So kommen sie fit und vital durch den Herbst

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Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder, und der Herbst beginnt …“  – Der Text dieses Liedes beschreibt ziemlich genau, was die Natur uns in diesen Monaten bringt.

Es umgibt uns ein ungeheures Leuchten an Herbstfarben: die Blätter der Bäume, die Ranken des Weines, die Früchte, die Blumen, der strahlend blaue Himmel und die Luft, die im Herbst ganz besonders riecht. Im Herbst ist es wichtig unseren Körper auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Unser  Immunsystem muss gestärkt, und die Lunge vor Erkältungen geschützt werden.

In der fernöstlichen Denkweise wird das Element Metall durch den Herbst verkörpert. Metall steht für das Trennende, die Klinge, das Messer, die Schere. Eigentlich ein Widerspruch zum verbindenden Gefühl, welches uns die Natur in diesen Tagen nahelegt? Nicht in der asiatischen Lehre, wo alles mit allem in Verbindung steht. Die Jahreszeit bringt die Verwandlung, den Übergang des Spätsommers welcher mit dem Erdelement Fülle und Ernte symbolisiert, zu einer Kargheit mit grauen, nebeligen Herbst- und Wintertagen. Die Qualität des Metall-Elements ist wie ein „scharfes Auge“, zu wissen, was man hat und worauf man sich verlassen kann. Es kann „die Spreu vom Weizen trennen“. Wie der Duft zum Frühling, so gehört der Wind zum Herbst. Der Wind weht das alte fort und ist der Atem der Natur. Die Arbeit ist vollbracht, alle Früchte sind reif und werden eingebracht. Gelbe saftige Birnen, rote Äpfel, dicke Kartoffeln, pralle Trauben und kugelrunde Kürbisse symbolisieren den Herbst.

Wind und Nässe  fordern unseren Körper und unser Immunsystem im Herbst besonders. Mit den richtigen Rezepten und dem Wissen um das Wechselspiel von Haut und Lunge kommt man aber gesund durch die Grippezeit.

Wichtig dabei ist das Wei-Qi, die Abwehr-Energie, die in der Lunge produziert wird und das knapp unter der Körperoberfläche, wie ein Schutzschild, eine Barriere bildet. Es entspricht in der Schulmedizin dem Immunsystem.  Ist die Lunge geschwächt, kann sie kein Wei-Qi produzieren und unser Schutzschild ist durchlässig. In der TCM steht die Haut in enger Verbindung zum Organsystem Lunge und damit zum Immunsystem. Die Hauptfunktion der Haut ist es, zwischen außen und innen eine Grenze zu ziehen und uns so vor Umweltfaktoren und Wärmeverlust zu schützen. Das Wei-Qi schützt uns vor pathogenen Faktoren wie Nässe, Kälte und Wind. Vor allem der Wind macht unserem Körper im Herbst zu schaffen und hält das Wei-Qi auf Trab.

Birne – das ideale Obst im Herbst

Die Birne ist besonders geeignet um unsere Lungen im täglichen Kampf gegen die trockene Heizungsluft  zu unterstützen. Die Birne, am besten als Kompott oder Mus, befeuchtet uns sozusagen von innen und hilft so der Lunge das Wei-Qi zu produzieren. Zusammen mit einer nahrhaften und wärmenden Ernährung und Bewegung an der frischen Luft hilft man seinem Körper, den Herbst gesund und schön zu erleben.

Typische Zutaten für die Herbstküche

Greifen Sie  allgemein zu den saisonalen Gemüse- und Obstsorten wie Kürbis, Fenchel, Chinakohl, Süßkartoffel, Kartoffel, Maroni, Apfel oder Birne und verwenden Sie zunehmend wärmende Gewürze wie Pfeffer, Zimt und Anis.

Über die Ernährung können einzelne Elemente – und damit bestimmte Organe – gestärkt oder entlastet werden. Lebensmittel werden nach dem „Yin-Yang-Prinzip“, ihrem Geschmack (salzig, sauer, bitter, süß, scharf) und ihrer Thermik (heiß, warm, neutral, erfrischend, kalt) unterschieden. Nach den fünf Elementen kochen bedeutet im Einklang mit den Jahreszeiten leben. Die fünf Elemente – Holz, Feuer, Metall, Wasser und Erde – repräsentieren die unterschiedlichen klimatischen und jahreszeitlichen Einflüsse. Eine an die Jahreszeit angepasste Auswahl von Zutaten und Zubereitungsart fördert Wohlbefinden und Gesundheit. Denn die Kälte von außen macht unserem Körper schon genug zu schaffen. Also sollten wir ihm nicht noch zusätzlich Kälte in Form von kalter Nahrung zuführen.

Herbst und Winter sind auch die Jahreszeiten, in denen wir uns weniger bewegen, der Körper wegen der Kälte und längeren Dunkelheit nach mehr Fett und Eiweiß verlangt und die Kost insgesamt deftiger und üppiger ausfällt. Damit der Stoffwechsel nicht allzu träge wird und die herzhaften, stärkenden Mahlzeiten bekömmlich werden, sind Gewürze sehr hilfreich. Insbesondere Fett wird besser verwertet und landet nicht auf den Hüften, wenn frischer Ingwer, Kardamom, Muskatnuss, Nelke, Zimt, Kreuzkümmel, Chili, Wacholder oder die Verwendung von Alkohol den Stoffwechsel unterstützen. Gut gewürzte Speisen und Getränke wärmen den Körper, stärken die Abwehrkräfte und heben die Laune, weil sie das Yang-Qi, unser Lebensfeuer, nach oben zum Herzen, zum Gehirn und nach außen an die Körperoberfläche leiten, wo es eindringende Nässe und Kälte abwehrt. Die beliebten Südfrüchte (Orangen, Bananen, Mandarinen), kalte Müslis mit Joghurt, Rohkost oder Sauermilchgetränke wirken thermisch kühlend und bewirken genau das Gegenteil. Sie verlangsamen das Yang-Qi, was uns für Erkältungen, Schleimerkrankungen (z. B. Sinusitis) oder Übergewicht anfällig macht. Gekochte Speisen, gewürzt und dynamisiert nach den fünf Elementen, Gewürztees und lang gekochte Kraftsuppen sind daher die bessere Wahl.

Spices

 

Rezepte für den Herbst:

 

Hirse mit Birnen und Weintrauben
2 Portionen

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E       1 Tasse Hirse, 1 Birne, 150 g (dunkle) Weintrauben
M       1 TL Ingwer gerieben
W      2 Tassen Wasser
H       Saft einer halben Zitrone
F       etwas geriebene Zitronenschale

Zubereitung:
Wasser in einem Topf mit der Hirse aufkochen und zugedeckt bei mittlerer Hitze für etwa 15 weich kochen. In der Zwischenzeit die Birne schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Weintrauben waschen und halbieren. Obst zur gekochten Hirse geben und mit geriebenem Ingwer, Zitronensaft und – schale abschmecken. Alles gut durchrühren und nochmals 5-10 Minuten quellen lassen.

TIPP
Mit Nüssen oder Mandelmus verfeinern.

Info
Birnen sind in unseren Breiten ein beliebtes Genuss- und Nahrungsmittel. Die Volksheilkunde empfiehlt Birnen vor allem gekocht oder gedünstet – das deckt sich gut mit den Empfehlungen der TCM, weil Birnen thermisch als erfrischend eingestuft werden. Durch die Zugabe von wärmendem Zimt oder Nelken wird das ausgeglichen und ein Kompott wärmt in der kalten Jahreszeit. Getrocknete Birnen – Kletzen – sind ein wichtiger Mineralstoff- und Ballaststoff-Lieferant. Bekömmlicher sind Kletzen allerdings, wenn sie vor dem Verzehr für einige Stunden eingeweicht werden.

Nach TCM wirken Birnen schleimlösend, fördern die Verdauung, bilden Körpersäfte und unterstützen beim Entwässern. Birnenkompott hilft deshalb bei trockenem Husten, Bronchitis, Asthma, Erkältung, aber auch bei Verstopfung oder Bluthochdruck.

 

Quinoa mit Kürbis-Karotten-Gemüse
2 Portionen

E       2 Karotten, 200 g Hokkaido Kürbis
M       Pfeffer
W      2 Tassen Wasser oder Gemüsebrühe, Salz
H       Saft ½ Zitrone
F       1 Tasse Quinoa, 1 Zweig Rosmarin

Zubereitung:
Quinoa heiß waschen und dann mit Wasser oder Gemüsebrühe aufkochen. Zugedeckt etwa 10 Minuten kochen. In der Zwischenzeit die Karotten putzen und den Kürbis schälen bzw. die Kerne entfernen. Gemüse dann in kleine Würfel schneiden und zur Quinoa geben. Mit Pfeffer, Salz und Zitronensaft würzen. Rosmarinnadeln vom Zweig rebeln, fein hacken und zum Gemüse geben. Weitere 10-15 Minuten dünsten, bis alles gut durch ist. Bei Bedarf nochmals abschmecken.

Tipp
Für eine gute Sättigung mit einem weichen Ei oder Spiegelei ergänzen

Info
Seit den frühen 90er Jahren hat das südamerikanische Getreide Quinoa Einzug in unsere Bioläden gehalten. Quinoa war – neben Amaranth und Mais – Hauptnahrungsmittel der südamerikanischen Indianer und das Ansehen der Pflanze war sehr hoch. Inzwischen gilt Quinoa in den Ursprungsländern als „Arme-Leute-Essen“ – ganz zu unrecht. Das Getreide ist sehr hochwertig, vor allem wegen seines hohen Eiweiß- und Mineralstoffgehaltes. Da es außerdem kein Gluten enthält, ist es bei Weizenunverträglichkeit ein sehr guter Nährstofflieferant. In der Küche ist Quinoa sehr praktisch, weil es eine kurze Kochzeit – etwa 15 Minuten – hat.

 

Fisch-Curry mit Spinat
2 Portionen

E       150 ml Kokosmilch, 200 g Blattspinat, 200 g Zucchini
M      Pfeffer, etwas geriebener Ingwer
W      250 g Fischfilet (Lachs, Rotbarsch, Wels ….), 300 ml Wasser oder Gemüsebrühe,  Salz
H       Saft einer Zitrone, ½ Bund Petersilie
F        2 EL Currypulver (mild)

Zubereitung:
Blattspinat waschen und die groben Stiele entfernen. Zucchini waschen, halbieren und in Scheiben schneiden. Fisch waschen, trocken tupfen und in Streifen oder Würfel schneiden. Den Fisch mit Zitronensaft beträufeln und beiseite stellen. Wasser oder Gemüsebrühe erhitzen, Kokosmilch, Currypulver und Zucchini zugeben und etwa 8 Minuten garen. Dann den Blattspinat in die Suppe geben, mit Pfeffer, geriebenen Ingwer und Salz abschmecken und den Spinat kurz zusammenfallen lassen. Dann die Fischstücke zugeben und bei mittlerer Hitze in der Suppe ziehen lassen. Bei Bedarf nochmals abschmecken. Petersilie fein hacken und das Fisch-Curry damit garnieren.

Tipp:
Mit Basmatireis servieren.

 

Schoko-Himbeer-Kuchen
10-12 Portionen

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E        250 ml Schlagobers oder Sojaobers, 100 g weiche Butter, 100 g Zucker, 2 Eier
M       1 Prise Kardamom
W       Salz
H       80 g Dinkelmehl, 1 TL Backpulver, 250 g Himbeeren
F       150 g dunkle Schokolade, 4 EL Kakaopulver

Zubereitung
Backofen auf 180 Grad vorheizen. Obers steif aufschlagen. Schokolade im Wasserbad schmelzen und 2/3 davon unter das Obers ziehen. Diese Schokocreme im Kühlschrank kalt stellen.

Eier trennen und Eiklar zu Schnee schlagen. Butter mit Zucker und Eigelb cremig rühren. Kardamom und Salz zugeben und dann das mit Backpulver vermischte Dinkelmehl unterrühren. Geschmolzene Schokolade und Eischnee vorsichtig unterheben.

Eine Springform mit Backpapier auslegen und den Teig einfüllen. Im Backofen bei 180 Grad 35-40 Minuten backen. Den Kuchen auskühlen lassen.

Dann den Kuchen auf ein großes Teller geben und mit einem Tortenring umschließen. Die gekühlte Schokocreme einfüllen, glatt streichen und die Himbeeren gleichmäßig darauf verteilen. Nochmals für 1-2 Stunden kühl stellen.

Info
Himbeeren sind Vitaminbomben. In der Volksheilkunde wird Himbeerkompott gerne als Krankenkost eingesetzt und auch die Blätter werden gerne als Tee – gegen Halsschmerzen und bei Zahnfleischproblemen – verwendet. Vor dem Siegeszug der Limonaden war Himbeersaft ein beliebtes Erfrischungsgetränk und wer je selbst zubereiteten „echten“ Himbeersaft getrunken hat, wird vom künstlichen Geschmack der industriellen Himbeerprodukte nicht zu täuschen sein. Himbeeren werden durch den leicht säuerlichen Geschmack dem Element Holz zugeordnet, sie wirken adstringierend und fördern den Blutaufbau. Durch die vielen Vitamine und Mineralstoffe stärken sie unsere Abwehrkraft und unterstützen das Immunsystem.

 

H13_warmes fuer kalte tage

Wer für die kalte Jahreszeit gut gewappnet sein möchte, findet im Kochbuch „Warmes für kalte Tage° noch viele weitere Rezepte mit denen man sich im Herbst und Winter warmhalten kann.

dieses und weitere Kochbücher unter:

http://www.essenz.at/kochbuecher.html

unsere nächsten Kochkurse:

Power Frühstück – Energie für den ganzen Tag am 18. Oktober von 10-14 Uhr

Gesundes für Ihr Herz – 5 Elemente Küche am 29. Oktober 18-21 Uhr

weitere Informationen dazu unter:

http://www.essenz.at/kochkurse.html

 

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