Archiv der Kategorie: Obst/Früchte

Kirschen und Weichseln, wenn ich nur aufhören könnte…….

Ich liebe die Sommermonate mit dem wunderbaren Angebot an frischem Obst und Gemüse. Kirschen und Weichseln haben es mir besonders angetan, deshalb heute ein paar Infos für Euch und natürlich auch zwei Rezepte zum Ausprobieren. Auch jetzt steht ein Schälchen Kirschen an meinem Schreibtisch, wenn ich nur aufhören könnte…….

Kirschen und Weichseln – was ist der Unterschied?

Kirschen gehören zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) der Gattung Prunus. Wir unterscheiden die Süßkirsche (Prunus avium) von der Sauer-Kirsche oder Weichsel (Prunus cerasus), aber es gibt auch Kreuzungen beider Sorten. Die Weichseln unterscheiden sich vor allem im Fruchtsäuregehalt und folglich im Geschmack von den süßen Kirschen. Je nach Sorte sind die Früchte gelb, hellrot bis fast schwarz gefärbt. Sie müssen möglichst mit Stielen geerntet werden, um ein „Verbluten“ zu verhindern, da sie nach der Ernte nicht nachreifen können. Während wir im Mai schon auf türkische, spanische oder italienische Kirschen zurückgreifen können, liegen die heimischen Ernteerträge erst im Juni und Juli in den Regalen. Im Spätsommer werden vor allem aus den USA und der Türkei Kirschen importiert.

Zur Geschichte….

Kirschen wurden schon im Neolithikum gegessen, aber so richtig populär machte sie der römische Feldherr Lucullus, der 64 v.Chr. aus Kleinasien eine Süßkirsche nach Rom brachte und sie großzügig anbauen ließ. Ihm hat die Kirsche auch den botanischen Namen Prunus cerasus zu verdanken. Denn  Lucullus ließ in der eroberten Stadt Kerasos Kirschbäume pflanzen. Die Kirschen machten seinen Namen zum Symbol des sinnlichen Lebensgenusses.

Seither werden Kirschbäume gehegt und gepflegt in über 1000 Sorten. Kirschen sind sehr widerstandsfähige Obstbäume und die Entwicklung der Frucht geht rasch – in 100 Tagen von der Blüte bis zur Ernte. Somit gehören Kirschen zu den ersten Sommerfrüchten auf dem Markt.

Die Heilkraft der Kirschen

Die Volksmedizin nutzt seit Jahrhunderten die Heilkraft der Kirschen. Ein Aufguss aus Kirsch-Stielen wirkt herzstärkend und harntreibend. Er wird auch gerne als Gesichtswasser bei Pickel und Mitesser eingesetzt.

Kirschen sind nicht nur optisch verführerisch, auch gesundheitlich haben sie einiges zu bieten, vor allem viel Vitamin C und das Superflavonoid Anthozyan, welches in der roten Farbe enthalten ist. Anthozyane verlangsamen die Zell-Alterung und wirken degenerativen Krankheiten entgegen. Die farbgebenden Anthocyane wirken antioxidativ, das heißt, sie neutralisieren freie Radikale, die unsere Gefäße und die Zellen angreifen und stärken somit das Immunsystem. Weitere enthaltene Nährstoffe sind Carotin, Folsäure, B-Vitamine und Vitamin C. Je dunkler die Sorten sind, desto mehr Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium, Phosphor und Kieselsäure sind enthalten. Somit unterstützt der regelmäßige Genuss dieser Früchte den Aufbau von Knochen und Zähnen, das Nervensystem und die Blutbildung. Kirschen wirken entwässernd, daher werden sie zur Entlastung von Herz und Kreislauf sowie Leber und Niere empfohlen. Und obwohl Kirschen sehr süß sind, liefern sie nur rund 58 kcal/100 g.

In der TCM gehört die Kirsche zu den „warmen“ Obstsorten, wodurch auch der rohe Konsum durchaus vertretbar ist. Nach TCM wirkt die  Kirsche mit dem süßen Geschmack direkt auf die Mitte, Milz und Magen. Außerdem hat sie eine nährende Wirkung auf Leber und Niere. Deshalb kommt sie therapeutisch bei Appetitlosigkeit, Verdauungsproblemen, Abgeschlagenheit, trockener Haut und trockenem Mund, aber auch bei Kraftlosigkeit und Taubheit der Gliedmaßen zum Einsatz.

Die Symbolkraft von Kirschen

In Japan sind Kirschen geheiligte Bäume. Die Kirschblüte ist alljährlich landesweit ein Fest. In der japanischen Mythologie steht diese Blüte als Symbol der Vergänglichkeit: „Wie der Frühlingswind den Blütenschnee der Kirschen sanft mit sich nimmt und der Erde wiedergibt, so fällt auch das Ich und vergeht“, beschreibt ein Gedicht die japanische Lebenshaltung.

Die Kirsche wird in vielerlei Hinsicht mit Erotik und Liebe in Verbindung gebracht. Die unschuldig anmutende weiße Farbe der Blüte, das Herzrot der herzförmigen Frucht oder der Barbarazweig (der meist ein Kirschzweig ist), der nach altem Brauchtum als Wahrsager fungiert.

Praxis-Tipps

Achten Sie beim Einkauf auf Früchte mit kräftiger Farbe, die einen grünen, frischen Stiel haben. Gut gekühlt sind Kirschen einige Tage haltbar, vor dem Verzehr sollten sie aber zu Zimmertemperatur „aufwärmen“, damit sie ihr volles Aroma entfalten.

Nach dem Kirschen essen sollte kein Wasser getrunken werden, denn – vor allem bei Kindern – kann das zu „Bauchweh“ führen. Kirschen mit Wurmbefall haben meistens weniger Glanz. Bei Verdacht sollte man die Kirschen 15 Minuten in lauwarmes Wasser legen. Die Maden kriechen dann aus den Früchten.

Kirschen, aber auch Weichseln, schmecken sehr gut im Strudel oder im Kuchen. Für die kalte Jahreszeit kann man auch Marmelade, Gelee, Saft oder Kompotte machen. Auch Schnaps, das bekannte Kirschwasser, wird aus den Früchten hergestellt. Aber am besten sind sie roh frisch vom Baum. Kinder verbinden das dann gerne mit einem Kirschkernspuck-Wettbewerb. Die Kerne sollten idealerweise gleich eingesammelt werden. Daraus kann man ein Kirschkernkissen nähen, das warm bei Bauchweh oder Verspannungen hilft und im Kühlschrank vorgekühlt bei Gelenksschmerzen.

Kirschenmichl

2 Portionen

4 Scheiben Vollkorn-Toastbrot, Butter für die Form, 200 ml (Soja- oder Reis)Milch, 1 EL Vanillezucker, 3 Eier, Kardamompulver, 500 g Kirschen, ½ TL Kakaopulver

Toastbrot kurz toasten und auskühlen lassen. Backofen auf 180 Grad vorheizen. 2 Brotscheiben in eine mit Butter eingefettete Auflauf-Form legen. Kirschen waschen, entkernen und gleichmäßig auf die Brotscheiben verteilen. Mit den restlichen beiden Scheiben abdecken. Milch mit Vanillezucker, Eiern, Kardamom und Kakao gut verquirlen und über dem Auflauf verteilen. Im Backofen bei 180 Grad für 30 – 35 Minuten backen. Mit Staubzucker bestreut servieren.

Hirse-Weichsel-Auflauf

125 g Hirse, 1 Zimtstange, 2 Eier, 60 g Zucker, 50 g Butter, 50 g geriebene Mandeln, 2 Kardamomkapseln, 300 g Weichseln, 100 g Topfen oder Sauerrahm, 1 Prise Salz, Schale einer halben Zitrone

Hirse gut waschen und in einem Topf mit der doppelten Menge Wasser, Zimtstange und Kardamomkapseln aufkochen. Dann zugedeckt für etwa 15 Minuten auf kleiner Flamme ausquellen lassen. Backrohr auf 180 °C vorheizen. Weichseln waschen und entkernen.

Die Eier trennen. Eiklar mit Salz und der Hälfte des Zuckers zu steifem Schnee aufschlagen. Eidotter mit Butter und dem restlichen Zucker schaumig rühren. Topfen oder Sauerrahm unterrühren. Die Masse mit der gekochten Hirse und den geriebenen Mandeln vermischen. Zuletzt Eischnee vorsichtig unterheben. Eine Auflaufform zuerst mit der Hälfte der Hirsemasse befüllen, die Hälfte der Weichseln darauf verteilen, mit Hirse bedecken und die restlichen Weichseln oben in die Hirsemasse drücken. Den Auflauf im Backofen 35 bis 40 Minuten backen.

GUTEN APPETIT!!!!

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SAUER MACHT LUSTIG

Manch einer verzieht schon beim Gedanken an die herbsauren Stangen die Mundwinkel, andere lieben den typischen Geschmack des Rhabarbers. Nur kurze Zeit, zwischen April und Juni werden die rotgrünen und herbsauren Stangen des „Rheum rhabarbarum“ geerntet und frisch angeboten. Rhabarber ist somit der Inbegriff des Frühlings. Wenn man Rhabarberstangen auf dem Markt entdeckt, dann ist der Winter wirklich vorbei. Nutzen wir also seine Hoch-Zeit und genießen seinen kraftvollen, erfrischenden Geschmack.

Die Wurzel der Barbaren

Rhabarber kommt ursprünglich aus Asien. Sein botanischer Name erinnert – aus Sicht der damaligen Zeit – an seine Herkunft: „Rheum rhabarbarum“, frei übersetzt „Wurzel der Barbaren“. Erst im 16. Jahrhundert kam der Rhabarber nach Europa. Zuerst wurde er in England, Frankreich und den Niederlanden angebaut. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts sprießen die Stangen auch bei uns.

Die Verwendung von Rhabarber als Speise ist noch sehr jung und existiert erst, seit preiswerter Zucker verfügbar ist. Vor etwa 250 Jahren hat man in England entdeckt, dass die fleischigen Stängel essbar sind und seitdem wird Rhabarber meist wie Obst (z. B. in Form von Kompott, Marmelade oder als Rhabarber-kuchen) zubereitet.

Botanisch gesehen ist Rhabarber allerdings ein Vertreter der Knöterichgewächse und gehört somit zum Gemüse. Jung geerntet schmeckt das Gemüse mild, mit zunehmendem Alter werden die Stangen faseriger und saurer. Grob unterscheiden lassen sich Rhabarbersorten an der Farbe ihrer Haut und ihres Fruchtfleisches. Grüne Stangen sind meist dicker und saurer als die roten. Die Stangen sollten frisch, fest und an den Schnittstellen nicht ausgetrocknet sein. Soll Rhabarber einige Tage gelagert werden, wird er geputzt und in ein feuchtes Tuch eingeschlagen und in den Kühlschrank gelegt. Er darf aber nicht luftdicht abgedeckt sein. Seine Popularität in den letzten Jahren verdankt Rhabarber u. a. auch der Tatsache, dass er im Gegensatz zu den allermeisten Obstsorten schon ab April verfügbar ist – eine willkommene Abwechslung nach den langen Wintermonaten.

Was in Rhabarber steckt

Rhabarber kann auf eine lange Tradition als Heilpflanze zurückblicken. Seit 4000 Jahren wird der Chinesische Rhabarber (Rheum officinale) in China als Arznei verwendet. Im Arabien und Persien der Frühzeit wurde Arznei-Rhabarber (Rheum palmatum) häufig verwendet. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) nutzt bis heute getrocknete Rhabarberwurzeln (Da Huang, Rdx Rhabarber) für Kräuter-Rezepturen. Die Wirkung ist ausleitend, austrocknend, Blut bewegend, entgiftend und leitet Hitze ab. Die Rhabarber-Wurzel ist in der TCM der Inbegriff einer Yin-Substanz. Sie erleichtert, nach entsprechender pharmazeutischer Aufbereitung, den Körper von seiner „Schwere“.

Auch in der westlichen Medizin ist Rhabarber gesund, weil er blutreinigend und entschlackend wirkt. Außerdem hilft seine (harn)treibende Wirkung bei Verstopfung. Er steckt voller Mineralien, Phosphor, Eisen, Kalium und Kalzium. Und er liefert kaum Kalorien (nur 13-17 Kilokalorien pro 100 Gramm) – alles in allem: Er ist jetzt im Frühjahr für den Körper geradezu ein Elixier.

Die „gefürchtete“ Oxalsäure

Die herbe Säure von Rhabarber ist nicht jedermanns Sache. Rhabarber gehört wie Mangold, Spinat oder Sauerampfer zu den oxalsäurereichen Lebensmitteln und kann in größeren Mengen für den Menschen giftig sein. Die gefährliche Dosis für einen Erwachsenen wird mit 5 bis 15 Gramm angenommen. Rhabarber hat (abhängig von Sorte, Düngung und Erntezeit) einen Oxalsäuregehalt von etwa 60 bis 500 Milligramm pro 100 Gramm Frischmasse. Ein gesunder Erwachsener kann also unbesorgt davon essen, so oft er Lust darauf hat. Selbst der Verzehr von 1 Kilogramm Rhabarber ist unbedenklich. Die „gefürchtete“ Oxalsäure befindet sich außerdem vor allem in den Blättern, die sowieso als giftig gelten und in der Küche nichts zu suchen haben.

Den Oxalsäuregehalt kann man verringern, indem man Rhabarber gründlich schält – die Hauptmenge der Oxalsäure befindet sich in den Blättern und in der Schale. Auch kann man durch Blanchieren eine Menge Oxalsäure aus den Stangen herauslösen. Das Kochwasser dann anschließend wegschütten.

Oxalsäure verbindet sich mit Kalcium (z.B. aus Milchprodukten) zu unlöslichen Kalciumsalzen. Das so gebundene Kalcium kann im Körper nicht verwertet werden. Deshalb hat der Rhabarber den Ruf des Kalzium-Räubers, was jedoch bei ausreichender Kalciumversorgung keine Rolle spielt. Vorteilhaft ist es, den Rhabarber mit kalziumreichen Lebensmitteln (Milch, Joghurt,…) zu kombinieren.

Das pelzige oder stumpfe Gefühl an den Zähnen nach dem Genuss mancher Rhabarberspeisen kommt daher, dass sich Kalciumoxalate ( Salze aus Kalcium in Milch und Milchprodukten verbinden sich mit der Oxalsäure des Rhabarbers) gebildet haben, die an den Zähnen haften bleiben. Dieses Gefühl entsteht also immer dann, wenn man Rhabarber mit Milch(-produkten) genießt, zum Beispiel Kompott mit Vanillesauce oder -eis, Kuchen mit Schlagobers usw. Nach einigen Stunden sind die Zähne aber wieder glatt.

Trotz seiner eigenen Säure verträgt Rhabarber bei der Zubereitung zusätzliche Säure in Form von Zitronensaft und Weißwein, und er liebt Zitronenaroma wie zum Beispiel Zitronenschale, aber auch das exotische Zitronengras. Zimt, Vanille und Ingwer passen ebenfalls sehr gut dazu, auch Sternanis, der einen orientalischen Duft verleiht.

Achtung: Bei  Nieren- oder Gallensteinleiden, als Diabetiker oder bei Beschwerden wie Rheuma oder Gicht, bitte vor  dem Verzehr mit Ihrem Arzt beraten. Schwangere und stillende Frauen, sowie Kleinkinder sollten oxalsäurehaltige Lebensmittel ebenfalls nur in kleinen Mengen verzehren.

Rhabarber sollte niemals roh verzehrt werden; auch die Blätter und Blattansätze dürfen keinesfalls verzehrt werden, da sie giftig sind. Beim Verarbeiten von Rhabarber bitte keine Metallgefäße und keine Alufolie verwenden. Die Säuren verbinden sich leicht mit Metallen und es können giftige Stoffe entstehen, sowie durch die Verbindung mit Metall können unliebsame Geschmacksveränderungen auftreten.

Da der Gehalt an Oxalsäure mit zunehmender Reifung steigt, sollte Rhabarber ab Mitte Juni nicht mehr geerntet und verzehrt werden.

Rhabarber, Rhabarber…

Der Ausdruck „Rhabarber, Rhabarber…“ für sinnloses Geschwätz stammt angeblich daher, dass in einigen frühen Tonfilmen die Statisten angewiesen wurden, immer weiter „Rhabarber“ zu sagen, wenn z.B. für eine Szene unter Menschen eine gleichmäßige aber lebhafte Geräuschkulisse erzeugt werden sollte.

Gebratene Grießschnitten mit Rhabarberkompott

6 Portionen

Zutaten für Grießschnitten: 2 EL Mohn gerieben 2 Tassen Milch (oder Wasser oder Milch:Wasser-Gemisch) 125 ml Schlagobers 4-5 EL Zucker oder Honig 1 Prise Salz 1 Tasse Hartweizengrieß oder Kamutgrieß 1 EL Butter Fett für die Form Zutaten für das Rhabarberkompott: 500 g Rhabarber 1/8 l  Apfelsaft 4-5 EL Zucker oder Honig evtl. Staubzucker zum Bestreuen oder Honig zum Nachsüßen

Zubereitung: Für die Grießschnitten die Milch mit Schlagobers, Zucker (oder Honig), Salz und Mohn  aufkochen. Den Grieß einstreuen, mit einem Schneebesen verrühren und bei kleiner Hitze einkochen bis ein dicker Brei entstanden ist. Butter unterrühren und die Masse etwa 1 cm dick in eine gefettete Form streichen. Abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit das Kompott zubereiten:Rhabarber putzen, waschen und schräg in kleine Stücke schneiden. Apfelsaft mit Zucker (oder Honig) aufkochen, Rhabarberstücke hinein geben und 1 -2 Minuten kochen lassen. Topf vom Herd nehmen und den Rhabarber im geschlossenen Topf etwa 8-10 Minuten gar ziehen lassen. Mit Zucker abschmecken. Grieß auf ein Arbeitsbrett stürzen und in Dreiecke schneiden und mit Kompott anrichten. Evtl. mit Staubzucker (oder Honig) nachsüßen.

Hirsecreme mit Rhabarber Apfel Grütze

4-6 Portionen

Zutaten: 2 Stangen Rhabarber, 3 Äpfel, 2 Tassen Hirse, 2 EL Mandelmus, Honig, 1 EL Kuzu oder Pfeilwurzelmehl, 1 TL Ingwer frisch gerieben, 1 Prise Salz, 4 Tassen Wasser

Zubereitung: Hirse waschen und in kochendes Wasser einrühren, aufkochen und auf kleiner Flamme 15-20 min. quellen lassen. Mandelmus unterheben, mit Honig süßen, mit frisch geriebenen Ingwer und einer Prise Salz abschmecken. Die Masse ausquellen und abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit Rharbarber in mundgerechte Stücke schneiden, Fäden entfernen. Äpfel schälen, Kerngehäuse entfernen, vierteln und in Blättchen schneiden. Wasser erhitzen und Obst darin 5-7 min. weich dünsten. Mit Honig, frisch geriebenen Ingwer, 1 Prise Salz würzen. Mit Kuzu oder Pfeilwurzelmehl (angerührt in kaltem Wasser) binden.
Aus der Hirsemasse Kugeln oder Nockerl ausstechen und auf einem Teller mit der Rhabarber-Apfel-Grütze anrichten. Mit Minze oder Zitronenmelisse garnieren.

 

Guten Appetit!

Ich wünsche eine wunderschöne Zeit und viel Spaß beim Nachkochen!

Herzlichst
Claudia Nichterl

Dr. Claudia Nichterl, Ernährungswissenschafterin, Ernährungsberaterin nach TCM, Buch-Autorin und Inhaberin des essen:z kochstudios in Wien www.essenz.at

 

 

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Heißer Sommer Kühler Kopf

Erfrischt durch den Sommer – Ernährungstipps für „heiße Köpfe“

Jeden Tag sind wir als typische „Schreibtischtäter“ sehr gefordert und arbeiten unter Stress und Zeitdruck. Viele Stunden verbringen wir sitzend vor dem PC, in Besprechungen und Meetings. Dadurch haben wir oftmals zu wenig Zeit für frische Luft und ausgleichende Bewegung. Und in den Sommermonaten ist es zusätzlich noch heiß, schwül und stickig. Wie du mit einer bekömmlichen Ernährung deinen Körper bestmöglich unterstützen kannst und leistungsfähig und belastbar bleibst.

Bei den klimatischen Extremen – Hitze im Sommer, Kälte im Winter – ist die Fünf Elemente Ernährung oder Ernährungslehre nach der Traditionellen Chinesischen Medizin – ein mehr als 3000 Jahre altes ganzheitliches Ernährungssystem, ideal. Warum? Die Besonderheit bei dieser Ernährungsform liegt im Ziel, eine  Ausgewogenheit und Balance im eigenen Körper zu erhalten. Unser Körper und auch die Seele reagieren auf die Umwelt. Wir sind in permanenter Verbindung mit den Jahreszeiten und dem Makrokosmos um uns herum. Alles steht in Verbindung und hat eine Wirkung auf uns. 5_elemente_kreis

 

„Heiße“ und „Kalte“ Lebensmittel

Nach den Prinzipien der Fünf Elemente Ernährung hat jedes Lebensmittel eine bestimmte Energetik, das heißt eine bestimmte Temperatur – heiß, warm, neutral, erfrischend oder kalt – einen bestimmten Geschmack – sauer, bitter, süß, scharf oder salzig – und eine bestimmte Wirkungsrichtung – nach innen, unten, oben, außen oder verteilend. Durch diesen Energiecharakter werden Lebensmittel zu Heilmitteln. Vereinfacht gesehen haben genau die Lebensmittel, die zu bestimmten Jahreszeiten und regional vorhanden sind, die gewünschte Wirkung.

 

Kühlendes für „heiße Köpfe“

Intensive Sitzungen und Besprechungen – heiße Köpfe – und sommerliche, heiße Temperaturen erfordern eine Abkühlung durch thermisch kalte und erfrischende Zutaten. „Kalte“ und „erfrischende“ Lebensmittel sind zum Beispiel Südfrüchte, Bananen, Tomaten, Gurken, Melonen, Salate, Zucchini, Spargel, Melanzani, Paprika, Spinat, Beerenfrüchte und Milchprodukte. Sie sorgen für körperliche Erfrischung uns sind gut als Snack zwischendurch geeignet.  Für Sitzungen gut geeignet sind Gemüsestifte mit einer Joghurt- oder Topfencreme mit frischen Kräutern.  Als Fitmacher fürs Gehirn sind Sonnenblumen-, Kürbiskerne, Walnüsse, Haselnüsse und Mandeln wegen ihrer wertvollen Inhaltsstoffe besonders gut geeignet und finden auf jedem Besprechungstisch gut Platz. Beerenfrüchte zeichnen sich durch einfaches „Handling“ aus – sie müssen nur gewaschen und nicht extra geschält werden. Eine Obstschale mit Heidelbeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren ist zusätzlich sehr dekorativ und erfreut durch die Farbenpracht.

Rohes Obst und Gemüse ist allerdings für Menschen, die immer frieren und anfällig für Verdauungsstörungen sind, nur bedingt geeignet. Hier ist die mediterrane Antipasti-Küche eine gute Alternative – kurz gedünstete oder gegrillte Gemüse sind leichter verdaulich und belasten empfindliche Menschen weniger. Lassen Sie sich für die Pausen einmal eine Vorspeisenvariation mit mariniertem Gemüse, eingelegten Bohnen, gegrilltem Fisch etc. Ihres Lieblings- Italieners oder – Griechen ins Büro bringen.  Die mit Kräutern und Gewürzen marinierten Gemüse und Hülsenfrüchte sind allgemein gut bekömmlich und bringen durch vielleicht geweckte Urlaubserinnerungen positive Stimmung in die Sitzung.Liegestuhl

Kühlende Gewürze mit leicht scharfem Geschmack wirken einem Hitzestau entgegen und erfrischen. Pfefferminze, Zitronenmelisse, Basilikum, Kresse und Sprossen von Radieschen oder Senfsamen bewirken durch ihre zerstreuende Wirkung einen Ausgleich. Als Getränke für den Sommer sind kühlende Kräutertees sehr gut geeignet: Salbeitee wirkt übermäßiger Schweißproduktion entgegen, Pfefferminz- und Melissentee mit Zitronenscheibe sorgen für innere Kühlung, Grüner Tee fördert die Verdauung und erhöht die Konzentrationsfähigkeit. Aber Vorsicht bei eisgekühlten Getränken und Eiswürfeln! Zur Aufrechterhaltung einer gesunden Verdauung ist das sog. Verdauungsfeuer bzw. die Verdauungskraft von Milz und Magen besonders wichtig – wenn Du große Mengen kalte Getränke zu den Mahlzeiten trinkst „löscht“ du dieses. Damit belastest du deinen Körper und Ungleichgewichte sind möglicherweise die Folge. Zum Ausklang des Tages und für den  Genuss ist hin und wieder ein Glas trockener, leichter Weißwein erlaubt – der facht das Verdauungsfeuer an und ist trotzdem erfrischend.

Ein sommerliches Rezept

Marinierte Zucchini und Champignons      

Zutaten für 2-4 Personen: 2 Zucchini, ½ Bund Minze, 200 g Champignons, 2 Knoblauchzehen, Olivenöl, Balsamico-Essig, Weißwein-Essig, Salz, Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung: Zucchini waschen, halbieren und in 1 cm breite Streifen schneiden. Diese Streifen zu ca. 5 cm langen Stiften schneiden. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zucchini-Stifte darin bei starker Hitze einige Minuten anbraten. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

In der Zwischenzeit die Champignons waschen und größere Pilze halbieren oder in dünne Scheiben schneiden. In einer weiteren Pfanne Olivenöl erhitzen und die Champignons darin rasch auf beiden Seiten anbraten. Bei mittlerer Hitze etwas dünsten, bis sie weich sind. Dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen.sommerliches Rezept

Die Zucchini mit Minze, Essig, Salz und Pfeffer abschmecken und in einer Schüssel anrichten. Knoblauch schälen und durch die Knoblauchpresse auf die Champignons pressen. Mit Balsamico-Essig, Salz und Pfeffer die Champignons marinieren und in einer weiteren Schüssel anrichten. Guten Appetit!

Mehr an sommerlichen Rezepten gibt es in meinen Kochbüchern oder Kochkursen

5-Elemente Küche Vietnam – Eine Gaumenfreude

13. Juni 2018 von 18 – 21 Uhr

Kühles für heiße Tage – die 5 Elemente Küche

4. Juli 2018 von 18 – 21 Uhr

Schnelle Küche für Berufstätige – leichte Sommer-Rezepte

25. Juli 2018 von 18 – 21 Uhr

Frischer Fisch auf den Tisch – schnelle Rezepte mit heimischem Fisch
27. Juli 2016 von 16 – 19 Uhr

Und zum Abschluss noch ein Kneipp-Tipp – Der Kneipp-Espresso

für zwischendurch, wenn sich vormittags oder nachmittags ein Leistungsabfall ankündigt.

Das kalte ArmbadSeniorin macht Wechselbder im Waschbecken

Ein Waschbecken mit kaltem Wasser füllen. Erst den rechten, dann den linken Arm so weit wie möglich eintauchen und unter leichter Bewegung 20 bis maximal 40 Sekunden im Wasser lassen. Dabei laut zählen „21, 22, 23“ usw., damit auf das Ausatmen nicht vergessen wird. Danach Arme aus dem Wasser nehmen, Wasser nur abstreifen, nicht abtrocknen und Arme kräftig bewegen, bis ein Wärmegefühl eintritt.

 Anzuwenden bei:

  • Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Abgespanntheit
  • körperlichem und geistigem Leistungsabfall
  • nervösem Herzjagen und verschiedenen Herzirritationen ohne organische Herzkrankheit
  • lokalen akuten Entzündungen oder stumpfen Verletzung zur Entzündungshemmung und zur Schmerzdämpfung
  • bei intensiver Hitzebelastung im Sommer, Bergwanderungen etc. Nicht geeignet bei (Gegenindikationen)
  • organischen Herzkrankheiten
  • erhöhtem Blutdruck
  • chronischen entzündlichen oder degenerativen rheumatischen Veränderungen.

Wirkung:
Herz: schlagfrequenzsenkend, beruhigend
psychovegetativ: erfrischend, regt an, ohne aufzuregen

Du möchtest Kneipp-Mitglied werden und 10 x im Jahr die hochwertige Zeitschrift und viele andere Vorteile bekommen?

Info und Anmeldung hier downloaden – wir freuen uns auf dich!!!!

Ich wünsche Dir einen wunderschönen Sommer – und bewahre einen kühlen Kopf!
Ich freue mich wenn wir uns in meinem Kochstudio essen:z bei einer der vielen Veranstaltungen persönlich kennenlernen.

Herzlichst
Claudia Nichterl

Dr. Claudia Nichterl, Ernährungswissenschafterin, Ernährungsberaterin nach TCM, Buch-Autorin und Inhaberin des essen:z kochstudios in Wien www.essenz.at
Dr. Claudia Nichterl, Ernährungswissenschafterin, Ernährungsberaterin nach TCM, Buch-Autorin und Inhaberin des essen:z kochstudios in Wien www.essenz.at
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Gaumenfreuden in Vietnam

Seit über 20 Jahren liebe ich es zu reisen! Land und Leute kennen zu lernen und vor allem auch die Lebensmittel, Rezepte und Küchen aus anderen Ländern, das interessiert mich schon immer. Was als Studentin mit ersten Reisen nach Malaysia, Indonesien, Philippinen und Australien begann, mündete konsequenterweise in einen fast 3 jährigen Mexiko-Aufenthalt, um dort Diplomarbeit und Dissertation zu schreiben. Viele, die mich näher kennen, wissen, dass die mexikanischen Mayas und ihr Wissen über die Qualität von Lebensmitteln, vergleichbar mit der thermischen Wirkung nach TCM, mein Interesse für die ganzheitliche Sicht auf Lebensmittel geweckt haben, was letztendlich zur Ausbildung zur Ernährungsberaterin nach den 5 Elementen (TCM) geführt hat. Meine Begeisterung dafür ist die Grundlage für meinen Beruf und mit Begeisterung bin ich seit fast 15 Jahren Ernährungsberaterin, Kochbuch-Autorin, Inhaberin eines Kochstudios und gebe mein Wissen als Dozentin sehr gerne weiter. Was aber durch mein intensives berufliches Leben in den letzten Jahren eindeutig zu kurz kam, war: das Reisen. Als ich dann vor Monaten im Newsletter von meinem Lieblings-Reisebüro Bluebirdtravel von einer kulinarischen Reise nach Vietnam las, hatte ich sofort das Gefühl im Bauch: „DAS will ich machen!“. Und jetzt – einige Monate später kann ich Euch sagen, es war eine der besten und schönsten Reisen meines Lebens!

PhoAm 18. Jänner ging es los nach Vietnam gemeinsam mit meiner Kollegin und Freundin Susanne Lindenthal, die genauso wie ich an gutem Essen, Ess-Kultur und TCM interessiert ist. Viel wusste ich nicht über Vietnam als wir in den Flieger stiegen. Die letzten Wochen vor der Abreise waren beruflich intensiv, ich hatte es grade geschafft ein paar Reiseführer zu besorgen, um mich auf der Reise einzulesen. Was ich aber wusste – ich mag vietnamesisches Essen, besonders die „Pho“, die berühmte vietnamesische Suppe und die vielen Kräuter. Also auf nach Osten, um mehr darüber zu erfahren. Der Rest wird sich schon finden. Und so war es. Dank liebevoll ausgewählter Restaurants und diverser kultureller Programmpunkte und landschaftlicher Höhepunkte ist es uns wirklich gelungen in knapp drei Wochen einiges über Land und Leute zu erfahren. Schwerpunkt war für uns natürlich die Ernährung und das gute Essen, vertieft durch einige Kochkurse.

Sind Vietnamesen Ess-Philosophen?

2016-01-30 07.36.37Was hat mich am meisten beeindruckt? Essen in Vietnam ist mehr als nur Nahrungsaufnahme. Essen ist eine Weltanschauung , ein kulturelles Erlebnis, ein Vergnügen und auch eine Wissenschaft für sich. Ähnlich wie in der TCM werden jedem Fleisch, jedem Gemüse, jeder Flüssigkeit bestimmte Eigenschaften zugesprochen. Das eine ist gut für die Verdauung, das andere für die Leber, wieder ein anderes regt den Kreislauf an, stärkt das Herz oder ist gut für die Männer, womit wohl deren Potenz gemeint ist. Nachdem ich mich mehr mit der Geschichte Vietnams beschäftigt habe, war klar, warum das so ist – über 1000 Jahre herrschen Chinesen in Vietnam und bis heute sind viele Traditionen, auch medizinisch, auf China zurückzuführen. Ich war positiv überrascht, dass die thermische Wirkung der Lebensmittel in Vietnam noch als Allgemeinwissen verankert ist: die eine Frucht macht warm, die andere kühlt die Körpertemperatur. Essen sollte immer ausgewogen sein und die Dualität von Yin und Yang berücksichtigen. Sogar am Frühstücks-Buffet im Hotel wurde auf die 5 Elemente Ernährung hingewiesen!

Oanh SaigonUnsere Reiseführer haben wir mit vielen Fragen gelöchert, vieles wurde geduldig beantwortet, einiges führte zu Erstaunen – es gibt sicher nicht oft Touristinnen, die es so genau mit dem Essen wissen wollen. So richtig kompetent beantwortet wurden viele Fragen dann bei Oanh, unserer Kochkurs-Leiterin in Saigon. Mit ihr  spazierten wir über einen großen Markt in Saigon. Sie selber hat sehr viel Bewusstsein über die gesundheitliche Wirkung von Lebensmitteln, erklärte uns auch, dass Vietnamesen, die auf sich halten bzw. wert auf gesunde Ernährung legen, die traditionellen Süßspeisen, die für das chinesische Neujahr üblich sind, unbedingt selber machen – das was am Markt angeboten wird, ist leider zum Teil auch schon mit Konservierungsmitteln etc. belastet. Da sie selber gerade schwanger ist, wurden wir mit Tipps über milchbildende Lebensmittel und Kraftsuppen überhäuft und wir fanden viele Übereinstimmungen mit unserem klassischen TCM Wissen.

2016-01-29 11.26.43In den diversen Kochkursen durften wir Hand an legen und vietnamesische Speisen selber zubereiten. Was mich überrascht hat ist, wie schnell das alles ging. Klar, vieles war vorbereitet, aber die Alltagsküche von Vietnam kann ja fast schon als Fastfood bezeichnet werden – in 5-10 Minuten waren die meisten Speisen fertig. Begeistert hat mich, wie sehr hier auch auf die Harmonie der Geschmacksrichtungen eingegangen wird. In der Regel beinhalten die Speisen was salziges (Fischsauce), süßes (Zucker), saures (Gemüse oder Obst), bitteres (Kräuter) und was scharfes (Chili). Mit dem TCM Blick darauf sage ich – 5 Elemente Küche pur! Diese Ausgewogenheit unterstützt das Gleichgewicht im Körper und sogar die einfachste Garküche wird diesem Anspruch gerecht. Im Reiseführer finde ich dann auch die Aussage: Vietnamesen sind Ess-Philosophen – ich glaub nur, selber würden sie sich nie so bezeichnen, für sie ist es ganz normal, dass Essen gute Qualität hat und vor allem frisch ist.

Frisch und lebendig

Morning GloryDas mit der Frische hat uns auch Daniel Hoyer bestätigt. Er lebt seit über 10 Jahren in Hanoi, ist Kochbuch-Autor und bietet Touren für Touristen zum Thema Streetfood an. Wir waren einen Tag mit ihm auf den Märkten Hanois unterwegs und fasziniert haben mich seine Schilderungen über Qualität und Frische. Hanoi hat ein Einzugsgebiet mit etwa 6,5 Millionen Einwohner und eine Unzahl an Märkten. Für die tägliche Nahrungszubereitung wird in der Regel frisch am Markt eingekauft. Frisch bedeutet wirklich frisch, dh. vor wenigen Stunden geerntet, geschlachtet oder auch noch lebendig. Was bis heute abend nicht verkauft wird, kommt morgen nicht mehr am Markt – es wird verkocht und verwertet. Lebensmittel am Markt sind in der Regel nur wenige Stunden alt und – für uns Europäer oft schwer mit anzusehen – frisch bedeutet bei vielen Tieren, lebendig. Mit der Entscheidung zum Kauf wird das Tier getötet oder lebendig mit nach Hause genommen. Dieser direkte Bezug zum Töten ist nicht immer leicht mit anzusehen, vor allem entsprechen die Haltungsbedingungen von Fisch, Fröschen, Schlangen und was es sonst so am Markt zu finden gibt, nicht unbedingt unseren Tierschutz-Vorstellungen. Wesentlich wohler gefühlt habe ich mich in der Obst- und Gemüse-Abteilung. Es gibt frische Kräuter und Salate in Unmengen und wirklich alles wird verwertet. Fasziniert hat mich ein kleines Küchengerät zum Aufspalten der Stiele von Morning Glory, das ist Wasserspinat und kommt ganz häufig in der vietnamesischen Küche vor. Verzehrt werden die Blätter, aber für Salate werden auch die Stiele verwendet und da sie – ähnlich wie bei unserem Spinat – etwas grob sind, werden diese mit einem speziellen Gerät in feine Fäden zerteilt. Etliche Marktdamen sitzen den ganzen Tag am Markt und bereiten die Stiele so auf. Auch viele andere Zutaten werden für die schnelle Küche als „convenience food“ aufbereitet, wie z.B. Bananenblüten fein geschnitten oder Kräuter gezupft. Mit solchen vorbereiteten Zutaten ist im Nu eine frische, ausgewogene Mahlzeit zubereitet.

Die Grundpfeiler der vietnamesischen Küche sind Reis, die Fischsauce nuoc mam und frische Kräuter. Viele meinen, in Vietnam isst man besser als in anderen asiatischen Ländern. Das ist auch mein Eindruck nach unserer Reise, wobei ich persönlich auch die thailändische Küche sehr schätze. Die starken Einflüsse von chinesischer und später durch die Kolonialherrschaft französischer Kochkunst führte zu einer originellen, unverwechselbaren Küche. Für europäische Gaumen sind vietnamesische Rezepte weder allzu scharf gewürzt, noch allzu fremd oder exotisch. Die Verwendung von Fischsauce anstelle von Sojasauce und Glutamat und die starke Vorliebe für frische Kräuter machen vietnamesische Speisen leicht und bekömmlich – und für mich persönlich schmecken sie auch differenzierter als die chinesischen Speisen. Hin und wieder hätte es etwas schärfer sein können, aber das ist Geschmackssache.

Unser Reiseverlauf

ReisteigplattenUnsere Reise führte uns von Hanoi im Norden, mit einem kleinen Abstecher in die Halong Bucht, weiter in den Mittelteil von Vietnam. Hoi Ann, heute Weltkulturerbe und für Touristen ein Einkaufsparadies, hat uns trotz schlechten Wetters sehr begeistert. Ein kleiner Fahrrad-Ausflug führte uns in eine Gärtnerei, wo wir die Vielzahl an Kräutern und Gemüsen genauer kennenlernen konnten – sogar ein Salatbeet durften wir anlegen. Über den Wolkenpass ging es dann nach Hue, wo ein kulinarisches Highlight das andere jagte. Die Restaurants und Menü-Auswahl gab uns einen sehr guten Überblick über die dort regionale Küche. Der Besuch einiger Tempel sorgte für Energieverbrauch zwischendurch – wir können ja nicht nur essen…..

In Ho Chi Minh City bzw. Saigon ist der westliche Einfluss am stärksten erkennbar. Die Stadt ist mit anderen Großstädten vergleichbar und nicht mehr so typisch vietnamesisch. Die Saigon Cooking School gab uns weiteren Einblick in die Zubereitung authentischer vietnamesischer Speisen, der Kochkurs war der gemütlichste, weil er fand im Sitzen statt! Für zwei Tage fuhren wir an den Mekong. Am Programm standen vor allem Besuche bei Produzenten. Kleine Familienbetriebe erzeugen Süßigkeiten aus Kokosmilch, gepufften Reis, aber auch Reisnudeln und Reisteigplatten. Wir konnten überall zuschauen und natürlich auch verkosten. Ich hoffe, ich konnte mit dieser Schilderung einen ersten Eindruck vermitteln und vielleicht auch Lust auf eine Reise nach Vietnam machen.

Weitere Bilder findet Ihr auf Flickr

Alles was ich lernen durfte, gebe ich natürlich gerne weiter und lade herzlich ein zum

SalatKochkurs „Vietnamesisch kochen“ am 16. Februar 2017   im essen:z kochstudio,

Infos und Anmeldung bei Monika Niederle 0681-20408485 bzw. Office@essenz.at

Außerdem möchten wir nochmals nach Vietnam – voraussichtlich 2018 – 2 Wochen im Zeitraum Jänner bis März. Interessenten für eine weitere kulinarische Reise melden sich bitte unter office@essenz.at – wir freuen uns auf genussfreudige Mitreisende!

 

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Rosi Rosine

Rosi Rosine – Eine Weihnachtsgeschichte

„Ach, bin ich froh, daß ich damals nicht zu Wein verarbeitet wurde! Da waren die Trauben zerdrückt und jeder Tropfen Saft gewaltsam heraus gepresst.“ So sprach Rosi, die kleine Rosine. „Na, uns vertrocknen zu lassen ist auch nicht besser. Seht doch, wie schrumpelig ich schon aussehe! Dabei war ich einmal die größte und schönste Beere an meiner Traube.“ Erwiderte jemand. „Ich habe gehört, die Menschen backen mit uns Kuchen und Brötchen. Und wenn man ganz großes Glück hat, kommt man in einen Weihnachtsstollen. Das ist etwas ganz Besonderes und soll sehr schön sein.“ berichtete eine andere Person.

Von nun an war alles klar. Rosi wollte unbedingt eine Stollenrosine werden. Für Rosi stand fest, sie wollte die schönste, dickste, süßeste Rosine in einem Weihnachtsstollen sein. Einmal auf einer festlich gedeckten Tafel unter leuchtenden Kerzen bei feierlicher Musik, zusammen mit Zitronat, Mandeln und Gewürzen in einem duftenden Stollen – das war ihr sehnlichster Wunsch.

Seit Tagen lag Rosi zusammen mit vielen anderen Rosinen in einer Verpackung. Drittes Warenregal, rechts unten im Supermarkt; das war ihre neue Adresse geworden. Mit jedem Tag wurde sie trauriger, denn das Fest rückte immer näher und niemand kaufte die Packung, in der das kleine Rosinchen so ungeduldig wartete. Sie wurde immer trauriger, weil die Zeit verging und verging. Gerade in dem Moment, als auch der letzte Funken Hoffnung aufgegeben war, plumpste plötzlich das Sackerl mit den Rosinen mit elegantem Schwung in einen Einkaufswagen. „Hurra!!!“, bis Weihnachten waren es noch 4 Wochen. Nun ging Rosis Traum wohl doch noch in Erfüllung? Aber nein, die Packung verschwand erstmal in einem dunklen Küchenschrank. Wenn Rosinen weinen könnten, so hätte Rosi das jetzt getan. Aber sie war ja so trocken, daß nicht das kleinste Tröpfchen Saft fließen konnte. Rosi zog sich in die äußerste Ecke der Packung zurück, und hier harrte sie traurig der Dinge, die da kommen würden.

Sie träumte wieder ihren Lieblingstraum, als sie merkte, wie sie plötzlich aus dem Sackerl in eine Schüssel purzelte. Erschrocken machte Rosi einen besonders großen Satz und landete gleich darauf nebenan auf dem Tisch. Jetzt ist alles aus, dachte Rosi gerade, doch da griffen zwei Menschenfinger nach ihr und warfen sie zu den anderen in die Schüssel zurück. Dann wurde es feucht um sie herum. Die Rosinen wurden gewaschen und jede versuchte, so viel Wasser wie möglich aufzunehmen. Alle hatten furchtbaren Durst, doch ihre Poren waren so vertrocknet, daß das Saugen gar nicht so einfach war. Und immer wieder wurde das Wasser weg gegossen. Schließlich plätscherte eine hellbraune Flüssigkeit aus einer Flasche über sie. Hmmm….dieser Geruch…..scharf, würzig, aber nicht unangenehm. Eine Rosine rief: „Das ist Rum! Jetzt kriegen wir alle einen Schwips!“

Und weil immer noch alle durstig waren, weigerte sich auch niemand, die Flüssigkeit aufzunehmen. Rosi saugte auf, so viel sie konnte. Ihr kleines Bäuchlein wurde allmählich immer runder und sie selbst immer fröhlicher. Alle Rosinen schubsten, drängelten und kullerten munter durcheinander. Sie lachten, quiekten, lallten und quatschten. Rosi kicherte: „Seht ihr, jetzt komme ich doch noch in einen Weihnachtsstollen! Hick .. hick ..!

So kicherten und juchzten die Rosinen noch eine ganze Weile herum, bis sie schließlich alle so voll waren, daß sie einfach an der Stelle liegen blieben, an die sie sich hingekullert hatten. Da schnarchten sie nun vor sich hin, bis sie unsanft geweckt wurden. Zusammen mit weiteren Zutaten kamen sie in eine Küchenmaschine. Dort wurden sie mit Mehl, Zucker, Eiern, Fett und Hefe zu einem Teig geknetet. Letztlich kamen auch noch Mandeln und Zitronat dazu. Alles zusammen wurde weiter geknetet, daß es eine schmerzhafte Angelegenheit geworden wäre, wenn unsere Rosinen durch den Alkohol nicht schon eine ordentliche Betäubung bekommen hätten.

Eigentlich schade, daß der Schnaps Rosis Gedanken etwas vernebelt hatte. So konnte sie es nicht in vollen Zügen genießen, Bestandteil eines Weihnachtsstollens zu sein. Jedenfalls hatte das Kneten nun aufgehört und der Stollen wurde in den Backofen geschoben, in dem es schon herrlich warm war. Die Wirkung des Alkohols ließ allmählich etwas nach und Rosi war rundum glücklich. Einige Rosinen und Mandeln jammerten: „Oh, ist das heiß! Ich verbrenne!“ Vor allem die, die außen lagen und nicht ganz vom Teig zugedeckt wurden, mussten besonders leiden. Rosi ruhte mitten im Stollenbauch. Dort konnte sie nicht verbrennen, blieb rund und saftig.

Schließlich sah der Stollen schön hellbraun aus und wurde aus dem Herd genommen. Er wurde eingebuttert und eine Menge weißer Staubzucker bedeckte bald seinen Rücken, so daß es aussah, wie ein Berg, auf den es frisch geschneit hatte. Unsere kleine Rosine war so stolz, nun zum schönsten Weihnachtsstollen, den sie kannte, zu gehören. War dieses Glücksgefühl noch zu übertreffen?

Nachdem sich ihre Nachbarn von der Hitze erholt hatten, hörte sie es tuscheln und raunen. „Bald kommen wir auf den Weihnachtskaffeetisch.“ „Das ist das Schönste, was einem Weihnachtsstollen passieren kann, am Heiligen Abend, dem schönsten Tag des Jahres, verspeist zu werden.“ „Die Menschen stellen an diesem Tag einen geschmückten Tannenbaum auf. An den hängen sie glänzende Kugeln und Fäden, und unzählige Kerzen erleuchten ihn. Es gibt keinen schöneren Baum.“ Wieder wurde Rosi von Sehnsucht beschlichen. „Wie lange dauert es noch, bis ich das auch erleben darf?“

Rosi konnte sich nicht vorstellen, daß es noch schöner werden sollte. Aber der Tag kam, an dem der Stollen wiederholt mit Puderzucker bestreut und auf eine wertvolle Porzellanplatte gelegt wurde. Rosis kleines Rosinenherz begann schneller zu schlagen. Nun war also der Höhepunkt ihres Daseins zu erwarten. Und sie wurde nicht enttäuscht. Was war das für eine Stimmung, die ihr da entgegenschlug, als die Tür zum Festsaal geöffnet wurde und die Platte mit dem duftenden Stollen den schönsten Platz auf der festlich gedeckten Tafel erhielt! Rosi erblickte auch den Weihnachtsbaum. Er sah noch viel schöner aus, als ihr beschrieben wurde. Rote und silberne Kugeln schmückten ihn. Glänzendes Lametta hing schwer herab. Dazwischen leuchteten kleine bunte Figuren und an der Baumspitze prangte ein heller Stern. Aber am schönsten waren die vielen kleinen Lämpchen, die goldgelb ein warmes Licht ausstrahlten. Oh, das war ein wunderschöner Baum! Unten, rund um den Stamm lagen viele bunte Pakete mit dicken Schleifen und kleinen Kärtchen. Von irgendwoher ertönte ein Glöckchen. Die Tür öffnete sich und festlich gekleidete große und kleine Menschen gingen zum Baum. Vor allem den kleinen Leuten sah man die Aufregung an, als sie mit leuchtenden Augen die Pakete öffneten. Das waren also die Geschenke, die sich die Menschen machten, dachte Rosi und sah, wie sie sich freuten und umarmten. Dann stellten sich die Menschen um den Baum und begannen zu singen. Auch Rosi und die anderen Rosinen stimmten mit ein; ganz leise, wie das bei Rosinen üblich ist. Nur sie selbst konnten sich hören. Alle waren von so unbeschreiblich viel Glück und Freude erfüllt. Diese Stimmung hielt auch weiterhin an, bis alle am Tisch saßen, der Kaffee duftete und der Stollen angeschnitten wurde.

Quelle: http://www.weihnachtsseiten.de/weihnachtsgeschichten/rosi-rosine/home.html
Autorin: Ilona Urbanek, http://www.ilonas-cottage.de/

Romantische Weihnachtszeit. Rustikale Tischdekoration mit Besteck und Geschirr zu Weihnachten.

Wir wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein gesegnetes Weihnachtsfest und für das neue Jahr 2016 viel Glück, Freude, Erfolg und Gesundheit!

Dr. Claudia Nichterl
und das Team von essen:z

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Vergessene Quitten – Renaissance einer Herbstfrucht

Quitten sind roh ungenießbar. Die Verarbeitung ist jedoch nicht ganz einfach, das war wahrscheinlich mit ein Grund warum die Quitten etwas aus der Mode gekommen sind.  Doch die Gourmetküche entdeckt sie wieder. Ein guter Anlass ein paar Informationen über diese spannende Frucht zu sammeln.

Die Quitte (bot: C. oblonga) ist ein 4 bis 6 Meter hoher Baum mit wunderschönen Blüten, der in Asien und Europa vorkommt. Die Frucht ähnelt Äpfeln und Birnen, nicht verwunderlich also, dass es als Zuchtform sowohl Apfelquitte als auch Birnenquitte gibt.

Die Quitte in der Pflanzenheilkunde
Früher wurden die Samen bei Husten und Magen-Darmkatarrhen eingesetzt.  Hippokrates empfahl Quittenzubereitungen gegen Durchfall und Fieber. Die Römer  setzten Quittensaft zur Stärkung des Magens ein. Quittentee (Quittenkerne mit frischem Wasser aufkochen, auf kleinem Feuer 5 Minuten köcheln lassen und dann abseihen), soll bei Nervosität, Schlaflosigkeit und Mundgeruch helfen.  Lässt man die Quittenkerne mit wenig frischem Wasser auf dem Feuer zu einem dicken Schleim einkochen, dann helfen sie äußerlich aufgetragen bei Entzündungen und Wunden.  Eine Schale Quittenmus (Die Quitten mit den gereinigten Schalen zu Mus kochen und möglichst wenig zuckern) vor jeder Mahlzeit soll gegen Gicht helfen.

Wissenschaftlich gesehen beinhalten die Quittenfrüchte sehr viel Vitamin C, Kalium, Zink, Eisen, Kupfer, Mangan, Fluor, Gerbstoffe, Gerbsäure und sehr viel Pektin und Schleimstoffe.

Richtig einkaufen und verarbeiten
Wie Anfangs erwähnt, ist die Verarbeitung der Quitte nicht ganz einfach. Umso mehr Augenmerk solltest du auf das Einkaufen legen.
Es gibt zwei Sorten von Quitten: die runden Apfelquitten und die saftigeren, länglichen Birnenquitten. Achte darauf, dass du weiche Quitten kaufst und diese aromatisch duften. Je reifer die Früchte sind, desto weniger Flaum haben sie, kleine Früchte schmecken besser als große. Sollten die Quitten noch nicht ganz reif sein, einfach in einem kühlen Raum lagern, bis sie ihre leuchtend gelbe Farbe angenommen haben und entsprechend duften. Roh sind die Herbstfrüchte ungenießbar, ihr fruchtiges Aroma entfalten sie erst beim Kochen oder Braten. Damit du das Kerngehäuse gut heraus bekommst, solltest du es erst nach dem Garen entfernen. Bei der Zubereitung mitteleuropäischer Sorten wird empfohlen, dass vor dem Verarbeiten der Früchte der Flaum oder Pelz der Quitten mit Hilfe eines Tuches gründlich abgerieben wird, da er viele Bitterstoffe enthält. Dann kann die Frucht geschält oder ungeschält verwendet werden.

Ob süß oder herzhaft, die Verwendung der gelben Früchte ist vielseitig. Durch den hohen Pektingehalt haben Quitten ihr eigenes Geliermittel und eignen sich daher hervorragend für Gelees und Süßigkeiten wie Quittenkonfekt. Die Quitte ist auch Namensgeber der Marmelade. So leitet sich aus dem portugiesischem Marmelo für Quitte ab, und aus dem griechischen Melimelon für Honigapfel.

Aus Quitten können wunderbare Chutneys hergestellt werden, in Alkohol eingelegt sind sie eine besondere Delikatesse.

Hier nun einfache Rezeptideen:

Quittenpüree
Zutaten:
1 kg Quitten,
100 g Vollrohrzucker
je eine Prise gemahlener Zimt,  Sternanis, Nelke, Muskat
Mark einer Vanilleschote,

Zubereitung:
Quitten waschen, bürsten und wie Folienkartoffeln einzeln in Alufolie wickeln und im Backrohr weich garen. Je nach Größe dauert das im vor geheizten Backrohr ein bis zwei Stunden bei 170 Grad/Umluft 150 Grad oder Gasherd Stufe 2. Zur Probe mit einer Gabel einstechen.

Dann die Quitten auskühlen lassen, Alufolie entfernen und die weichen Quitten durch ein  Sieb oder „Flotte Lotte“ streichen. Das Fruchtpüree dann mit Zucker und Gewürzen aufkochen, dabei gut umrühren.

Infos: 1 kg Quitten ergibt etwa 500 g Quittenpüree. Das Püree eignet sich hervorragend als Beigabe zum warmen Getreidefrühstück. Dazu das heiße Püree in saubere Schraubgläser einfüllen, „auf den Kopf stellen“ und auskühlen lassen. So hält es im Kühlschrank ca. 2 Wochen und ist morgens schnell verfügbar.

Wenn Sie das Püree als Dessert essen möchten, können Sie gerne noch etwas Honig oder Zucker dazugeben.

Quittenkäse hat definitiv nichts mit Käse am Hut, passt aber wunderbar dazu
Zutaten:
Ca.1,3 kg Quitten,
1000 g Vollrohrzucker
Saft und Schale einer Zitrone
je eine Prise gemahlener Zimt,  Sternanis, Nelke, Muskat, Salz
Mark einer Vanilleschote

Zubereitung:
Quitten trocken abreiben, waschen, in Stücke schneiden und mit wenig Wasser unter ständigem Rühren sehr weich kochen. Die Masse durch ein Sieb oder „Flotte Lotte“ streichen und wiegen, mit der gleichen Menge Vollrohrzucker vermischen und unter ständigem Rühren zu einer sehr dicken Masse einkochen. Das dicke Püree nun auf ein geöltes Papier streichen und einige Tage an der Luft trocknen lassen.
In Scheiben geschnitten passt Quittenkäse perfekt zu Käse.
Gerne wird Quittenkäse auch als Nascherei weiter verarbeitet. Man schneidet beliebige Formen (z. B. für Weihnachten kleine Sterne ausstechen), wälzt den Quittenkäse in grobem Kristallzucker und schichtet ihn zum Aufbewahren in Dosen.

Und noch ein Tipp: Der Duft nach Zitrone und Apfel ist extrem aromatisch. Lege Quitten einfach in einen Korb, platziere ihn auf deinem Ess-Tisch und die Herbst-Stimmung ist perfekt!

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Rezepte und Tipps für den Herbst


In manchen Jahren setzt sich der goldene Oktober mit prächtigen Sonnenuntergängen und sternklaren Nächten bis in den November fort. Doch am Morgen weiß man, dass November ist. Nebelschwaden liegen schwer und undurchdringlich auf den Wiesen und wirken gespenstisch. Doch wie heißt es so schön: Nebel ist nichts anderes, als eine Wolke, die zu tief hängt! Sie setzt sich aus vielen kleinen Wassertröpfchen zusammen und entsteht durch die abgekühlte Luft der klaren Nächte. Dadurch kühlt die Erde aus, gibt Feuchtigkeit ab, die kondensiert und formt die Wolke. Tagsüber legt sich dann eine warme Schicht über die kühle Luft am Boden und die typische Wetterlage für November entsteht, die sich tagelang halten kann und manche in den „November-Blues“ verfallen lässt. Die Kraft der Sonne ist einfach zu schwach, um hier einen intensiven Luftaustausch anzuregen und die tiefliegenden Wolken aufzulösen. So werden die Tage unausweichlich kürzer und grau – aus Biergartenwetter wird Glühwein-Wetter. Es ist die Zeit für Suppen und Eintöpfe und hin und wieder auch etwas Schokolade oder Süßes, um die Stimmung zu heben.

Die folgenden Tipps und Rezepte helfen Ihnen, gesund durch die kältere Jahreszeit zu kommen und Ihr Wohlbefinden zu fördern.

Die Weisheit des fernen Ostens

ginseng

Der Monat November zeigt uns unwiderruflich den nahenden Winter. Die Arbeiten des landwirtschaftlichen Jahres sind abgeschlossen und die TCM empfiehlt, sich für den kommenden Winter zu stärken. Traditionelle Stärkungsmittel sind Ginseng, kräftige Hühnersuppen, Gerichte mit Lamm und Heilkräuter. Der Körper benötigt in der winterlichen Kälte mehr Nährstoffe und Energiezufuhr. Gewährleistet wird das durch eine verbesserte Aufnahmefähigkeit und Verdauungsfunktion, vor allem, wenn Sie in den nächsten Wochen bekömmliche Speisen zu sich nehmen. Dadurch verbessern Sie Ihre Immunabwehr und bilden auch die Grundlage für die Gesundheit im kommenden Jahr. Ein chinesisches Sprichwort lautet: Sich in diesem Jahr stärken, um im nächsten Jahr den Tiger zu erlegen.

In den nächsten Wochen erreicht auch das Yin seinen Höhepunkt – Ruhe ist deshalb angesagt. Die Empfehlung lautet: früh zu Bett gehen und spät aufstehen, Kälte meiden und Wärme suchen. Diese Maßnahmen helfen Ihnen, Energie zu speichern und gesund zu bleiben.  Besonders wichtig ist es, die Nieren-Energie zu schützen und zu stärken. Die Nieren beherbergen die Körper-Essenzen und sind zuständig für Wachstum und Fortpflanzung.

Nach der chinesischen Medizin geht es im Spätherbst nicht um Aktivitäten, sondern um das Betrachten des Erreichten. Mit Distanz gilt es Dinge anzuschauen. So ist der November auch ein Monat der Meditation und der Bewusstheit. Wenn Sie Erfahrung in Meditation haben, dann nutzen Sie dafür die grauen und stillen November-Tage. Für „Anfänger“ hier eine kleine Yoga-Übung als Konzentrationshilfe. Mit dieser Übung stellt sich schnell ein Gefühl von Ruhe und Kraft ein und sie wirkt außerdem vorbeugend gegen Erkältungen und Nebenhöhlenentzündungen.

Die Wechsel-Atmung:

Ziehen Sie sich bequeme Kleidung an, dunkeln Sie das Licht ab oder zünden Sie eine Kerze oder Duftlampe an. Dann setzten Sie sich bequem, aber aufrecht auf einen Stuhl oder in den Schneidersitz. Atmen Sie einige Male tief ein und aus. Dann verschließen Sie mit dem Daumen der rechten Hand das rechte Nasenloch und atmen langsam durch das linke Nasenloch ein. Halten Sie kurz den Atem an. Nun lösen Sie den Daumen und wechseln: Dazu schließen Sie mit dem Ringfinger das linke Nasenloch und atmen durch das rechte aus. Zeige- und Mittelfinger biegen Sie nach innen. Dann atmen Sie durch das rechte Nasenloch wieder ein und wechseln: Der Daumen schließt den rechten Nasenflügel und Sie atmen links langsam aus. Links einatmen und rechts ausatmen.

Diese Wechselatmung ist eine tiefe Reinigungsübung, die nicht nur den Atem, sondern auch den Geist beruhigt. Täglich 2-3 Minuten am Morgen genügen, um sich gut auf den Tag einzustimmen.

Einkaufszettel für November– jetzt besonders frisch und günstig

  • Zwiebeln
  • Karotten
  • Erdäpfel
  • Sellerie
  • Rote Rüben
  • KnoblauchBowl of Chestnuts
  • Spinat
  • Mangold
  • Karfiol
  • Kohl
  • Weißkraut
  • Rotkraut
  • Porree
  • Äpfel
  • Kürbis
  • Birnen
  • Endiviensalat
  • Chinakohl
  • Petersilwurzeln
  • Vogerlsalat
  • Pastinaken
  • Kohlsprossen
  • Schwarzwurzeln
  • Maroni

Ein Frühstücksrezept zum Ausprobieren
Rührei mit Stangensellerie
2 Portionen

(E) 2 Stangen Staudensellerie (ca. 150 g), 1 EL Sonnenblumenöl, 3-4 Eier (je nach Größe)
(M) Pfeffer aus der Mühle
(W) Meersalz, 2-3 EL Wasser
(H) 2 EL Petersilie, fein gehackt
(F) 1 Prise Paprikapulver

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Staudensellerie waschen, die Enden abschneiden und in dünne Scheiben schneiden. Sonnenblumenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und Staudensellerie darin kurz andünsten.
Eier mit Pfeffer, Wasser, Salz
, gehackter Petersilie und Paprikapulver mit einer Gabel vorsichtig verrühren. Die Ei-Masse nicht zulange schlagen, weil sonst das Rührei zäh wird. Einfach sanft verrühren bis sich die Flüssigkeit und das Ei schön vermischen.
Ei-Masse zum Sellerie geben und bei mittlerer Hitze braten, bis das Rührei die gewünschte Konsistenz erreicht hat. Achten Sie darauf, dass das Rührei nicht zu heiß gebraten wird, weil es sonst austrocknet. Rührei dann auf zwei Teller verteilen und heiß servieren.
Tipp: Als Beilage eignen sich Hirse, Polenta, Brot oder gekochte Kartoffeln.

Info
Stangensellerie ist zwar vom Geschmack für manche gewöhnungsbedürftig, aber er ist sehr gesund. Besonders in der TCM wird er häufig eingesetzt, um die Leber bei Ihrer Entgiftungsfunktion zu unterstützen. Er wirkt erfrischend, unterstützt den Aufbau von Blut und Säften und sein aromatischer Geschmack wirkt gegen Leber-Qi-Stagnation.

Rezept für Mittag oder Abend
Herbstlicher Gemüse-Eintopf mit Huhn
Zutaten für 2 Portionen

(E) 200 g Hühnerfilet, 4 Kartoffeln, ½ Kohl, 1 Handvoll Fisolen, 2 Karotten, ½ Tasse (Soja)Obers oder Creme fraiche
(M) 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, 1 TL Thymian getrocknet, Pfeffer, 1 TL  Korianderkörner
(W) Salz, 1- 2 Tassen Wasser oder Gemüsebrühe
(H) ½ Bund Petersilie
(F) 1 TL Paprikapulver

Hühnerbrust in Würfel schneiden. Kartoffeln waschen, schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Fisolen waschen, putzen und in 2-3 cm lange Stücke schneiden. Kohl waschen, Strunk herausschneiden und in Streifen schneiden. Karotten putzen und in Scheiben schneiden. Zwiebel und Knoblauch fein hacken.

Wasser oder Gemüsebrühe in einem großen Topf erhitzen. Die Hühnerwürfeln, Kartoffeln, Fisolen, Karotten und Kohlstreifen ins Wasser geben und mit Zwiebel und Knoblauch aufkochen lassen. Mit Thymian, Pfeffer, Korianderkörnern und Salz abschmecken und zugedeckt 15-20 Minuten zu einem Eintopf kochen.

Petersilie fein hacken und mit Paprikapulver und Obers oder Creme fraiche zum Eintopf geben und gut umrühren. Bei Bedarf nochmals mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Info
Kohl ist aufgrund seines hohen Vitamin C Gehalts eine wertvolle heimische Zutat in unserer Winterküche. Allerdings wirkt er leicht blähend. Die Zugabe von Korianderkörnern hilft der Verdauung. Koriandersamen stärken den Magen, wirken entblähend und tonisieren durch den scharf/warmen Geschmack vor allem Lunge und Milz.

Süßes für Sie
Birnenscheiben mit Schoko-Kardamom-Sauce
Zutaten für 2 Portionen

(E) 2 Birnen
(M) ½ TL Kardamom
(W) ½ Tasse Wasser oder Apfelsaft
(H) Saft ½  Zitrone
(F) 50 g Schokolade (70 % Kakaoanteil oder mehr)

Birnen waschen, schälen, halbieren, Kerngehäuse entfernen und in Spalten schneiden. Wasser oder Apfelsaft erhitzen und die Birnenspalten darin mit Zitronensaft einige Minuten weich dünsten. In der Zwischenzeit die Schokolade im Wasserbad schmelzen und mit dem Kardamom verrühren. Birnenspalten in einer Schüssel oder auf einem Teller anrichten und mit der Schokosauce übergießen.

Die Birnebirnen

Birnen kennen wir klassisch aus Süßspeisen wie Kuchen oder Kompott. Aber auch zu pikanten Gerichten lässt sie sich wunderbar kombinieren. Eine besondere Ergänzung ist der fruchtige Geschmack zu Wildgerichten, Geflügel oder Fisch. Auch Salaten mit Radicchio oder knackigem  Chicorée gibt die die Birne eine besondere Note. Die Volksheilkunde empfiehlt Birnen vor allem gekocht oder gedünstet – das deckt sich gut mit den Empfehlungen der TCM, weil Birnen thermisch als erfrischend eingestuft werden. Durch die Zugabe von wärmendem Zimt oder Nelken wird das ausgeglichen und ein Kompott wärmt in der kalten Jahreszeit. Getrocknete Birnen – Kletzen – sind ein wichtiger Mineralstoff- und Ballaststoff-Lieferant. Bekömmlicher sind Kletzen allerdings, wenn sie vor dem Verzehr für einige Stunden eingeweicht werden.

Birnen schmecken nicht nur angenehm mild und süß, sondern liefern auch Vitamin C, Folsäure und viele wichtige Mineralstoffe wie Eisen, Jod und Magnesium. Der hohe Gehalt an Kalium wirkt entwässernd, die enthaltenen Ballaststoffe regen die Verdauung an. Um alle wichtigen Stoffe aufzunehmen sollten Sie immer die Schale mitessen.
Im Gegensatz zu Äpfeln sind Birnen deutlich säureärmer und deshalb für viele Menschen verträglicher.  Nach TCM wirken Birnen schleimlösend, fördern die Verdauung, bilden Körpersäfte und unterstützen beim Entwässern. Birnenkompott hilft deshalb bei trockenem Husten, Bronchitis, Asthma, Erkältung, aber auch bei Verstopfung oder Bluthochdruck.

Aktuelle Kochkurse und Kochbücher

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Warmes für kalte Tage – Gesund durch den Winter mit dem Wissen der TCM
Kochkurs-Termine finden sie unter:

http://www.essenz.at/kochkurse.html

Alle unsere Kochbücher finden sie hier:

http://www.essenz.at/kochbuecher.html

 

Quellen:
Liane Dirks – Das Buch vom besinnlichen November, Verlag sanssouci
www.wikipedia.org
Susanne Hornfeck – Gesund leben nach dem chinesischen Kalender

 

 

 

 

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Erdbeeren – verführerisch rot und saftig süß

Erdbeeren sind wohl neben Melonen die beliebtesten Früchte des Sommers. Der lateinische Name der Erdbeere „Fragum“, was abgeleitet so viel wie „Duft“ bedeutet, ist ein wunderbarer Hinweis darauf, was diese gesundenFrüchte bieten: einen unvergleichlichen Duft, der gleichzeitig auch das beste Qualitätskriterium dafür ist, dass Erdbeeren saisongerecht eingekauft wurden und vollen Geschmack bieten.  

Die Beere, die eigentlich keine Beere ist

Walderdbeeren sind in Europa seit der Steinzeit bekannt. Im Mittelalter wurden sie bereits auf großen Anbauflächen kultiviert und Erdbeerblättertee und frische Walderdbeeren waren damals als Heilmittel bei Gicht und Rheuma beliebt. Doch die Fruchtgröße der aromatischen Winzlinge blieb klein und die Ernte damit mühsam. Im 18. Jahrhundert wurde die großfruchtigere „Amerikanische Scharlach-Erdbeere“ nach Europa eingeführt.  Um 1750 herum gelang in Holland eine Kreuzung der amerikanischen Sorte mit der großfruchtigen Chile-Erdbeere, die Stammform unserer heutigen Gartenerdbeere (= Fragaria ananassa). Wegen ihres Geschmacks und ihrer Form wird sie auch als Ananas-Erdbeere bezeichnet, oder kurz „Ananas“ wie wir Österreicher Erdbeeren gerne bezeichnen.

Von der Gattung gehört die Erdbeere zu den Rosengewächsen, botanisch gesehen ist sie jedoch eine Sammelnussfrucht. Der rote Teil der Erdbeere ist eine fleischig verdickte Blütenachse (Scheinfrucht), während die auf dem Fruchtfleisch sitzenden Nüsschen die eigentlichen Früchte darstellen.

Heimische (Bio-)Erdbeeren schmecken besserSONY DSC

Pro Jahr verzehren wir konstant etwa 4 kg Erdbeeren, und liegen damit deutlich hinter Äpfeln, Bananen und Orangen. Was auch an der kurzen Saison liegt. Die Hauptangebotszeit der heimischen Früchte reicht von (Ende) Mai bis Juli. Mehr als 50 % der angebotenen Erdbeeren stammen jedoch nicht aus Österreich. Im Handel sind die Früchte ganzjährig aus Israel, Ägypten und Übersee, ab Februar und März auch aus Spanien und Italien erhältlich. Wer die heimische Erdbeerzeit abwartet und regionale und saisonale (Bio)Produkte bevorzugt, schont nicht nur die Umwelt (geringer Chemikalieneinsatz), sondern darf sich auch am feinen Geschmack erfreuen. Zum optimalen Erntezeitpunkt reif geerntete Erdbeeren schmecken aromatisch, süß und saftig. Sie weisen einen höheren Gehalt an Zucker, Vitaminen, Mineralstoffen und bioaktiven Substanzen auf.

Süße Verlockung liefert wertvolle Inhaltsstoffe

Erdbeeren gelten aufgrund ihres niedrigen Kalorien- (32 kcal pro 100 g) und hohen Wassergehalts von 89,9 Prozent als „Schlankmacher“. Mit 150 – 200 Gramm Erdbeeren – das ist eine gute Handvoll – ist der Tagesbedarf an Vitamin C bereits gedeckt. Vollreife Erdbeeren liefern um etwa 20 Prozent mehr Vitamin C  als unreif geerntete. Erdbeeren enthalten auch reichlich Folsäure und die Mineralstoffe Calcium, Magnesium sowie Mangan, Eisen und Kalium. Durch ihre entwässernde Wirkung werden Harnsäuren abgeführt und der Darm mobilisiert. Frische Erdbeeren senken den Blutdruck und schützen vor den sehr schädlichen Freien Radikalen. Doch viel wichtiger sind die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Polyphenole, welche Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Infektionen vorbeugen sowie entzündungshemmend wirken. Zu dieser Gruppe gehören unter anderem die Ferula- und die Ellagsäure, welche einen schützenden Effekt gegen Krebserkrankungen haben. Teeaufgüsse aus den Blättern der Erdbeeren wirken aufgrund der Gerbstoffe und Flavonoiden  adstringierend, das ist hilfreich bei Magen- und Darmkrankheiten (zB. bei Durchfall). Die intensive rote Färbung erhalten die Erdbeeren durch die Pflanzenfarbstoffe Anthocyan und Kämpferol, welche auch für ihre antioxidative Wirkung bekannt sind. Für ihren charakteristischen würzig-aromatischen Geschmack sind mehrere hundert Aromastoffe verantwortlich.

Erdbeeren unverträglich?

Reifes Obst ist generell besser verträglich als unreifes. Manche Menschen klagen nach dem Genuss von Erdbeeren über juckenden Ausschlag (Nesselsucht) oder Magenschmerzen –  eine Erdbeerunverträglichkeit die Ursache sein. Auslöser hierfür ist häufig der chinin-ähnliche Stoff „Fragarianum“. Bei manchen Personen hilft es, die Früchte kurz vor dem Verzehr mit kochendem Wasser zu übergießen und dann kalt abzuschrecken oder sie zu pürieren. Hilft dies nichts, muss leider auf Erdbeeren verzichtet werden. Empfehlenswert ist auch, auf Bio-Erdbeeren zurückzugreifen, eine Reaktion auf Spritzmittel könnte ebenfalls die Ursache der Unverträglichkeit sein.

Personen mit einer Histamin-Intoleranz sollten bei Erdbeeren ebenso vorsichtig sein. Erdbeeren sind Histamin-Liberatoren, dh. sie fördern die Histaminbildung im Körper, was bei empfindlichen Personen entzündungsähnliche Reaktionen oder Hautreizungen auslösen kann. Birkenpollen-Allergiker haben ebenso häufig eine Kreuzreaktion mit Erdbeeren (bzw. auch mit Äpfeln und Nüssen).

Einkaufs-Tipps und Tricks

  • Reife Erdbeeren bevorzugen. Unreife Früchte haben wenig Aroma und schmecken säuerlich.
  • Reife Erdbeeren sind an der intensiv roten Farbe erkennbar. Sie sind weich, saftig, schmecken süß und der Stängel sowie die Blätter lassen sich leicht entfernen.
  • Kleine Erdbeeren haben meist ein intensiveres Aroma und schmecken süßer.
  • Wenn Sie Erdbeeren in Schalen kaufen, achten Sie darauf ob unten Flüssigkeit ausläuft. Wenn Saft durch den Boden der Schale sickert, sind sie vielleicht überreif oder aber gequetscht. Besser eine trockene Schale nehmen.
  • Beim Kauf darauf achten, dass im Becher keine verschimmelten Früchte sind.
  • Die frischesten Erdbeeren bekommt man direkt vom Erzeuger und dort am besten aus biologischer Landwirtschaft und selbst gepflückt. Die Haupterntezeit für österreichische Früchte ist von Mai bis Juli.
  • Um das Auslaufen von Saft und Nährstoff-Verluste zu verhindern, Erdbeeren bitte mit ihren grünen Kelchblättern und einem Stück Stiel pflücken.
  • Erdbeeren sind sehr empfindliche, daher am besten erst kurz vor dem Verbrauch in kleinen Mengen kaufen.
  • Erdbeeren verderben rasch, am besten ungewaschen auf einem Teller ausgebreitet oder in einer großen Schüssel im Kühlschrank      aufbewahren. Beschädigte oder matschige Früchte aussortieren, da es bei diesen schnell zu Schimmelbildung kommt.
  • Um Vitaminverluste zu vermeiden,  Erdbeeren erst kurz vor dem Essen waschen und klein schneiden. Bitte nicht im Wasser liegen lassen.
  • Im Kühlschrank  (2 bis 6 °C) sind Erdbeeren ungefähr ein bis zwei Tage haltbar. Bei  Temperaturen zwischen 0 und 2 °C können sie bis zu fünf Tage gelagert werden.

 

Erdbeer-Rezepte

Erdbeeren harmonieren mit vielen Zutaten wie Eis, Kuchen, Käse, sie passen in den Salat, man kann sie süß essen, aber auch mit Pfeffer und Essig. Im Sommer sind Erdbeeren in Buttermilch oder mit Joghurt ein erfrischendes Dessert. Hier ein paar Rezepte zum Ausprobieren:

Power-Shake mit Beerenfrischer Erdbeershake / fresh strawberry shake

Zutaten für 1 Person: 300 ml Sojamilch, 1 EL Honig, 1 Prise Kardamompulver, 100 g Seidentofu, 150 g Beeren (z. B. Himbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren), 1/2 TL Kakaopulver

Sojamilch im Standmixer mit Honig, Kardamompulver, Seidentofu, Beeren und Kakaopulver pürieren. Am besten gut gekühlt servieren.

Info: Seidentofu ist eine besonders feine Tofuvariante. Bei der Herstellung wird die mit Nigari (ein aus Meerwasser gewonnenes Gerinnungsmittel) vermischte Sojamilch in Hartschalen versiegelt und anschließend erhitzt. So entsteht von der Konsistenz eine Art stichfester Joghurt, da hier die Molke nicht entfernt wird. Seidentofu eignet sich hervorragend für die Herstellung von Soßen, Dressings und Süßspeisen.

Erdbeer-Sorbet mit Wodka

Zutaten für 4 Personen: 500 g Erdbeeren, Saft 1/2 Zitrone, 40 cl Wodka, Zucker oder Honig nach Geschmack

Erdbeeren waschen, in Stücke schneiden und im Mixer pürieren mit den restlichen Zutaten pürieren. Für 4 bis 5 Stunden ins Tiefkühlfach geben, hin und wieder umrühren.

Chicoree-Salat mit Erdbeeren

Zutaten für 2 Portionen:  2 Stück Chicoree , 1 Handvoll Erdbeeren, 1EL Sesamöl, 1 EL Sesam, Pfeffer, Salz, 1EL weißer Balsamico-Essig,

Chicoree und Erdbeeren in kleine Stücke schneiden und vermischen. Aus Balsamico-Essig, Sesamöl, Salz und Pfeffer eine Marinade bereiten. Salat damit vermischen und mit Sesam bestreut servieren.jn

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Dampfgaren – einfach, gesund und alt bewährt

Dampfgaren – das Garen von Speisen mittels Wasserdampf – ist der neue Gesundheitstrend bei den Koch-Methoden. Feinschmecker behaupten sogar, es handle sich um die köstlichste Garmethode der Welt. So neu ist die Methode aber gar nicht. Die Wurzeln für das Dämpfen liegen in China. Lange vor unserer heutigen Zeitrechnung kamen doppelwandige Kochgefäße zum Einsatz, in denen Speisen getrennt von der Flüssigkeit gegart wurden. Denken Sie nur an Dim Sum oder Bautze – in Bambuskörbchen gedämpfte luftig weiche Brötchen, ein Highlight der chinesischen Küche. Warum in Dampf gegartes besonders schmackhaft und gesund ist und wie Sie erste Versuche mit dem dampfgaren machen können, erfahren Sie hier.

Dämpfen – was ist das?

Dämpfen bedeutet, Lebensmittel in feuchter Hitze oder in Dampf zu garen und es ist eine alte chinesische Zubereitungsart. Dieses Wissen war aber nicht auf Asien beschränkt. Auch unsere Großmütter wussten, dass ein Topf mit Wasser im Backofen half, dass der Braten nicht austrocknete und das Brot eine braune, glänzende Kruste erhielt. Das Dampf- oder Dunstgaren war also auch hierzulande bekannt. Das Wirkprinzip des Dampfgarens ist sehr einfach:  Lebensmittel liegen auf Einsätzen über kochendem Wasser. Durch eine Perforation im Boden der Dämpfeinsätze strömt heißer Wasserdampf direkt auf und zwischen das Gargut und umschließt es auf allen Seiten. Die Speisen werden so in einem geschlossenen Gefäß über kochender Flüssigkeit im Wasserdampf bei normalen Kochtemperaturen um die 100 °C gegart. Fleisch, Fisch oder Gemüse liegen im heißen Wasserdampfnebel und werden so saftig und zart gekocht. Der heiße Wasserdampf strömt auf das Gargut und umschließt es von allen Seiten.  Weil die Speisen nicht im Wasser liegen, laugen sie nicht aus, die kräftige Farbe bleibt erhalten und sie werden  besonders schonend zubereitet.  Die natürlichen Aromen und Vitamine der Lebensmittel bleiben erhalten, dampfgaren garantiert geschmacksintensive Speisen, die nicht oder kaum  gewürzt werden müssen und ohne die Zugabe von Fett auskommen.  Ein weiterer Vorteil ist, dass  beim Dampfgaren auch mehrere Einsätze übereinandergestapelt werden können, ohne dass die Aromen sich mischen.

In Dampf gegartes Gemüse mit SchnitzelEine bei uns schon länger  bekannte Methode ist das „Druck-Dampfgaren“ mit dem Schnellkochtopf. Kochgut und Wasser bilden dabei ein abgeschlossenes System und durch das kochende Wasser kommt es im Topf zu einem Überdruck, der die Kochdauer verkürzt. In der Regel ist der Druck auf 2 bar begrenzt, bei diesem Druck siedet das Wasser bei 120 °C. Die höhere Dampftemperatur ist die Ursache für die kürzeren Garzeiten von Dampf-Druckgaren im Vergleich zu drucklosem Dampfgaren. Beliebt ist der Schnellkochtopf – auch bekannt als Kelomat –  für Lebensmittel, die normalerweise lange Kochzeiten benötigen, wie z.B. Hülsenfrüchte. Bereits seit 1927 gab es Schnellkochtöpfe, ihre Blütezeit erlebten sie in den 70er und 80er Jahren und versorgten die modernen Familien bei wenig Zeit- und Energieaufwand mit gesunden, schmackhaften Mahlzeiten. Parallel dazu wurde auch der Römertopf eingeführt, ein Vorläufer für moderne Dampfgargeräte für druckloses garen.

Dampfgaren – praktisch und gesund!

Mit dem zunehmenden Interesse an asiatischer und speziell chinesischer Küche stieg in den 1990er Jahren das Interesse an stapelbaren Dampfkörben und elektrischen Dampfgarern. Die bis dahin beliebte Mikrowelle – vor allem zum Aufwärmen von Speisen – wird seither von in die Küche integrierte Dampfgarer verdrängt. Dampfgaren eignet sich  hervorragend zum Aufwärmen von vorbereiteten Speisen, sie werden durch den Dampf saftig und frisch. Im Grunde läßt sich fast alles im Dampfgarer – oder in den modernen Kombi-Geräten – zubereiten, hier eine Auswahl:

– Getreide kochen, z.B. Reis oder Hirse

– Warmes TCM Frühstück zubereiten, z.B. Haferflocken-Porridge mit Apfel und Zimt

– Gemüse garen, Kompotte oder Fruchtmus zubereiten

– Fisch und Fleisch saftig und schonend zubereiten

– lang gekochte Reis-Congees oder Kraftsuppen zubereiten

– luftig, leichte Desserts wie Souffles oder Aufläufe

– saftig frisches Brot und Gebäck uvm.

Dampfgaren ist eine schonende Zubereitung und auch für Menschen mit empfindlichen Magen ist Dampfgaren eine echte Alternative zum herkömmlichen Kochen. Der hohe Anspruch der chinesischen Küche an Gesundheit, Farbe, Aroma, Wohlgeschmack und Form der täglichen Nahrung, ist heute so aktuell wie damals und wird durch das dampfgaren perfekt erfüllt. Alles, was aus dem Dampfgarer kommt, sieht sehr appetitlich aus und  – vielleicht das Beste daran – es schmeckt der ganzen Familie. Plötzlich braucht man niemanden mehr zu überreden, das zu essen, was gesund ist!

Verschiedene Methoden: Dämpfen auf dem Herd/im Backofen Gemüse aus dem Dampf-Gar-Beutel

Die einfachste und wohl am weitesten verbreitete Dämpfmethode ist, die Lebensmittel in einem Dämpfeinsatz oder einen Korb zu geben und in einem Topf oder im Wok über kochender Flüssigkeit zu garen. Dabei gibt es aber ein paar Tipps und Tricks, die Sie beachten sollten. Der Topf sollte nicht zuviel Flüssigkeit enthalten, da diese sonst in den Gareinsatz gerät  und das Gargut matschig wird. Außerdem sollte der Topf einen passenden Deckel haben, damit der Dampf nicht entweichen kann. Dämpfen braucht manchmal auch etwas länger als das übliche kochen. Wenn Sie erste Versuche mit dem dämpfen machen, bitte hin und wieder überprüfen, ob die Lebensmittel schon durch sind. Dabei bitte Vorsicht: Wasserdampf ist sehr heiß und es kann zu Verbrennungen kommen. Schützen Sie Ihre Hände mit einem Geschirrtuch oder Topflappen.

Ebenso einfach ist das dämpfen im Backofen. Die Zutaten werden dazu einfach eingewickelt, z.B. in Alufolie, Backpapier, Bananenblätter oder in einen gut verschließbaren Topf gelegt und dann im Backofen gegart. Gut geeignet sind z.B. Schüsseln aus hitzebeständigem Jenaer Glas, eine Tajine oder ein Römertopf aus Ton. Das Einwickeln in Blätter ist sehr zu empfehlen, einerseits weil die Blätter ihr dezentes Aroma an die darin gegarten Lebensmittel abgeben und es sieht sehr hübsch aus. Für Desserts ist das Wasserbad eine beliebte Dämpfmethode. Das Gargut wird so vor zu starker Hitze geschützt und das Dessert wird schön saftig. Einfach ein Backblech oder eine größere Auflaufform mit Wasser füllen und darin die Förmchen mit dem Dessert garen. Das Wasser sollte etwa halb hoch gefüllt sein und das Gargut wird mit Alufolie abgedeckt, so kann darunter Dampf entstehen.

Dämpfen im Bambuskorb

dim sumBambuskörbe sind preiswert, sehr dekorativ – gleich direkt zum Servieren geeignet – und es gibt sie in unterschiedlichen Größen. Achten Sie darauf, dass der Korb so in den Topf oder in den Wok passt, dass er das Wasser nicht berührt. Ideal ist, dass die Körbe auch stapelbar sind, so lassen sich mehrere Komponenten (z.B. Fisch, Gemüse, Reis) für eine Mahlzeit einzeln, aber doch auf einmal, garen. Vor dem 1. Einsatz sollten Bambuskörbe 15 Minuten in Wasser eingeweicht werden, um ihren Eigengeruch zu beseitigen. Nach dem Benutzen einfach mit Spülmittel gründlich säubern, gut abschwemmen und vor dem Wegräumen gründlich trocknen lassen, damit sie nicht schimmeln.

Moderne Dampfgarer und Kombi-Geräte

Seit den 70er-Jahren gibt es in der Gastronomie professionelle Dampfgargeräte. Anfang der 80er-Jahre wurde dieseTechnologie auch den Privathaushalten zugänglich gemacht und nach und nach erobern sie sich ihren Platz in unseren Küchen. Zeitgemäße Einbaulösungen ersetzen die klassischen Töpfe und Dampfgaren wird dank elektronischer Steuerung so einfach wie nie. Das chinesische Credo jedoch, wonach jedes gelungene Gericht hohen Anforderungen an Gesundheit, Farbe, Aroma, Wohlgeschmack und Form entsprechen sollte, ist heute so aktuell wie damals.Beim klassischen, elektrischen Dampfgarer versorgt eine beheizte Wasserschale zwei oder mehr übereinander gestapelte Kunststoffeinsätze über einen gelochten Boden mit Dampf, z.B. von Tefal. Für Reis oder zum Aufwärmen von Speisen gibt es einen ungelochten Aufsatz. Solche Dampfgarer eignen sich für 2-3 Portionen pro Zubereitung. Modernere Geräte sehen wie ein Backofen aus und werden direkt in die Küche eingebaut. Im Garraum befinden sich dann gelochte und ungelochte Behälter aus Edelstahl (sogenannte Gastro-Norm Behälter), die auf mehreren Ebenen gleichzeitig unterschiedliche Speisen garen. Problemlos können süße und pikante Gerichte gleichzeitig gegart werden, das spart Energie und Zeit.

Besonders praktisch sind Kombi-Geräte, das sind Dampf-Backöfen, die auch mit Heißluft arbeiten. Sie sind ideal für das Dämpfen, Dünsten oder Blanchieren frischer Speisen, für das Erwärmen von Speisen und das Auftauen von Fertiggerichten und Tiefkühlprodukten geeignet. Die neuen Geräte bieten verschiedene technische Finessen und elektronische Programmsteuerung. Die Temperaturwahl reicht von Niedertemperatur (70 – 80 °C für besonders schonendes Garen), bis zu 250 Grad mit Heißluft für ganz normales Backen oder braten. Der Vorteil ist die gleichzeitige Nutzung von Hitze und Dampf, wodurch der Sonntagsbraten oder auch Brot besonders saftig werden.  Die Kosten solcher Geräte liegen deutlich über denen herkömmlicher Backöfen. Sie benötigen entweder einen festen Wasseranschluß oder haben einen mobilen Wasserbehälter, der vor dem Dampfbetrieb aufgefüllt werden muss.

Heiße Tipps rund ums Dämpfen

– Wenn Sie in Etagen dämpfen, immer das empfindlichste Gartgut (oder das mit der kürzesten Garzeit) ganz nach oben, das mit der längeren Garzeit ganz nach unten geben.

– Damit die Zutaten am Boden des Dämpfkorbes nicht festkleben, den Boden einölen oder auf eine Unterlage geben (Backpapier, Bananenblätter). Diese Unterlage aber bitte mit einem Spieß oder der Messerspitze mehrmals anstechen, damit der Dampf nach oben kann.

– Frische Kräuter, Gewürze, Ingwer, gehacktes Wurzelgemüse, Zwiebelringe, Zitronenschnitze oder Zitronengras geben der Dämpfflüssigkeit ein köstliches Aroma und würzen das Gargut dezent.

– Zutaten garen nach der Kochzeit weiter, auch wenn der Topf vom Herd genommen wird. Deshalb das Gargut sofort aus dem Dämpfer nehmen oder gleich servieren. Fleisch oder Fisch sollten nach dem Dämpfen 5 Minuten ruhen, so bleiben sie saftig und lassen sich leichter tranchieren.

Meine persönlichen Erfahrungen

Ich besitze privat seit knapp drei Jahren einen modernen Kombi-Dampfgarer von Miele, den ich nicht mehr missen möchte. Der morgendliche Frühstücksbrei gelingt äußerst schmackhaft, weil sehr saftig, nichts kann anbrennen und es gart praktisch alles nebenbei. Allerdings war es eine ziemliche Umgewöhnung. Ich war gewohnt, am Herd auf Feuer mit Gas zu kochen und irgendwie fehlte mir „meine Feuerstelle“. Es war nicht leicht, auf das gewohnte Rühren zu verzichten, vor allem auch, weil ich gewohnt bin „im Kreis zu  kochen“. Auch der duftende Geruch in der Küche ist nicht mehr so stark vorhanden und – diese neuen Geräte piepsen andauernd, das nervt manchmal bis heute. Deshalb nutze ich auch kaum die automatischen Programme, wo alle paar Minuten ein Pieps signalisiert, was zu tun ist. Durch Erfahrung habe ich inzwischen ein gutes Gefühl, welche Temperatur und welche Zeit ich einstellen muss, um Reis zu dämpfen, Hühnersuppe bei 90 Grad köcheln zu lassen, Congee saftig weich zu kochen, Gemüse und Fisch knackig frisch zuzubereiten oder einfach nur was aufzuwärmen. Das ist mir lieber, als gänzlich alle Verantwortung an ein automatisches Programm abzugeben. Allerdings bei einem Sonntagsbraten bin ich dann dankbar für die Hinweise in der Bedienungsanleitung, wirklich toll, wie einfach ein mehrgängiges Menü im Kombi-Dämpfer zubereitet werden kann.

Im essen:z kochstudio haben wir bisher keinen professionellen eingebauten Dampfgarer. Da nutzen wir den Thermomix, eine kompakte, praktische Küchenmaschine, die zerkleinert, raspelt, knetet, mahlt, kocht – und auch dämpft. Ein wunderbares Gerät für kleine Küchen bzw. auch perfekt für Einsteiger.

Cous Cous Knöderl mit Apfelsauce (2 Portionen)

E        1 TL Vanillezucker, 100 ml (Soja- oder Reis)Milch,1 Ei, 50 g geriebene Mandeln, 2 EL Rohrzucker, 2 Äpfel, 1 TL Kuzu oder Pfeilwurzelmehl

M       ½ TL Kardamom

W       Salz, 2 EL Wasser

H       50 g Cous Cous,  40 g Topfen (Quark), 2EL Dinkelgrieß, 1-2 EL Dinkelmehl

F       Zitronenschale einer halben Zitrone

(Soja- oder Reis)Milch in einem Topf zum Kochen bringen. Cous Cous einstreuen, vom Herd nehmen und 10 Minuten quellen lassen. Überkühlen lassen. Cous Cous, Topfen, Dinkelgrieß, Dinkelmehl, Zitronenschale, Vanillezucker, Ei, Mandeln, Rohrzucker, Kardamom und Salz zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten und im Kühlschrank 1 Stunde rasten lassen.

In der Zwischenzeit die Äpfel waschen, Strunk entfernen und klein schneiden. Mit 2 EL Wasser weich dünsten und anschließend mit dem Stabmixer pürieren. Kuzu oder Pfeilwurzelmehl in etwas kaltem Wasser anrühren, zum Apfelmus geben und einmal aufkochen lassen, damit es etwas sämiger wird.

Aus dem Teig mit feuchten Händen Knödel formen und in Wasserdampf für 10-15 Minuten garen. Knödel mit Apfelmus heiß anrichten.

Tipp: Die gekochten Knöderl in geriebenen Mandeln oder Walnüssen wälzen.

Quellen: wikipedia.com, Fotos: fotolia.com

 

 

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Himbeeren – sinnlich und erotisch

Also die Aufgabe ist nicht ganz einfach. Eine Facebook-FanIn (ist das politisch so korrekt) hat mir quasi den Auftrag vermittelt, ich soll was über die erotische Wirkung von Himbeeren schreiben. Jetzt grüble ich schon zwei heiße Sommernächte darüber und damit das aufhört, schreibe ich mir meine Assoziationen dazu von der Seele. Was raus ist, ist raus und schafft dann wieder Platz für andere Grübeleien. Und Achtung: es könnte sein, dass der Beitrag nicht ganz jugendfrei wird! Also bitte nur weiterlesen, wenn Sie schon über 18 Jahre alt sind….

Erotisch essen

Seit letzter Woche bin ich ja im Thema ganz gut eingearbeitet. Am Samstag fand der erste „Mädels-Polterabend“ im essen:z kochstudio statt. Und ich wollte mir was besonderes einfallen lassen, habe ausgiebig recherchiert zu aphrodisierenden und liebesstärkenden Speisen und Lebensmitteln. Vorbereitet wurde dann eine Blindverkostung mit allerlei Köstlichkeiten (Schokolade, Granatapfel) und „potentem“ Gemüse (Sellerie, Spargel) und dazu gab es schlüpfrige Hintergrund-Infos, die die Mädels durchaus erheiterten. Ich sag nur: bis ins 16. Jahrhundert wurde Männern geraten, Ihren – ihr wisst schon was – mit Selleriesaft einzureiben, damit die holde Maid ihn „schön lieb“ hat. Ist nicht von mir, ergaben meine Recherchen. Die Bilder dazu lass ich jetzt in Eurem Kopf, bei mir ist ja derzeit die Himbeere. Wie gesagt, viel recherchiert, aber zu Himbeeren ist mir nichts erotisches untergekommen…. was schreib ich also jetzt.

Zart, rosa und weich….

von_Maren Beßler_pixelio.de

Am besten  ich lege mir mal eine Himbeere vor mich hin. Und wenn ich sie dann so genau anschaue, dann ist es eigentlich offensichtlich. Was noch ist so zart, so schön rosa und weich – na hat´s geklingelt? Rosig schöne Brustwarzen – da haben wir eine erotische Verbindung! Auch wenn Internet-Recherchen zum Thema Erotik und Essen eher geschälte Pfirsich-Hälften mit gehackten Mandeln an der Spitze in der Mitte als „Brust-Imitat“ empfehlen. Wir könnten uns ja jetzt an frische Himbeeren halten. In Zeiten des Internets habe ich dann noch eine google Recherche gestartet. Meine Stichworte waren „Himbeere“ und „erotisch“ und es kamen sage und schreibe 118.000 Ergebnisse. Ob die alle brauchbar sind? Was habe ich denn so gefunden:

– an 1. Stelle amazon: mit einer riesigen Auswahl Himbeere Erotik und und viele weitere Artikel im Bereich Bücher zu dauerhaft niedrigen Preisen. Ein Klick und da gibt es dann „Food for love“  und Tigerblick trifft Himbeerlächeln: Wie Ihnen das Unbewusste dabei hilft, lustvoll zu flirten – ganze 2 Bücher werden gelistet und das ist die riesige Auswahl?

– an 2. Stelle ebay: mit Massagekerze Himbeere Erotik, das klingt schon vielversprechender. Ceduxion vom erotec versand, die Wortspiele sind erheiternd, sogar mit Soja Wax, also vegan und ganz geschmackvoll präsentiert. Sofort Kauf um 15,95 möglich, aber ich kann noch widerstehen

– an 3. Stelle der kochmeister.com mit 2 „Himmlische himbeeren erotischen Rezepte“ – endlich sind wir auch kulinarisch beim Thema angelangt. Hier das erste Himmlischen Himbeeren- Rezept, klingt einfach, aber gut: 500 g Himbeeren leicht zuckern (wenn überhaupt – das ist Geschmackssache) frisch gemahlenem Pfeffer aus der Pfeffermühle darüber geben (das verstärkt das Aroma) und mit 60 ml schottischem Whiskey verfeinern und umrühren. Schon ist die Fahrt in den himmlischen Himbeerhimmel garantiert. Geht sicher auch mit Wodka oder Slibowitz, oder vielleicht sogar mit Himbeerschnaps. Erfahrungsberichte werden gerne entgegen genommen.

Das zweite Rezept ist schon etwas ambitionierter und gefällt mir mit meinem 5 Elemente Hintergrund recht gut. Indisch gewürztes Himbeer-Lassi, doppelt erotisch weil auch mit Rosenwasser und Kardamom. Laut Autor ein getestetes Rezept. Sehr gesund, sehr erfrischend, einfach himmlisch… Hier findet ihr die genaue Rezeptur http://www.kochmeister.com/r/41563-himbeer-lassi-maha-lakshmi.html

So das war´s mit google und Internet – vor Kondomen mit Himbeergeschmack will ich Euch verschonen. Wobei ein Link hat jetzt doch noch meine Aufmerksamkeit erregt. Und zwar geht es da um Himbeereis in heißem Tee auf http://www.songlexikon.de/songs/himbeereisim, ein Song, mit dem sich eine deutsche Schlagerband ein Denkmal gesetzt hat, von erotischen Konnotationen ist da die Rede….

Botanisch und kulinarisch

Jetzt ernsthaft, was hat es mit Beeren und vor allem Himbeeren so auf sich. Die Himbeere gehört zur Familie der Rosengewächse, zur Gattung Rubus. Entgegen ihres Namens zählt sie genau genommen botanisch nicht zu den Beeren. Sie ist eine Sammelnuss- oder Sammelsteinfrucht mit jeweils einem Kern in den vielen kleinen aneinander liegenden Früchten. Das ist doch interessant, nicht? Himbeersträucher sind in den Laubwäldern Mittel- und Nordeuropas sowie in Nordamerika häufig wild anzutreffen bzw. sind sie auch beliebte Gartensträucher. Die Früchte des bis zu zwei Meter hohen Strauchs können von Mai bis Oktober geerntet werden.

Seit dem Altertum sind Himbeeren als Heilpflanzen bekannt und wurden vor allem in den Klöstern bzw. Klostergärten kultiviert. Die Himbeere ist reich an Vitaminen, Spurenelementen und sekundären Pflanzeninhaltsstoffen. Sie stimuliert die körpereigenen Abwehrmechanismen, unterstützt das Immunsystem und regt den Stoffwechsel an, außerdem werden der Frucht antibiotische, appetitanregende, entwässernde und abführende Wirkung nachgesagt. Die weiteren gesundheitlichen Vorteile und Wirkungen sind vielfältig, aber erotisch klingt das alles nicht – mehr nach wichtiger Zutat im Altersheim: Die Wirkstoffe der Himbeere helfen bei Blasen- und Nierenleiden, Sodbrennen und Verdauungsstörungen. Himbeeren enthalten Zitronensäure, diese beeinflusst den Harnstoffwechsel, wirkt treibend und reinigend.  Sekundäre Pflanzenstoffe wie die Ellagsäure und die Pflanzenfarbstoffe (Flavonoide) haben eine antioxidative Wirkung: Sie machen Krebserreger unschädlich und stärken das Immunsystem.  Himbeeren enthalten auch Rutin, ebenfalls ein Flavonoid, welches zusätzlich einen blutreinigenden Effekt hat, die Blutgefäße stärkt und bei Krampfadern, Besenreisern und Hämorrhoiden hilft. Autsch – jetzt ist es ganz aus mit der Erotik! Was kommt jetzt noch? Ach ja, Himbeeren wirken kühlend und Fieber senkend, weshalb uns schon unsere Großmütter bei Fieber Himbeersaft gegeben und angeblich so die schweißtreibende Wirkung der Früchte genützt haben. Himbeerblätter wirken leicht adstringierend und kommen als Zusatz zu Gurgelwasser oder in Tee zur Blutreinigung oder gegen schädliche Darmbakterienl zum Einsatz. Wie alle Früchte enthält auch die Himbeere viel Vitamin C, aber auch ProVitamin A und Vitamin B.  Aufgrund des Eisengehalts, spricht man ihr blutreinigende und blutbildende Effekte zu. Auch nach TCM – wo der Grundsatz gilt: Rot bildet Blut – wird die blutaufbauende Wirkung von Himbeeren (und allen roten Beeren) sehr geschätzt.

von olga meier-sander_pixelio.de

Stachelige Erotik-Spiele

Bevor das jetzt alles weiter abtörnt, lassen wir unsere Fantasie nochmals spielen. Himbeersträucher sind ja dornige Büsche, für alle, die gerne kleine Sado-Maso-Spielchen treiben, vielleicht doch noch das richtige Erotik-Spielzeug. Ich seh schon ab morgen alle durch die Wälder streifen und stachelige Himbeerzweige sammeln. Nach sorgfältiger Ernte der druckempfindlichen Früchte sind die Zweige dann zu wollüstigen Spielen zu gebrauchen. Ist zwar nichts für empfindliche Gemüter (zu denen ich mich auch zähle), aber der/die ein oder andere LeserIn ist jetzt vielleicht auf eine Idee gekommen.

Himbeeren genießen

Zuletzt noch eine gute Nachricht: Himbeeren sind immer naturbelassen, denn durch ihre hohe Empfindlichkeit ist ein Spritzen mit Pestiziden unmöglich, die Beeren wären sofort ruiniert. Für GenießerInnen – sie schmecken frisch vom Strauch am Besten. Im Gemüsefach des Kühlschranks halten sie sie 1-2 Tage – dazu die Folie entfernen, damit sie nicht schimmeln. Himbeeren enthalten viel Pektin – weshalb sie sich gut zum Einkochen von Marmelade eignen. Probieren Sie doch einmal ganz neue Kombinationen – z.B. Himbeer-Marmelade, gewürzt mit fein gehacktem Chili, da wird´s gleich wieder feuriger. Und fast hätte ich die wichtigste Zubereitung von Himbeeren vergessen: Heiße Liebe – wer kennt die nicht!? Köstlich kaltes Vanille-Eis mit heißen Himbeeren, dazu noch Schokosauce und wir alle sind im (erotischen) Himmel.

UPDATE Juni 2020:

Essen ist etwas höchst Sinnliches und Essen mit allen Sinnen macht Spaß, schafft Bewusstsein und sorgt für Gesundheit. Ich habe mir die Frage gestellt – Ist dieser sinnliche Aspekt des Essens Teil der Ausbildung zur integrativen Ernährungsexpertin? Ja, indirekt ist er es. Definitiv. Wer sich gesund nach seinem eigenen Temperament ernährt fühlt sich einfach fitter. Da ist die Erotik dann easy!
Übrigens: Himbeeren sind immer naturbelassen, denn durch ihre hohe Empfindlichkeit ist ein Spritzen mit Pestiziden unmöglich, die Beeren wären sofort ruiniert. >>> was sagt uns das? Natürliche Ernährung sorgt für Vitalität und Lebensfreude.
Habe ich Dein Interesse geweckt? Du willst Deine Lebensfreude und Vitalität – und die deiner Klienten -mit integrativer Ernährung stärken? Am 1. Oktober startet der nächste Lehrgang. https://einfach-essen.com/akademie. Bewirb Dich – office@essenz.at – die ersten Anmeldungen laufen bereits.
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