Blaue Blütenpracht – duftender Lavendel

Die lila Blütenpracht lässt sofort an duftende Felder in der Provence denken und der ein oder andere kennt den markanten Duft aus Großmutters Kleiderschrank, wo die Lavendelsäckchen die Motten fernhalten. Doch die schöne Pflanze hat noch wesentlich mehr Facetten. So kann man sie wunderbar als Gewürz einsetzten und ihren ätherischen Ölen werden so manche wohltuende Wirkungen zugeschrieben. Das beste daran man muss nicht mal nach Frankreich fahren um in den Genuss von Lavendel zu kommen, die recht anspruchslose Pflanze wächst auch in unseren Gärten.

Lavendel gedeiht an sonnigen Plätzen mit einem gut drainierten Untergrund meist problemlos und ist mit seiner ungewöhlichen Farbpracht und den grauen Blättern ein Blickfang in jedem Garten. Ein alkalisches Erdreich fördert den intensiven, markanten Duft. Wer besonders Wert auf die ätherischen Öle legt sollte auf eine eher nährstoffarme Erde achten. Auch, wenn der Lavendel eine sehr strapazierfähige Pflanze ist und lange Trockenperioden übersteht, muss er vor allem am Anfang gut gepflegt und regelmäßig gewässert werden. Wenn er sich allerdings mal etabliert hat bringt ihn so leicht nichts mehr um.

Unsere doch recht harten Winter machen der sonnen-liebenden Pflanze  allerdings zu schaffen, daher muss sie im Winter gut geschützt werden. Wenn die Böden frieren kann man eine dicke Mulchschicht aufbringen oder Jute zum Abdecken benützen, um vor Frost zu schützen. Wenn es die Gegebenheiten zulassen ist es auch ratsam die Sträucher neben eine sonnenexponierte Steinmauer zu pflanzen, da diese die Wärme gut speichert und langsam an ihre Umgebung abgibt. Aber meistens ist es nicht die Kälte, die die Lila Blütenpracht in die Knie zwingt, sondern zu viel Feuchtigkeit. Dieses Problem besteht nicht nur im Winter. Besonders schwül-heiße Sommer können der Pflanze schaden, daher sollten man besonders auf genügend Abstand zwischen den Sträuchern achten, um genügend Luftzirkulation zu ermöglichen.

lavendel

Ob frisch oder getrocknet lässt sich Lavendel mit seinem außergewöhnlichen Geschmack mit fast allem kombinieren – ob salzig oder süß. Er passt hervorragend zu Fleisch, peppt frische Salate auf oder gibt Tee, Marmeladen, Süßspeisen und Gebäck eine blumige Note. Die Blüten sind zum verfeinern und dekorieren von Speisen nicht nur schön anzusehen, sondern begeistern mit ihrem mit herb-würzigem Geschmack. Lavendel ist beispielsweise fixer Bestandteil der Kräuterwürzmischung „Herbes de Provence“. In England ist Zucker mit Lavendelgeschmack beliebt (Blüten mit dreifacher Menge ihres Gewichts in Zucker einstampfen). Oder würzen Sie ein Lammgericht statt mit Rosmarin einmal mit Lavendel. Überall wo seine Verwandten Thymian, Majoran,  Minze oder Salbei eingesetzt werden ist auch Lavendel eine eher ungewöhnliche  aber elegante Alternative. Getrocknet wird der Lavendel gerne für Kräutertees eingesetzt, da man ihm eine beruhigenden und entspannenden Wirkung  zu schreibt. In stressigen Zeiten oder wenn Sie merken, dass Sie überfordert, können Sie drei Tropfen Lavendelöl auf die Handflächen geben, verreiben und vors Gesicht halten: Tief durchatmen und schon wird alles entspannter!

Wenn man Lavendel nicht im eigenen Garten hat, sondern kauft, muss man unbedingt darauf achten, dass er zum Verzehr geeignet ist, da er sonst oft stark mit Pestiziden belastet ist.

Für alle die jetzt das Lavendelfieber gepackt hat hier ein paar Rezepte zum ausprobieren:

Lavendel-Honig Limonade

1 Becher Honig
5 Becher Wasser
1 EL getrockneter Lavendel (Bioqualität) oder 30g frische gemahlene Lavendelblüten
1 Becher frisch gepresster Zitronensaft
Eiswürfel
Lavendelblüten für die Dekoration

Zubereitung

2,5 Becher Wasser zum kochen bringen und vom Herd nehmen. Danach den Honig in das heiße Wasser einrühren bis er sich komplett aufgelöst hat. Den Lavendel zu dem Honigwasser hinzufügen und zugedeckt mindestens 20 Minuten ziehen lassen (ruhig auch mehrere Stunden). Anschließend die Flüssigkeit über einem feinen Sieb abseihen und die Lavendelstückchen entfernen. Dann den Aufguss in eine Karaffe oder eine Glasflasche füllen und mit dem Zitronensaft und dem restliche Wasser vermischen und gut verrühren. Danach kommt die Limonade in den Kühlschrank bis sie gebraucht wird.

Zum servieren am besten die Limonade in ein hohes Glas mit Eiswürfeln füllen und mit einigen Lavendelblüten garnieren – garantiert ein Hingucker!

(Quelle:  http://www.smallfootprintfamily.com/lavender-lemonade-with-honey-recipe)

Lavendelhonig

Honig nach Bedarf
Lavendelblüten getrocknet nach Bedarf
fein fasriges Säckchen (z.B. Teebeutel zum selber befüllen)

Zubereitung

für den Lavendelhonig die Blüten in ein Säckchen füllen und in den Honig hängen und ca. 15 Min. im Wasserbad erwärmen anschließend einen Tag ziehen lassen.

Lavendelkuchen

E  175 g  Butter, 175 g Zucker, 3 Eier, 1 Vanillezucker
M  1 EL Lavendelblüten (frisch oder getrocknet),
W  etwas Mineralwasser, 1 Prise Salz
H   175 g Dinkelmehl, 1 Backpulver
F   etwas Curcuma

Zubereitung

Butter,  Eier und Zucker vermischen und schaumig rühren. Lavendelblüten, etwas Mineralwasser, Salz, Dinkelmehl, Backpulver und Curcuma zugeben und alles gut zu einem Teig verrühren.

Auf ein gefettetes Backblech streichen und bei 180 Grad ca 20 min backen, mit Staubzucker bestreuen und mit Lavendelblüten garnieren.

©Dr. Margret Ertl, Dr. Birgit Gangel

Unsere nächsten Kochkurse

5 Elemente-Ernährung – erfrischende Sommerküche
18. Juni 2014 von 18:00 bis 21:00 Uhr

Workshop kulinarische Geschenke fürs Sommerfest mit Michaela Hauptmann
Sa, 12. Juli 2014 ab 14:00

weitere Kochkurse finde sie unter
http://www.essenz.at/kochkurse.html

Print Friendly, PDF & Email

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert