Sorte heißt Pol Robson (rot-grüne Salatparadeiser mit violett-rotem Innenleben) oder die Black Plum, eine mehlige Tomate, die wunderbar für Sugos geeignet ist. Als alte Sorte gilt übrigens, was es seit mindestens 30 Jahren gibt. Aus dem Jahr 1976 etwa stammt „Pepito“ aus der volkseigenen Saatgutzucht der DDR – ein privater Sammler hat sie ihm vermacht. Immer wieder bringen ihm Urlaubsheimkehrer Paradeiser oder Samen vorbei, die sie zum Beispiel auf einem lokalen Bauernmarkt in Griechenland entdeckten. Die Gelbe Johannisbeere ist die älteste Tomatensorte, die es in seinem Betrieb gibt: 1 400 Jahre alt ist die Sorte. Sie stammt aus Peru, schmeckt nach Haselnuss und lässt sich ideal auf Terrasse oder Balkon ziehen, z.B. in einem alten Weinfass – das ist gleichzeitig sehr dekorativ. Stekovics kocht daraus Kompott, mit Orangensaft und in Karamell geschwenkt. Als Salat harmoniert die Gelbe Johannisbeere besonders gut mit Rucola. Weiter geht´s mit Birnenparadeiser aus Frankreich, Tiger Tom, Early Sibiria, Coer de Boef (Ochsenherztomaten, die in Frankreich für € 18,–/kg verkauft werden). Ganz schwindlig wird einem von den vielen Namen und vielleicht auch von den vielen Geschmacksnuancen – man bedenke, alles darf verkostet werden. Die Curly Pink Cherry Tomate erinnert geschmacklich an Himbeeren und die Justinus Zuckersüß, eine alte deutsche Sorte schmeckt wie sie heißt. Die Prune Jaune  – ein pflaumengroßer, orangefarbener CocktailParadeiser – schmeckt wie ein Golden Delicious Apfel. Weniger schön, dafür umso lustiger sieht die Russische Reisetomate aus: Den Paradeiser formen kleine Früchte, murmelgroß. Sie lassen sich ohne Messer voneinander trennen, wie Weintrauben.

Sofort nach der Ernte werden die Tomaten zu Köstlichkeiten wie Sugos oder Chutneys weiterverarbeitet, die man direkt am Hof und in ausgewählten Feinkostgeschäften kaufen kann. Neben den Paradeisern kultiviert der Betrieb mit acht Mitarbeitern auch alte Apfel- und Erdbeersorten und Chilis. Von Juli bis September führt Stekovics täglich Interessierte über seine Felder. Verkostung inklusive! Rechtzeitige Anmeldung wird empfohlen, die Führungen über seine Tomatenfelder sind heiß begehrt.

www.stekovics.at

Buchtipp Stekovics Erich, Atlas der erlesenen Paradeiser. und was man alles mit ihnen anstellen kann

Rezepte mit Tomaten

Tomatensuppe mit Joghurt und Pesto

Für 2 Portionen: 250 ml Gemüsebrühe, 1 Zwiebel, 1 Prise Salz, 4 Fleischtomaten, 100 ml Naturjoghurt, 2 EL Basilikum-Pesto

Fleischtomaten kreuzweise einschneiden und in kochendem Wasser kurz blanchieren. Die Haut abziehen und die Tomaten in Würfel schneiden. Zwiebel fein hacken. Gemüsebrühe erhitzen und darin die Zwiebel mit Salz und Tomatenwürfeln für etwa 10 Minuten kochen. Dann die dickflüssige Suppe auskühlen lassen, mit dem Stabmixer pürieren und im Kühlschrank gut durchkühlen.  In zwei hohe Gläser – gut geeignet sind Cocktailgläser – je 1 EL Basilikum-Pesto auf dem Boden verteilen. Vorsichtig mit je der Hälfte des Joghurts bedecken und dann mit der gekühlten Tomatensuppe auffüllen. Gekühlt servieren.

 

Kartoffel-Gemüse-Gulasch mit Räuchertofu2013-08-29 20.07.44

Für 2 Portionen: (E) 1 EL Olivenöl, 200 g Kartoffeln, 1 Zucchini, (M)  1/2 Stange Lauch oder ½ Bund Frühlingszwiebeln, 1/2 TL Ingwer gerieben, Pfeffer, (W) 300 ml Wasser, Salz, 200 g Räuchertofu (H) 4 Tomaten,  1 EL Apfelessig, (F) 1 EL Paprikapulver

Kartoffeln waschen, schälen und vierteln. Zucchini waschen, der Länge nach halbieren und in mundgerechte Stücke schneiden. Lauch bzw. Frühlingszwiebeln waschen und in dünne Ringe schneiden. Tomaten und Räuchertofu in Würfel schneiden. Olivenöl in einem Topf erhitzen, Lauch bzw. Frühlingszwiebeln anbraten. Kartoffeln und geriebenen Ingwer zugeben und mit Wasser aufgießen. Tomatenwürfel zugeben und mit Paprikapulver würzen. Zugedeckt 10 Minuten kochen. Dann die Zucchinistücke unter rühren, mit Pfeffer, Salz und Essig würzen. Zum Schluss die Tofuwürfel unterrühren und weitere 5 Minuten kochen. Bei Bedarf nochmals abschmecken.

2013-08-29 20.07.55  Hirse-Risotto mit Melanzani und Kichererbsen

 Für 2 Portionen: 1 kleine Melanzani, 2 EL Olivenöl, 100 g Hirse, 250 ml Gemüsebrühe, 1 Zwiebel, ½ Bund      Minze, Pfeffer, Salz, 100 g Kichererbsen, 100 ml Weißwein, 2-3 Tomaten, 100 g (Soja-)Joghurt, Saft ½ Zitrone, ½ TL Kurkuma, ½ TL Currypulver

Kichererbsen mindestens 8 Stunden gut bedeckt mit kaltem Wasser einweichen. Kichererbsen dann abgießen, mit frischem Wasser in einem Topf zustellen und 40 Minuten weich kochen. Melanzani waschen, trocken tupfen und die Enden abschneiden. Melanzani in kleine Würfel schneiden. Zwiebel schälen und fein hacken. 1 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und Zwiebel darin glasig dünsten. Hirse dazugeben und kurz mit dünsten. Den Wein dazu gießen und so lange bei kleiner Hitze kochen lassen, bis der Wein fast aufgenommen wurde. Nach und nach Gemüsebrühe dazu gießen. Alles etwa 20-25 Minuten bei kleiner Hitze kochen lassen und immer wieder rühren.

Restliches Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Melanzaniwürfel dazugeben und bei starker Hitze anbraten. Mit Pfeffer, Salz, etwas Zitronensaft, Kurkuma und Currypulver würzen und gut durchrühren. Tomaten waschen und in kleine Würfel schneiden. Hirse, gekochte Kichererbsen, gebratene Melanzani- und Tomatenwürfel mischen, bei Bedarf nochmals abschmecken. Minzeblätter fein hacken. Für den Dip Joghurt mit Minze, Salz und Zitronensaft gut verrühren und zum Hirse-Risotto reichen.

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Erdbeeren – verführerisch rot und saftig süß

Erdbeeren sind wohl neben Melonen die beliebtesten Früchte des Sommers. Der lateinische Name der Erdbeere „Fragum“, was abgeleitet so viel wie „Duft“ bedeutet, ist ein wunderbarer Hinweis darauf, was diese gesundenFrüchte bieten: einen unvergleichlichen Duft, der gleichzeitig auch das beste Qualitätskriterium dafür ist, dass Erdbeeren saisongerecht eingekauft wurden und vollen Geschmack bieten.  

Die Beere, die eigentlich keine Beere ist

Walderdbeeren sind in Europa seit der Steinzeit bekannt. Im Mittelalter wurden sie bereits auf großen Anbauflächen kultiviert und Erdbeerblättertee und frische Walderdbeeren waren damals als Heilmittel bei Gicht und Rheuma beliebt. Doch die Fruchtgröße der aromatischen Winzlinge blieb klein und die Ernte damit mühsam. Im 18. Jahrhundert wurde die großfruchtigere „Amerikanische Scharlach-Erdbeere“ nach Europa eingeführt.  Um 1750 herum gelang in Holland eine Kreuzung der amerikanischen Sorte mit der großfruchtigen Chile-Erdbeere, die Stammform unserer heutigen Gartenerdbeere (= Fragaria ananassa). Wegen ihres Geschmacks und ihrer Form wird sie auch als Ananas-Erdbeere bezeichnet, oder kurz „Ananas“ wie wir Österreicher Erdbeeren gerne bezeichnen.

Von der Gattung gehört die Erdbeere zu den Rosengewächsen, botanisch gesehen ist sie jedoch eine Sammelnussfrucht. Der rote Teil der Erdbeere ist eine fleischig verdickte Blütenachse (Scheinfrucht), während die auf dem Fruchtfleisch sitzenden Nüsschen die eigentlichen Früchte darstellen.

Heimische (Bio-)Erdbeeren schmecken besserSONY DSC

Pro Jahr verzehren wir konstant etwa 4 kg Erdbeeren, und liegen damit deutlich hinter Äpfeln, Bananen und Orangen. Was auch an der kurzen Saison liegt. Die Hauptangebotszeit der heimischen Früchte reicht von (Ende) Mai bis Juli. Mehr als 50 % der angebotenen Erdbeeren stammen jedoch nicht aus Österreich. Im Handel sind die Früchte ganzjährig aus Israel, Ägypten und Übersee, ab Februar und März auch aus Spanien und Italien erhältlich. Wer die heimische Erdbeerzeit abwartet und regionale und saisonale (Bio)Produkte bevorzugt, schont nicht nur die Umwelt (geringer Chemikalieneinsatz), sondern darf sich auch am feinen Geschmack erfreuen. Zum optimalen Erntezeitpunkt reif geerntete Erdbeeren schmecken aromatisch, süß und saftig. Sie weisen einen höheren Gehalt an Zucker, Vitaminen, Mineralstoffen und bioaktiven Substanzen auf.

Süße Verlockung liefert wertvolle Inhaltsstoffe

Erdbeeren gelten aufgrund ihres niedrigen Kalorien- (32 kcal pro 100 g) und hohen Wassergehalts von 89,9 Prozent als „Schlankmacher“. Mit 150 – 200 Gramm Erdbeeren – das ist eine gute Handvoll – ist der Tagesbedarf an Vitamin C bereits gedeckt. Vollreife Erdbeeren liefern um etwa 20 Prozent mehr Vitamin C  als unreif geerntete. Erdbeeren enthalten auch reichlich Folsäure und die Mineralstoffe Calcium, Magnesium sowie Mangan, Eisen und Kalium. Durch ihre entwässernde Wirkung werden Harnsäuren abgeführt und der Darm mobilisiert. Frische Erdbeeren senken den Blutdruck und schützen vor den sehr schädlichen Freien Radikalen. Doch viel wichtiger sind die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Polyphenole, welche Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Infektionen vorbeugen sowie entzündungshemmend wirken. Zu dieser Gruppe gehören unter anderem die Ferula- und die Ellagsäure, welche einen schützenden Effekt gegen Krebserkrankungen haben. Teeaufgüsse aus den Blättern der Erdbeeren wirken aufgrund der Gerbstoffe und Flavonoiden  adstringierend, das ist hilfreich bei Magen- und Darmkrankheiten (zB. bei Durchfall). Die intensive rote Färbung erhalten die Erdbeeren durch die Pflanzenfarbstoffe Anthocyan und Kämpferol, welche auch für ihre antioxidative Wirkung bekannt sind. Für ihren charakteristischen würzig-aromatischen Geschmack sind mehrere hundert Aromastoffe verantwortlich.

Erdbeeren unverträglich?

Reifes Obst ist generell besser verträglich als unreifes. Manche Menschen klagen nach dem Genuss von Erdbeeren über juckenden Ausschlag (Nesselsucht) oder Magenschmerzen –  eine Erdbeerunverträglichkeit die Ursache sein. Auslöser hierfür ist häufig der chinin-ähnliche Stoff „Fragarianum“. Bei manchen Personen hilft es, die Früchte kurz vor dem Verzehr mit kochendem Wasser zu übergießen und dann kalt abzuschrecken oder sie zu pürieren. Hilft dies nichts, muss leider auf Erdbeeren verzichtet werden. Empfehlenswert ist auch, auf Bio-Erdbeeren zurückzugreifen, eine Reaktion auf Spritzmittel könnte ebenfalls die Ursache der Unverträglichkeit sein.

Personen mit einer Histamin-Intoleranz sollten bei Erdbeeren ebenso vorsichtig sein. Erdbeeren sind Histamin-Liberatoren, dh. sie fördern die Histaminbildung im Körper, was bei empfindlichen Personen entzündungsähnliche Reaktionen oder Hautreizungen auslösen kann. Birkenpollen-Allergiker haben ebenso häufig eine Kreuzreaktion mit Erdbeeren (bzw. auch mit Äpfeln und Nüssen).

Einkaufs-Tipps und Tricks

  • Reife Erdbeeren bevorzugen. Unreife Früchte haben wenig Aroma und schmecken säuerlich.
  • Reife Erdbeeren sind an der intensiv roten Farbe erkennbar. Sie sind weich, saftig, schmecken süß und der Stängel sowie die Blätter lassen sich leicht entfernen.
  • Kleine Erdbeeren haben meist ein intensiveres Aroma und schmecken süßer.
  • Wenn Sie Erdbeeren in Schalen kaufen, achten Sie darauf ob unten Flüssigkeit ausläuft. Wenn Saft durch den Boden der Schale sickert, sind sie vielleicht überreif oder aber gequetscht. Besser eine trockene Schale nehmen.
  • Beim Kauf darauf achten, dass im Becher keine verschimmelten Früchte sind.
  • Die frischesten Erdbeeren bekommt man direkt vom Erzeuger und dort am besten aus biologischer Landwirtschaft und selbst gepflückt. Die Haupterntezeit für österreichische Früchte ist von Mai bis Juli.
  • Um das Auslaufen von Saft und Nährstoff-Verluste zu verhindern, Erdbeeren bitte mit ihren grünen Kelchblättern und einem Stück Stiel pflücken.
  • Erdbeeren sind sehr empfindliche, daher am besten erst kurz vor dem Verbrauch in kleinen Mengen kaufen.
  • Erdbeeren verderben rasch, am besten ungewaschen auf einem Teller ausgebreitet oder in einer großen Schüssel im Kühlschrank      aufbewahren. Beschädigte oder matschige Früchte aussortieren, da es bei diesen schnell zu Schimmelbildung kommt.
  • Um Vitaminverluste zu vermeiden,  Erdbeeren erst kurz vor dem Essen waschen und klein schneiden. Bitte nicht im Wasser liegen lassen.
  • Im Kühlschrank  (2 bis 6 °C) sind Erdbeeren ungefähr ein bis zwei Tage haltbar. Bei  Temperaturen zwischen 0 und 2 °C können sie bis zu fünf Tage gelagert werden.

 

Erdbeer-Rezepte

Erdbeeren harmonieren mit vielen Zutaten wie Eis, Kuchen, Käse, sie passen in den Salat, man kann sie süß essen, aber auch mit Pfeffer und Essig. Im Sommer sind Erdbeeren in Buttermilch oder mit Joghurt ein erfrischendes Dessert. Hier ein paar Rezepte zum Ausprobieren:

Power-Shake mit Beerenfrischer Erdbeershake / fresh strawberry shake

Zutaten für 1 Person: 300 ml Sojamilch, 1 EL Honig, 1 Prise Kardamompulver, 100 g Seidentofu, 150 g Beeren (z. B. Himbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren), 1/2 TL Kakaopulver

Sojamilch im Standmixer mit Honig, Kardamompulver, Seidentofu, Beeren und Kakaopulver pürieren. Am besten gut gekühlt servieren.

Info: Seidentofu ist eine besonders feine Tofuvariante. Bei der Herstellung wird die mit Nigari (ein aus Meerwasser gewonnenes Gerinnungsmittel) vermischte Sojamilch in Hartschalen versiegelt und anschließend erhitzt. So entsteht von der Konsistenz eine Art stichfester Joghurt, da hier die Molke nicht entfernt wird. Seidentofu eignet sich hervorragend für die Herstellung von Soßen, Dressings und Süßspeisen.

Erdbeer-Sorbet mit Wodka

Zutaten für 4 Personen: 500 g Erdbeeren, Saft 1/2 Zitrone, 40 cl Wodka, Zucker oder Honig nach Geschmack

Erdbeeren waschen, in Stücke schneiden und im Mixer pürieren mit den restlichen Zutaten pürieren. Für 4 bis 5 Stunden ins Tiefkühlfach geben, hin und wieder umrühren.

Chicoree-Salat mit Erdbeeren

Zutaten für 2 Portionen:  2 Stück Chicoree , 1 Handvoll Erdbeeren, 1EL Sesamöl, 1 EL Sesam, Pfeffer, Salz, 1EL weißer Balsamico-Essig,

Chicoree und Erdbeeren in kleine Stücke schneiden und vermischen. Aus Balsamico-Essig, Sesamöl, Salz und Pfeffer eine Marinade bereiten. Salat damit vermischen und mit Sesam bestreut servieren.jn

Himbeeren – sinnlich und erotisch

Also die Aufgabe ist nicht ganz einfach. Eine Facebook-FanIn (ist das politisch so korrekt) hat mir quasi den Auftrag vermittelt, ich soll was über die erotische Wirkung von Himbeeren schreiben. Jetzt grüble ich schon zwei heiße Sommernächte darüber und damit das aufhört, schreibe ich mir meine Assoziationen dazu von der Seele. Was raus ist, ist raus und schafft dann wieder Platz für andere Grübeleien. Und Achtung: es könnte sein, dass der Beitrag nicht ganz jugendfrei wird! Also bitte nur weiterlesen, wenn Sie schon über 18 Jahre alt sind….

Erotisch essen

Seit letzter Woche bin ich ja im Thema ganz gut eingearbeitet. Am Samstag fand der erste „Mädels-Polterabend“ im essen:z kochstudio statt. Und ich wollte mir was besonderes einfallen lassen, habe ausgiebig recherchiert zu aphrodisierenden und liebesstärkenden Speisen und Lebensmitteln. Vorbereitet wurde dann eine Blindverkostung mit allerlei Köstlichkeiten (Schokolade, Granatapfel) und „potentem“ Gemüse (Sellerie, Spargel) und dazu gab es schlüpfrige Hintergrund-Infos, die die Mädels durchaus erheiterten. Ich sag nur: bis ins 16. Jahrhundert wurde Männern geraten, Ihren – ihr wisst schon was – mit Selleriesaft einzureiben, damit die holde Maid ihn „schön lieb“ hat. Ist nicht von mir, ergaben meine Recherchen. Die Bilder dazu lass ich jetzt in Eurem Kopf, bei mir ist ja derzeit die Himbeere. Wie gesagt, viel recherchiert, aber zu Himbeeren ist mir nichts erotisches untergekommen…. was schreib ich also jetzt.

Zart, rosa und weich….

von_Maren Beßler_pixelio.de

Am besten  ich lege mir mal eine Himbeere vor mich hin. Und wenn ich sie dann so genau anschaue, dann ist es eigentlich offensichtlich. Was noch ist so zart, so schön rosa und weich – na hat´s geklingelt? Rosig schöne Brustwarzen – da haben wir eine erotische Verbindung! Auch wenn Internet-Recherchen zum Thema Erotik und Essen eher geschälte Pfirsich-Hälften mit gehackten Mandeln an der Spitze in der Mitte als „Brust-Imitat“ empfehlen. Wir könnten uns ja jetzt an frische Himbeeren halten. In Zeiten des Internets habe ich dann noch eine google Recherche gestartet. Meine Stichworte waren „Himbeere“ und „erotisch“ und es kamen sage und schreibe 118.000 Ergebnisse. Ob die alle brauchbar sind? Was habe ich denn so gefunden:

– an 1. Stelle amazon: mit einer riesigen Auswahl Himbeere Erotik und und viele weitere Artikel im Bereich Bücher zu dauerhaft niedrigen Preisen. Ein Klick und da gibt es dann „Food for love“  und Tigerblick trifft Himbeerlächeln: Wie Ihnen das Unbewusste dabei hilft, lustvoll zu flirten – ganze 2 Bücher werden gelistet und das ist die riesige Auswahl?

– an 2. Stelle ebay: mit Massagekerze Himbeere Erotik, das klingt schon vielversprechender. Ceduxion vom erotec versand, die Wortspiele sind erheiternd, sogar mit Soja Wax, also vegan und ganz geschmackvoll präsentiert. Sofort Kauf um 15,95 möglich, aber ich kann noch widerstehen

– an 3. Stelle der kochmeister.com mit 2 „Himmlische himbeeren erotischen Rezepte“ – endlich sind wir auch kulinarisch beim Thema angelangt. Hier das erste Himmlischen Himbeeren- Rezept, klingt einfach, aber gut: 500 g Himbeeren leicht zuckern (wenn überhaupt – das ist Geschmackssache) frisch gemahlenem Pfeffer aus der Pfeffermühle darüber geben (das verstärkt das Aroma) und mit 60 ml schottischem Whiskey verfeinern und umrühren. Schon ist die Fahrt in den himmlischen Himbeerhimmel garantiert. Geht sicher auch mit Wodka oder Slibowitz, oder vielleicht sogar mit Himbeerschnaps. Erfahrungsberichte werden gerne entgegen genommen.

Das zweite Rezept ist schon etwas ambitionierter und gefällt mir mit meinem 5 Elemente Hintergrund recht gut. Indisch gewürztes Himbeer-Lassi, doppelt erotisch weil auch mit Rosenwasser und Kardamom. Laut Autor ein getestetes Rezept. Sehr gesund, sehr erfrischend, einfach himmlisch… Hier findet ihr die genaue Rezeptur http://www.kochmeister.com/r/41563-himbeer-lassi-maha-lakshmi.html

So das war´s mit google und Internet – vor Kondomen mit Himbeergeschmack will ich Euch verschonen. Wobei ein Link hat jetzt doch noch meine Aufmerksamkeit erregt. Und zwar geht es da um Himbeereis in heißem Tee auf http://www.songlexikon.de/songs/himbeereisim, ein Song, mit dem sich eine deutsche Schlagerband ein Denkmal gesetzt hat, von erotischen Konnotationen ist da die Rede….

Botanisch und kulinarisch

Jetzt ernsthaft, was hat es mit Beeren und vor allem Himbeeren so auf sich. Die Himbeere gehört zur Familie der Rosengewächse, zur Gattung Rubus. Entgegen ihres Namens zählt sie genau genommen botanisch nicht zu den Beeren. Sie ist eine Sammelnuss- oder Sammelsteinfrucht mit jeweils einem Kern in den vielen kleinen aneinander liegenden Früchten. Das ist doch interessant, nicht? Himbeersträucher sind in den Laubwäldern Mittel- und Nordeuropas sowie in Nordamerika häufig wild anzutreffen bzw. sind sie auch beliebte Gartensträucher. Die Früchte des bis zu zwei Meter hohen Strauchs können von Mai bis Oktober geerntet werden.

Seit dem Altertum sind Himbeeren als Heilpflanzen bekannt und wurden vor allem in den Klöstern bzw. Klostergärten kultiviert. Die Himbeere ist reich an Vitaminen, Spurenelementen und sekundären Pflanzeninhaltsstoffen. Sie stimuliert die körpereigenen Abwehrmechanismen, unterstützt das Immunsystem und regt den Stoffwechsel an, außerdem werden der Frucht antibiotische, appetitanregende, entwässernde und abführende Wirkung nachgesagt. Die weiteren gesundheitlichen Vorteile und Wirkungen sind vielfältig, aber erotisch klingt das alles nicht – mehr nach wichtiger Zutat im Altersheim: Die Wirkstoffe der Himbeere helfen bei Blasen- und Nierenleiden, Sodbrennen und Verdauungsstörungen. Himbeeren enthalten Zitronensäure, diese beeinflusst den Harnstoffwechsel, wirkt treibend und reinigend.  Sekundäre Pflanzenstoffe wie die Ellagsäure und die Pflanzenfarbstoffe (Flavonoide) haben eine antioxidative Wirkung: Sie machen Krebserreger unschädlich und stärken das Immunsystem.  Himbeeren enthalten auch Rutin, ebenfalls ein Flavonoid, welches zusätzlich einen blutreinigenden Effekt hat, die Blutgefäße stärkt und bei Krampfadern, Besenreisern und Hämorrhoiden hilft. Autsch – jetzt ist es ganz aus mit der Erotik! Was kommt jetzt noch? Ach ja, Himbeeren wirken kühlend und Fieber senkend, weshalb uns schon unsere Großmütter bei Fieber Himbeersaft gegeben und angeblich so die schweißtreibende Wirkung der Früchte genützt haben. Himbeerblätter wirken leicht adstringierend und kommen als Zusatz zu Gurgelwasser oder in Tee zur Blutreinigung oder gegen schädliche Darmbakterienl zum Einsatz. Wie alle Früchte enthält auch die Himbeere viel Vitamin C, aber auch ProVitamin A und Vitamin B.  Aufgrund des Eisengehalts, spricht man ihr blutreinigende und blutbildende Effekte zu. Auch nach TCM – wo der Grundsatz gilt: Rot bildet Blut – wird die blutaufbauende Wirkung von Himbeeren (und allen roten Beeren) sehr geschätzt.

von olga meier-sander_pixelio.de

Stachelige Erotik-Spiele

Bevor das jetzt alles weiter abtörnt, lassen wir unsere Fantasie nochmals spielen. Himbeersträucher sind ja dornige Büsche, für alle, die gerne kleine Sado-Maso-Spielchen treiben, vielleicht doch noch das richtige Erotik-Spielzeug. Ich seh schon ab morgen alle durch die Wälder streifen und stachelige Himbeerzweige sammeln. Nach sorgfältiger Ernte der druckempfindlichen Früchte sind die Zweige dann zu wollüstigen Spielen zu gebrauchen. Ist zwar nichts für empfindliche Gemüter (zu denen ich mich auch zähle), aber der/die ein oder andere LeserIn ist jetzt vielleicht auf eine Idee gekommen.

Himbeeren genießen

Zuletzt noch eine gute Nachricht: Himbeeren sind immer naturbelassen, denn durch ihre hohe Empfindlichkeit ist ein Spritzen mit Pestiziden unmöglich, die Beeren wären sofort ruiniert. Für GenießerInnen – sie schmecken frisch vom Strauch am Besten. Im Gemüsefach des Kühlschranks halten sie sie 1-2 Tage – dazu die Folie entfernen, damit sie nicht schimmeln. Himbeeren enthalten viel Pektin – weshalb sie sich gut zum Einkochen von Marmelade eignen. Probieren Sie doch einmal ganz neue Kombinationen – z.B. Himbeer-Marmelade, gewürzt mit fein gehacktem Chili, da wird´s gleich wieder feuriger. Und fast hätte ich die wichtigste Zubereitung von Himbeeren vergessen: Heiße Liebe – wer kennt die nicht!? Köstlich kaltes Vanille-Eis mit heißen Himbeeren, dazu noch Schokosauce und wir alle sind im (erotischen) Himmel.

UPDATE Juni 2020:

Essen ist etwas höchst Sinnliches und Essen mit allen Sinnen macht Spaß, schafft Bewusstsein und sorgt für Gesundheit. Ich habe mir die Frage gestellt – Ist dieser sinnliche Aspekt des Essens Teil der Ausbildung zur integrativen Ernährungsexpertin? Ja, indirekt ist er es. Definitiv. Wer sich gesund nach seinem eigenen Temperament ernährt fühlt sich einfach fitter. Da ist die Erotik dann easy!
Übrigens: Himbeeren sind immer naturbelassen, denn durch ihre hohe Empfindlichkeit ist ein Spritzen mit Pestiziden unmöglich, die Beeren wären sofort ruiniert. >>> was sagt uns das? Natürliche Ernährung sorgt für Vitalität und Lebensfreude.
Habe ich Dein Interesse geweckt? Du willst Deine Lebensfreude und Vitalität – und die deiner Klienten -mit integrativer Ernährung stärken? Am 1. Oktober startet der nächste Lehrgang. https://einfach-essen.com/akademie. Bewirb Dich – office@essenz.at – die ersten Anmeldungen laufen bereits.

Melonen – erfrischend und vielfältig

Süß, saftig und super erfrischend: Melonen sind typische Sommerfrüchte. Egal ob große, saftige Wassermelonen oder kleine, süße Honig- oder Zuckermelonen, die Auswahl ist nahezu grenzenlos. Schon vor über 4.000 Jahren erfrischten die kugeligen Früchte, die ursprünglich aus dem tropischen und subtropischen Westafrika stammen, die alten Ägypter und verbreiteten sich von dort in den mittleren Osten und nach Asien. In Europa wurden Sie ab dem 15. Jahrhundert in Frankreich und Italien angebaut, woran uns noch die Cantaloup-Melonen erinnern, die in der päpstlichen Sommerresidenz von Cantalupo den Kirchenfürsten serviert wurden.

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Viel Wasser, Kalium und Lycopin

Melonen bestehen zu 85-95 % aus Wasser und wirken deshalb an heißen Sommertagen besonders erfrischend.  Aufgrund der saisonalen Verfügbarkeit von Juni bis August sind sie in der Zeit geschmacklich am Besten und dazu auch noch preisgünstig. Wenn sie gekühlt gegessen werden, sind sie eine gute Alternative zu Eis – mit wesentlich weniger Kalorien (100 Gramm Wassermelonen liefern nur 30-40 kcal). Wassermelonen enthalten einen hohen Anteil an Lycopin, welches vor Herzerkrankungen und Krebs schützen soll. Außerdem enthalten sie viel Vitamin C, Beta-Carotin (Provitamin A) und Kalium, welches durch die entwässernde Wirkung das Herz entlastet und den Blutdruck reguliert. Zusätzlich liefern Melonen reichlich Pantothensäure, die für die Regeneration der Haut (besonders bei Sonnenbelastung) unabdingbar ist. Schon 150 Gramm Melonen liefern 40 Prozent der empfohlenen Tagesration. Die Kohlenhydrate von Melonen sind leicht verdaulich, können von unserem Körper schnell aufgenommen und verwertet werden – sie sind also ein optimaler, kleiner Energieschub, wenn die Sommerhitze mal richtig anstrengend ist…

Angenehm kühlend

In der TCM zählt Wassermelone zu jenen Früchten die am stärksten kühlen. Besonders, wenn Sie viel schwitzen oder zu starken Hitzegefühlen neigen, dann sollten Sie vermehrt von dieser köstlichen Frucht essen. Melonen reduzieren innere Hitze, besonders Magen-Darm-Hitze und unterstützen das Wasserlassen. Bitte aber nicht im Übermaß verzehren, wenn Sie zu Kältegefühlen oder Verdauungsschwäche neigen. Die kühlende Wirkung kann durch den „Schweißstopper“ Salbei oder kühlende Minze noch verstärkt werden, z.B. in einem Melonen-Salat mit gehackten Kräutern.

Melonen – ein Fruchtgemüse

Rainer Sturm, pixelio.de

Botanisch gehören Melonen zur Familie der Kürbisgewächse, sind also mit Gurken und Zucchini verwandt und gelten – streng genommen – gar nicht als Obst, sondern sind ein Fruchtgemüse. Der Name „melo“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Apfel“. Es wird hauptsächlich zwischen Zuckermelonen und Wassermelonen unterschieden. Der Begriff Honigmelone wird häufig als Synonym für Zuckermelone verwendet, beschreibt aber genaugenommen die Zuckermelonen-Unterart.

Melonen-Potpouri

Wassermelonen sind die bekannteste Sorte. Mit ihrer glatten, tief grünen Schale, dem knallroten saftigen, leicht süßlichen Fruchtfleisch und den zahlreichen dunkelbraunen essbaren Kernen kennt sie jedes Kind. Sie sind der beste essbare Durstlöscher – ideal verpackt und köstlich erfrischend.

Die Artenvielfalt der Zuckermelonen ist enorm – mehr als 500 Sorten lassen sich grob in vier Gruppen einteilen: Honigmelonen, Netzmelonen, Cantaloup-Melonen und Ogen-Melonen. Als klassische Honigmelone kennen wir die Gelbe Kanarische Melone mit auffällig leuchtender Schale. Im Gegensatz zu den anderen Zuckermelonen duftet sie nicht. In Zuckermelonen sind die Kerne immer mittig angeordnet, so dass sie gut herausgeschabt werden können. Die Honigmelonen sind die bekanntesten Vertreter der glatten Zuckermelonen. Typisch sind ihre leuchtend gelbe Schale, ihre „Football-Form“ und ihr zarter Geschmack. Ihr feines, wenig parfümiertes „Ananas-Aroma“ harmoniert besonders gut mit Rohschinken und wird durch frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer ideal betont. Das Fruchtfleisch kann hellgelb, grün oder gelborange sein.

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Die Netzmelonen sind mittelgroß, meist kugelförmig und haben eine Netzstruktur auf ihrer Schale. Das Fruchtfleisch variiert von weiß-grün bis zu einem zarten apricot. Bedeutendster Vertreter ist die Galiamelone, mit einer leicht genetzten gelben Schale. Ihr grünlich-weißes Fruchtfleisch schmeckt saftig-süß und leicht parfümiert – ähnlich wie die Honigmelone. Sie ist eine Kreuzung aus der Honig- und der Ogenmelone. Ihre grün-gerippte Schale färbt bei der Reife gelblich mit grünem Schimmer.

Cantaloup-Melonen sind die kleinsten und aromatischsten Zuckermelonen mit einem intensiven, blumigen Aroma, das an Papaya und Pfirsich erinnert. Ihre Schale ist glatt oder gerippt, mit typischen grünen Furchen. Sehr beliebt bei uns ist die Charentaismelone, mit einer glatten grünlich-gelben Schale mit typischen Rippen. Sie kommt überwiegend aus Frankreich und hat ein kräftig-oranges, cremig-weiches Fruchtfleisch und einen verführerischen Duft. Aus einer Kreuzung der Charentais mit Netzmelonen sind genetzte Charentais entstanden, mit einem orangenfarbenen, süßen Fruchtfleisch, das etwas fester ist als bei der glatten Charentais. Und wem jetzt noch nicht schwindlig ist von der Sorten-Vielfalt: Ogen-Melonen sind Mini-Melonen aus einer Kreuzung zwischen Netz- und Cantaloup-Melonen. Sie haben ein festes weißes Fruchtfleisch und eine dunkelgrüne, längs gerippte Schale. Sie passen ideal zu Schinken & Co  und sie lassen sich gut zu Kugeln ausstechen.

Tipps für  Einkauf und Lagerung

Reife Zuckermelonen riechen angenehm süß, und geben bei leichtem Druck am Stielende etwas nach. Bei den nicht duftenden Honigmelonen ist es schwierig, reife Exemplare zu erkennen. Wenn eine Melone zu stark duftet, ist sie bereits überreif. Schmackhafte Melonen sind prall und fest – haben keine Flecken und nur kleine Risse in der Schale. Cantaloup- und Netzmelonen zeigen bei optimaler Reife einen ringförmigen Riss um den Stielansatz.  Wenn Sie aufgeschnittene Melonenviertel kaufen, achten Sie darauf, dass das Fleisch fest und weder faserig noch mehlig ist. Wassermelonen verraten mit ihrem Klang den Reifegrad. Beim Klopfen auf die Schale lässt ein voller, tiefer Ton auf reifes Fruchtfleisch schließen. Klingt es hohl, hat die Frucht nicht viel Wasser eingelagert, ist also unreif oder trocken. Auch wenn Melonen zuhause noch nachreifen, haben die bereits auf dem Feld ausgereiften Melonen das intensivste Aroma. Im Vergleich zu gleichgroßen unreifen sind reife Melonen in der Regel schwerer. Übrigens, auch bei Melonen gilt: Bio schmeckt besser! Und bei Bio-Wassermelonen können sie sogar die Schale mitessen, wenn Sie auf den knackig-herben Genuss stehen – denn die ist garantiert frei von Pestiziden.

Melonen wachsen in warmen Regionen, und können bei Zimmertemperatur 7 – 10 Tage gelagert werden. Angeschnittene Melonen in (Frischhalte)Folie wickeln, in den Kühlschrank geben und rasch essen, denn sie verderben schnell. Außerdem bekommt ihnen langes Lagern im Kühlschrank nicht, weil sie an Geschmack verlieren und den Geruch anderer Lebensmittel annehmen. Zum Einfrieren sind Melonen nicht geeignet. Durch den hohen Wasseranteil werden sie matschig und ungenießbar.

So schmeckt Melone am besten

Eisgekühlt schmecken Melonen am allerbesten.  Vor dem Aufschneiden mit einem scharfen Messer die Schale kurz reinigen, dann auf einem Brett oder stabilen Untergrund in mundgerechte Viertel oder Spalten schneiden. Melonen lassen sich auch super als Würfeln oder Kugeln in frischen Fruchtsalaten servieren – die Kerne am besten mit einer kleinen Gabel oder einem Messer entfernen. Beliebt sind Vorspeisen mit Melonen (mit Rohschinken, Geflügel oder geräuchertem Fisch), sie ergänzen erfrischende Cocktails und Bowlen und harmonieren gut mit anderen Obstsorten in Desserts oder Obstsalaten. Hier ein paar sommerliche Ideen

Manfred Walker, pixelio.de

zum Ausprobieren:

  • Melonensorbet:     Melonenstücke (ohne Kerne)  im Standmixer mit einigen Eiswürfeln pürieren, bei Bedarf mit etwas braunem Zucker oder Ahornsirup süßen.
  • Melonenwürfel:      Passen      wunderbar zu knackigen oder  bitteren Salatsorten wie Endivien oder Chicoree.
  • Melonensalsa:      Einige Stückchen Melonen in Würfel schneiden und zur würzigen Tomatensalsa geben, ein besonderer Dips für gegrillten Fisch oder Geflügel.
  • Melonenaroma intensivieren:      Versuchen Sie es einmal wie die Mexikaner, Melonen mit Chilipulver bestreuen oder frisch gepressten Limettensaft darüber träufeln.
  • Melonenüberraschung:      Frisch      ausgestochene Melonenkugeln in      Prosecco, Sommer „Gspritz´ten“ oder  in Bowlen geben.

 

Melone und Erdbeeren mit Ingwer-Honig-Joghurt

Zutaten für 4 Portionen:

1 Honig-/Zuckermelone,  250 g Erdbeeren, 1 TL Ingwer, fein geraspelt 500 g (Soja)Joghurt, Honig nach Geschmack, Minze zum Garnieren

Melone schälen, Kerne entfernen und in mundgerechte Stücke schneiden. Erdbeeren waschen und halbieren. Obst auf vier Gläser oder Schüsseln verteilen.  Joghurt mit Ingwer und Honig verrühren und über das Obst verteilen. Mit Minze garniert servieren.

Quellen: Wikipedia, basic bio newsletter